If You Disappoint Me Teil 48

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 12.04.2010


Im Laufe des Tages verbrachten wir unsere Zeit mit Erinnerungen und unseren Träumen. Gabrielle erzählte von einem Traum den sie als Kind hatte, nämlich dass sie mit einem gutaussehenden Mann auf einer Yacht Urlaub machte. Sie freute sich, weil sie das Gefühl hatte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ihr Traum in Erfüllung ging. Catherine hingegen erzählte von ihrer Mutter und ihren übrigen Verwandten in Las Vegas. Megan und ich hatten etwas besonderes zu erzählen. Wir unterhielten uns über Sam. Nicht DEN Sam, sondern die Sam. Sisi. Unsere Prinzessin. Ich habe am vielleicht nicht viel von ihr erzählt , aber das soll sich ändern. Nun ja, ich kannte Sam, also Sisi schon in der Zeit, in der meine Mutter lebte. Wie merkwürdig, dass man sich an etwas was viel vorher war erinnern kann, aber das nächstgelegene vergisst. So habe ich zwar vergessen, wie meine Mutter aussah, aber erinnere mich an jeden Gesichtszug von Sam. Sie war das komplette Gegenteil von mir und Megan. Die Geschichte war so:
Sam und ich kannten uns schon seit dem Kindergarten. Megans Großonkel Thomas hat inder Nähe vom Sumner Anwesen gewohnt. Und jedesmal wenn Megan zu Besuch da war haben sich die kleine Prinzessin von neben an und das gewöhnliche Mädchen, dass zu Besuch da war gestritten. Es war eine parallele Freundschaft. Sam kannte Megan und mich, aber ich und Megan kannten uns nicht. Dann eines Tages als meine Mutter wieder Überstunden in der Bank machte saß ich auf der Terasse der Einrichtung und wartete gelangweilt auf meine Mutter. Samanthas Vater ließ sie immer mit einem speziellen Auto abholen. Sam bestand darauf, dass ich zu Besuch bei ihnen bleiben könnte bis meine Mutter endlich kam um mich abzuholen. Ich war ein Kind. Was habe ich mir dabei schon gedacht? Also bin ich mitgegangen. Sam war zwar eine wahre Prinzessin, eine Schicki-Mickie Puppe, aber sie hatte das Herz eines Engels. Ihre Art war zwar etwas verdreht, aber so war sie eben. So schlagfertig wie sie war, war wohl keiner. Als Sam und ich im großen Vorgarten spielten, das fuhr das Auto von Megans Eltern in die Einfahrt zum Nachbarhaus. Sam sah mich an und sagte : „ Da kommt Meggie, sie ist ganz schön zickig. Komm wir sagen Hallo.“ Dann standen wir da Megan auf der einen Seite des Zauns und ich und Sam auf der anderen Seite. Nach einer kleinen Unterhaltung, vielmehr einem kleinem Streitgespräch zwischen Sam und Megan gesellte sie sich zu uns und wir spielten den ganzen Abend dort im Vorgarten des Sumner-Anwsens. Das war der Beginn einer unendlichen Freundschaft, die selbst heute noch in uns lebte. Seitdem Sam uns ihre Wohnung überlassen hat und weggefahren ist, haben wir nicht einmal von ihr gehört. Ganz am Anfang haben wir zwar auf dem Anwesen angerufen, da hieß es aber, dass Sam nach Spanien geflogen sei um dort die Leitung für eine Modebotique zu übernehmen. Danach brach alles zusammen. Weder wir erwähnten Sam noch sie meldete sich. Nur in unserem untersten Bewusstein kamen die Erinnerungen wieder auf, und hinterließen Tränen einer wunderbaren Freundschaft. Nachdem wir dieses Erlebnis mit Catherine und Gabrielle geteilt hatten, fragte mich Gabrielle, ob ich mich noch an meine Mutter erinnern könnte.
„Naja, richtiges erinnern kann man es nicht nennen. Es ist vielmehr ein Träumen..“ antwortete ich.
„Beschreib sie...“ hatte Catherine aufgefordert und ich erkannte in ihrem Blick pure Neugier.
„ Nun ja.....Ihre Haut ist ganz hell und makellos. Sie hat leuchtend grüne Augen und ihr Haar ist schwarz und lockig. Das schönste ist aber ihr Lächeln....“ hatte ich erzählt.
Es war ein Tag, der mir zeigte, dass Gabrielle doch noch ganz anders war und Catherine ebenfalls sehr sinnverwandt mit mir war.
Nach einiger Zeit aber, wickelte sich ein Gesprächststoff auf, der die eigentlichen Probleme mit sich bringen sollte.
„Am Ende des Jahres gibt es eine große Feier im Affinia Hotel. Mein Dad feiert seinen siebenundfünfzigsten Geburtstag. Es wird ein wunderbares Fest. Die Gästeliste ist gewaltig. Unter anderem der Bruder des Gouverneurs und seine Frau. Mein Dad ist mit Larry Paterson, also dem Bruder des Gouverneurs sehr eng befreundet. Ich freue mich schon, das wird eine riesige Feier, mein Dad will bis dahin einige Programme mit euch laufen lassen und sie zu der Feier offiziell ankündigen.“ sagte Gabrielle.
„Oh je, dass wird das dritte Kleid, was ich mir innerhalb von einem Jahr kaufen werde, meine Kreditkarte zittert schon...“ sagte Megan verzweifelt.
„Meine Großtante Rosita hat mir ein Kleid geschickt, es ist wirklich wunderschön.“ pflichtete Catherine bei.
„Deine Mutter war Mexikanerin?“ fragte Megan irritiert.
„Nein, nur halb. Mein Großvater war Mexikaner.“ sagte sie.
„Wo ihr gerade über Kleider redet, mir ist da was eingefallen.“ erklärte Gabrielle nachdenklich.
„Was denn?“ fragte ich neugierig.
„Meine Mutter hat mir letzte Woche eine Kette geschenkt. Sie ist einfach nur faszinierend. Meine Urgroßmutter hat sie meiner Mutter vererbt und nun bekomme ich sie. Es ist eine reine Smaragdkette. Die einzelnen Steine sind wiederum mit kleinen Diamanten bestückt. Ich habe meine Mutter nach dem Wert gefragt....“ erklärte sie im Flüsterton.
„Und?“ fragten Catherine, Megan und ich gleichzeitig.
Sie schmunzelte und sah beugte sich dann über den Tisch.
„Die Smaragde sind von kolumbianischer Herkunft und haben an sich zusammengerechnet einen Wert von siebenhunderttausend US Dollar.“ sagte sie letztendlich.
„Oh mein GOTT!“ brachte ich schließlich heraus.
„Wahnsinn, oder? Das ist genauso viel wie Dads abgeschlossene Rentenversicherung.“ sagte sie stolz.
„Gabrielle...wow, woher hat sie denn deine Urgroßmutter?“ fragte ich sie.
„Ich weiß nicht, Mom meint ihre Freundin hätte sie ihr aus Kolumbien mitgebracht. Nun ist es ein Familienerbstück. Diese Kette ist nun in meinem Besitz und ich habe ehrlich gesagt nicht vor sie zu verkaufen. Vom materiellen Besitz abgesehen hat sie für meine Familie einen unschätzbaren Wert. Ich würde lieber mein Leben hergeben, statt diese Kette aufzuopfern.“ erklärte sie.
Was danach geschah brachte mich meinem Schicksal immer näher. Wir verließen das Restaurant und da es noch zu früh war lud uns Gabrielle zu sich ein um die Kette zu besichtigen. Da keiner etwas einwendete folgten wir ihr nach Hause und machten es uns im Wohnzimmer gemütlich. Nach einiger Zeit brachte sie uns eine mit schwarzem Samt gekleidete Schachtel. Sie setzte sich gegenüber von uns und öffnete die Schachtel langsam. Zum Vorschein kam eine wunderschöne grün leuchtende Kette. Die Diamanten brachten die drei Smaragde zum leuchten. Sie hatte uns in ihren Bann gezogen. Dieses Funkeln war so einzigartig , dass es uns die Sprache verschlagen hatte. Danach packte sie sie wieder ein und ging zu ihrer Kommode. Gabrielle legte die Schachtel in die oberste Schublade und verschloss sie. Den Schlüssel steckte sie in ihre Handtsche. Ich muss zugeben , dass ich in meinem Leben noch nie eine so schöne Kette gesehen habe. Aber manchmal kann Schönheit zum Verhängnis werden.

Nach dem kleinen Besuch bei Gabrielle fuhren wir mit Catherines Wagen nach Palham Bay. Als das Grüngewächs des Parks endlich erschien atmete ich tief durch. Ich spürte Jacks Anwesenheit und beruhigte mich etwas. Wir bogen um ein paar Straßen und kamen endlich auf die Straße die hinter eine gigantische Parkanlage führten, hinter der DIE VILLA wie wir sie unter uns nannten versteckt lag.
Wir stiegen aus und gingen die hoch. Catherine zog ihre Karte hervor und hielt sie an den in der Klingel versteckten Detektor. Ein leises Summen und die Tür öffnete sie von allein. Dann betraten wir das Haus. Im selben Moment klingelte Megans Handy.
„Wo seid ihr?“ fragte Jerry hörbar.
„Gerade angekommen...“ murrte sie in den Hörer.
„Zieht euch um und bewegt euch runter. Wir sitzen hier unten.“ sagte er und legte auf.
Megan steckte ihr Handy weg und zeigte mit dem Kopf zu den Treppen.
Wir bewegten und in das obere Geschoss. Drei nebeneinander liegende Türen waren weit geöffnet. Wir hatten die Zimmer schon vorher eingeteilt und eingeräumt. Zahnbürsten, Cremes, frische Wäsche alles was man so braucht. Das mittlere Zimmer gehörte Megan. Das am Ende des Korridors gehörte Catherine und meins war das ganz vorne im Gang.
Hinten vergabelten sich die Korridore, sodass man nach links biegen musste um in den Gang der Herren zu gelangen.
Hier trennten wir uns und gingen in unsere Zimmer. Auf meinem Bett lag ein schwarzes Top und eine schwarze Hose. Daneben lag ein Gürtel mit Waffen- und Monitionträger. Zu meiner Überraschung steckte im Gürtel eine neun Millimeter Glock und ein 17 Schuss Standardmagazin. Ich zog die Waffe aus ihrem Träger und hielt sie in der Hand. Es fühlte sich so warm an, und da wusste ich, dass dies die Perfekte Waffe für mich war.
Ich zog mich um und band mir das lange Haar zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen. Anschließend schlüpfte ich in die ebenfalls schwarzen Docs, die neben dem Bett standen. Ich sah in den Spiegel und musste zugeben, dass ich mich selbst unterschätzt hatte. Ich holte meine Karte, das Funkhandy und die Kette aus meiner Tasche und verstaute sie in meinen Hosentaschen, was etwas schwierig war, da die Hose sehr eng war.Ich nahm die Glock und das Magazin in die Hand und verließ das Zimmer. Im selben Moment kamen Megan und Catherine aus ihrem Zimmer und genauso wie ich hielten auch sie ihre Glock und das Magazin in der Hand. Wir steckten das Magazin gleichzeitig in die Waffe und sicherten sie gleichzeitig. Die Laute , die die Waffen von sich gaben, klangen so beruhigend ^^. Wir sahen uns an und lachten über unseren Auftritt. Genauso wie ich, hatten auch die beiden schwarze Tops und schwarze Hosen an, nicht zu vergessen die Docs.
Wir gingen die Treppen hinunter und blieben vor der „ Kellertür“ stehen.
Megan kicherte. „ Wer hat Angst vor Ratten?“ fragte sie.
Catherine verdrehte die Augen amüsiert. „ Du willst doch nicht wirklich mit einer Waffe auf Rattenjagd gehen?“ antwortete sie.
Ich lachte über die beiden und stieß die Tür auf.
Zum Vorschein kam eine lange Treppe die hinunterführte. Ich ging voran. Der Keller wirkte normal. Weiße Wände. Eine Waschmaschine und ganz viele Regale mit Farbtöpfen. Catherine ging zu einem der Regale und schob eine Plane zur Seite. Im nächsten Moment gingen die Regale mit einem leisen Summen zur Seite, sodass dahinter ein weiterer kleiner Raum zum Vorschein kam. Neben einer großen Stahltür war ein kleines Gerät montiert worden. Catherine zückte ihre Karte und hielt sie wieder an den Detektor, die Tür öffnete sich geräuschvoll, sodass wir zusammenzuckten.


Die Stahltür öffnete sich, dahinter saßen Jerry, Jack; Pete; Stanley und Mr. Benett, nicht zu vergessen Milce, der an einem Rechner arbeitete.
Jerry stand auf und kam zu uns.
„wo wart ihr so lange?“ fragte er.
„Weibertag, Onkelchen....“ antwortete Megan. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich seine Grimasse erblickte.
„Werd nicht so frech, mein Fräulein...Los wir haben heute viel zu erledigen.“ sagte er.
„Jerry, lass die Mädels in Ruhe , ich bin mir sicher sie hatten einen guten Grund für ihre kleine Verspätung.“ pflichtete Mr. Benett bei. Ich mochte den Mann von Tag zu Tag immer mehr. Mir wurde immer warm ums Herz wenn ich ihn sah. Seine Anwesenheit reichte um selbst das größte Chaos zur Ruhe zu bringen. Ich liebte seine Gelassenheit.
„Ladys, ohne Zeit zu verlieren....Ich habe Jack alle Akten gegeben, die du, Amanda, im Büro fertiggestellt hast. Er wird euch einweisen und dann könnt ihr loslegen. Amanda, lass es dir gesagt sein, du wirst mit Jack die Kontrolle übernehmen und ich will nicht , dass ihr euch streitet.“ sagte er und verließ mit Mr. Benett anschließend den Raum.
Megan und Cathy setzten sich auf die Tischkannten und ich sah zu Jack. Er nickte kurz und zückte einen Stift. Hinter ihm stand ein großes Whiteboard.
„ Der erste Fall ist der schwierigste, deshalb schreibe ich es schon an, wenn jemand von euch Geistesblitze hat , dann gerne doch.....Ihr Name war Melinda Harrington. Sie war 21 Jahre alt und lebte in einem Haus zusammen mit ihrer Hausbewohnerin Alecia Neil. Sie starb aufgrund ihrer Lage, so steht es zumindest hier in der Akte. Sie konnte nicht atmen, was zurückzuführen ist auf ihre....moment.... Herzmuskelschäche. Einen Tag darauf starb ihre Hausbewohnerin Alecia....ihr hat jemand die Kehle aufgeschlitzt....Der Fall ist immer noch ungelöst....“ sagte er und sah mich dabei an. Dann fing er an alles an das Whiteboard zu schreiben, damit wir es im Überblick hatten.




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