If you Disappoint me....

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 06.12.2009




Also wir den leeren Korridor entlang gingen spürte ich ein faules Gefühl im Magen. Irgendwie hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Jack war zwar bei mir, aber trotzdem beunruhigte mich irgendetwas. Als wir auf dem Parkplatz ankamen schmiss ich die ganzen Sachen auf meinen Beifahrersitz.
'Mit wessen Auto sollen wir fahren?' fragte ich. Er sah mich kurz an und lächelte dann.'Ich würde gerne laufen. Es ist ein so schöner Abend.' sagte er nur. Ich nickte und schloss die Wagentüren ab.
Wir gingen Seite an Seite die lange beleuchtete Straße entlang. Es war etwas kalt, aber Jacks Anwesenheit reichte mir als Wärmequelle.
'Wem hast du es eigentlich zu verdanken, dass du mit mir gleichgestellt wurdest?' fragte er mich plötzlich. Ich sah ihn schief von der Seite an.
'Ich meine auf beruflicher Ebene....' fügte er grinsend hinzu.
'Catherine....sie hat mich so ein Dokument unterschreiben lassen.' antwortete ich.
'Ihr Vater hat ihr den Auftrag gegeben.' sagte er plötzlich.
'Was? Robert? Warum sollte er`' fragte ich irritiert.
Jack zuckte mit den Schultern.
'Er hat gedacht ich würde mit euch nicht klar kommen und mir eine zusätzliche Hilfe erteilt.' sagte er nur.
'Zusätzliche Hilfe oder gespaltene Verantwortung, die wiederum Konsequenz von gespaltener Autorität ist?' fragte ich grinsend. Er ließ sein bezauberndes Lächeln erscheinen und ging einfach weiter.
'Ich bin froh, dass alles in Ordnung ist. Weißt du noch vor vier Monaten ?' fragte er mich.'Dein Unfall, diese Einbildung von dem Psychopathen und all das andere Gefühlgedusel.'Ich erwiderte nichts. Am liebsten hätte ich geschrien, dass es keine Einbildung war, aber ich wollte mich nicht streiten. Nicht mit ihm. Außerdem ging ich derweil davon aus dass es sich um einen dummen Scherz handelte. Als mir aber in den Sinn kam was alles passiert ist, lief mir ein kalter Schauder über den Rücken.
Wir kamen am East River Platz an und stellten uns wieder an die Stelle, an der ich öfters war. Das Wasser war heute Nacht schwarz und die Laternen beleuchteten die Straßen und schlugen lange Schatten auf den Boden.
Das Wasser rauschte in der Ferne. Ich zog meine Jacke enger um mich.
'Ist dir kalt?' fragte Jack plötzlich. Ich schüttelte den Kopf zu einem NEIN und sah gerade aus.
'Doch dir ist kalt...' sagte er und lachte. Dann zog er mich zu sich und schlang die Arme um mich.
Ich weiß nicht was es war, aber in dem Moment trafen mich tausende von Gefühle. Wut , Verzweiflung, Ärger und wieder Verzweiflung.
'Jack...' sagte ich monoton.
'Was ist?' fragte er und küsste mich auf die Stirn. Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich ihm in die Augen blickte. Seine grünen Augen ließen mich dahin schmelzen. Aber der Schmerz den mein Herz empfand war größer.
'Es gibt etwas was ich wissen muss, Jack. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll....Du hast dein eigenes Leben, Jack. DU hast Verantwortungen und Pflichten. Ich habe lange nachgedacht Jack. Sehr lange sogar. Ich wollte diesen Gedanken bloß nie aussprechen....' stotterte ich.
Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Die Falten die auf seiner Stirn entstanden ließen mein Herz sprengen.
'Es tut mir Leid ,Jack. Ich kann das einfach nicht. Ich kann nicht mit dir weiterleben während Gabrielle auf der anderen Seite von allem unwissend ihr Glück auskostet. Das kann ich nicht tun...' sagte ich und merkte, dass mir die Tränen bloß so aus den Augen rannen.
Jack ließ ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen.
'Ach, Amanda. Ich weiß, ich weiß. DU hast gesagt, dass du nicht erwartest, dass ich eine Entscheidung treffe, ich verstehe ja...' sagte er.
'Neiiiinn, Jack!' sagte ich wütend. Er sah mich erschrocken an.
'Neiiin, Jack. Vorher habe ich gedacht ich kann diesen Weg gehen. Ich habe gedacht ich könnte leben in dem ich niemanden verletzte. Ja, ich habe nicht das Recht so etwas von dir zu erwarten, keiner hat dieses Recht. Aber, aber.....' schluchzte ich.
Jack hob mein Gesicht an und sah mich verwirrt an.
'Was, aber?' fragte er verärgert.
'Mir tut es weh! Verstehst du, Jack? Ich habe mich geirrt. Ich habe gedacht ich dürfte nicht von dir erwarten, dass du dich zwischen zwei Frauen entscheidest, aber ich habe mich geirrt, Jack. Bitte, ich..., ich will ,dass du dich entscheidest!' sagte ich weinend und löste mich aus seinen Armen.
'Amanda! ...' fragte er verstört.
'Bitte, Jack. Zeig mir einen Ausweg! Sag entweder, dass du nicht ohne mich kannst oder sag, dass du Gabrielle nicht verlassen kannst! Bitte, zeig mir einen Weg! Jack, bitte!' rief ich weinend.
Jack kam zu mir und nahm mich in die Arme.
'Beruhige dich...' flüsterte er mir zu. Ich schüttelte den Kopf und wehrte mich gegen seinen Griff.
'Bitte,....bitte!!!!' rief ich immer noch verzweifelt.
Jack packte mich an den Handgelenken und rüttelte mich.
'Beruhige dich doch endlich!' rief er. Ich sah ihn mit tränenverschmierten Augen an.
Dann blieb es plötzlich ganz still. Das einzige was zu hören war, war unser Atem.
'Beruhige dich...' flüsterte er noch einmal bekräftigend. Dann seufzte er erleichtert und zog mich zu sich.
'Jack....Ich kann nicht mehr....' sagte ich leise und weinte lautlos.
'Amanda....Gib mir etwas Zeit...Bitte...Nur etwas Zeit...' bat er verzweifelt.
Ich sah in seine grünen Augen und fing an zu schluchzen. Ich drückte mich ganz eng an ihn und weinte an seinem Hals. Ich spürte seinen festen Griff um mich.
Ich hatte Angst....Angst, dass sich dieser Griff lockern würde und er mich loslassen würde.Angst, dass das einzige Licht in meinem Leben erlöschen würde....







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