If you Disappoint me....

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 27.03.2009




Ich blieb wie angewurzelt stehen. Befanden sich die Täter etwa noch im Haus ? Ich ging auf Zehenspitzen in den Flur und blieb anschließend am Treppenabsatz stehen. Irgendetwas klimperte unten in der Küche. Ich ging die Treppe Schritt für Schritt langsam hinunter. Das Geräusch wurde plötzlich von einem lauten Lachen begleitet. Ich erschrak plötzlich. Ich rannte ohne zu zögern zur Haustür und zerrte am Knauf. Die Tür gab mit etwas Widerstand nach. Sofort rannte ich hinaus auf die Straße. Ich blieb mitten auf der Straße stehen. Was sollte ich nur machen ? Plötzlich brannte im Nachbarhaus Licht. Die Schneiders waren anscheinend zu hause. Ich lief Barfuß die Auffahrt meiner Nachbarn hinauf und drückte ungeduldig auf die Klingel. Als niemand aufmachte klopfte ich verzweifelt gegen die Tür. Endlich konnte ich Schritte hören die sich der Tür näherten.
Die Tür ging auf und Rebecca Schneider stand verblüfft vor mir.
'Amanda, was ist denn mit ihnen los' fragte sie erstaunt. Ich ging nicht auf ihre Frage ein.'Mrs Schneider, bitte helfen sie mir. Bei mir ist jemand eingebrochen und ich glaube die Einbrecher sind noch drin. Ist Mr Schneider zu hause? Bitte darf ich kurz jemanden anrufen?' ich sprach anscheinend so schnell, dass sie erst eine Minute brauchte bis sie verstand was mich so aufregte. Sie nickte und verschwand kurz ins Wohnzimmer. Ich konnte ihre Stimme hören.
'Eddie! Schatz, komm bitte sofort runter. Es ist ganz eilig.' rief sie.
Wie auf das Kommando erschien Edward Schneider am oberen Ende der Treppen und kam hinuntergestürzt.
'Reba, was ist denn los?' fragte er angespannt. Seine Brille rutschte ihm auf die Nasenspitze. Die Kleine Noveen lief ihrem Daddy hinterher. Ihr seidiges Haar schimmerte wie Gold. Rebecca erschien mit dem Telefon in der Hand und während ich Daniels Nummer wählte erzählte sie ihrem Mann was vorgefallen war. Edward Schneider hörte ihr ernst zu und nickte dann.
'Ich sehe mal kurz nach und ihr ruft die Polizei.' sagte er während er sich den Baseballschläger von seinem Sohn David schnappte und zu meinem Haus rannte. Rebecca nickte und nahm die kleine Noveen in die Arme. Mittlerweile war auch schon David erschienen, der sich die Kopfhörer von seinem Musikplayer vom Kopf riss, als er hörte was passiert war. Ich versuchte wie verrückt Daniel zu erreichen. Aber die einzige Antwort war Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es später noch einmal. Ich seufzte und versuchte kurz zu überlegen wen ich noch anrufen konnte. Megan? Nein, sie schlief bestimmt schon. Jerry? Auf keinen Fall. Bleibt nur noch Jack. Ich wählte Jacks Nummer und wartete darauf dass er abnahm. Ich wunderte mich darüber weshalb ich Jacks Nummer auswendig konnte. Rebecca bot mir an reinzukommen. Ich folgte ihr. Sie gab mir Hausschuhe und ich wartete noch immer darauf, dass Jack sich meldete. Als ich auflegen wollte, hörte ich endlich seine vertraute Stimme. Er lachte und im Hintergrund lief Musik. Außerdem konnte ich ein paar Stimmen ausmachen. Darunter auch die von jener Gabrielle.'Daymond?' antwortete er munter.
'Oh, Jack. Bitte komm sofort !' rief ich in den Hörer.
'Amanda? Was ist passiert?' fragte er.
'Jack bei mir ist jemand eingebrochen! Ich bin gerade bei meinen Nachbarn. Mr Schneider sieht sich gerade bei mir zu Hause um. Die Einbrecher sind noch im Haus. Ich hab versucht Daniel zu erreichen, aber er nimmt nicht ab. Ich hab solche Angst.' meine Augen brannten.'Hey...Moment! Gabrielle, hör auf!' dann hörte ich eine Weile Musik, als Jack sich wieder meldete' Amanda, bleib wo du bist! Ich komme sofort. Und nochmal: bleib wo du bist! Das gilt auch für Mr Schneider' dann war das Freizeichen zu hören. Tränen liefen meine Wangen hinunter. Rebecca ließ die kleine Noveen auf die Couch sinken und umarmte mich. Ich schluchzte und plötzlich hatte ich starke Kopfschmerzen. Dann sank ich neben Noveen und vergrub mein Gesicht in die Hände. David und Noveen waren wohl sehr verängstigt geworden. Die kleine sprang von der Couch und umarmte ihren Bruder. Plötzlich waren hastige Schritte zu hören und im nächsten Moment erschien Edward mit seinem Schläger.'Niemand da.' antwortete er kurz ' habt ihr die Polizei gerufen?'
'Erst wenn mein Freund da ist.' antwortete ich schluchzend.
'Mann was haben die Typen bloß angerichtet. Ihre Wohnung sieht wirklich nicht gut aus. Das wird lange dauern,das alles zu säubern.'
'Amanda' hörten wir plötzlich eine Stimme von draußen rufen.
'Jack' rief ich und rannte hinaus. Ich fiel ihm in die Arme und weinte er versuchte mich zu beruhigen.
'He..beruhige dich. Ich bin ja bei dir.' sagte er.
Als ich mich wieder gefasst hatte erzählte ich ihm was passiert war.
'Ich war mit Daniel beim Essen und als ich zurück war habe ich die Wohnung so vorgefunden. Das war schrecklich. Ich bin nach oben gegangen um nachzusehen ob alles in Ordnung ist. Ich hab dann plötzlich Geräusche gehört und bin raus gerannt. Außerdem hab ich jemanden lachen gehört.'
'Ist ja in Ordnung. Okay, wir rufen zuerst die Polizei und dann sehen wir weiter.' sagte er.Edward rief die Polizei an. Währenddessen gingen Jack und Ich hinüber um nachzusehen. Jack piff als er durch die Tür reinkam. Er sah sich alles in Ruhe an. Als er gerade etwas sagen wollte, blieb sein Blick an der Wand kleben. Er ging zur Wand und las sich die Aufschrift durch.
'Was soll das bedeuten? Bist du bereit?' fragte er mich.
Ich schüttelte den Kopf.
'Ich weiß es nicht. Sie haben nur alles durcheinander gebracht. Nichts wurde gestohlen. Alles an seinem Platz.' sagte ich.
Wir hörten ein lautes Sirenengeheul und gingen wieder auf die Veranda.
Zwei Beamte stiegen aus einem Streifenwagen aus und kamen uns entgegen. Der eine kahlköpfige streckte uns die Hand entgegen.
'Mein Name ist O´Conell. Das ist mein Kollege Jonathan.' sagte er.
Wir begrüßten die beiden und ich schilderte zum dritten Mal was passiert war. Der Beamte namens Jonathan rief Verstärkung. Er war ziemlich Jung und wirkte sehr nervös.
Zuerst kam ein Spurensicherungsteam. Dann kamen noch zwei andere Beamten. Etwa eine halbe Stunde später packten die Spurenfreaks, wie sie Milce nannte, zusammen und fuhren davon. Jack und ich gingen zu O´Conell.
' Miss sie sollten heute Abend nicht allein hier bleiben. Fahren sie zu ihren Bekannten. Das Haus ist verwüstet. Außerdem kommt das Team morgen nochmal und nimmt sich das obere Stockwerk vor.' Dann verabschiedete sich O´Conell und fuhr mit seinen Kollegen weg. Jack sah mich an und ich überlegte was zu tun sei. Es war als ,ob Jack meine Gedanken lesen konnte.
'Und? Was machst du jetzt ?' fragte er. Ich sah ihn verzweifelt an. Dann holte ich tief Luft und antwortete ihm.
'Ich weiß nicht. Megan schläft bestimmt schon. Ich will sie nicht stören.' Es folgte eine lange Pause. Ich versuchte seinen durchdringenden Blicken auszuweichen.
'Ich glaube ich rufe Daniel an. Kannst du mir vielleicht dein Handy geben?' fragte ich ihn. Er nickte und kramte sein Handy aus der Lederjackentasche und reichte es mir.
'Danke' sagte ich und entfernte mich ein paar Schritte von ihm. Dann wählte ich Daniels Nummer und wartete. Während es klingelte sah ich mich kurz um und lächelte, als mir bewusst wurde, dass Jack mich beobachtete. Ich drehte mich wieder weg. Bitte geh ran! Flehte ich im inneren. Anderseits wollte ich, nun ja. Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es später noch einmal. Wieder antwortete die monotone Stimme. Ich legte auf und ging zögernd zurück zu Jack.
'Und? Was sagt er' fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
'Er geht nicht ran.' sagte ich zögernd. Wieder blieben wir etwas still. Dann kramte Jack in seiner Jackentasche und holte seine Autoschlüssel hervor. Ich beobachtete ihn dabei.'Jack' sagte ich 'könntest du mich vielleicht an der 149 East 39th Street absetzen?'Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. 'Wo willst du denn hin?' fragte er.'Ins Murray Hill East Hotel' antwortete ich. Dann lachte er. Seine weißen Zähne kamen zum Vorschein. Seine Stimme klang plötzlich sehr verändert. Seine grünen Augen blitzten auf. Er kam zwei Schritte auf mich zu und sah zu Boden dann lachte er wieder und sah mich diesmal an.
'Du willst in ein Hotel fahren?' fragte er lachend.
'Ja, wieso' antwortete ich zögernd. Dann schüttelte er den Kopf und sein Gesicht war so nahe, dass unsere Nasenspitzen sich fast berührten. Ich konnte seinen Atem riechen, diesen süßen frischen Atem. Seine Lippen waren sehr trocken, was wohl an der Kälte lag. Kein Wunder schließlich waren wir im Dezember. Aber es gab keinerlei Anzeichen von Schnee. Ich dachte, dass es wohl dieses Jahr ausbleiben würde.
'Du kommst mit zu mir' sagte Jack plötzlich.
'Was ?' antwortete ich schockiert 'Nein, dass geht nicht.'
'Wieso?' hakte er nach.
'Weil...weil ich-' doch Jack unterbrach mich.
'Ach, komm!' sagte er.
In dem Augenblick berührten sich unsere Nasenspitzen tatsächlich.
'Ich beiße dich auch nicht' sagte er grinsend. Dann ging er wieder einen Schritt zurück.'Was ist?'
'Jack, ich will nicht, dass du dir meinetwegen so Mühe machst.' sagte ich zögernd.'Quatsch. Außerdem hätte ich mal wieder Besuch zu hause. Ach, komm. Wir werden uns bestimmt amüsieren.' sagte er entschlossen.
'Jack..' sagte ich verzweifelt. Er verdrehte die Augen und sah mich böse an.
'Gut. Wo willst du hin. Etwa zu deinem Daniel ? Der bringt dich völlig durcheinander. Egal was ist musst du ja nicht gleich bei Dr. Crazy anklopfen.' sagte er und lachte über seine eigenen Wörter. Wenn er gewusst hätte, dass Daniel tatsächlich mein Psychiater war, hätte er einen Schock erlebt.
'Hey, nenn ihn bitte nicht Dr. Crazy' sagte ich gereizt.
'Ok, tut mir Leid. Also, was ist ?'. Er sah mich durchdringlich an. Ich konnte seiner Bitte einfach nicht widerstehen. Ich seufzte ein Ja und plötzlich erhellte sich seine Miene.'Gut. Ich warte hier und du holst deine Sachen.' sagte er. Ich nickte und ging ins Haus. Als ich dieses Chaos ein zweites mal sah wurde mir schlecht. Ich ging nach oben in mein Zimmer und fischte aus dem Schrank meinen lilanen Schlafanzug. Dann suchte ich mir eine Jeans von Weijl und ein blauesT-Shirt . Anschließend holte ich meine Gesichtscreme und meine Zahnpasta aus dem Badezimmerschrank. Mein Blick fiel auf die Packung mit der Aufschrift Seroxat. Ich überlegte kurz ob ich sie mitnehmen sollte. Meine Antidepressiva. Nein. Unnötig.
Ich packte alles in eine große Ledertasche und ging hinunter zu Jack, der im Wohnzimmer wartete. Er stand vor der Wand und sah sich die einzelnen Buchstaben an.
'Ich verstehe immer noch nicht was das zu bedeuten hat' sagte er und deutete auf die Wand.'Ich hab keine Ahnung. Wofür soll ich bereit sein ?' fragte ich mich selber.
Dann gingen wir hinaus und schloss die Tür ab. Wir stiegen in Jacks Porsche und fuhren Richtung West Street. Es war eine etwas lange Fahrt. Und wir unterhielten uns fast gar nicht. Bis Jack mit einer Frage die Stille brach.
' Du warst also mit Daniel beim Essen, Hmmm ?' fragte er. Ich sah ihn schockiert von der Seite an.
'Jja..warum fragst du?' fragte ich.
'Ach, ich war zu dem Zeitpunkt bei Gabrielle zum Essen eingeladen. Mr Regan war auch anwesend' sagte er.
Ich nickte. Plötzlich fiel mir ein, dass ich ihn womöglich gestört hatte. Bestimmt würde Patrick Regan einen schlechten Eindruck von ihm machen. Das wollte ich nicht. Ich legte plötzlich meine Hand auf seine. Er dachte wohl ich wolle das Lenkrad zur Seite reißen, denn er sah mich erst erschrocken an.
'Jack!' sagte ich etwas laut ' Es tut mir wirklich Leid. Ich habe überhaupt nicht daran gedacht. Ich habe...ich wollte dich wirklich nicht stören. Regans Tochter wird bestimmt ganz sauer auf dich sein. Es tut mir wirklich Leid. Ich hab Daniel angerufen und als ich ihn nicht erreichen konnte, dachte ich plötzlich an dich und oh mein Gott. Es tut mir furchtbar Leid!' Ich redete so schnell, dass Jack mich verwundert ansah und dann lachte.
'Nein. Ist alles in Ordnung. Ich wollte sowieso gehen und da hast du angerufen. Wir sind doch Freunde oder ?' fragte er mich. Ich nickte.
' Gut. Kein Problem, also. Hey und weißt du was?' fragte er mich mit einem attraktivem Lächeln um den Mund.
' Was?' fragte ich ihn. Ich merkte nicht, dass ich meine Hand immer noch auf seiner Hand hatte.
' Du bist echt süß, wenn du aufgeregt oder verzweifelt bist!' sagte er lachend.
Ich nahm meine Hand sofort von seiner. Ich wurde spürbar rot. Mir wurde plötzlich ganz heiß und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Was war das nur? Dieses Gefühl, bei dem man denkt gleich ohnmächtig zu werden, wenn man in die Augen des Gegenübers sieht. Ich wusste es nicht. Wahrscheinlich würde ich es nie erfahren. Ich sah für den Rest der Fahrt aus dem Fenster und musste plötzlich an Tante Hillary denken. Was sie wohl gerade machte? Wie es ihr wohl erging? Ich atmete tief ein. Ich vermisste sie. Sie war wie meine Mutter. Nur, dass sie die Schwester des Mannes namens Robert war. Hört sich komisch an oder ? Ich weiß, ich müsste Vater sagen, aber das kann ich nicht. Nicht zu einem Mann, der mich und meine Mutter verließ, als ich erst sieben Jahre alt war. Nicht zu einem Mann der sich vierzehn Jahre lang nicht gemeldet hat. Ich musste unwillkürlich an meine Hündin denken. Nana hieß sie, glaube ich. Er hatte sie mir zu meinem fünften Geburtstag geschenkt. Sie war ein wunderschönes Ding gewesen. Doch starb sie zwei Wochen nach seinem Verschwinden. Wir hatten sie vernachlässigt. Es war seine Aufgabe gewesen sie zum Tierarzt zu fahren. Aber da er nicht da war konnte es niemand erledigen. Meine Mutter arbeitete länger und ich blieb den ganzen Tag bei unseren ehemaligen Nachbarn den Crofts. Sie waren ein junges Paar, das noch keine Kinder hatte. Es gefiel Nora Croft mit mir zu spielen und ihr Mann machte uns immer Hotdogs. Er machte die besten in der Stadt. Ich musste lächeln.
'Was ist ?' fragte Jack. Ich schüttelte nur den Kopf. Als wir endlich da waren und ausstiegen kippte meine Kinnlade hinunter. Jack Daymond wohnte in einer fantastischen dreistöckigen Villa. Der Vorgarten war mit verschiedenen Pflanzen ausgestattet. Jack nahm mir meine Tasche ab und öffnete die Haustür. Ein fabelhaftes Haus. Die Eingangshalle war sehr groß und mit den modernsten Möbeln ausgestattet. Ein braungrüner Orientteppich aus Wollkammgarn befand sich unter unseren Füßen. Das Muster war wunderschön. An der Wand hingen ein paar Gemälde. Es war schwer zu identifizieren, ob sie original waren. Aber es waren alles Ölgemälde. Sie zeigten alle nur Wasserlandschaften. Einige davon waren stürmisch und dunkel andere hingegen bezaubernd. Jack stellte meine Tasche neben der Sitzbank ab. Dann zog er seine Jacke aus und warf sie auf die Bank. Ich zog meine ebenfalls aus und hängte sie an den Haken. Dann folgte ich ihm in das Wohnzimmer. In einer Ecke stand ein Fernsehtisch. Der Fernseher darauf war riesengroß. Daneben waren zwei Regale. Beides voll Mit CDs und DVDs. Eine Treppe führte in die obere Etage. Ebenfalls hingen hier Gemälde und alle zeigten sie ein Meer. Ein stürmisches Meer. Ein ruhiges Meer. Ein glänzendes Meer und ein nebliges Meer. Auf jedem Bild waren Felsen zu sehen. Alle Bilder schienen von der gleichen Perspektive gemalt zu sein. Der Beobachter bekam das Gefühl auf diesen Steinen zu stehen und hinaus aufs Meer zu Blicken. Ich war so fasziniert von den Bildern, dass ich fast über zwei Stufen gestolpert wäre.
Jack sah zu mir und sagte 'Vorsicht'.
Ich konnte mein Gleichgewicht noch rechtzeitig halten und stützte mich an der weißen Microfaser-Couch ab. Die Kissen dazu waren schwarz und die Gardinen waren ebefalls weiß nur waren sie mit einem schwarzen Muster bestickt. Ich war völlig überrascht. Jack, der im Büro so schlampig und unordentlich war wohnte in einem solchen Palast.
'Jack..Ist das wirklich dein Haus?' fragte ich. Er ging zu dem Telefon auf dem Tischchen neben dem Sessel, der auch weiß war und drückte auf eine Taste, die ganze Zeit rot geblinkt hatte.
'Ja...Überrascht?' fragte er mit einem entzückten Lächeln. Ich wollte gerade antworten, wurde aber von einer Stimme auf dem Anrufbeantworter unterbrochen.
'Schatz, ich bin es Gabrielle. Ich habe mir große Sorgen gemacht. Ist etwas schlimmes passiert? Mein Dad will, dass du morgen wieder zu uns kommst. Er möchte mit dir etwas besprechen....Melde dich bitte, wenn du zu hause bist.' Jack hob den Hörer ab. Ich wollte mir gerade eines der Bilder näher ansehen. Doch die Ansage auf dem Anrufbeantworter war noch nicht zu Ende. '..Ich liebe dich...Bis Morgen, dann.'
Jack legte den Hörer wieder ab. Ich stand mit dem Rücken zu ihm. Mir war es plötzlich sehr peinlich und ich wollte mich nicht umdrehen. Ich traute mich nicht in sein Gesicht zu sehen. Normalerweise wird einem peinlich, wenn man etwas zärtliches zu sagen bekommt oder selbst sagt, aber mir war peinlich, da ich es soeben mitgehört hatte.
'Willst du etwas trinken ?' fragte Jack plötzlich.
Ich drehte mich zu ihm. 'Nein, danke. Ich habe solche Kopfschmerzen.' sagte ich.'Tja, dann wird Kaffee gut tun.' sagte er mit einem Lachen. Ich lächelte und nickte.Er wollte gerade in die Küche gehen, als er stehen blieb und kurz überlegte. Er drehte sich zu mir.
'Hey, willst du nicht duschen? Du bist bestimmt völlig fertig. Währenddessen mache ich uns Kaffee.' fragte er sehr höflich.
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Es ist nicht gerade sehr toll in einem völlig fremden Haus zu duschen, aber ich hatte es wirklich nötig.
'Ja, bitte. Ich möchte dieses Kleid loswerden.' antwortete ich etwas nervös.
'Gut.' sagte er. Ich wartete. Ich dachte er würde mir ein Handtuch oder desgleichen gebe. Aber er ging zu dem Tischchen und hebte den Telefonhörer ab.
'Grace, könntest du bitte kurz rüber kommen ?' sprach er in den Hörer und nickte darauf kurz. Dann legte er auf und sah mich zufrieden an.
'Grace wird gleich hier sein. Sie kann dir helfen.' sagte er.
'Wer ist Grace?' fragte ich darauf.
'Stimmt ja, du kennst sie nicht. Sorry. Grace ist mein Hausmädchen. Oder eher Frau. Sie arbeitet schon seit vier Jahren für mich. Oh und sie wohnt in einer kleinen Pension gleich hinter dem Haus. Ich hab sie auf Anhieb gemocht und sie hat eine Tochter. Aber die ist irgendwo in Arizona. Oder war es Utah? Keine Ahnung, irgendwo da in der Gegend halt. Sie lebt bei ihrem Vater. Manchmal kommt sie her und bleibt für ein paar Tage. Ich wollte nicht, dass sich Grace jeden Tag mit dem Verkehr schlagen muss um hierher zu kommen. Außerdem bezahle ich sie dafür auch gut. Das glaube ich zumindest. Naja, wenn sie da ist lernt ihr euch kennen.', dann verschwand er in der Küche. Zwei Sekunden später ging die Haustür auf und eine Dame kam herein. Sie trug einen schwarzen langen Rock und eine Weiße Bluse. Ihr dunkelbraunes Haar hatte sie zu einem Dutt hochgesteckt. Sie lächelte mich an und ging in die Küche. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Nach etwa einer Minute kam sie zurück in Begleitung von Jack.
'Miss würden sie mir bitte folgen?' fragte sie höflich, dann ging sie die Treppe hoch. Ich sah kurz zu Jack. Dieser saß auf der Couch und sah fern.
Oben angekommen führte sie mich in das Badezimmer am Ende des Flures. Es war ein großes Badezimmer mit einem runden Becken. Die Frau ging zu einem Wandschrank und öffnete ihn. Sie nahm ein Handtuch hinaus und legte es auf den Rand der Wanne. Sie drehte den Wasserhahn auf und ließ die Wanne mit heißem Wasser einlaufen, dann sah sie zu mir und lächelte.
'Das Zimmer links nebenan werde ich für sie fertigmachen. Sie können sich dort umziehen. Ihre Tasche stelle ich auf das Bett. Haben sie sonst noch irgendwelche Wünsche?' fragte sie mich.
Ich nickte dankbar. 'Nein, danke. Bitte machen sie sich keine große Mühe wegen des Zimmers.' sagte ich.
'Oh bitte, es ist mir eine Freude sie in diesem Haus willkommen zu heißen. Im Gegensatz zu einigen gewissen Personen sind sie recht höflich.' sie lachte kurz und ging dann hinaus. Mein Blick folgte ihr bis sie verschwunden war. Dann schloss ich die Tür ab und zog mich aus. Ich legte meinen ganzen Schmuck ab und stieg in die Wanne. Ich streckte mich im Wasser. Dann ließ ich etwas Duschgel ins Wasser tropfen. Anschließend drehte ich den Hahn ab und genoss die Stille um mich. Ich tauchte kurz unter.
Eine Stunde später stieg ich aus dem Wasser und waschte mir die Haare. Dann trocknete ich mich mit dem Handtuch ab und schlich aus dem Badezimmer. Ich öffnete langsam die Tür zu dem Zimmer, dass mir Grace beschrieben hatte. Wieder blieb ich überrascht stehen und sah mich in dem Zimmer um. An einer Wand stand ein großer Kleiderschrank. Gegenüber ein riesiges Bett mit rot-weißer Bettwäsche. Daneben stand eine Kommode. Daneben wiederum stand ein großer Spiegel. Über dem Bett hing ebenfalls ein Spiegel. War ungefähr doppelt so groß, wie dass Fenster neben der Kommode. Ich schloss die Tür ab und ging langsam zum Kleiderschrank. Vielleicht war ich im falschen Zimmer?
Doch als ich die Tür öffnete und einen leeren Schrank vorfand wurde mir bewusst, dass dies das Gästezimmer war. Meine Tasche stand neben dem Bett. Ich hob sie auf und stellte sie auf den Hocker. Dann fischte ich meinen Schlafanzug raus und zog ihn an. In der Schublade der Kommode fand ich eine Bürste. Ich kämmte mir das Haar und trocknete es mit dem Handtuch ab. Ich hängte mein Kleid in den Schrank und ging anschließend hinaus in den Flur. Im Flur hing ein Wandspiegel. Ich sah noch einmal in den Spiegel. Meine Haare waren feucht und durcheinander. Während ich sie etwas ordnete musste ich daran denken wie oft Jack wohl in diesen Spiegel gesehen und sich die Haare zurecht gekämmt hat. Ich musste lächeln. Ich ging die Treppen hinunter. Jack saß immer noch auf der Couch. Ich näherte mich und war so nervös, dass ich an meinem Anzug herumzupfte. Der Boden knarrte und Jack drehte sich abrupt um. Dann stand er auf und deutete zur Küche.
Wir gingen in die Küche und setzten uns an einen runden Tisch. Er servierte uns Kaffee und Schokokuchen. Dann setzte er sich mit an den Tisch und schüttete etwas Milch in seinen Kaffee. Er sah zu mir und lachte. Es war ein listiges, attraktives Lachen.
'Was ist? Wieso lachst du?' fragte ich ihn, als er mir die Milch reichte.
'Du siehst in deinem Pyjama sehr attraktiv aus.' dann lachte er nochmal.
Ich sagte nichts, weil ich dachte er meine es ernst. Als er aber wieder lachte, wurde mir bewusst, dass er mich auf den Arm nahm.
'Idiot!' sagte ich wütend und machte einen Schmollmund.
'Nein. Das ist mein Ernst.' lachte er.
'Klar. Und ich glaube dir auch noch. Ja, Gentleman. Es tut mir Leid, dass ich dir keine würdige Lady sein kann.' sagte ich hochmütig. Das war natürlich als Spaß gemeint.Jacks Miene wurde langsam ernster. Er trank einen Schluck Kaffee und genoss seinen Kuchen. Ich sah ihm dabei zu und trank Kaffee.
Er aß mit Vergnügen. Ich konnte ihm ansehen, dass er Schokolade liebte.
Nach einer Weile sah er zu mir und hob die Brauen.
'Schmeckt er dir nicht?' fragte er mit vollem Mund. Ich lachte.
'Nein, es ist nur...Das Ding ist eine ganze Kalorienbombe.' antwortete ich schüchtern.Er sagte nichts. Ich trank noch einen Schluck Kaffee.
'Ich kann es immer noch nicht fassen. Jack, hast du diesen Saustall gesehen. Wie soll ich das bloß je wieder weg kriegen?' fragte ich aufgeregt.
'Keine Ahnung,Amy. Eins verstehe ich nicht. Wieso haben sie nichts gestohlen?' fragte er nachdenklich, 'ich meine, da hat jemand die Absicht gehabt dich zu erschrecken. Wie willst du dir sonst die Aufschrift an der Wand erklären ?'.
Plötzlich fiel mir die rote Farbe wieder ein. Ich hatte der Aufschrift nicht viel Beachtung geschenkt. Mich interessierte die Farbe. War es überhaupt Farbe?
Ich stellte meine Tasse ab und sah Jack an.
'Jjack. Was, wenn die Farbe an der Wand was anderes war?' fragte ich stotternd.
Er sah mich einen Augenblick lang verwirrt an.
'Was sollte es denn sonst sein?'
'Ich weiß nicht...Vielleicht..'
Der Gedanke daran ließ mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter laufen. Ich wollte mich irren. Aber sie wissen doch wie das ist. Man befürchtet etwas, aber will diesen Gedanken sofort loswerden. Doch man weiß, dass man sich nicht irrt. Man weiß, dass das, was man befürchtet passieren wird.
'Was? Amy, red nicht so um den heißen Brei...Spuck´s aus!'
'Vielleicht ist es...vielleicht...Blut?' Ich konnte nicht fassen, dass ich das gesagt hatte.Wir schwiegen einen Moment lang. Jack nickte und schluckte danach. Dann griff er zu seinem Handy. Er drückte ein paar Knöpfe und wartete.
'Wen rufst du?' fragte ich und war mittlerweile aufgestanden und stand neben ihm.
'Megan.' sagte er mit einem ernsten Blick zu mir.
'Meggie, ich bin es Jack....Hör mal, wir waren heute bei Amanda und da...'Jack erzählte Megan was passiert war. Den Rest konnte ich nicht mithören, da er ins Wohnzimmer ging.Ich lief ihm nicht nach. Ich war schockiert. Wessen Blut war es, dass in meinem Haus an die Wände und Bilder geschmiert worden war. War es überhaupt Blut? Oder hatte ich bloß einen meiner ängstlichen Vorahnungen?
Ich stützte mich mit den Händen gegen die Arbeitsplatte in der Küche und dachte nach. Mein Magen schien sich zu verkrampfen. Was ging hier nur vor sich? Wer war in meinem Haus? Warum war er/sie dort? Was will man mir mit dieser Aufschrift sagen? Wofür soll ich bereit sein?
Ich war gerade so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, dass Jack hinter mir stand. Ich drehte mich um und sah ihm verängstigt in die Augen.
'Jack...ich hab solche-' Jack unterbrach mich. Sein Gesichtsausdruck war völlig perplex.'Amanda! Du hast da..' er schluckte und kam einen Schritt auf mich zu' Blut am Rücken!' sagte er sehr langsam.
Ich dachte er will mich wieder täuschen. Doch als ich den Schock in seinen Augen sah wusste ich, dass er nicht lügte. Sofort stolperte ich und kippte dabei einen Stuhl um. Ich verlor die Fassung.
'Jack!...Jack, tu doch was!' schrie ich. Ich hatte das Gefühl, dass man mir heißes Wasser über den Rücken goss.
Ich knöpfte mein Hemd schnell auf. Meine Hände zitterten.
'Jack!...Oh Gott!..Hilf mir doch!' schrie ich aus Leibeskräften. Mir wurde schlecht.
Jack kam zu mir und versuchte mich zu beruhigen. Doch das hatte keinen Sinn. Ich war völlig am Ende und schrie wie am Spieß. Ich wollte dieses Hemd los werden. Was hätte man denn tun können? Ich hatte Blut auf meinem Hemd!
Die letzten zwei Knöpfe ließ ich sein. Ich riss mir das Hemd vom Leib und warf es sofort auf den Boden. Ich war nicht bei klaren Gedanken. Ich war völlig schockiert. Ich umklammerte Jacks Arm und wir gingen ein paar Schritte zurück. Jack wusste nicht worüber er sich wundern sollte. Über das Blut oder über meine Aufruhr? Ich starrte entsetzt auf mein Hemd. Ich hatte ein weißes Top an. Das beruhigte mich sehr. Denn sonst könnte ich mich nie so seelenruhig vor einem Mann ausziehen.
Jack befreite sich aus meinem Griff und ging zu meinem Hemd. Er bückte sich und hob es auf. Er sah es sich vorsichtig an. Ich ging zu ihm und sah über seine Schulter. Auf der Rückseite war ein roter Fleck zu sehen. Er hatte ungefähr die Größe eines Apfels.
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und fing an zu schluchzen. Jack warf das Hemd auf einen Stuhl und nahm mich in die Arme.
'Beruhige ich. Es ist bloß Farbe.' sagte er sanft.
Ich sah zu ihm auf und stotterte.
'Ja, aber was wenn nicht? Was wenn es Blut ist?' sagte ich.
'Ach Quatsch!' sagte er und wir gingen in das Wohnzimmer.
Wir setzten uns auf die Couch und versuchten uns zu beruhigen.
'Ich habe Meggie gesagt, dass sie mal gucken soll, was das für Zeug ist. Sie kommt morgen bei dir vorbei und sieht nach.' sagte er.
Ich hörte ihn nur aus der Ferne. Mein Magen schien sich diesmal umzudrehen. Ich zitterte am ganzen Leib. Ich wäre fast ausgeflippt, als ich daran denken musste, dass irgend ein wildfremder Typ in meiner Wohnung herumgeschnüffelt hatte und dort Farbe oder Blut hinterlassen hatte. Aber was mich wirklich ärgerte und mir richtig Angst einjagte war der Gedanke daran, dass jemand in meinem Schrank gewühlt hatte und dass Oberteil was ich gerade an hatte mit seinen Fingern berührt hatte.
'Amanda! Amanda! Hörst du mich!' rief Jack und wedelte mit seiner Hand.
Mir war plötzlich ganz kalt und mein Hals fühlte sich ganz trocken an.
Ich sah verwirrt zu Jack.
'Geh schlafen, ja? Das wird dir gut tun. Ich bin mir sicher es gibt eine ganz simple Erklärung dafür.'sagte er gelassen.
Ich nickte. Langsam und zögernd ging ich die Treppen hinauf. Vor meinem Zimmer angekommen blieb ich stehen und lehnte mich gegen die Wand. Ich seufzte und rieb mir die Augen. Jack hatte mir einen richtigen Schreck eingejagt. Ich sah die ganze Zeit dieses klebrige rote Zeug vor meinen Augen. Nach etwa drei Minuten betrat ich mein Zimmer und machte das Licht an. Ich setzte mich auf das Bett und betrachtete die Wand. Rot.Ich fröstelte und griff nach meiner Tasche. Ich wollte sie auf den Boden stellen und mich hinlegen. Da fiel mein Blick auf meine Zahnbürste. Ich öffnete die Tasche weiter. Irgendetwas schimmerte im Licht. Ich griff hinein und zog meine Bürste hinaus.Meine Finger berührten etwas klebriges. Etwas warmes. Als ich meine Bürste zu sehen bekam, hielt mein Herz plötzlich an. Ich hörte auf zu atmen und meine Schläfen pochten. Meine Zahnbürste war rot. Sie hatte in einer roten Pfütze gelegen. Ich öffnete meine Tasche langsam. Was ich zu sehen bekam ließ mich schreien. Meine Tasche war nass und voller rotem Zeug. Eine ganze Schüssel voll. Meine restlichen Sachen waren alle damit bekleckst worden. Ich merkte nicht, dass ich schrie. Erst als Jack die Tür aufriss und mich entsetzt ansah hörte ich auf.
'Was zum Henker ist-' wollte er sagen, aber sprach nicht weiter. Er sah zu meinen Händen, die ebenfalls rot getränkt waren. Er kniete sich neben mich und hob die Hände um mich zu beruhigen.
'O..okay. Hör zu ,Amanda. Beruhige dich. Das ist bloß ein übler Scherz. Geh dir die Hände waschen, ja? Ich komme gleich nach. Komm schon.' sagte er und half mir beim Aufstehen. Ich fühlte mich so schwer, so taub. Ich ging ins Bad und wusch mir die Hände.
Als ich zurück kam durchwühlte Jack meine Tasche.
'Mann, dass ist ja..' er brachte den Satz nicht zu Ende, sondern kam zu mir und schloss die Tür ab. Dann gingen wir nach unten und setzten uns auf die Couch. Diesmal redeten wir nicht. Es war kurz vor zwei Uhr. Ich hielt es nicht länger aus und fragte ihn stotternd und zögernd: 'Jack, was...geht hier vor sich?'.
'Ich weiß es nicht, Amy. Ich kriege heute Nacht kein Auge mehr zu. Wie kommt die ganze Farbe überhaupt da hin?' fragte er nachdenklich. Ich sah ihn verwirrt an.
'Blut! Du meinst wohl das ganze Blut, oder?' verbesserte ich ihn.
Er sah mich kurz an. Seine Gesichtsmuskeln spannten sich.
'Amanda! Was für Blut? Sieh es doch ein! Es ist bloß Farbe!' sagte er etwas laut.
'Jack! Es ist Blut!' sagte ich mit tränen verschmiertem Gesicht.
'Nein ist es nicht!' sagte er wieder ruhiger,'Es ist zu hell für Blut, und zu flüssig.'
'Ich lüge nicht! Das ist mein Ernst!' sagte ich noch immer aufgeregt.
Er hob schützend die Hände.
'Ich habe nicht behauptet, dass du gelogen hast. Du überreagierst nur etwas.' sagte er aufziehend.
Ich sah ihn ungläubig an. Ich hatte plötzlich solche Kopfschmerzen. Ich bereute es meine Tabletten nicht mitgenommen zu haben. Ich wollte nur noch schlafen. Jack hatte womöglich recht. Ich übertrieb vielleicht etwas. Ich sollte aufhören damit.
Ich sah Jack müde an. Er sah auch sehr erschöpft aus. Ich stand auf und stellte mich vor ihn und sah auf ihn herab.
'Ich bin müde. Lass uns schlafen gehen.' sagte ich leise.
'Gut. Du kannst in meinem Zimmer schlafen. Deine Bettdecke ist versaut.' sagte er.
'Okay' sagte ich leise. Ich ging die Treppen hoch. Auf halbem Weg blieb ich stehen und sah zu Jack. Der streckte sich kurz und legte seinen Kopf auf die Armlehne. Seine Beine legte er auf die andere. Dann schloss er die Augen.
'Gute Nacht, Jack' sagte ich sanft und leise.

Amanda sagte es so leise, dass sie dachte er habe es womöglich nicht gehört. Dann rannte sie nach oben. Sie war sehr schnell weg und hörte nicht, dass Jack ihr antwortete.
Er ließ seine Augen geschlossen und öffnete sie nicht. Dennoch konnte er ihre Schritte hören, wie sie nach oben rannte.
'Gute Nacht, Amy' sagte er leise mit einem Lächeln um den Mund. Dann gähnte er




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28 Teil 29 Teil 30 Teil 31 Teil 32 Teil 33 Teil 34 Teil 35 Teil 36 Teil 37 Teil 38 Teil 39 Teil 40 Teil 41 Teil 42 Teil 43 Teil 44 Teil 45 Teil 46 Teil 47 Teil 48 Teil 49 Teil 50 Teil 51 Teil 52 Teil 53 Teil 54 Teil 55 Teil 56 Teil 57 Teil 58 Teil 59 Teil 60 Teil 61 Teil 62


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz