If you Disappoint me....

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 31.05.2009




Ich sauste über den Highway und fuhr gerade aus. Mein Herz pochte heftig und mein Kopf tat schrecklich weh. Meine Hände zitterten, sodass ich mich an das Lenkrad kralle um das Zittern zu unterdrücken.
Ich dachte an Amanda. Wie sie geweint hatte! Und das nur wegen mir. Kann man einen Menschen denn so sehr lieben? Ich fuhr mir mit einer Hand durch das Haar und ballte die selbe Hand zur Faust und ließ sie mit einem wütenden Schrei auf das Lenkrad sausen.
Weshalb konnte ich meine Gefühle nicht verstehen? Warum machte es mich nur so fertig, dass sie so für mich empfand? Langsam fing ich an daran zu zweifeln was ich eigentlich wollte.
Als ich mich einigermaßen wieder unter Kontrolle hatte bog ich ab und fuhr zurück. Diesmal wollte ich nach Hause. Ich brauchte Zeit, um entscheiden zu können wen ich nun wollte. Gabrielle oder Amanda?
Als ich endlich zu Hause ankam ging ich auf mein Zimmer und knöpfte mein Hemd auf. Als die Knöpfe sich nicht öffnen ließen, riss ich das Hemd auf, sodass zwei Knöpfe zu Boden fielen. Ich warf das Hemd auf mein Bett und ging in das Badezimmer. Dort drehte ich den Wasserhahn auf und ließ ganz heißes Wasser in die Wanne fließen. Dann streifte ich meine Hose ab und setzte mich in die Wanne. Das heiße Wasser war sehr anregend. Ich drehte den Wasserhahn wieder ab und genoss die Stille. Ich war ganz allein. Meine Gedanken spielten verrückt. Ich würde in zwei Tagen meine Verlobung preisgeben und nun saß ich hier und zweifelte daran, ob ich wirklich dazu bereit war.
Würde SIE überhaupt kommen? Nein, ich glaube nicht. Sie würde zu Hause bleiben und sich Gedanken darüber machen was für einen Fehler sie begangen hatte. Aber war Liebe überhaupt ein Fehler? Nein wohl kaum. Liebe war doch nicht dazu da jemandem weh zu tun. Ganz im Gegenteil. Liebe bedeutete eine bis auf den Tode haltende Freundschaft. Eine Partnerschaft die über alles halten konnte.
Ich dachte an Gabrielle. Sie war wunderschön und ich liebte sie auch wirklich.
Und Amanda?

Nachdem ich weinend nach Hause gerannt war bin ich auf mein Zimmer und schloss die Tür ab. Ich weinte wieder pausenlos. Es tat so weh nicht geliebt zu werden. Vor allem von der Person, die man selber liebte. Ich blieb die ganze Nacht auf meinem Zimmer und versuchte mich wieder zu beruhigen. Einerseits tat es echt gut zuzugeben, dass man jemanden liebte. Am nächsten morgen weckte mich Megan, die gegen die Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete ihr die Tür. Sie sah mich verdutzt an.
„Was ist?“ fragte ich grimmig.
„Ich gehe einkaufen. Kommst du mit?“ fragte sie. Ich schüttelte den Kopf.
„Ich will mir ein Kleid für morgen Abend kaufen...“ setzte sie an. Ich hielt kurz inne.
„Amanda, bitte komm. Lass uns dir ein tolles Kleid kaufen und lass und als Jacks Kolleginnen dort aufkreuzen. Ich hab es Sam versprochen, bitte! Du kannst nicht die ganze Zeit hier oben bleiben und weinen. Alle werden denken wie schwach du bist. Das darfst du nicht zulassen. Lass uns dorthin gehen und ihnen zeigen, dass die Welt nicht untergegangen ist. Bitte!“ flehte sie. Ich sah aus dem Fenster und überlegte ein paar Minuten lang. Dann nickte ich. Sie lächelte wieder und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Ich warte unten..:“sagte sie. Ich öffnete meinen Schrank und suchte mir etwas passendes. Wenn wir heute viel anprobieren wollten, dann musste ich auch passend angezogen sein. Ich entschied mich für mein weißes Sommerkleid mit den Stickereien. Dann kämmte ich mein Haar. Ich dachte für einen Augenblick daran es wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen zubinden. Ich putzte mir die Zähne und als ich einen letzten Blick in den Spiegel warf, zog ich mir doch das Gummi aus den Haaren. Ich kämmte mir das Haar noch einmal und sah dann in den Spiegel. Besser, dachte ich.
Wir fuhren in das große Manhattan Mall an der 6th Ave und der 33rd Street.
Wir suchten ein geeignetes Geschäft und versanken in der Einkaufstour.
Nach einer halben Stunde hatte sich Megan für ein bordeauxfarbenes Kleid entscheiden.
Ich irrte immer noch in dem großen Geschäft auf der suche nach einem schönen Kleid.
Als ich den Blick von ein grünen Kleid hob stach mir etwas dunkelblaues ins Auge.
Ich sah genauer hin und mein Blick blieb an dem Kleid hängen, dass die Schaufensterpuppe trug.
Es war ein Luxus-Abendkleid aus dunkleblauem Satin. Der Rockteil war plissiert. Eine funkelnde Pailetten- und Perlenbordüre schmückte die transparente Taille. Die Träger kreuzten sich auf dem Rücken und boten eine glamouröse Rückenansicht. Es war ein bezauberndes spektakuläres Kleid mit einer wahnsinnigen Länge. Ich sah es mir von der Nähe an und war fasziniert. Das dunkelblau war ein dermaßen leuchtendes Blau,dass einem die Augen weh taten.
„Was hast du denn da?“ fragte Megan. Ich fuhr erschrocken zusammen.
„Megan! Du hast mich erschreckt!“ meckerte ich.
„´Tschuldigung“ sagte sie kichernd. Dann besah sie sich das Kleid und pfiff leise.
„Das ist wunderschön!“ sagte sie. Ich nickte und besah mir den Stoff.
„Das passt bestimmt perfekt zu deiner Hautfarbe!“ sagte sie aufgeregt. Ich zuckte mit den Schultern. Es kostete ungefähr 775 Dollar. Das war ganz schön viel für jemanden wie mich. Aber manchmal musste man die Regeln die man selber aufgestellt hatte zerstören.
Ich bat eine Angestellte um das Kleid und sie brachte mir das einzige Exemplar im ganzen Geschäft. „Es ist ein Probestück.“ sagte sie voller Stück. Ich nickte und sah in den Spiegel. Es war genau meine Größe, aber würde es mir stehen? Mein Instinkt sagte JA.
„Willst du es nicht anprobieren?“ fragte Megan.
„Nein, vor der Feier möchte ich es nicht tragen.“ sagte ich fast angewidert. Sie nickte stumm.
Nachdem wir bezahlt hatten betraten wir eine Drogeri, kauften uns Parfüm und neue Kosmetika und gingen dann etwas essen. Anschließend suchten wir passende Schuhe zu den Kleidern. Megan kaufte sie schwarze Pumps. Ich entschied mich für HighHeels die mit funkelnden Steinen geschmückt waren. Am Ende waren wir mit dem ganzen Einkauf fertig und verließen das Einkauszentrum.
Während Megan das Auto holte wartete ich an der Kreuzung. Das würde ein harter Abend werden. Aber ich würde da durch kommen, auch wenn er es von mir nicht erwartet hätte.
Ich würde es schaffen. Ich konnte ohne ihn leben das wusste ich, schließlich habe ich vor ihm auch leben können. Ich atmete tief ein und schwang mir die Einkaufstüten über die Schulter. Ich versuchte zu Lächeln. Jack würde glücklich sein. Das war es was für mich zählte.







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