If You Disappoint Me - Teil 50

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 30.05.2010


Das Funkhandy piepte Laut. Ich schrak auf und sah mich um. Ich lag auf der Couch. Megan hatte mich mit einer Decke zugedeckt. Mit einem Blick zur Uhr stellte ich fest, dass es schon kurz nach elf Uhr war. Mein Handy piepte immer noch.
Ich setzte mich auf und griff danach. Ich hatte mich noch nicht an dieses schwarze Klappgerät gewöhnt.
„Ja?“ fragte ich schlaftrunken.
„Amanda, ich bin es,“ hörte ich Jacks vertraute Stimme. Eine Welle der Wärme fuhr durch meinen Körper. Seitdem ich ihn darum gebeten hatte eine Entscheidung zu treffen hatten wir uns nicht gesprochen. Ich hatte manchmal das Gefühl ohne ihn zu sterben , aber versuchte es zu unterdrücken, genauso wie ich jetzt versuchte den Anflug von Freude zu überspielen.
„Guten Morgen...“ grüßte ich langsam und desinteressiert.
„Wir wollten dich ja nicht stören, aber Mr. Regan hat Jerry Anweisungen für eine geheime Mission gegeben. Wir brauchen dich, aber nur wenn das okay für dich ist?“ sagte er langsam, aber schaffte es trotzdem nicht die Spannung in seinem Ton zu unterdrücken.
„Geht klar...“ antwortete ich kurz und legte auf.
Ich konnte mich nicht ewig hier verstecken und wenn es jemanden gab der sich vor mir verstecken sollte, dann war das Robert. Ich würde nicht so schnell aufgeben. Wegen ihm konnte ich ja nicht mein Leben aus der Bahn werfen. Ich stand entschlossen auf und ging auf mein Zimmer um mich fertig zu machen.

Eine Stunde später fuhr ich in die Auffahrt der weißen Villa.
Ich parkte meinen Wagen und stieg aus. Als ich das Haus betrat spürte ich eine eiserne Spannung in der Luft liegen. Ich atmete tief ein und ging auf mein Zimmer. Dann zog ich mich schnell aus und griff nach dem Top und der Hose im Schrank. Ich zog die Docs, zubinden wollte ich sie später. Dann band ich mir das Haar zusammen und verließ den Raum.
Ich ging in den Keller und stellte erstaunt fest, dass der Eingang zum Bunker bereits offen stand. Ich hörte die Stimmen von meinen Freunden. Dann ging ich durch die Tür und sah mich um.
Jack stand mitten im Raum und hatte die Arme verschränkt. Um den Tisch herum saßen Pete,Milce, Megan, Stan und....Catherine. Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Einen Blick voller Missachtung und Enttäuschung.
Sie hob den Kopf kurz, als sie meinen Blick sah, sah sie wieder weg.
„Da bist du ja...“ sagte Jack und grüßte mich.
Ich zog meinen Stuhl vom Tisch weg in eine Ecke und setzte mich hin.
„ Jerry wird gleich hier sein. Es geht um eine Mission, wie ich schon gesagt habe.“ setzte er fort.
„Was für eine Art von Mission?“ fragte Milce begeistert.
„Undercover...“ antwortete Jack, den Blick auf mich gerichtet. Ich erhaschte seinen Blick und blieb für einen Moment außer Atem. Er schaffte es immer noch mich aus der Bahn zu werfen.
Ich nahm das Geräusch von Schritten wahr, die sich näherten.
Im nächsten Moment stolzierte Jerry herein.
„Guten Morgen...“ sagte er und baute sich in der Mitte des Raumes auf.
„Ich habe einen Auftrag erhalten. Zieht euch warm an, wie begeben uns in kalte Gebiete....Jack, würdest du bitte die Navigation starten?“
Im nächsten Moment erschien auf einem Bildschirm eine Karte.
„Milce, gib bitte die Adresse von Carlos´ Hotel ein. Costa del Sol hieß es doch, oder?“ sagte er ungeduldig.
Milce setzte sich vor einen Computer, der eigentlich 3 Monitore hatte und tippte etwas ein.
Wir sahen wieder auf den Bildschirm.
Auf der Karte war nun ein leuchtender roter Punkt zu sehen. Nach einem kurzen Moment wurde der Punkt herangezoomt. Es erschien eine deutliche und übersichtliche Karte über Miami. Man konnte ein großes sichelförmiges Gebäude erkennen, daneben standen je recht und links zwei weiter, die ebenfalls die selbe gerundete Form hatten. Außerdem war der Strand und das Meer und die verschiedenen hellen Pools auf der Karte zu sehen.
„Junge, dreh das ganze auf Augenhöhe. Zentralperspektive, bitte.“ sagte Jerry.
Mit einem weiteren Knopfdruck drehte sich das Bild auf dem Bildschirm so, dass man statt von oben, nun seitwärts auf die Gebäude sah. Also fast wie in der Wirklichkeit.
Jerry klatschte sich in die Hände.
„So, das ist Costa del Sol. Ihr sollte dort Undercover untergehen.“ sagte er.
Milce sah über seine Schulter.
„Alle?“ fragte er. Jerry nickte zu einem NEIN.
„Ein Teil von euch bleibt hier, wir können es nicht riskieren, alle dort unterzubringen, außerdem müssen einige arbeiten, damit wir voran kommen.“ antwortete er.
„Verstehe, also willst du die Sache von innen angehen.“ sagte Jack nachdenklich. Jerry nickte.
„Hast du schon alle positioniert?“ fragte Megan. Jerry nickte.
„Deshalb bin ich ja hier.“ antwortete er und suchte aus dem Aktenschrank eine dünne schwarze Mappe.
„Pete, du wirst im Restaurant und unten an der Lobby sein. Ich habe es so organisiert, dass du eine Wechselschicht hast. Alle zwei Tage Wechsel also, damit du den Überblick hast. Dein Name lautet Andrew Nelson und du wohnst mit deiner Freundin in New Jersey, aber bist auf der Suche nach einem Job hier gelandet, sodass du nur am Wochenende nach Hause kannst. Dein Ausweis und deine restlichen Papiere, wie Fahrzeugschein und desweiteren sind hier.“ sagte Jerry und händigte ihm einen großen Umschlag aus.
Dann drehte er sich zu Megan.
„Du, mein liebes Fräulein, bist Zimmermädchen in der Luxussuite.“
Megan verdrehte die Augen.
„Sorry, aber die Küche, wäre zu weit weg gewesen, ihr müsst flexibel sein. Alles im Auge haben. Hier deine Papiere. Dein Name ist Sarah Gordon. Du bist verwitwet und lebt zusammen mit deinem 3-jährigen Sohn Alex bei deiner Mutter Lora.“
Auch ihr händigte er den Umschlag aus.
„Weshalb so umständlich? Weshalb lebe ich nicht mit meiner Mutter und habe einen Sohn? Ich meine, stell dir vor jemand will meinen Sohn sehen...“ protestierte Megan.
„Umso umständlicher, desto besser. Sie werden nicht auf die Idee kommen, eine verwitwete, alleinerziehende Mutter als Spion in Betracht zu ziehen.“ antwortete Jerry. Megan nickte.
„ Stanley, du bleibst zusammen mit Milce hier. Ich sage das ungerne, aber die Mission leitet ihr. Ihr seid der Jäger und die anderen die Köder.“
Milce nickte und Stanley ebenfalls.
„Catherine ? Ah, da bist du ja.“ sagte Jerry.
Ich betrachtete sie mit einem verachtenden Blick. Ihre Mimik und Gestik war so leicht zu durchschauen. Ich konnte ihr Unbehagen förmlich spüren. Obwohl sie eine leicht dunkle Haut hatte, sah ich, dass sie die Augen von ihrem Vater geerbt hatte. Die Haarfarbe wahrscheinlich von ihrer Mutter. Ich spürte Hass in mir aufsteigen, versuchte diesen aber zu unterdrücken.
„Jack? Jack, du bist Kunde, also ein Gast. Ich habe dich in der Luxussuite untergebracht. Du wirst in einer Woche eintreffen. Dein Zimmer ist ganz oben, Nummer 303 im Hauptgebäude. Dein Name ist Chane Ford und Catherine ist deine Frau Liz Ford. Ihr beide feiert euren vierten Hochzeitstag. Und dazu habt ihr euch Costa del Sol ausgesucht. Jack du bist Besitzer von Blade Industries, das ist eine Stahlindustrie und deine Frau Liz ist Schönheitschirurgin in einer Privatklinik in Kanada. Ich wünsche euch einen schönen Urlaub. Hier eure Papiere unter anderem eure Eheurkunde. Selbstverständlich werdet ihr im selben Zimmer untergebracht, aber hinterlasst bitte, falls Megan nicht das zur Verfügung stehende Zimmermädchen ist, keine Anzeichen darauf, dass ihr die Nächte getrennt verbracht habt.“ sagt Jerry und übergab ihnen sämtliche Dokumente.
Ich spürte die Enttäuschung. Jack und Catherine, als Ehepaar in einer Luxussuite. Obwohl, die Sorgen sollte sich Gabrielle machen.

Dann drehte sich Jerry zu mir ohne mir ins Gesicht zu sehen.
„Dein Name lautet Cara Summer und du bist Kellnerin in der Bar, arbeitest außerdem schichtweise im Casino. Du bist allein, du lebst allein, und du verbringst deine Freizeit als Prostituierte. Dein Zuhälter heißt Billy. Übrigens, er arbeitet auch dort , du bist ihm von einer Frau namens Princess zugeschickt worden. Er gehört zu Carlos´ besten Männern. Seine Aufgabe ist es die Millionäre im Casino mit Mädels zu versorgen, die sie nebenbei auch ausrauben.
Du hast heute Abend einen Termin im Tattoostudio in Queens. Sie werden dir ein unechtes Tattoo auf das Schulterblatt, unterhalb deines rechten Ohrs also am Hals und am linken Oberschenkel verpassen. Du trägst ein schwarzes dünnes Lederband um den Hals und hast blaue Augen. Ich glaube dir ist klar, worauf das hinausläuft. Du wirst von oben bis unten komplett umgestylt und hast damit auch die größte Aufgabe. Wir schicken dich direkt in das schwarze Loch....“




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