Love is Destiny - Teil 23

Autor: talia
veröffentlicht am: 01.03.2012


Luna wachte vollkommen erschöpft auf und starrte auf die leeren Schokoladeneispackungen, die leer und trostlos vor ihr lagen. Sie sammelte den ganzen Müll, den sie gemacht hatte auf und warf ihn direkt in den Mülleimer und dann streckte sie sich gähnend inmitten der Küche. Sie war nachdem Damian ins Zimmer von Safira gegangen war, eingeschlafen und nun stellte sich ihr die Frage, ob er noch immer in ihrem Zimmer war. Sie hatten doch wohl nicht...Kopfschüttelnd steuerte sie Richtung Zimmer und öffnete langsam die Tür. Der Blick, der sich ihr bot, beruhigte sie ein wenig und sie schloss leise wieder die Tür zu. Safira schlief tief und fest und Damian lag sitzend neben ihr und hielt ihre Hand, auch schlafend. Vielleicht sollte sie davon ein Foto machen und Safira damit nerven, aber Damian würde mit seinen übersinnlichen Kräften den Schnappschuss bemerken und sie zur Hölle jagen. Der Gedanke ließ sie schmunzeln und sie begab sich ins Bad, um sich etwas zu erfrischen. Dazu ließ sie ein warmes Bad ein und legte sich dann langsam ins warme angenehme Wasser rein und seufzte. Der Tod von Mary lag ihr immer noch sehr sehr tief im Magen und das Schokoladeneis trug auch seinen Teil dazu bei. Aber sie versuchte ihr Bestes mit der Situation klarzukommen, denn eins war sicher...das würde bestimmt nicht das letzte Opfer sein. Nun mussten sie alle sehr gut aufpassen und das Training so früh wie möglich wieder aufnehmen.
Luna nahm den nassen Schwamm von der Anrichte neben ihr und fing an sich einzuseifen. Es entspannte sie auf eine erholsame Weise und mit jedem Wischer fiel der Schmerz immer mehr zusammen, bis es nur noch ein kleines Stechen war. Das tat gut! Vollkommen vertieft in ihrer Erholungsphase bemerkte sie nicht die Person, die sich ihr langsam näherte, bis sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Ihr Herz blieb abrupt stehen und sie drehte den Kopf schnell nach hinten, um herauszufinden, wer hinter ihr stand. Zac sah sie mit lächelnden Augen an und nahm auf einen kleinen Hocker aus Bambusholz Platz. Sie sammelte instinktiv den Badeschaum vor ihre Brust und funkelte ihn böse an. >Was fällt dir ein mich beim Baden zu stören? Hast du nicht was Besseres zu tun?< Zac schmunzelte amüsiert und schüttelte verneinend den Kopf. >Nein, ich hab nichts Besseres zu tun, als eine wunderschöne nackte Frau im Schaummantel zu beobachten!<
Bei dem Wort \'wunderschön\' lief Luna rot an und tauchte ein wenig tiefer ins Wasser ein. Dieser Kerl führte doch etwas im Schilde und unwissend zu sein, gefiel ihr ganz und gar nicht. Mit zusammengepressten Lippen schaute sie ihn wortlos an, sodass man das leise Ticken der Wanduhr hören konnte. Luna hatte mittlerweile die Luft angehalten, weil die Spannung zwischen beiden unerträglich wurde und nun holte sie wieder Luft und zog damit Zacs Aufmerksamkeit auf ihre Lippen. Sie schluckte schwer und hoffte er würde aufhören zu gaffen, doch stattdessen richtete er sich auf und kam raubkatzenhaft auf sie zu. Als er am Badenwannenrand stand, kniete er sich vor ihrem Gesicht hin und sah sie mit seinen verschlingenden grauen Augen an. Dieses Grau würde sie früher oder später mal umbringen, denn diese Anziehungskraft, die diese Augen auf sie ausübten, war immens stark und sie fühlte sich deswegen ziemlich unbeholfen und unsicher. Eigenschaften, die sie eigentlich nicht besaß, bei ihm aber zum Vorschein kamen. Das war doch nicht normal! Außerdem hatte sie Liebeskummer wegen Marc und diese durchdringenden Blicke von Zac verunsicherten sie einfach.
>Du bist verliebt nicht wahr?< Luna horchte auf und blinzelte ihn überrascht an. >Was, wie...wie kommst du drauf? Bist du Psychologe, oder was?< Zac lächelte leicht und nickte. >Ja ich bin Hobbypsychologe und in letzter Zeit scheinst du ziemlich weggetreten zu sein...also muss das heißen, dass du verliebt bist. Oder liege ich da falsch?< >Das sollte dich kein Stück interessieren!< >Ich mag Frauen, die so kratzbürstig sind, wie du!<
Luna sog empört Luft ein und verschränkte genervt die Arme vor die Brust. Kratzbürstig! Pah, was fiel dem eigentlich ein, sie so zu nennen. Er kannte sie doch überhaupt nicht mal. So ein Vollidiot! Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Zac immer wieder verstohlene Blicke nach unten warf und dann als sie auf ihre Arme sah und erkannte, dass da kaum Schaum zum Bedecken war, schrie sie auf und spritzte ihn an. >Du Perversling, was fällt dir ein? Hast doch die Situation schamlos ausgenutzt! Raus hier, RAUS!< Aber Zac dachte nicht am geringsten daran zu gehen, sondern hielt sich vor Lachen am Bauch fest und setzte sich wieder auf den Hocker. Voller Zorn nahm die den nassen Schwamm in die eine Hand und warf diesen auf ihn. Er reagierte blitzschnell, wurde aber trotzdem nass, weil der Schwamm beim Auffangen gepritzt hatte. Zac sah an sich herab und wischte sich die paar Tropfen weg und dann als sein Oberteil wie neu war, staunte Luna. Wie konnte das sein? >Mikrofaser..und das Wasser perlt von alleine ab!< Zac grinste sie frech an und in diesem Moment hätte sie ihn am liebsten geschlagen oder geohrfeigt. So einen frechen Mann traf man nur einmal im Leben! Sie deutete auf etwas hinter ihm und als er sich umdrehte und ein rosa Handtuch entdeckte, schüttelte er den Kopf. >Nichts da..du bleibst mir schön da drin. Ich will doch diese nette Aussicht noch genießen!<
Mit offenem Mund starrte sie ihn an und konnte einfach nicht verstehen, was dieser Mann versuchte zu tun. Wollte er sie nerven, sie auf die Palme bringen oder schlimmstenfalls vögeln?! Oh nein, nein...ohne sie! Sie kneifte die Augen zusammen und ließ ihn mit ihrem Blick nicht los, bis es an der Tür leise klopfte. >Luna, alles ok? Ich hab dich nämlich schreien hören!< Luna dankte Safira innerlich, dass sie sie erhört hatte und versicherte ihr, dass es ihr gut ging und dass sie ruhig eintreten konnte. Wie auf Kommando wurde die Tür geöffnet und eine zerzauste verheulte Safira lehnte am Türrahmen. Als diese dann Zac entdeckte, riss sie überrascht die Augen auf und warf Luna einen fragenden Blick zu. Luna erwiderte ihren Blick mit einer wegwerfenden Handbewegung und bat sie Damian zu holen, um seinen Bruder wegzuschleppen. Safira nickte und wollte losgehen, als Zac selbst aufstand und sich an Safira vorbeizwängte. Erleichtert atmete Luna aus und trat aus dem Bad aus, um sich dann das Handtuch um den Körper zu schlingen. Endlich war dieser Perversling weg! Sie sah Safira mit einem mitfühlenden Blick an und umarmte sie herzlich. Zusammen hielten sich die beiden am Arm fest und gaben sich Mut und Hoffnung weiterzumachen, auch wenn Mary tot war. Dann lösten sich die beiden aus ihrer Umarmung und gingen still in die Küche, wo sie die zwei Jungs mit einem leckeren Frühstück erwarteten. Beide Mädchen waren richtig entzückt darüber, dass die zwei sich extra die Mühe gamacht hatten und ein Essen vorbereitet hatten, aber die Jungs schienen ziemlich nachdenklich zu wirken. Fragend setzten sich die Mädchen auf den Tresen und nahmen die lecker duftenden Croissants in die Hand und bissen genüsslich ab. Es herrschte bedrückende Stille, als Damian diese durchbrach. >Also Mädels, hier die neueste Neuigkeit...Marys Vater wurde hypnotisiert, das heißt, er wird nie nach seiner Tochter fragen, Marys Leiche wurde eingeäschert und ihr müsst dringend wieder trainieren! Denn wir haben von Überfällen hier in der Nähe gehört und die häufen sich unaufhörlich!<
Die Mädchen nickten zustimmend und verfielen in tiefes Schweigen. Warum konnte Luna kein normales Leben führen? Einfach in die Uni gehen, weiterhin als Kellnerin jobben und später einen Freund haben und glücklich leben. War das zu viel verlangt? Außerdem wollte Luna unbedingt ihr Studium beenden und zwar erfolgreich, obwohl Jura verdammt schwer war. Aber sie hatte das Zeug dazu, konnte aber ihr Wissen nicht besonders ausfalten, da ihr die Zeit fehlte. Das war einfach erbärmlich. Der Traum eine eigene Kanzlei zu eröffnen, in einem schwarzen Rock und weißer Bluse rumzulaufen und Menschen mit ihren gebrochenen Rechten zu helfen, entfernte sich immer mehr und mehr. Traurig seufzte sie und stopfte sich den letzten Rest vom Croissant in den Mund, als sie schwungvoll auf die Beine sprang und ins Zimmer verschwand, um sich kampfgerecht anzuziehen. Safira folgte ihr kurz daraufhin und setzte sich niedergeschlagen auf dem Bett hin. >Luna? Ich weiß echt nicht, was ich machen soll! Mein Leben ist im Moment einfach nur scheiße...ich kann einfach nicht mehr! Mary ist tot, mein Studium läuft den Bach runter und ich habe kaum Freizeit. Ich habe nicht mal genug Zeit ein Buch zu lesen...was soll das?<
Als Luna bemerkte, dass Safira die Tränen gekommen waren, zog sich ihr Herz schmerzvoll zusammen und sie drückte sie ganz fest an sich und streichelte ihren Kopf. Sie wusste selber nicht, was sie ihr raten konnte, aber trösten war das einzige, was sie wirklich konnte. Plötzlich klopfte es an der Tür und die Jungs kamen rein. Damian erkannte sofort die missliche Lage der Mädchen und nahm neben ihnen Platz. Zac lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete das Geschehen. Wie distanziert und kalt war der denn, ging es Luna durch den Kopf. Den interessierten die Gefühle anderer ja überhaupt nicht. Ts, auf so jemanden würde sie am liebsten verzichten, aber er musste nunmal hier sein.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, stieß er sich vom Türrahmen ab und kam mit wenigen Schritten bei der heulenden Safira an. Diese war total aufgelöst und hörte einfach nicht auf zu weinen, was Luna zunehmend verzweifeln ließ. Zac kniete sich vor sie hin und hob ihr Kinn an, um ihr in die Augen blicken zu können, doch sie wandte den Kopf ab, weil sie es nicht mochte, anderen in die Augen zu schauen, wenn sie weinte. Aber er beharrte darauf und zwang sie ihm in die Augen zu schauen, was sie dann auch schniefend tat.
>Hör zu Safira, ich weiß, dass der Verlust deiner Freundin dir jetzt wirklich gezeigt hat, in was für einer Lage du steckst, aber wenn du jetzt den Kopf hängen lässt, ist es vorbei. Dein Schicksal ist es eine Auserwählte zu sein und uns alle zu beschützen! Wenn du jetzt schon aufgibst, dann frage ich mich doch, warum ausgerechnet DU eine der dreien bist. Werde dir deiner Aufgabe bewusst und höre auf zu weinen. Speichere diesen Kummer und den Schmerz und nutz ihn, um dich zu stärken. Lerne damit umzugehen, ich weiß du kannst das...und das mit deinem Studium wirst du auch locker hinkriegen, solange du das alles mit Disziplin siehst. Mach dir einen Plan! Wann du dies und jenes machen musst und wenn du erstmal in die Gänge kommst, dann wird dich niemand mehr aufhalten können, glaub mir! Als unsere Eltern gestorben sind, waren nur ich und mein Bruder und meine Schwester übrig geblieben. Allein! Doch ich hab mich hingesetzt und mein Schicksal in die Hand genommen und schau nun. Ich bin ein gefürchteter Jäger und habe eine Familie, die mich liebt. Das reicht mir! Deswegen hör auf zu weinen und steh verdammt noch mal auf! Deine Großmutter hat nicht umsonst ihr Leben für uns alle geopfert, sie hat es für ihre Familie getan!<
Stille. Luna glubschte Zac unfassbar an und warf Safira einen Seitenblick zu, die aufgehört hatte zu weinen und wirklich über ihre Lage nachdachte und als wären Stunden vergangen, umarmte sie Zac so plötzlich, dass er fast nach hinten kippte. Er lachte kurz auf und streichelte beruhigend ihren Rücken und hätte Luna keinen Liebeskummer gehabt, dann wär sie in diesem Moment schon wieder verknallt gewesen. Dieser Mann war einfach nur faszinierend, von der einen Seite war er kühl und distanziert und auf der anderen Seite war er hilfsbereit und total sympathisch. Na wenn es etwas gab, was sie ins Grab befördern würde, dann war es Zac. Aber sie war unglaublich froh Safira lachen zu sehen und wenn sie Damian so sah, dann war sie sich sicher, dass er auch so dachte. Sie musste echt mal mit ihm über Safira reden, denn sie hatte das schleichende Gefühl, dass er doch etwas für sie empfand und das nicht nur wegen heute Morgen. Aber daran wollte sie sich später den Kopf zerbrechen und diesmal sich voll und ganz auf das Training vorbereiten.

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Zac beobachtete das Kampfgeschehen mit Wohlgefallen. Wie Luna sich hin und herwälzte, wieder aufstand und zum Stoß ansetzte und wie ihre Haare gebunden zu einem langen Zopf, wie ein zweites Schwert hin und herschwangen. Das war einfach atemberaubend und genau das machte ihm irgendwie Angst. Die ganze Zeit dachte er an sie und wenn er mal mit ihr allein war, da wollte er sie einfach nehmen und nie wieder loslassen. Er war doch wohl nicht verliebt oder, denn das wäre echt unpassend. Sie liebte nämlich jemand anderen und zwar Marc, seinen besten Kumpel. Das war zugegebenermaßen echt bitter, denn Marc hatte schon seine Gefährtin und die arme Luna hoffte immer noch auf ein Wunder, das nie passieren würde. Vampire ließen ihre Seelenverwandten nie im Stich, im Gegenteil, sie blieben für immer zusammen und beschützten sich gegenseitig mit ihrem Leben.
Zac hatte bis zum heutigen Tag nur eine Frau gehabt, die er wirklich aus tiefstem Herzen geliebt hatte. Anna. Es war 1787 gewesen. Da war er noch ein ziemlich frischer Vampirgeselle gewesen und hatte hier und dort mal französische Frauen gevögelt. Oh ja, das hatte ihm viel Spaß gemacht, da Geschlechtsverkehr damals nicht so populär gewesen war, außer in den Bordells. Wo er auch ab und zu mal verkehrt hatte. Aber Anna war eine grazile elegante Frau gewesen. Er erinnerte sich an ihr seidenglattes blondes Haar, das im Sonnenschein wie pures Gold geschimmert hatte. Und ihre Augen waren so grün, wie die saftigsten Wiesen gewesen. Ja, diese Frau war eine himmlische Schönheit gewesen und er, ein adliger junger Mann, hatte ihr Herz erobert. Wahrlich im Sturm erobert. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen und zwar in Paris, an der Seine. Sie war mit ihrem beigen Sonnenschirm und ihrem eleganten Seidenkleid an einem sonnigen Tag spazieren gegangen und er hatte sie gleich daraufhin angesprochen und sich verabredet. Zwei Jahre lang war er mit ihr zusammen gewesen, bis die französische Revolution begonnen hatte. Er war damals auf dem Weg zu ihr gewesen, als er die vielen Schüsse mitbekommen hatte. Sofort war er aufgebrochen und war zu ihr nach Hause gegangen, doch bei der Ankunft hatte er sie nicht finden können. Das Gefühl eine Person zu verlieren, der Schmerz der Angst und Panik, die Verzweiflung und die Unsicherheit zusammen, dieses Gefühl würde er nie vergessen. Er war schnellstens auf die Straßen gegangen und hatte nach ihr gerufen, einmal, zweimal, zehnmal ANNA, aber nichts. Zac hatte dann einfach angefangen zu rennen, war den Schüssen ausgewichen und an der Seine, wo er Anna zum ersten Mal erblickt hatte, hatte er sie gehört. Vor Glück sie gefunden zu haben, war er losgesprintet, aber es war zu spät gewesen. Ein Schuss hatte sie direkt in die Brust getroffen und als er sie in den Armen gehalten hatte, war sie schon tot gewesen. Ihr letzter Blick auf ihn, war liebevoll und warm gewesen, doch als sich ihre Augen für immer geschlossen hatten, war er total ausgerastet. Er hatte gemordet ohne Ende, aber schließlich bereute er keinen einzigen Toten. Sie hatten ihm seine Anna genommen und er hatte sie dafür bestraft. Und das Gefühl jemanden zu verlieren, lag ihm immer noch gekettet an seinem verwundeten Herzen. Er würde es nie wieder zulassen jemanden zu verlieren, der ihm nahestand, eher stellte er sich dem Satan persönlich.
Eine warme Stimme riss ihn aus seinen tiefgründigen Augen und als er in Lunas Augen sah, stockte ihm der Atem. Sie sah ihn mit dem gleichen Blick an, den Anna kurz vor ihrem Tod gehabt hatte. Die Ketten an seinem Herzen lösten sich ein wenig.

Hey vielen vielen Dank für die lieben Kommis, das motiviert mich total :) ich versuche jeden Tag einen Teil einzuschicken! Dankeschön fürs Lesen :* LG talia





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