Love is Destiny - Teil 11

Autor: talia
veröffentlicht am: 02.02.2012


>Leute, ihr wollt mir allen ernstes sagen, dass Safira und Luna die zwei von den drei Auserwählten sind und dass sie die Aufgabe haben, nur so ein altes Stück Papier zu beschützen?<
Erin räusperte sich und nickte zustimmend. Lexter hingegen verdrehte gereizt die Augen und hob seinen Bodybuilder-Körper vom Stuhl hoch, während er Runden mitten im Saal lief. Er dachte über etwas angestrengt nach und kratzte sich nachdenklich am Kinn, was er oft machte, wenn ihn etwas sehr beschäftigte. Erin schien auch Löcher in die Luft zu starren, bis er dann entschloss das Wort zu ergreifen, um Damian an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. >Schau mal Damian...die letzten Wächterinnen lebten im Jahre 1950 und sie verschwanden nach dem Kalten Krieg, da sie die Ausgestoßenen verflucht hatten. Das was unsere Königsfamilie nämlich wirklich ausmacht, ist einerseits unser hohes Alter und unsere Macht und andrerseits ist es diese Schriftrolle, die solch ein wichtiges Geheimnis verbirgt, das nur wir es wissen. Und das Problem jetzt ist...dass die Wächterinnen nur dann auftauchen, wenn der Schriftrolle Gefahr droht und auch wenn es jetzt etwas unangenehm klingt, du musst Safira und Luna dazu bringen hierher zu kommen, damit sie für den nächsten bevorstehenden Kampf vorbereitet werden können. Verstanden?<
Damian nickte resigniert und malte sich schon aus, wie absurd es den Mädchen vorkommen würde, wenn er ihnen sagen würde, dass sie eine lebenswichtige Aufgabe hatten. Das war sogar mehr als absurd! Doch eine Frage lag ihm noch brennend auf der Zunge. >Wenn ich fragen darf...was steht denn so besonderes in der Schriftrolle?< Lexter sah seinen kleinen Bruder warnend an und Erin warf ihm daraufhin einen entschuldigenden Blick zu, da er Damian nichts erzählen durfte, weil er an einen Eid gebunden war. Er nickte verständnisvoll und stand dann auf, um das alles vorerst zu verdauen und zwar in der Night Bar, wo er bei seinem Onkel um Rat fragen würde. Erin und Lexter winkten zum Abschied und verschwanden dann hinter einer anderen Tür, die zu den Zimmern der Kingsleys führte. Und er blieb allein zurück und beeilte sich zur Bar von John, seinem Onkel. Dort angekommen, nahm er sofort diese wunderbaren Düfte des Blutes wahr und steuerte Richtung Tresen, hinter dem sein Onkel kleine Kunststückchen mit den Flaschen machte. Als er ihn sah, lächelte er freundlich und erwartete seinen Neffen mit offenen Armen. Damian umarmte ihn kurz und sah sich interessiert um..irgendetwas war anders in diesem Laden und dann bemerkte er einen großen Plasmafernseher an der gegenüberliegenden Wand. Er warf seinem Onkel einen fragenden Blick zu, den dieser dann grinsend erwiderte. >Hey was? Ich brauch auch etwas Abwechslung während meiner Arbeit! Wo warst du eigentlich die letzten Tage?< Damian ließ erledigt die Schultern sinken und atmete schwer aus. Das würde jetzt eine lange Diskussion geben und wie erwartet, atmete sein Onkel tief aus und nickte überrascht mit dem Kopf. >Au weia, das klingt gar nicht gut...ich kann mich sehr gut an den Kalten Krieg erinnern und der jagt mir immer noch bei dem Gedanken einen kalten Schauer überm Rücken. Das war echt ein harter Kampf gewesen! Und was willst du jetzt den beiden Mädels erzählen?<
Ja, was sollte er ihnen bloß erzählen? Das war die Frage, die ihn tagelang verfolgte und in den Nächten quälte. Er wusste einfach nicht was er tun sollte und dieses ganze Auserwähltenzeug nervte ihn langsam gewaltig, denn in den letzten Tagen hatte er schon so viel gemordet wie noch nie. Diese Ausgeburten der Hölle wollten einfach mit dem Rebellieren nicht aufhören und das kostete ihn eine Menge Kraft. Hinzu kam, dass er kaum Zeit hatte sich mit Safira zu treffen, die in letzter Zeit auch sehr beschäftigt aussah. Ihre Miene war nahezu kalt und emotionslos und auch dann schaffte er es nicht, sie zu fragen was los sei. Genau so erging es aber auch ihrer Elfenfreundin Luna, die zunehmend zeigte, dass sie für Marc tiefe Gefühle hegte, die er nie erwidern würde, da Carrie seine Seelenverwandte war. Armes Mädchen..die würde sich noch wundern, was für Tiefen ihr Leben noch bereit hatte. Aber zunächst musste er Safira in ein vertrauliches Gespräch einwickeln und ihr einfühlsam erklären, dass sie die Arschkarte gezogen hatte. Verflucht, warum musste sein Leben grad so beschissen sein?! Konnte er nicht einmal jemand Normales kennenlernen und dann friedlich leben? War das denn zu viel verlangt? Wohl kaum.
John merkte, dass es seinem Neffen nicht besonders gut ging und er beschloss ihm ein bisschen unter die Arme zu greifen. Er pfiff Safira zu sich, die gerade Getränke an ein paar Vampire verteilte und sie kam sofort angelaufen. >Was ist John? Noch mehr Bestellungen?< >Nein nein Kleines..du machst schon genug! Nein, ich will dich um einen Gefallen bitten und zwar könntest du kurz im Arbeiterraum warten?< >Ähm ok, wie du willst!< Safira legte misstrauisch das Tablett auf den Tresen und ging zum Hinterraum, um sich dann auf einen roten Couchsessel niederzulassen.
Damian hatte seinen Onkel währenddessen neugierig beobachtet und fragte ihn, was das alles sollte, als dieser mit einem leichten Schulterzucken erwiderte, dass er jetzt endlich Zeit hätte, mit Safira unter vier Augen zu reden, sofern Carrie und Marc nicht knutschend reinstürmen würden. Damian dankte seinem Onkel und machte sich auf den Weg zur Gegenüberstellung mit Safira, die sich gelangweilt im Raum umsah und erschrocken zusammenfuhr, als sie eine Gestalt hinter sich zur Kenntnis nahm. Er beruhigte sie schnell und setzte sich ihr gegenüber, ohne ihrem fragenden Blick auszuweichen. Dann faltete er die Hände zusammen, um größtmöglich diplomatisch zu wirken und begann ihr von seiner Welt zu erzählen. Das war nämlich das Wichtigste! Sie musste erst seine Welt verstehen, um dann vielleicht das andere besser verkraften zu können. Doch zu seiner Überraschung nahm sie es locker auf, mit der Begründung, dass sie seine Welt und die von Luna schon kannte. Und dass sie von Hexen abstammte, da sie es erst vor kurzem in einem Traum erfahren hatte. Wow, so einfach hatte er sich das aber ganz und gar nicht voregestellt, aber er wettete, dass sie keine Ahnung davon hatte, wessen Nachfahrin sie war. Das würde ihr bestimmt allen Wind aus den Segeln nehmen, das wusste er in gewisser Hinsicht. Trotzdem verlief das Gespräch ruhig und ohne Ohnmachtsanfälle, bis er ihr von diesem Auserwähltenzeug erzählte. Sie hörte ihm sehr aufmerksam zu und nickte immer wieder, um ihm zu zeigen, dass sie ihn verstand und dann als er ihr offenbarte, dass sie eine von den drei war, sog sie scharf Luft ein, was er ihr nicht verübelte. Das war ein Tritt in den Magen und für den Moment fühlte er etwas, was dem Beschützerinstinkt nahe kam. Auf irgendeine Weise wollte er nicht, dass sie solch einer Gefahr ausgesetzt war und das beunruhigte ihn. Hoffentlich entwickelte er keine Gefühle für sie, denn es würde echt schwer werden, weil er ein Vampir war und sie eine Hexe...und er tötete Hexen. Zwar waren es böse Hexen, aber trotzdem würde es seiner Meinung nach nicht klappen, vor allem als Diener der königlichen Familie.
Während Damian in Gedanken versunken war, nahm er trotzdem eine schnelle Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und hätte er nicht rechtzeitig reagiert, wäre Safira einen Kopf kürzer geworden. Das Messer, das auf sie geworfen worden war, klemmte nun in der Wand und der Kerl, der sie fast umgebracht hatte, verzog den Mund zu einem widerwärtigen Lächeln. Safira hatte die Lage sofort gecheckt und rannte auf die Tür zu, die leider aber nicht zu öffnen war. Damian fauchte den Kerl an, der sie hungrig ansah und er griff ihn mit bloßen Händen an. Es war ein ziemlich brutaler Kampf, wodurch Tische brachen, Sofas rissen und Wände tiefe Dellen bekamen. Safira versteckte sich währenddessen in einer Ecke und sah zusammengekauert zu. Damian schlug dem Kerl ins Gesicht und dann holte er zum Tritt in die Magengegend aus und traf ihn mit voller Wucht. Der Kerl spuckte daraufhin Blut und sah ihn aus blutroten Augen an und dann setzte er zum Sprung an, den Damian schon kommen sah und er packte ihn am Kragen und schleuderte ihn gegen die Wand. Jetzt war Schluss mit Spielchen! Er holte seinen Dolch aus dem Hosenbund und stürzte sich wie eine Raubkatze auf den sich wieder aufrichtenden Typ und bohrte es tief in sein Herz. Dieser schrie vor Schmerz auf und machte ein, zwei wacklige Schritte zurück, bis er tot zusammensackte und mit offenen Augen auf dem Boden lag. Damian putzte sein Messer mit einem kleinen Tuch und steckte es wieder in den Hosenbund. So, das wars mit dem Kerl!
Er wandte sich der erschrockenen Safira zu und machte einen Schritt auf sie zu, als sie plötzlich aufsprang und sich überfordert durch die Haare fuhr.
>Alles ok mit dir Safira?< Sie nickte stumm und ging wieder auf die Tür zu, die magischerweise wieder aufging. Sie atmete erleichtert auf und dann erschrak sie wieder, weil plötzlich John vor der Tür stand und sie beide besorgt ansah. Er entdeckte den toten Kerl auf dem Boden und grinste seinen Neffen an. >Ha, dem hast dus also gezeigt, Neffe! Gut gemacht..und wie gehts dir Safira? Hast du dich verletzt?< >Nein, nein keine Sorge..er hat mich gerettet und davor bewahrt geköpft zu werden!< >Jaja, er war schon immer ein Frauenheld gewesen!< >Onkel, bitte!<
Damian sah seinen Onkel mahnend an und legte seine Hände beruhigend auf die verspannten Schultern der verschreckten Safira, die bei seiner Berührung zusammenzuckte. Er ließ sofort wieder los und sah seinen Onkel um Hilfe bittend an. John nickte ernst und geleitete Safira in sein Büro, wo er ihr ein Glas Wasser reichte und ruhig auf sie einredete. Sie war immer noch unter Schock und das war der Moment, in dem sie wirklich verstand, was es bedeutete eine Auserwählte zu sein. Damian hatte in diesem Augenblick nur Mitleid mit ihr. Warum mussten auch diese Missgeburten immer an den schlechtesten Zeiten des Tages auftauchen und all die Ruhe zerstören. Jetzt war die arme Safira traumatisiert und als ob das nicht reichte, kam Luna reingestürmt und bombardierte sie mit Fragen. Nun musste er ihr auch die ganze Geschichte erzählen. Und als er fertig mit Erzählen war, war Luna einfach nur überrascht! Sie umarmte Safira tröstend und versicherte ihr, auf sie aufzupassen. Diese zwei Frauen würde er nie verstehen, das erkannte Damian. Mal war Safira der Fels in der Brandung und jetzt wechselten sie die Rolle, als wärs Luna schon immer gewesen. Sie gleichten sich aus wie Ying und Yang und da fiel ihm auf, dass Lexter mal etwas Ähnliches erwähnt hatte. Die drei Auserwählten kannten all ihre Schwächen und Stärken und reagierten auf bedrohliche Situationen wie ein Wechselwirkungsgesetz. War die eine mal schwach, sprang die andere für sie ein und verwandelte die Schwäche in pure Stärke.
Respekt! Diese Mädchen hatten diese tiefe Verbindung schon, aber das was Damian dennoch bedrückte, war dass die dritte Auserwählte fehlte. Erin hatte ihm erklärt, dass diese sich erst zeigen ließe, wenn die Hexe und die Elfe ein bestimmtes Aufrufritual durchführten. Doch dazu benötigten sie viel Erfahrung und Macht und so wie es aussah, waren beide noch Anfängerinnen. Obwohl, Luna hatte schon davor gewusst, dass sie eine Elfe war und da würde sie dies und jenes über die Kräfte einer Elfe kennen. >Sag mal Luna...weißt du, was für Kräfte du hast?< >Ähm, ich kann mit Tieren kommunizieren und beherrsche ein bisschen Wasser, wieso?< >Weil ihr beide mit mir zu eurem Spezialtraining kommen müsst, das euch gemäß eurer Fähigkeiten ausbildet!<
Luna und Safira warfen sich neugierige Blicke zu und nickten dann niedergeschlagen, da sie erkannten, dass sie nie wieder ein normales Leben führen würden. Nicht unter diesen tragischen Umständen, immerhin griffen ihre Feinde schon an. Sie standen auf und und verschwanden dann aus dem Büro, um weiter zu arbeiten und die Sache erstmals zu verdauen. Damian sah seinen Onkel niedergeschlagen an und stieß einen Seufzer aus. >Ach, warum muss das Leben nur Steine in den Weg legen?< >Damit man dann die Steine aufsammeln kann und etwas Schönes daraus macht, Damian!<





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