Love is Destiny - Teil 17

Autor: talia
veröffentlicht am: 14.02.2012


Lunas Atem ging stoßweise und sie stützte sich mit den Händen an den Oberschenkeln, während sie Damian eingehend betrachtete. Dieser Kerl war einfach die Härte in Person. Es waren nur 10 Minuten vergangen und sie schwitzte fast so sehr wie eine halbe Stunde mit Lexter. Lexter hatte etwas zu erledigen und deswegen war Damian vorerst eingesprungen, aber nie im Leben hätte sie gedacht, dass die Übungen so schwer werden konnten. Das Schwert lag ihr schwer in den Händen und wenn sie es auch nur einen Millimeter bewegte, dann durchfuhr sie ein leichter Schmerz in der Schulter. Damian war mit einer Jogginghose und einem lockeren Hemd bekleidet und er schien nicht mal aufgewärmt zu sein, was Luna echt bewunderte. Diese Ruhe und Gefasstheit , die er ausstrahlte, war einfach bewundernswert und so wie er lässig dastand und geduldig wartete, fachte es ihr inneres Kampffeuer an und sie stürzte sich wieder auf ihn. Damian reagierte blitzschnell und parierte ihren Schwerthieb, sodass sie wieder einen Schritt zurückmachte und wiederholt zuschlug. Es ging so lange weiter, bis Damian weit ausholte und sie mit einem Schlag auf den Boden zwang. Safira kam genau in dem Moment rein und fasste sich erschrocken an den Mund, während sie Damian einen bösen Blick zuwarf. >Meine Güte, wie trainiert ihr denn? Ihr schlachtet euch eher gegenseitig ab und du Damian, hältst wohl nix von Zurückhaltung!<
Damina grinste frech und zwinkerte Luna verschwörerisch zu, die auf Safira zuging und sie in eine liebevolle Umarmung zog. >Ach Sasa, er macht es doch nur, um mich abzuhärten und das ist auch gut so, denn von Tag zu Tag fühl ich mich immer stärker. Fühl mal meinen Bizeps!<
Luna streckte ihr den Arm entgegen und spannte an, weswegen Safira überrascht die Augen aufriss und staunend ihren Muskel befühlte. Ein gehauchtes "Wow" entrann ihren Lippen und sie gab sich mit der Situation zufrieden, wobei sie Damian trotzdem mahnend ansah. Dieser zuckte nur lässig mit den Schultern und schwang das Schwert auf seine Schulter, während er sich gelangweilt umsah und wartete bis die Mädels mit Reden fertig waren. Luna erzählte ihr von ihren Kampffortschritten und Safira von ihren neuen Erfolgen beim Hexen, dabei berichtete sie, wie sie Dinge bewegt hatte und wie sie sogar es geschafft hatte, eine Vase unsichtbar zu machen. Das Problem war nur, dass Safira die Vase nicht wiederfand und als sie das sagte, fing Luna an zu lachen, weil sie die Vorstellung einfach zum Schießen fand. Damian hatte währenddessen auch alles mitbekommen und er kicherte los, was in schallendes Gelächter ausbrach und von Luna begleitet wurde. Safira verzog schmollend die Lippen und verschränkte beleidigt die Arme vor die Brust, bis sie schließlich selbst darüber lachen musste.
Als sie dann mit Lachen fertig waren, bot Damian Safira an mal ein paar Schwertübungen mitzumachen, doch sie verneinte mit der Begründung zu wenig Kraft zu haben. Luna verdrehte theatralisch die Augen und zog Safira einfach mit sich. Sie wusste, dass sie sich nur rausreden wollte, weil sie vor Damian flüchten wollte. Luna wusste alles über Safiras innere Welt und sie wusste auch, dass sie ein bisschen verknallt in ihn war, er sie aber nur als kleine Schwester sah. Zwar fand Luna, dass beide eigentlich voll das süße Paar abgeben würden, aber wenn er nichts für sie empfand, dann empfand er nichts. Arme Safira! Jetzt waren sie schon zu zweit, die Liebeskummer hatten, weil Luna war immer noch beim Überwinden ihres Kummers wegen Marc. Der Kerl war einfach total ihr Traumtyp, aber er hatte schon seine Lebensgefährtin, was Luna echt ankotzte, weil es Carrie die Angeberin war. Fast jedes Mal wenn sie arbeiteten, schlossen sie Wetten, wer das meiste Trinkgeld bekam und jedes Mal gewann diese blöde Kuh, die sie dann mit ihrem ekligen triumphierenden Lächeln ansah und dann zickig ihre Haare zurückwarf. Ja, diese Person konnte sie echt nicht leiden..irgendwie erinnerte sie sie an Valenzia. Sie hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, auch wenn sie sich jeden Tag in der Schule trafen ,aber in letzter Zeit schien diese sich eher im Hintergrund zu halten, was total unverständlich war. Valenzia liebte das Rampenlicht und die Tatsache, dass sie sich nun unauffällig verhielt, war besorgniserregend. Vielleicht hatte die familiäre Probleme oder sie hatte auch Liebeskummer, obwohl das eher unmöglich klang, da Valenzia eine blonde Schönheit war. Luna war in dieser Hinsicht ehrlich, aber dass sie an sie dachte, verwirrte sie. Eigentlich hätte Luna froh sein müssen Valenzia endlich vom Hals zu haben, aber auf eine Weise fehlte da etwas. Mary fand diese Ruhe hingegen total befreiend und toll und das war das einzige, was Luna davon abhielt, zu Valenzia zu gehen und sie zu fragen, was los sei.
Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Damian kurz pfiff und Safira das Schwert schwang, als wäre es federleicht. Tja, Muskeln hatte das Mädchen, denn ihr Körper war so fit, wie der einer professionellen Tänzerin. Einfach bewundernwert. Luna war einfach nur etwas dünn und hatte leichte Kurven, aber Muskeln hatte sie noch nie besessen, denn sie gehörte zu den glücklichen Personen, die essen konnten, so viel sie wollten.
Sie feuerte Safira an und Damian lächelte jedes Mal, wenn sich ihre Klingen kreuzten. Es sah fast so aus, als würden beide in einem bestimmten Rhythmus tanzen. Fragte sich nur welches Lied sie im Kopf hatten!
Ungefähr nach einer halben Stunde sackte Safira einfach zusammen und wischte sich erschöpft den Schweiß von der Stirn, der ihr unaufhörlich über die Stirn floss. Das Training mit Damian war einfach nicht zum Scherzen und trotz der ganzen Kraft und Spannung schwitzte er nicht einen Millimeter. Der Kerl bestand bestimmt nur aus Kühlpads. Bei dem Gedanken schmunzelte sie kurz und ergatterte einen fragenden Blick von Safira, den sie mit einer wegwerfenden Handbewegung zu einem glücklichen Lächeln verwandelte. Safira stützte sich auf dem Schwert, um aufzustehen und ging dann auf Luna zu, um sie herzlich zu umarmen und ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. >Ich hab dich lieb Lunalein!< >Ich hab dich auch lieb, Sasa!<
Damian verdrehte kopfschüttelnd die Augen und die Mädchen streckten ihm kindisch die Zunge entgegen. Er lachte kurz und stellte die Schwerter wieder da hin, wo sie hingehörten. An die Wand.
Dann kamen auch Lexter und Erin rein und begrüßten die drei mit einem kurzen Nicken, um sich dann zu Damian zu gesellen und ihn über den Stand der Mädchen auszufragen. Natürlich besprachen sie dies in einer gesenkten Lautstärke und als dann Damian fertig berichtet hatte, nickten die Jungs stolz und wanden sich daraufhin den Mädels zu, die sie misstrauisch anschauten. Irgendwas Komisches lag in der Luft und als die Jungs ein paar Wasserpistolen aus ihrem Hosenbund herausholten, schrien die Mädchen überrascht auf und flüchteten. Erin, Lexter und Damian verfolgten lachend die Mädchen und bespritzten sie so sehr, bis diese klatschnass waren. Aber auch die Jungs hatten sich gegenseitig nass gemacht und nun waren alle in einem Kreis versammelt und trockneten sich mit einem Handtuch, das ein Wächter gebracht hatte, ab. Sie redeten noch ein bisschen über dies und jenes, bis plötzlich die Tür aufging und da jemand stand, den Luna schon für verschollen gehalten hatte.

Ihre Kinnlade fiel unkontrolliert runter und Safira sprang schockiert auf und zeigte mit dem Finger auf den Mann, der sich fragend umsah. >Bruderherz, da bist du jaa! Wie gehts dir?< Damian breitete die Arme aus und der Kerl umarmte ihn lächelnd, während Erin und Lexter ihm folgten und ihn mit einem Handcheck begrüßten. Lunas Gehirn schaltete einfach ab und sie starrte den Typ durchgehend an, ohne etwas aus ihrer Umwelt wahrzunehmen, wobei sie Safira verpasste, die breitbeinig dastand und die Hände zu Fäusten ballte. >Du bist der Kerl, der Luna fast umgebracht hat, vor einem Jahr und jetzt stellt sich noch heraus, dass du der Bruder von Damian bist? Das kann doch nicht sein!<
Stille brach ein und Safira kochte vor Wut, bereit dem Kerl eine runterzuhauen. Damian schien über diese neue Info überrascht zu sein und auch Erin und Lexter räusperten sich. Der Typ, der sich als Zac entpuppte, sah Luna noch einmal ganz genau an und ein Flackern erschien in seinen Augen. Es war genauso fesselnd wie beim ersten Mal. Diese grauen Augen ketteten ihre an seine und sie konnte den Blick einfach nicht von ihm abwenden. Diese wunderschönen Augen , die sie kalt und mitleidig angeschaut hatten, diese Augen, die so einzigartig waren, dass Luna auf der Stelle dahinschmelzen könnte. Aber sie würde nie vergessen, dass es die Augen waren, die fast ihr Leben gekostet hätten, wäre Safira nicht rechtzeitig da gewesen, die nun wieder in Angriffstellung stand und ihre Wut unterdrückte.
Damian wartete immer noch auf eine Antwort und sein Bruder schloss für einen kurzen Moment die Augen und holte tief Luft.
>Ja, ich war es, die sie fast umgebracht hatte. Ich bekam an dem Tag einen Anruf und der Mann am anderen Ende befahl mir, sie zu töten, sonst würde etwas Schlimmes geschehen. Ich glaubte ihm nicht, doch er drohte mir, euch verletzen zu wollen, falls ich es nicht tat. Und mein Istinkt wusste. er meinte es ernst..also dachte ich mir nichts dabei und fand sie kurz daraufhin. Sie wollte anscheinend nach Hause gehen und nahm eine Abkürzung durch eine Seitengasse, als ich sie dann angriff und würgte. Sie wehrte sich nicht, was mich verwirrte, aber ich machte weiter und kurz bevor sie in Ohnmacht fiel, kam dieses Mädchen und schrie so laut, dass ich fast einen Tinitus bekommen hatte. Und da ihr Gekreische auf mich aufmerksam gemacht hätte, floh ich. Doch ich wusste nicht, dass ihr befreundet wart.<
Schon wieder herrschte Stille im Saal, bis Erin das Eis brach und Zac kurz vorstellte, auch wenn das Thema ein anderes war. Safira saß mit verschränkten Armen auf dem Boden und guckte böse drein, weil sie einerseits immer noch wütend auf Zac war und andrerseits beleidigt war, weil er sie als eine kreischende Furie abgestempelt hatte. Luna schien jedoch wie zu einem gefrorenen Eisklotz geworden zu sein, der in dieser Hitze der aufkommenden Wut nicht schmolz. Safira kam besorgt auf sie zu und umarmte sie beschützerisch, als Damian hinter ihr vortrat und auf die Knie ging.
>Hey Luna, es tut mir leid, was damals passiert war, aber Zac ist kein fieser Kerl! Er hat es nur für uns getan und glaub mir...jetzt wo er weiß, dass wir Freunde sind, wird er dir kein einziges Haar krümmen!<
Diese Worte trafen sie als wären es Federn, sie berührten sie auf der Haut, flogen aber wieder weg. Dieser Mann hatte ihr solch ein Trauma verpasst, dass sie im schlimmsten Fall sich nicht mal traute allein in ihrer Wohnung zu laufen, aus Angst jemand könnte sie überwältigen. Nein, sie würde ihm nie dafür verzeihen, sie fast umgebracht zu haben, nie im Leben.
Safira schien das Gleiche zu denken, denn sie zog Luna noch fester in ihre Umarmung und legte ihren Kopf auf ihre Schulter, weil sie wusste, dass Luna den Albtraum noch mal in ihrem Kopf abspielte. Erin und Lexter redeten mit Zac über die Sache und er schien wiederholt den Kopf zu schütteln, während er immer wieder zu Luna rübersah. Selbst wenn sie ihn nicht direkt sah, spürte sie seine Augen, als würden sie sich durch ihre Haut in ihr Inneres brennen und in ihr ein schmerzliches Feuer entfachen. Damian seufzte und sah Safira flehend an, doch sie blieb hart und ließ Luna nicht los, um sie vor Zac zu beschützen. Dieser kam dann lagsam auf sie zu und je näher er kam, desto mehr spürte Luna, wie sich Safira anspannte und sie fester drückte. In diesem Moment war Luna einfach nur heilfroh, so eine Freundin wie sie zu haben, denn sie beschützte sie seit sie sich kannten. Und dann als sich Zac neben Damian niederkniete und Luna berühren wollte, schlug Safira ihm die Hand weg und zischte ihm zu, er solle bloß die Finger von ihr lassen. Zac seufzte und bat sie, Luna loszulassen, doch diese schüttelte widerwillig den Kopf und sah ihn mit kritischem Blick an. Bevor die Situation in einen Streit eskalierte, kam Erin auf die vier zu und bat Damian Safira zu packen und sie mitzunehmen, ob sie wollte oder nicht. Er nickte zustimmend und wollte gerade Safira packen, als sich plötzlich der Kronleuchter von der Decke löste und zwischen ihnen krachte. Alle Jungs starrten den gefallenen Kronleuchter an und fragten sich was wohl geschehen sei, als sie bermerkten, dass sich etwas in Safiras Blick geändert hatte. In ihren goldenen Augen schien ein kleines Feuer zu brennen, dass mal kleiner oder größer wurde.
Luna wusste, dass Safira Magie benutzt hatte und Stolz füllte sie, weil sie es ohne Tanzen geschafft hatte. Anscheinend war Safira so wütend, dass ihre mentale Kraft vollkommen fürs Hexen reichte. Zac sah sie einfach irritiert an und stand mit geballten Fäusten auf. >Was fällt dir ein einfach den Kronleuchter zu Fall zu bringen..ich will doch nur mit deiner Freundin reden! Hör auf dich so kindisch zu verhalten Hexe!<
Luna schauderte es bei seiner Stimme, denn sie klang so kalt und messerscharf, dass sie Gänsehaut bekam und ehe sie kapierte, was sie da tat, begannen ihr Tränen die Wangen runterzugleiten. Safira sah Zac währenddessen mit einem Todesblick an und giftete zurück. >Sie will nicht mit dir reden, du egozentrischer, kalter, brutaler Blutsauger! Sie hat seit dem Tag ein Trauma, das sie jeden Tag verfolgt und dann tauchst du auf und glaubst ein nettes Plauderchen löst das Problem? Wie naiv bist du eigentlich? Verschwinde einfach...verschwindet alle oder ich raste aus und dann bricht die Hölle aus!<
Lexter pfiff anerkennend und hörte auf das,was sie sagte und ging. Erin und Damian hingegen fassten Zac am Arm, da dieser vor Wut innerlich kochte. Er mochte es überhaupt nicht so derart beleidigt zu werden und diese Hexe hatte ihn grad aufs Höchste provoziert. Was fiel der bloß ein? Damian warf Safira einen warnenden Blick zu, doch sie dachte nicht daran, sich ihm zu beugen. Erin redete auf Zac ein, er solle schön ruhig bleiben, doch er zitterte schon vor Tatendrang.
Die Situation schien langsam gefährlich zu werden, als sich Luna plötzlich aus Safiras Umarmung löste und mit wackligen Beinen aufstand. Sie sah Zac tief in die Augen und schluckte einmal, bevor sie sprach. >Ich werde mit dir reden, aber Safira bleibt hier. Und glaub ja nicht, dass wir jemals Freunde werden, denn ich hasse dich!<






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