Love is Destiny - Teil 16

Autor: talia
veröffentlicht am: 12.02.2012


Safira schaltete die Stereoanlage auf Maximum und sang lautstark mit zu dem Song "Turn me on" von David Guetta und Nicki Minaj, während sie mit dem Po hin und herwackelte und fast eine alte Vase umstieß. Sie stellte sie zur Sicherheit weiter weg und begann nach reiner Intuition zu tanzen. Als sie klein gewesen war, hatte sie eine Hip Hop Tanzschule besucht und war eine der besten Tänzerinnen gewesen, aber nach dem Tod ihrer Eltern hatte sie aus reiner Depression aufgehört. Das erinnerte sie zu stark an die Zeit, in der ihre Eltern zu jedem ihrer Auftritte gekommen waren und sie laut angefeuert hatten. Doch manchmal zwang sie sich zu einem kleinen Tänzchen, denn ihr Körper wollte die Musik spüren und freien Lauf lassen und während sie voller Energie tanzte und ihre wilde Mähne hin und herflog, befreite sie sich aus jeglicher Last und spürte einfach die Musik in ihr schlagen, wie ein zweites Herz.
Make me come alive
Come on turn me on
Touch me, save my life
Come on and turn me on
I'm too young to die
Come on and turn me on
Dieser Refrain spielte sich immer und immer wieder in ihrem Körper wider und sie ließ der Energie freien Lauf, als ihr gegen Ende des Songs etwas auffiel. Ihre Großmutter hatte früher gesungen und in ihren Visionen war es auch der Fall gewesen, wenn diese einen Spruch aufgesagt hatte. Was wenn Safira ihre Leidenschaft zum Tanzen mit der Hexerei verband? Vielleicht war das der Schlüssel zum Zaubern. Das Gefühl und die Leidenschaft! Voller Tatendrang rannte Safira zum alten Bücherregal neben sich und holte ein altes Buch raus, in dem etwas über das Erwecken von Gegenständen zum Leben stand. Sie blätterte rasch das ganze Buch durch, bis sie das Kapitel mit der Überschrift "Dinge zum Leben erwecken-Stufe 1" fand. Darunter war in einem Bild zu erkennen, dass man einen kleinen Gegenstand brauchte,den man vor sich positionierte und dann den daruntergeschriebenen Spruch dachte oder vorlas. Safira merkte sich den Spruch ruckzuck, denn sie besaß ein sehr ausgeprägtes fotografisches Gedächtnis und dieses kam nun zum Zug. Dann schaltete sie wieder das Lied von vorhin ein und konzentrierte sich auf die Musik und gleichzeitig auf die Hexenworte. Sie interpretierte die Worte in den Rhythmus der Musik und bald befand sie sich wie in einer Art Trance. Ihr Körper fühlte gleichzeitig die Musik und die Worte und dann spürte Safira etwas Warmes in ihren Händen, das sich langsam von ihr löste und den Gegenstand umhüllte.
Safira hörte auf zu tanzen und wartete und wartete, doch nichts geschah und dann als sie fast die Hoffnung verlor, begann die Vase von vorhin zu laufen. Sie hatte ganz kleine Beinchen und sprang damit den niedrigen Tisch runter, um dann wie wild durcheinander zu laufen und gerade als es aus dem Raum flüchten wollte, hob es jemand auf. Safira sah den Mann an und ihr stockte der Atem. Der Vater von Erin und Lexter!
>Oh Sir, es es tut mir leid, falls ich irgendwas gemacht habe, was nicht erlaubt war..zum Beispiel diese kostbare Vase verzaubern.<
Er sah sie durchdringend an und bewirkte dabei, dass sie sich schon vorstellte, wie sie vor Scham zerschmolz, aber dann zuckte es in seinem Mundwinkel und er lächelte leicht. Oh Gott und sie hatte gedacht, er würde sie anschnauzen. >Nun, ich muss sagen, das was du grade getan hast, war eins der ästhetischten Dinge, die ich in meinen 1500 Jahren erlebt habe. Du kannst wundervoll tanzen und die Kombination von Körper und Hexengeist ist beneidenswert. Deine Großmutter war eine begnadete Sängerin gewesen und an traditionellen Abenden hatte sie immer gerne gesungen und es scheint, als hätten wir schon wieder ein wunderbares Talent vor uns. Glückwunsch! Deine Eltern und Elizabeth wären echt stolz auf dich. Was würdest du davon halten mal vorzutanzen?<
Safira sah ihn erstaunt an und Stolz gemischt mit Trauer durchflutete sie. Einerseits war sie diesem Kompliment und dem Angebot echt dankbar, aber andrerseits hatte sie seit 3 Jahren nicht mehr getanzt und das Lampenfieber würde sie bestimmt vor allen bloßstellen. Der Vater merkte, dass es ihr unangenehm war und er riet ihr darüber nachzudenken und jederzeit zu ihm zu kommen, falls sie mal bereit sein sollte sein Angebot anzunehmen. Sie nickte zustimmend und verabschiedete sich mit einem repektvollen Händeschüttler von ihm. Er lächelte sie kurz an und verließ anmutig und mit seinem wehenden schwarzen Mantel das Zimmer.
Schon komisch die Situation eben, dachte sich Safira, aber die Krönung des Ganzen war,dass sie es wirklich geschafft hatte zu hexen und das mit blendendem Erfolg und da fiel ihr die Vase ein, die urplötzlich an ihrem vorbestimmten Platz stand, ohne Beine ohne Bewegungen. Misstrauisch hob sie eine Augenbraue und wollte die Vase in die Hand nehmen, als diese auf einmal hochsprang und das Weite suchte. Na warte, die konnte mal was erleben...wollte sie eiskalt übers Ohr hauen. Eine Vase! Na das könnte mal lustig werden. Sie rannte der flinken kleinen Vase im ganzen Raum hinterher, sprang über Tische und Stühle, krabbelte unterm Tisch und sprang zum Angriff über, aber diese Vase war echt ungreifbar. Und dann als die Tür aufflog und Luna verschwitzt mit einem Langschwert an der Türschwelle stand, rannte die kleine freche Vase unter ihren gespreizten Beinen durch und flüchtete. Luna schien für den ersten Moment zu geschockt zu sein, um zu realisieren, dass ihr eine lebende Vase durch die Beine gerannt war, als Safira sie hinter sich herzerrte und die Vase anschrie, sie solle bloß stehen bleiben. Die Vase jedoch lief unbeirrt weiter und zwar Richtung Esssaal der Kingsleys...oh nein. Luna und Safira holten alles aus sich raus und spurteten so schnell wie sie konnten los, doch die Vase schlüpfte durch den Türspalt in den Saal . Die zwei Mädchen stürzten atemringend hinzu und sahen die Vase auf dem Essstisch rumlaufen und mit Kriegsgebrüll machten sie sich auf den Weg das kleine Ding zu schnappen. Sie holten aus und sprangen auf den Tisch und dabei passten sie auf, dass kein Geschirr und kein Teller kaputtging und dann als sie fast davor waren, die Vase zu fangen, flogen die Türen auf und Damian, Erin, Lexter, paar Wachen und die Mutter betraten in Kampfbereitschaft den Saal.
Und der Anblick der sich ihnen bot, brachte sie alle aus der Fassung. Safira und Luna lagen ausgebreitet auf dem Esstisch und hielten eine kleine zappelige Vase in den Händen, wobei beide nötig waren, um diese festzuhalten. Die Mutter begann fortan zu lachen und die Wachen gingen kichernd wieder an ihren Posten, während Lexter, Erin und Damian sich vor Lachen auf dem Boden krümmten. Der erste, der es schaffte zu reden, war Erin. >Oh Gott, wie lustig...wir drei hören Geschrei aus dem Saal und denken die Feinde sind eingedrungen und dabei stellt es sich heraus, dass ihr euch über eine Vase streitet. Nicht zu fassen, ihr Beiden.< Safira und Luna wechselten dabei vielsprechende Blicke und erklärten, dass Safira es geschafft hatte, zu hexen und dabei eine Vase zum Leben zu erwecken. Für einen kurzen Momemt schienen die Jungs wirklich überrascht und angatan zu sein, aber dann brachen sie wieder in schallendes Gelächter aus. >Ihr wollt uns allen Ernstes sagen, dass ihr den ganzen Weg gerannt seid, um so eine kleine Vase zu fangen und sogar wie die Verrückten geschrien habt? Oh Gott ich krieg mich nicht mehr!< Lexter fasste sich mit hochrotem Kopf am Bauch und stützte sich mit der anderen Hand am Stuhl. Die Mädchen guckten bös drein und fanden es gar nicht nett, dass sie ausgelacht wurden, bis sie beschlossen den Jungs zu zeigen, wie es war einer Vase hinterherzuhetzen. Sie ließen die Vase los und diese spurtete sofort los, um schnellstmöglich das Weite zu suchen. Die drei Jungs erkannten die Herausforderung und folgten der Kleinen, doch bald stellte sich heraus, dass sie sie genauso wenig fangen konnten, wie Luna und Safira. Die Mädchen grinsten sich an und lachten immer wieder, wenn die Jungs bei der Jagd Geschirr kaputtmachten, sich gegenseitig im Weg standen, um die Vase zu fangen und manchmal unabsichtlich gegeneinanderkrachten. Ganze drei Jagdminuten vergingen und die Buben hatten die Vase immer noch nicht gefangen, bis die Mutter leicht den Arm hob und der Vase befahl zu ihr zu kommen. Und wie durch ein Wunder blieb die Vase stehen und rannte zur Mutter, wobei die Jungs wegen niedriger Reaktionsgeschwindigkeit gegen die Wand krachten und sich schmerzend die Brust oder den Kopf rieben. Die Mutter bückte sich in ihrem langen seidenen Gewand und hob liebevoll die Vase hoch, die wie ein braver Schoßhund stehen blieb und plötzlich erstarrte. Keine Beine mehr waren zu sehen.
Safira sah sie fragend an und die Mutter lächelte sie mit ihren rosigen Augen an. >Die Vase ist nur weggelaufen, weil sie Angst vor euch gehabt hatte. Die Arme wusste einfach nicht wohin, aber keine Sorge..der Zauber ist aufgebrochen. So ein Leben dauert nicht lang..es kommt auf die Stärke der Hexe an und für den Anfang war das eine echt gute Leistung Safira.....und das nächste Mal meine Jungs, Übermut tut selten gut!<
Mit diesen Worten wandte sie sich dem Gehen zu und Safira staunte nur, wie graziös diese Frau nur wirken konnte, ohne dass es auch überhaupt anstrengend aussah. Das Kompliment nahm sie aber liebend gern zur Kenntnis und sie warf den Jungs einen siegreichen Blick zu, den diese schmollend erwiderten. Lexter pfiff Luna zu sich, um das Training fortzusetzen und Erin und Damian folgten Safira in den Hexenraum, wo sie ihnen erklärte, wie sie das Hexen gemeistert hatte. Die beiden sahen sich beeindruckt an und baten Safira es noch einmal zu demonstrieren. Das war eigentlich das Letzte was Safira wollte, aber auch sie war neugierig, ob ihre Technik auch bei anderen Sprüchen funktionierte und infolgedessen zog sie ein andres Buch aus dem Regal und suchte sich einen Spruch aus, der Gegenstände bewegte. Sie dirigierte die Jungs zum Sofa und riet ihnen sitzen zu bleiben und bloß nicht zu lachen und dann sah sie sich wieder den nötigen Spruch an und atmete tief ein und aus. Danach spielte sie irgendein Lied, das ihr spontan einfiel, im Kopf ab und stellte sich den Spruch als eine Choreo vor und siehe da, nach ein paar Bewegungen schwebte ein Buch vor ihrer Nase rum. Das Lied lief immer noch im Gedächtnis weiter und das Buch schwebte hin und her, abhängig von ihren Bewegungen. Die Jungs waren baff und starrten sie an, als hätte sie Eselsohren bekommen.
>Leute, hört auf zu starren...das macht mich ganz nervös und dann kann ich nicht..< Das Buch fiel laut krachend auf den Boden und Safira stemmte enttäuscht die Hände in die Hüften. >Toll gemacht..und wollt ihr was zu euer Verteidigung sagen? Wenn nicht, dann möget ihr schweigen!<
Sie blickte die beiden ermahnend an und Damian öffnete den Mund, um was zu sagen, entschloss sich aber dagegen. Aber...>Wow, ich bin echt hin und weg mit dir. Du, tanzt einfach atemberaubend..ich kann kaum was sagen! Das war grad so magisch, das solltest du echt öfters machen....woher kannst du so brilliant tanzen?< Damians Augen glänzten wissbegierig und Safiras Herz schlug Purzelbäume. Was sollte sie bloß sagen? >Ich hab seit meinem 7. Lebensjahr getanzt und zwar Hip Hop und als meine Eltern starben, hörte ich auf. Das wars dann auch!<
Erin hatte währenddessen nichts geäußert, aber er stimme Damian zu und riet ihr wieder das Tanzen aufzunehmen und weiterzumachen, was ihr in die Wiege gelegt wurde. Safira war so gerührt, dass sie grundlos anfing zu weinen, was dazu führte, dass die Jungs geschockt aufsprangen und sie umarmten. Sie entschuldigten sich dafür, sie an früher erinnert zu haben, doch sie schüttelte traurig den Kopf und bedankte sich für ihre netten Worte. Damian und Erin erwiderten die Worte mit einem ehrlichen Lächeln und strichen ihr tröstend über den Rücken.
Im nächsten Moment klingelte das Handy von Damian und er entschuldigte sich kurz, bis nur Erin und Safira allein im Raum standen. Erin lobte sie noch einmal für ihr besonderes Talent und sie bedankte sich mit geröteten Wangen. Gott, die waren ja alle so Schmeichler! So toll konnte das doch nicht sein, oder?
Erin klopfte mit der Hand auf den leeren Platz neben sich und Safira setzte sich seufzend neben ihn auf dem Sofa hin. Sie schweigten sich eine Weile lang an, bis Erin das Wort ergriff und sie überraschenderweise nach einem Date fragte. Safira blieb die Luft weg und ihr Hirn begann innerlich zu rauchen. Nun, was sollte sie bloß antworten? Sollte sie ja oder nein sagen? Sie empfand nichts für Erin, eher so geschwisterliche Gefühle, aber er war so nett zu ihr und sah sie mit solch einem flehenden Blick an, dass ihr das Herz erweichte. Ihre Schwäche eben. Bevor sie jedoch ein Ja erwidern konnte, ging die Tür auf und Damian strahlte über das ganze Gesicht. >Mein Bruder kommt morgen, der hat keine Lust mehr auf Urlaub und will gleich morgen kommen. Oh und Erin, dich erwartet eine Revanche! Du weißt ja wieso!<





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