Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 39

Autor: Janine
veröffentlicht am: 24.01.2012


Hehe und der nächste Teil. Mal sehen was ihr von meinen lieben Niklas haltet. Ich würde mich wieder über Kommentare, Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen so und bevor ich euch zuquatsche viel Spaß mit diesem Teil. Alles Liebe Janine


38.

Ich wachte in einer schönen, warmen Umarmung auf und noch bevor ich richtig munter erschien ein Lächeln auf meinen Lippen.
„Ich liebe dich“, hauchte ich und küsste die Lippen, die vor meinen lagen. Zu meinem Erstaunen wurde ich zunächst nicht zurück geküsst und erst nach kurzer Verzögerung bekam ich einen Kuss, der mich in Brand setzte und mich regelrecht abfackelte. Diese Art zu küssen kannte ich nur von einem. Jemanden, den ich in die hintersten Räume meines Gehirns gesperrt hatte. Und diese Tür kurz davor stand wieder aufzubrechen. Ich riss meine Augen auf und zuckte zurück. Erschrocken schnappte ich nach Luft und konnte ihn nur anstarren. Unfähig etwas anderes zum Tun.
Meine beiden Herzen, sowohl dieses Phantomherz, als auch das Echte klopften hektisch und ich fühlte wie das Echte sich langsam regenerieren und wieder in mein Leben zurückkommen wollte, um dessen rechtmäßigen Platz, den das Phantomherz besetzte wieder einzunehmen.
Ich berührte ungläubig mit den Fingern meine geschwollenen Lippen und unterdrückte einen unpassenden Seufzer. Schmetterlinge flogen ihre Runden in meinem Bauch und die Stellen, wo er mich berührt hatte, prickelten.
Mein Gehirn war anscheinend im Off-Modus und es dauerte eine Weile, bis ich begriff, was gerade geschehen war. Ich starrte denjenigen vor mir an und am liebsten hätte ich geheult. Seine glänzenden grüngrauen Augen liebkosten mich und seine schönen Lippen waren zu einem Lächeln verzogen. Er sah älter aus, jedoch trug er seine blonden Haare immer noch so wie früher als Teenager.
Und dann … KLICK! Mein Hirn hatte endlich den On-Schalter gefunden.
„Scheiße! Warum bist du in diesem Bett? Haben wir die ganze Nacht gemeinsam hier geschlafen? Und wieso hast du Arsch mich zurückgeküsst? Fuck!“, kreischte ich dann aufgebracht, sprang aus dem Bett, schnappte mir meine Brille und sah ihn mir genauer an. Niklas wirkte nun reifer, sah aber immer noch so hammergeil wie früher aus. Nein! Das darf ich nicht einmal denken! Ich habe einen Freund! Jonas nicht Niklas!
Und dann begann dieser blöde Arsch vor mir süffisant zu grinsen. Ich hätte ihn dafür am liebste getötet.
„Was grinst du so blöd, Niklas?“, fauchte ich und funkelte ihn wütend an.
Er räusperte sich: „Schöner Ausblick.“
„Bitte was?“, fragte ich und dann bemerkte ich es. Ich stand nur mit BH und Slip vor ihm und er begaffte meinen Körper.
„Scheiße!“, fluchte ich erneut, schnappte dem Depp die Bettdecke weg und wickelte mich darin ein, aber das war ein weiterer Fehler. Er hatte nur in einer Boxershorts geschlafen und nun hatte ich einen super Blick auf seinen Waschbrettbauch, seine sexy Muskeln und … oh mein Gott! In der Boxershorts zeichnete sich eine deutliche Delle ab. Erschrocken keuchte ich auf und musste mich beherrschen um nicht sofort los zu schreien.
„Niklas, geh sofort aus diesem Zimmer“, presste ich zwischen zusammengepressten Lippen hervor und zwang mich dazu meinen Blick von dieser Stelle auf seinem Körper abzuwenden.
„Ach, warum denn Lil? Ich habe so oder so schon alles gesehen, und jetzt könnten wir, wo wir schon in einem Bett geschlafen und uns geküsst hatten, auch weitermachen. Es wird dir sicherlich gefallen“, schnurrte er und sah mich lieb an.
„Raus! Sofort!“, rief ich und zeigte zur Tür. „Ich will mich anziehen!“
„Wie gesagt. Ich habe eh schon alles gesehen, Schätzchen“, grinste er weiter und seine funkelnden Augen fesselten mich.
„NEIN!“, schrie ich und wiederholte ebenso kreischend wie zuvor: „Geh sofort raus! Da ist die Tür!“
Als ich auf die eben erwähnte Tür zeigte, ging sie plötzlich auf und Lukas erschien im Türstock. Noch ganz verschlafen brummte er: „Was ist denn hier los? Oh!“
„Das hier ist los! Ich habe mit deinem Arschloch von einem Bruder in einem Bett geschlafen und dann hat er mich begafft!“, fauchte ich aufgebracht und funkelte beide Brüder wütend an.
„Ich habe dich nicht begafft! Was kann ich denn dafür, wenn du auf einmal halb nackt vor mir stehst? Ich bin doch auch nur ein Mann!“, verteidigte sich er und ich bemerkte, dass er ein Lachen unterdrückte.
Jetzt war ich echt stocksauer. „Raus! Alle Beide! Sofort!“
Lukas ging folgsam und warf mir einen Blick zu, der mir deutlich sagte, dass ich nicht so übertreiben sollte. Pah! Was weiß der schon?
Niklas das totale Gegenteil von ihm stand lässig auf, streckte sich (yummy!) und fragte in dieser Machotonlage, die ich schon früher gehasst hatte: „Was passiert, wenn ich nicht rausgehe, Süße?“
„Dann knall ich dir eine, Nikilein. So wie damals“, sagte ich zuckersüß und blitzte ihn dazu finster an.
Er grinste schelmisch und meinte provozierend: „Probiere es nur, Lilchen.“
„Ich habe eine Idee, Niklas. Leck mich!“, damit drehte ich mich um, hob so gut es eben ging mit der Decke in der Hand, meine Klamotten auf und noch während ich das tat, meinte Niklas süffisant wie eh und je: „Wohin denn, Kleines?“
„Ich starrte ihn an und keine zwei Sekunden später befand ich mich vor ihm und hatte ausgeholt, doch noch bevor meine Hand ihn traf, fing er sie ab. Ich wollte ihn nun mit der Zweiten ohrfeigen und was passierte? Er fing auch diese Hand auf und hatte mich so im Griff. Und dann als sein Grinsen breiter wurde, wusste ich es. Ich hatte die Decke losgelassen und nun hatte er wieder freie Sicht auf meine Oberweite und den Rest von meinem Körper. Shit!
Niklas fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und ich versteifte mich. „Wage es ja nicht, Niklas!“, zischte ich ihn bedrohlich an und versuchte mich aus seinem eisernen Griff zu winden.
„Was passiert sonst, Lililein? Noch nicht bemerk, du bist gefangen?“, höhnte er und grinste mir ins Gesicht.
Ich grinste nun ebenfalls und meinte, während ich ihm mit vollem Körpergewicht auf die Zehen sprang: „Das!“
Erschrocken ließ er mich los und ich klaubte schnell meine Klamotten wieder ein und flüchtete raus aus diesem Zimmer. Zum Glück fand ich schnell das Bad, wo ich mich gleich umzog. Als ich wieder heraustrat, fluchte ich nochmals, als mir Jonas einfiel. Ich hatte ihn betrogen! Mit diesem Blödmann! Doppel Shit!
Wo war mein Handy?
Ich lief schnurstracks in das Zimmer zurück und kramte aus meiner Handtasche mein Handy hervor. Drei Nachrichten und fünf Anrufe in Abwesenheit. Toll. Alle von Jonas. Ich atmete tief durch und rief ihn an.
„Lili? Endlich, rufst du mich zurück. Wo bist du?“, fragte er und er klang besorgt.
Ich schmunzelte, wie süß er doch war.
„In Österreich“, antwortete ich mit monotoner Stimme.
„Warum?“, kam sogleich die nächste Frage.
„Sabsi hatte einen Autounfall und liegt im Spital.“
„Oh! Ich komme nach, Liebling. Wenn ich da bin, rufe ich dich an. Ich liebe dich.“
„Ich dich auch“, lächelte ich und mein Phantomherz galoppierte. Doch sobald er aufgelegt hatte, war das beschwingte Gefühl, das mich erfasst hatte, als ich seine Stimme hörte verschwunden, und nun fühlte ich mich schuldig.
„Ich muss sofort hier raus und ganz weit weg von diesem ungeheuerlichen Machoarschloch“, dachte ich und suchte Lukas. Dieser stand vor der Haustür und wollte gerade das Haus verlassen, als ich ihm nachrief: „Lukas, wann können wir zu Sabsi? Ich will mir sicher sein, dass alles mit ihr in Ordnung ist, bevor ich wieder zurückfliege.“
„Niklas und du ihr müsst gemeinsam fahren, ich muss noch etwas erledigen, dann komme ich nach“, erklärte Jonas und schien in Eile.
Shit! „Kann ich nicht mit dir mitkommen, Lukas? Dann habt ihr nicht so viel Spritverbrauch und Niklas wird bestimmt schon etwas Besseres geplant haben, als sich im Krankenhaus zu langweilen“, meinte ich und hoffte, nein betete, dass Lukas das für kluge Einwände hielt.
„Nein, Lili. Niklas macht das gerne und nun muss ich auch schon los. Bis später“, lächelte er und ging.
Was soll der Mist? Der weiß doch, dass ich einen festen Freund habe und Niklas eine Gefahr für meine Existenz ist! Warum lässt er mich mit diesem hirnlosen Etwas alleine? Spinnt der?
„Lilchen, magst du nicht noch etwas Frühstücken, bevor wir zu Sabine fahren?“
„Nein, fahr mich einfach zu ihr hin und lass mich in Ruhe!“, fauchte ich und fühlte mich als wäre ich wieder 16.
„Wie lautet das Zauberwort?“, fragte er spöttisch.
„Fick dich!“, murrte ich und stand kurz davor auszurasten. Er hatte es geschafft mich in wenigen Minuten wütend zu machen. Toll. Wie alt bin ich? 25 oder 16?
Er lächelte: „Warum sollte ich, wenn ich dich dazu habe?“
Mir blieb der Mund offen stehen und ich verpasste den Moment um etwas Schlagfertiges zu erwidern, denn er meinte schelmisch: „Mach den wieder Mund zu, Süße. Ich bin auch scharf auch dich, aber verlegen wir das auf später.“
„Ich bin, war und werde niemals scharf auf dich sein, du blöder Esel! Sag mal bist du Hacke, dass du ehrlich glaubst, dass mich deine beschissenen Sprüche antörnen? Zwar ist es scheiß egal, denn erstens einmal werde ich nie und nimmer freiwillig mit dir in die Kiste springen und zweitens ich war, bin und werde niemals auf solche Arschficker wie dich scharf sein!“
„Das werden wir ja noch sehen, Lilileinchen“, kicherte er und ihm schien es sehr zu gefallen, dass ich mich aufregte.
„Wie viele Spitznamen willst du mir noch geben, Nikileinchen?“, fauchte ich und seinen Namen stieß ich mit hörbarer Verachtung aus, dass er die Augenbrauen hochzog.
„Ärgert dich das, kleine Maus? Das tut mir aber leid. Ich werde versuchen dich nur noch mit Lil anzusprechen“, schmunzelte er.
„Ich hasse dich, Arschficker! Können wir nun endlich fahren?“
„Danke für das Kompliment, Mäuschen. Und weil du so süß bist, werde ich dich mitnehmen und du musst nicht zu Fuß gehen.“
„Wie liebenswürdig von dir, Niki“, sagte ich und meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.
„Bitte mit etwas mehr Freude, Lil“, kicherte er und ich blitzte ihn an.
Ich hatte mir meine Jacke übergezogen und die Schuhe hatte ich auch schon an, als ich die Tür auf machte und fauchte: „Wie soll ich mich freuen, wenn ich diesen Tag mit einem beschissenen Arschloch verbringen muss?“
„Der erste Eindruck trügt, Lilchen. Das solltest du bereits wissen“, meinte er und folgte mir aus dem Haus.
„Ach so. Wirklich? Bei dir aber nicht, denn du warst schon als Zehnjähriger ein blöder Idiot!“, funkelte ich.
„Und du warst schon als Zehnjährige ein kleines, süßes Luder!“, schmunzelte er.
Wir hielten auf einen silbernen Pathfinder zu und als Niklas ihn aufsperrte, sah ich ihn erstaunt an.
Die Verblüffung in meiner Stimme konnte ich nicht unterdrücken, als ich fragte: „Den kannst du dir leisten?“
Ich wusste nur zu gut, dass dieser Wagen um die 55 Tausend Euro kostete und war deshalb so erstaunt.
Er lächelte mich süß an und meinte: „Warum so verblüfft, Liebes? Du weißt doch, dass meine Familie reich ist.“
Ich lief rot an und stieg ein. Ich musste es schon gewohnt sein in teuren Autos zu sitzen, aber in diesem fühlte ich mich wohl. Keine Ahnung was los war und warum ich mich in einem Auto mit Nik wohlfühlte, aber es war so. Ich lächelte vor mich hin, während Niklas den Motor startete und losfuhr. Bis er auf einmal in einem eingebildeten Tonfall meinte: „Heute ist dein Glückstag, Süße. Du hast die Ehre in meinem Wagen mitzufahren.“
Und da war meine gute Laune futsch. Und meine neue beste Freunden die Wut wieder da. „Bilde dir nichts darauf ein, Trottel! Ich bin schon in viel teureren Auto gesessen und mit diesen auch gefahren!“
„Ach ja? Das kannst du dir doch gar nicht leisten mit deinem Gehalt als … was hast du eigentlich für einen Beruf? Ärztin?“, spottete er.
„Ich bin Kinderärztin, Idiot! Und zufälligerweise haben wir genug Geld um uns so etwas zu kaufen!“, fauchte ich und regte mich über mich selbst auf, weil ich ihm das gesagt hatte.
„Wir?“, fragte er und sah mich neugierig an. Für kurze Zeit dachte ich etwas Verletzliches in seiner Miene zu sehen, aber es war so schnell wieder weg, dass ich es nicht genau erkannte.
„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Niklas“, meinte ich und wollte auf einmal nicht mehr mit ihm streiten.
„Dann tu’s nicht!“, blitzte er.
„Mach ich auch nicht!“, zischte ich dann zurück.
Er sah wieder auf die Straße und umklammerte das Lenkrad.
„Gut!“, rief er dann.
„Gut!“, meinte ich schließlich auch in einem eher lauteren Tonfall.
Den Rest der Fahrt schwiegen wir uns an. Die Anspannung zwischen uns konnte man beinahe mit der Hand ergreifen.
Durch die Spiegelung der Fensterscheibe betrachtete ich Niklas. Er sah heiß aus. Ziemlich heiß sogar. Meine ganzen Gefühle von früher drohten mich zu übermahnen und ich verbot mir Niklas weiter anzustarren. Doch es waren zu starke Gefühle. Vielleicht sogar noch stärker als damals. Und dann wurde mir jemand in Erinnerung gerufen. Jemand, der mich liebte. Jemand den ich liebte. Jonas Morgan!
„Okay, ruhig atmen. Mehr als dieser eine Kuss mit Niklas ist nicht passiert. Ich habe Jonas nicht wirklich betrogen. Eigentlich wollte ich ja ihn küssen, somit kann man das nicht wirklich als betrug zählen. Oh Gott, Jonas bitte komm bald! Ich brauche dich, sonst passiert noch irgendetwas Schlimmes, das mit mir und Niklas zusammen hängt“, plapperte ich in Gedanken mit mir selbst um mich von Niklas Gegenwart und meinen nicht mehr jugendfreien Fantasien mit ihm abzulenken.





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