Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 25

Autor: Janine
veröffentlicht am: 10.01.2012


So zunächst einmal wünsche ich euch schöne Weihnachten, Leute und ich bedanke mich für eure Kommentare. Dann entschuldige ich mich, dass dieser Teil so kurz geworden ist und ich erst jetzt einen Neuen eingeschickt habe.
Ich bin mal gespannt, was ihr von diesem haltet. Bitte schreibt mir wieder Kritik und noch viel Spaß.


24.

Am Nachmittag machte ich mich auf dem Weg zu Jonas ins Hotel. Er hatte mir gesagt, wo er sich aufhält und nun wollte ich zu ihm gehen und ihm mitteilen, dass ich ihn noch nicht Heiraten kann und werde, aber dennoch mit nach Amerika gehe. Und sobald ich ihn sah, erstarrte ich. Seine Lippe war aufgeplatzt. Er hatte eine Platzwunde am Kopf, vereinzelt blaue Flecken am ganzen Körper verteilt und ein blaues Auge. Ebenso hatte er Schürfwunden und ich erkannte sofort, dass er verprügelt worden war. Mein erster Verdächtiger war Niklas. Der musste seine Hand im Spiel gehabt haben. Mein zweiter Miranda, denn diese wusste wie man sich andere Menschen gefügig machte.
„Wie konnte das passieren? Du Armer, tut es sehr weh?“, fragte ich sorgenvoll und strich vorsichtig über die angeschwollene Stelle in seinem Gesicht.
„Wie ich schon gesagt hatte. Ich ging eine Runde spazieren und da sind diese Typen aufgetaucht und haben mich verprügelt“, meinte Jonas und lächelte mich liebevoll an.
„Ich verstehe das nicht. Warum du?“
„Jetzt ist es auch schon egal, Lili. Möglicherweise habe ich das ja auch verdient,…“, murmelte er und blickte zu Boden.
„Sag so etwas nicht, Jonas.“
Ich saß neben ihm auf dem Bett des Hotelzimmers und kuschelte mich an ihn.
Er blickte mir tief in die Augen, gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn und fragte leise: „Warum bist du hier, Liebes?“
„Ich muss mit dir reden“, meinte ich ebenso leise und hatte aus irgendeinem Grund ein schlechtes Gewissen.
Jonas nickte nur und sah mich mit einem traurig-sanften Lächeln erwartend an.
Ich schluckte und die Kehle wurde mir eng, als ich mit zitternder Stimme zu reden begann: „Bitte nimm mir das jetzt nicht übel, aber ich finde, dass mit der Hochzeit übertrieben. Wir sind einfach noch zu jung dafür. Ich bin zu jung dafür. Das kann ich nicht. Ich bin verliebt in dich, keine Frage, aber ich weiß nicht so genau, ob es die Wahre Liebe ist. Ich…“
„Schhhh. Es ist okay, Kleines. Ich verstehe dich und bin dir nicht böse.“
Ich kuschelte mich in seine Umarmung und meinte: „Ich danke dir, aber auch wenn ich dich nicht jetzt sofort heiraten werde, werde ich mit dir nach Amerika gehen. Ich möchte bei dir sein.“
Ich spürte, wie Jonas sich versteifte und sah verwirrt zu ihm auf. Er schien einen inneren Kampf zu führen und nach einiger Zeit des Schweigens, sagte er: „Nein. Du bleibst hier, Lili, machst die Schule fertig und erst dann, wenn du danach immer noch willst, kannst du nach Amerika kommen.“
Diese Wörter waren wie eine Ohrfeige für mich. Ich dachte er würde sich darüber freuen, dass ich trotzdem nach Amerika mitkomme und nun sagt er >Nein< dazu?
„Ich verstehe nicht ganz. Warum >Nein<? Ich dachte, dass du mich heiraten und mich mit nach Amerika mitnehmen willst.“
Er rang mit seinen Händen und ich beobachtete, wie er sich von mir löste, aufstand und im Zimmer hin und her zu gehen begann.
„Es sind doch nur mehr zwei Jahre, Liljana. Die wirst du hier bei deinen Freunden fertig machen und wenn du nach dem Schulabschluss immer noch willst, dann kommst du nach Amerika. Es ist nicht nur für die Hochzeit zu früh, sondern auch für die Auswanderung. Ich habe mir bereits einen Last-Minute-Flug gebucht. In zwei Tagen werde ich wieder zurück nach Amerika fliegen und du wirst hier bleiben.“
„Du machst gerade mit mir Schluss, stimmt’s?“, fragte ich und alles in mir gefror.
Er nickte nur und würdigte mich keines Blickes.
Ich sah ihn mit großen Augen an und fühlte wie der restliche Teil meines Herzens zerbrach und in tausend Einzelteile zersplitterte. Zurück blieb eine klaffende Wunde, die ich nicht alleine zu schließen vermochte.
„Gut. Wie du willst. Mir doch egal. Bleibe ich halt hier, aber vergiss nicht, dass das alles auf deine Kappe geht und du wirst das mit Ales ausmachen. Ich bin weg. Noch viel Spaß in Amerika, vielleicht findest du dort eine andere Blöde, die dich wirklich heiraten wird. Tschüss, Jonas!“, sagte ich kalt, stand auf und wandte mich zum Gehen. Er hielt mich an der Hand fest, zog mich zu sich und küsste mich zärtlich und liebevoll. Ich küsste ihn zurück, aber das sonst so schöne, prickelnde Gefühl erschien nicht. Es war eigenartig. Als er sich von mir löste, hauchte er mir ins Ohr: „Es wird niemals eine Andere geben. Du bist die Einzige die ich will. Ich liebe dich, Liljana. Vergiss das nicht. Ich will nur, dass du dich wirklich richtig entscheidest.“
Ich riss mich von ihm los und schritt schnellen Schrittes davon. „Geht’s eigentlich noch?! Zunächst macht er mit mir Schluss, dann küsste er mich und sagt dass er mich liebt. Der hat doch ein Rad ab! Tja, nun hat er’s bei mir verspielt! Eine weitere Chance wird er bei mir nicht mehr bekommen!“, dachte ich und Wut machte sich in mir breit. Siedend heiß kroch sie in mir hoch und doch spürte ich, wie meine Wangen immer nasser und nasser wurden.
Ich befand mich inzwischen am Hauptplatz und hatte es nicht mehr weit zum Park, als ich plötzlich ihre höhnische Stimme hörte: „Was ist denn los, Lili-Mausi? Hat Jonas mit dir Schluss gemacht? Das tut mir aber Leid.“
Ich sah noch nicht einmal auf, denn ich wusste bereits, wer das gesagt hatte. Mit gesenktem Kopf lief ich weiter, gab keine Antwort. Ich wollte und konnte nicht. Ich war zu sehr gekränkt.
„Warte, Lili-Schatz, bleib doch stehen. Ich muss dir doch noch erzählen, dass er mich nun wieder als Freundin haben will. Er sagte zu mir, dass er mit einer Null wie dir nichts mehr am Hut haben möchte und ich viel hübscher und besser bin als du. Weißt du, Liljana, ich bin froh, dass seine kurzzeitige Geschmacksverirrung wieder verschwunden ist, denn du, kleines graues Mäuschen bist eindeutig nicht in seiner Liga…“, trällerte sie hinter mir her. Ich hielt mir meine Ohren zu und lief weiter. Ich wollte nichts mehr davon hören. Kein einziges Wort mehr. „Jonas hat mich schon wieder belogen und nun ist er auch noch wieder mit diesem Flittchen zusammen!“, dachte ich und schluchzte leise auf.
Meine Schritte beschleunigten sich immer mehr, bis ich schließlich lief. Aber nicht mehr in den Park. Ich beeilte mich nach Hause zu kommen und sehnte mich bereits danach mich auf mein Bett zu werfen und mir die Augen aus dem Schädel zu weinen. Und das tat ich dann auch wirklich.






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