Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 29

Autor: Janine
veröffentlicht am: 14.01.2012


Ich hoffe euch gefällt auch dieser Teil und seid mir nicht böse wegen Fehler, aber es ist schon fast 12 Uhr Mitternacht. Also noch viel Spaß. Lg Janine


28.

Zum dritten Mal klingelte der Handywecker und zum dritten Mal schaltete ich ihn ab. Ich legte mich wieder zurück in mein kuschelig warmes Bett. Und was passiert, als ich wieder eingenickt war? Irgend so ein Volltr… freundlicher Mensch hämmerte mit aller Macht an meine Tür und schrie: „Aufstehen du Schlafmütze! In zwanzig Minuten kommt unser Bus.“
Sofort war ich hellwach und sprang regelrecht aus dem Bett. Ich schnappte mir irgendetwas aus dem Schrank, zog es hektisch an und stürmte aus dem Zimmer. Ich verschwand im Badezimmer, doch als ich in den Spiegel sah, hätte ich vor Schreck beinahe aufgeschrien. „Wie schaust DU denn aus? Liljana, du kannst Frankensteins Frau wirklich Konkurrenz machen!“, sagte ich zu mir selbst und musterte meine wild abstehendes Haar. Es sah wirklich so aus, als hätte ich in die Steckdose gegriffen. Mein Gesicht sah zum Glück ganz okay aus, nur dass ich unter den Augen jeweils einen blauen Schatten hatte. „Dieser dämliche Niklas bringt mich nun auch noch um den Schlaf, das geht ja mal gar nicht! Ich brauche unbedingt ein Abwehrmittel gegen ihn. Vielleicht hilft ja Wasser?“, überlegte ich und kämmte mir meine widerspenstigen Haare während ich mir grinsend so eine Situation mit mir, einer Sprühflasche vollgefüllt mit eben erwähntem Wasser in der Hand, und Niklas vorstellte. Nachdem ich meine Haare gebändigt hatte, putzte ich mir die Zähne, Frühstück würde sich bei mir nicht mehr ausgehen, wusch mir mein Gesicht und ging dann hinab zu den beiden wartenden Jungs. Als Niklas mich dann wieder einmal so richtig machomäßig angrinste, kam mir wieder die Idee mit der Sprühflasche in den Sinn, doch plötzlich spuckte mein geniales Hirn etwas so unsinniges aus, dass der Verursachers eines kaum zu stoppenden Lachflashs war: „Pfui aus, schlimmes Nikilein! Böse! Gaaanz bööööseee! Geh auf deinen Platz!“
Sowohl Lukas als auch Niklas sahen mich an, als wäre ich irgendwie bekloppt. Lukas grinste mich erheitert an und meinte: „Na da hat ja heute wer ganz gute Laune!“
Ich lachte weiter und hielt mir meinen Bauch. Meine Augen waren vor lauter Lachtränen verschleiert und immer wenn ich zu Niklas aufsah musste ich weiterlachen.
„Weißt du was mit dieser Kichererbse los ist, Bruder?“, fragte Lukas dann schließlich und sah mich immer noch grinsend an.
„Vielleicht hat sie heimlich getrunken oder sie nimmt etwas. Hey Süße, sag mir was du intus hast, vielleicht kann ich dir helfen“, spottete Nik in seiner typischen Art, was mir sofort das Lachen vergehen ließ. Ich war mir noch nicht einmal meiner Tat bewusst, da hörte ich es klatschen und konnte Niks warme Wange an meiner Hand fühlen.
Lukas machte einmal große Augen, als er den roten Abdruck meiner Hand auf Nikileins Wange sah.
„Wie gesagt, wenn du mir blöd kommst, dann knall ich dir eine!“, zischte ich an Nik gewandt, drehte mich um und verließ mit meiner Tasche, in dem sich das ganze Schulzeug befand, das Haus. Kurz darauf kamen Lukas und Niklas angerannt um mich einzuholen.
„Zwischen dir und Niklas fliegen immer noch ganz schön die Fetzen“, meinte Lukas so leise zu mir, dass Nik es nicht mitbekam.
Zu meiner Verteidigung erwiderte ich: „Naja entschuldige, wenn er so eine Idiot ist? Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass er mich nicht unnötig provozieren soll und dass ich ihm, sollte er mir blöd kommen, eine knallen werde. Er mag vielleicht mal was mit Drogen zum Schaffen gehabt haben, aber deswegen braucht er noch lange nicht sagen, dass ich so ein scheiß Zeug auch nehme!“
Ich weiß, dass Nik und einige seiner Ex-Clique etwas mit Drogen am Hut hatten, aber seit er bei uns wohnt, hatte Nik eine neue Clique gegründet. Und alle Mitglieder dieser Gruppe hatten nichts mit Drogen zum Tun. Nik auch nicht mehr, dass wusste ich von Luki.
„Ja, du hast ja Recht, aber du hättest ihm nicht gleich Ohrfeigen müssen oder? Du kannst doch auch normal mit ihm reden.“
In Gedanken meinte ich verdrießlich: „Schuldgefühle ich habe euch auch lieb!“
„Aber mit ihm kann man nicht reden!“, versuchte ich einen letzten plumpen Versuch vor den Schuldgefühlen zu fliehen.
Lukas schüttelte den Kopf und fragte leise: „Hast du schon mal probiert mit ihm zu reden? Richtig probiert? Versuch doch mal deine Vergangenheit mit ihm zu vergessen und rede normal mit ihm! Ich glaube es tut ihm auch leid, was er dir angetan hat.“
„Lukas, was …?“, konnte ich nur fragen, doch er schüttelte den Kopf und stieg in den gerade angehaltenen Bus ein.
Ich würde ihn mir später noch mal zur Brust nehmen und ihn ausfragen was diese Andeutung bedeuten sollte.
Ich setzte mich alleine auf einen Fensterplatz, denn ich hatte im Bus nie wirklich Lust auf irgendwelche Gespräche.
Nachdem wir endlich aus dem Bus ausgestiegen waren, kam mir sofort Nina entgegen und umarmte mich. „Wir müssen dann reden, Lili. Miranda sinnt dir noch immer nach Rache“, flüsterte sie mir ins Ohr. Ich versteifte mich unwillkürlich, entspannte mich dann wieder und hauchte zurück: „Sie sollte aufpassen, dass dieser Racheplan nicht schief geht. Sag mir dann, wie du das und was du mitbekommen hast.“
Danach lösten wir uns und sie begrüßte ihren Schatz Luki mit einem Kuss und Nik mit einem freundlichen >Hallo<. Sie kam ganz gut mit ihm aus, zwar nahm sie ihm das auch noch übel, was er mir angetan hatte, dennoch war sie so gut und sah darüber hinweg. Nur noch ich hatte ärgste Probleme mit ihm.
Immer wenn ich bemerkte, wie Nik mich heimlich beobachtete oder mich einfach nur ansah, warf ich ihm einen mörderischen Blick zu. Ich war wirklich wütend auf ihn und hatte gleichzeitig Schuldgefühle, für die Ohrfeige heute Morgen. Doch immer wenn ich ihm so einen Blick zuwarf, kamen mir Lukas Worte in den Sinn: Hast du schon mal probiert mit ihm zu reden? Richtig Probiert?
Und dann wandte ich einfach den Blick ab. Schließlich wurde die Wut vollständig erstickt und ich fühlte mich schuldig.
Verflucht! Diese doofen Schuldgefühle fraßen mich ja regelrecht auf und immer wenn unsere Blicke sich trafen, spürte ich das Verlangen auf ihn zuzugehen, um mich bei ihm zu entschuldigen und mich anschließend in seine Arme werfen und ihn küssen.
Plötzlich klingelte es und wir machten schnell, dass wir in unsere Klassen kamen.

Erste Stunde hatten wir Englisch. Toll! Ich wollte mich gerade auf meinen üblichen Platz in die hinterste Reihe beim Fenster setzen, als mir Sabsi zuraunte: „Wir sollten uns Mirandas Stammplatz nehmen. Ich glaube sie würde es verdienen ein wenig geärgert zu werden.“
Ich grinste sie hämisch an und steuerte auf Barbies Plätzchen zu. Dort setzte ich mich hin, Sabsi ließ sich neben mir nieder und wir warteten bis sie herein kam.
„Igitt, nach was stinkt es hier denn so?“, rief Mirandas Schoßhündchen und >Beste Freundin< Kim Hellerer. Sie war ebenso aufgetakelt und übertrieben geschminkt wie Miranda. Sie trug immer hautenge Outfits und wechselt ihre festen Freunde wie Unterhosen. Sie hat gefärbte blonde Haare und ist sogar noch dünner als Miranda.
„Widerlich! Ich rieche es auch, aber riechst du woher dieser Gestank kommt?“, fragte Miranda laut und jeder in der Klasse sah sie an.
„Irgendetwas Stinkiges sitzt auf unseren Plätzen. Schau da, Loser Nummer 1 und Loser Nummer 2 glücklich vereint“, sagte Kim und zeigte zunächst auf mich und dann auf Sabsi.
„Ich gebe euch gleich Stinkig ihr blöden Schlampen!“, rief Sabsi außer sich vor Wut und ich war erstaunt darüber. Nicht nur ich hatte mich verändert, sondern auch sie. Sie war richtig wütend und ich musste sie zurückhalten, damit sie den beiden aufgetakelten Tussen nicht an die Kehle ging.
„An diesen Platz werde ich mich nicht mehr setzten, Kimilein. Dieser Platz ist infiziert mit der Loserkrankheit“, trällerte Miranda und in der Klasse war kein Mucks zu hören nur Kim kicherte und schließlich stolzierten beide zu ihrem neuen und Platz, der sich in der ersten Reihe befand, als der Lehrer sich mit einem Räuspern zu erkennen gab.
Die weiteren Stunden verliefen Problemlos und erst in der Mittagspause passierte Michelles Rache, wie sie es nannte. Zu meinem Bedauern hatte Sabsi nur gehört, dass Miranda sich heute bei mir rächen wollte, aber mehr nicht.
Ich ging neben Sabsi her und hielt ein Tablett, auf dem ein Teller Spinat mit Kartoffeln, eine Wasserflasche und noch die Nachspeise bestehend aus leckerem Vanillepudding standen, in der Hand, als ich plötzlich von hinten geschubst wurde und mir der heiße Spinat mitten aufs weiße T-Shirt kippte. Ich hatte noch das Gleichgewicht halten können, doch mir flog die Wasserflasche zu Boden. Mit einem Fluchen drehte ich mich um und bekam eine matschige Pampe ins Gesicht. Das Tablett hatte ich wegen dem Schreck fallen gelassen und das Teller zerbrach.
„Friss das du blöde Kuh!“, hörte ich Mirandas höhnische Stimme.
Die Wut kam schnell und so trat ich Miranda gegen das Schienbein, diese ließ die Schüssel mit dieser ekelhaften Pampe, ich vermutete, dass es irgendein Grießbrei oder so war, zu Boden fallen, wo sie mit einem lauten Klirren dem Beispiel des Tellers folgte und ebenfalls zerbrach. Mit der Hand wischte ich mir übers Gesicht und wäääh in diesem Brei waren WÜRMER drinnen. Die Wut stieg immer mehr an und unterdrücken brachte nichts mehr. Ich fuhr mir übers Gesicht und schleuderte Miranda und ihrer blöden lachenden Freundin den Würmerbrei ins Gesicht. Diese kreischten laut auf und Sabsi meine liebste treue Freundin klatschte Miranda den heißen Spinat ins Gesicht. Ich schnappte mir von dem nächstbesten Tablett noch so ein Spinatteller und dieses Landete in Kims Gesicht.
Beide Kreischten wie am Spieß, beschimpften uns aufs ärgste, diese Schimpfwörter erwähne ich nun lieber nicht, bis es mir zu viel wurde und ich beiden eine klatschte. Danach drehte ich mich um und stürmte auf die Toilette. Sabsi und das Gelächter der Schüler folgten mir. Nur wem das Gelächter galt, war unklar.
„Diese blöde Schlampe! Wie kann sie nur?“, fragte ich, während ich mir mit Wasser und Seife die Pampe aus dem Gesicht wusch.
„Wir wissen beide, dass sie eifersüchtig auf dich ist, Lili. Sie neidet dir Jonas und auch Niklas.“
„Das ist unlogisch! Sie ist mit Jonas zusammen und Niklas interessiert mich nicht! Ich verabscheue ihn!“
„Hör auf dich selbst zu belügen, Maus und nun komm! Gehen wir nach Hause. Wir haben eh gute Noten und können auf die letzten Stunden verzichten. Busfahren brauchst du heute auch nicht. Ich übernachte heute bei dir und meine Eltern werden uns abholen. Ich schreibe ihnen eine SMS und Maggy wird es sowieso erlauben“, meinte Sabsi und wir machten uns, nachdem wir uns unsere Taschen geholt hatten, auf den Weg nach draußen. Wo Sabsis Eltern nur fünf Minuten später auch auftauchten und uns zu mir brachten.






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