Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 42

Autor: Janine
veröffentlicht am: 28.01.2012


Ich danke euch für die vielen lieben Kommentare und hoffe auf weitere ;)
Dieser Teil ist kürzer geraten, aber der Nächste wird wieder länger. Versprochen. Ich wünsche euch noch viel Spaß beim lesen.
Alles Liebe eure Janine. :D


41.

Mit einem Stöhnen schleppte ich mich aus dem Bett. Ich hatte in dieser Nacht kaum geschlafen, denn Niklas schwirrte mir in meinem Kopf umher und ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Aber zu meiner Erleichterung träumte ich nichts.
Ich zog mir irgendetwas an und trat ins Bad, um mir meine Zähne zu putzen, das Gesicht zu waschen und die Haare zu kämmen. Frühstücken tat ich nie. Ich weiß, das ist nicht gut, aber am Morgen brachte ich einfach nichts mehr hinunter.
Nachdem ich im Badezimmer fertig war, machte ich mich auf den Weg in die Küche.
„Guten Morgen, Sonnenschein“, strahlte Niklas mich an, als ich in die Küche kam.
Durch seine Art angesteckt, musste ich ebenfalls grinsen.
„Morgen, Nikilein. Was ist denn mit dir los, dass du so strahlst?“, fragte ich und setzte mich an den Tisch und stibitzte ihm seinen Kaffee.
Ich nahm einen Schluck und Niklas beobachtete mich dabei. Erst als ich die Tasse wieder abgestellt hatte, meinte er lässig: „Wir haben heute eine Verabredung.“
Ich sah ihn verwirrt an: „Was?“
Er schmunzelte: „Du und ich, also wir, fahren zu Thomas und Dominik Leader. Die beiden Zwillinge aus unserer alten Clique kennst du doch sicher noch oder? Sie lassen mal wieder eine Party steigen. Du solltest wissen, dass Dominik einer der besten DJs der Stadt ist? Und Thomas feiert immer noch gerne Partys.“
Mein Herzschlag hatte sich zunächst beschleunigt und dann wurde er wieder normal.
„Okay, wann?“
„Erst später so gegen 22 Uhr erst. Bis dahin werden wir Sabsi einen Besuch abstatten und dann kannst du dir die Stadt mal wieder anschauen oder wir machen etwas anderes.“
„Du begleitest mich?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
Er lächelte charmant und seine Augen funkelten: „Der treue Beschützer stets an Ihrer Seite Mylady.“
„Du weißt schon, dass in den meisten Büchern der Bodyguard immer der heimliche Verehrer und schließlich der Geliebte der Hauptfigur wird?“, fragte ich mit dem Versuch Nik aus der Reserve zu locken.
Er blickte mich grinsend an: „Ich glaube du hast zu viele Kitschromane gelesen, Lil.“
Ich wurde rot, als er mir einen intensiven Blick zuwarf und mich mit seinen Augen wieder einmal fesselte.
Er beugte sich etwas über den Tisch und streichelte wieder einmal über meine Wange. Ich hatte mich bereits in diese Geste verliebt und lächelte. Bis mein Handy klingelte. Ich zog es aus meiner Hosentasche und hob ab.
„Liljana Neubach\", meldete ich mich.
„Schwing deinen Arsch sofort hier rüber ins Krankenhaus! Beeil dich Liljana und nimm meinen bald blauäugigen Bruder mit“, redete Lukas aufgeregt und so schnell, dass ich ihn kaum verstand. Noch bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er aufgelegt.
„Wir müssen zu Sabsi ins Krankenhaus. Irgendetwas ist dort los.“
„Was ist passiert?“
„Das hat er nicht gesagt“, gab ich zurück, und war auf den Weg meine Jacke und Schuhe zu holen.
„Typisch“, seufzte Nik und folgte mir ins Vorzimmer, wo wir unsere Sachen hatten. Sobald wir fertig waren, verließen wir die Wohnung und gingen zu Niks Auto und fuhren dann auch los.
Während der Autofahrt blödelten und alberten wir etwas rum und so erschien sie mir viel kürzer als am Vortag.
„Da seid ihr ja endlich! Kommt mit!“, strahlte Lukas aufgekratzt, als wir endlich in den gang einbogen, in dem Sabsis Zimmer lag.
Wir folgten Lukas ins Krankenzimmer und stellten uns vor dem Krankenbett hin.
Sabsi sah ebenso glücklich aus wie Lukas und schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, platzte sie heraus: „Ich bin schwanger! Lukas und ich, wir bekommen ein Kind!“
Natürlich freute ich mich für die beiden und wünschte ihnen alles Gute dafür. Niklas tat es mir gleich und schließlich ließen wir das glückliche Paar alleine, als wir bemerkten, dass sie einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten.
„Und was wollen wir bis zu dieser Party tun? Die Stadt ansehen bringt sich nichts, ich kenne sie ja schon seit ich klein war“, meinte ich und stieg ins Auto ein.
„Kino?“, fragte mich Nik, als er ebenfalls eingestiegen war.
„Es spielt nichts Gescheites.“
„Shoppen?“
„Ich habe genug Klamotten.“
„Mir fällt nichts mehr ein. Überleg du dir auch etwas.“
„Picknicken, im Park“, lächelte ich dann und sah in den sonnenklaren Himmel auf.
„Klingt gut. Die Sonne ausnutzen“, meinte Nik und grinste mich an.
Mit dieser Idee einverstanden, fuhren wir zurück in Lukas Wohnung und packten dort alles fürs Picknick zusammen. Danach machten wir uns auf den Weg zum Park, wo wir auch nach kurzer Zeit ankamen.
Wir hatten schnell ein perfektes Plätzchen gefunden und breiteten gemeinsam die Decke aus. Gemeinsam richteten wir alles her und schließlich ließen wir uns nieder. Ich aß ein Marmeladenbrot, ich liebte dieses Zeug noch immer, und lauschte den Blätterrascheln, dass von Niks sanfter Stimme unterbrochen wurde: „Wie waren die letzten Jahre für dich in Amerika?“
„Ganz schön. Am Anfang war es hart, aber ich hatte schnell Freunde gefunden“, antwortete ich mit einem gezwungenen Lächeln und dachte daran zurück, wie mein Herz geblutet hatte, als ich mich gegen Niklas und gegen Österreich entschieden hatte. „Und wie waren deine letzten Jahre hier?“, fragte ich und blickte ihm mutig in die forschenden Augen.
„Ganz okay. Wie die Jahre zuvor. Teils langweilig, anstrengen, lustig und so weiter“, gab er träge zurück und sah mich, während er von seinem Brot abbiss.
Ich tat es ihm nach und fragte schließlich komplett gedankenverloren: „Hattest du das ernst gemeint?“
Er wusste sofort was ich meinte und antwortete ebenso leise: „Ich hatte keinen Grund dich zu belügen.“
Ich schwieg. Das war ein Ja. Er hatte mich geliebt. Und dieses >hatte< brachte meinem Herz wieder eine blutende Wunde ein und hielt es in dieser Schlucht, in die es einst hinabstürzte, gefangen.
„Aber ich verstehe dich nicht, Nik. Wenn du mich geliebt hast, warum um Himmels warst du dann so,… komisch zu mir? An einem Tag sprachst du normal mit mir und an einem anderen ignoriertest oder nervtest du mich“, sprach ich schließlich diese Fragen aus über die ich Jahre lang nachgedacht hatte.
„Keine Ahnung, Lil. Irgendwie hat mich deine Art verwirrt und ließ mich auf Abstand gehen. Ich wollte einfach nicht in meinen persönlichen Abgrund gestoßen werden, indem du mir eine Abfuhr erteilst und meine Gefühle nicht erwiderst. Immerhin hättest du dazu allen Grund gehabt, ich war ein Trottel und warum weißt du bestimmt. Ich hatte dir ja alles erzählt, als ich mehr als nur ein wenig betrunken war“, sprach Nik und sah mir in die Augen. Das glitzern in ihnen setzte mich unter Strom und ich musste den Blick senken.
„Du hattest mir nicht geglaubt, weil du dachtest ich würde dich wieder einmal nur verletzen wollen, oder?“, fragte Niklas und musterte mich eindringlich.
Ich wich seinem Blick geschickt aus und antwortete: „Ein Teil in mir glaubte dir, ein anderer nicht.“
Als ich ihm dann direkt ins Gesicht sah, waren seine Züge von einer neutralen Maske bedeckt. Bis…
“Nikilein!“





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