Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 24

Autor: Janine
veröffentlicht am: 19.12.2011


Hier ist nun auch schon der nächste Teil. Ich hoffe er gefällt euch und für die Nik-Fans könnte es interessant sein.
Bitte schreibt mir wieder Kritik und nun viel Spaß beim Lesen. Sorry für fehler und wenn Fragen zur Geschichte auftauchen sollten, dann schreibt mir, ich werde sie versuchen zu beantworten. ;)
Alles Liebe eure Janine.


23.

„Nein! Das kann doch nicht sein! Jetzt komme ich schon in der ersten Schulwoche zu spät!“, schimpfte ich laut, nachdem ich auf die Uhr gesehen hatte. So schnell ich konnte rannte ich los, dennoch wäre ich schon um eine halbe Stunde zu spät.
Ich wollte mir eigentlich nur kurz etwas vom Bäcker holen, aber ich konnte dann doch nicht wiederstehen mir einen Kakao zu Bestellen und mich gemütlich hinzusetzen und zu Essen. Ich hatte wieder einmal über Jonas und mich hin und her gegrübelt und immer klarer sah ich, dass eine Heirat mir meine Zeit als Teenager nehmen würde. Auch wenn ich nicht wusste, wie ich es machen sollte, ich muss Jonas sagen, dass das alles zu früh ist und zu schnell geht. Dennoch werde ich nach Amerika mitgehen und nichts würde mich von diesem Plan abhalten.
Keuchend kam ich vor dem großen Schultor an. Ich läutete und kurz darauf öffnete mir der Hausmeister. Mit einem gemurmelten Dank machte ich mich auf den Weg in mein Klassenzimmer.
Und als ob der Tag nicht schon schlecht angefangen hätte, wurde er noch schlechter. Niklas kam von irgendeiner Ecke hervor und stellte sich vor mich hin. Ich wollte ausweichen, doch er verstellte mir wieder den Weg. Nach dem ich zum vierten Mal an ihm vorbeitreten wollte und er mir wieder den Weg verstellte hatte, fauchte ich aufgebracht: „Lass mich vorbei du blöder Arsch!“
„Was wirst du denn so beleidigend? Du hättest doch nur sagen brauchen >Nik, lass mich bitte vorbei< dann hätte ich dich durchgelassen“, gab er mit einem spöttischen Lächeln zurück.
„Nik, lass mich bitte vorbei“, wiederholte ich seine Worte und wollte so schnell wie es nur ging von ihm weg.
Sein Lächeln wurde breiter, als er antwortete: „Zu spät, Lil.“
„Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ich hasse dich. Lass mich jetzt auf der Stelle vorbei oder ich beginne zu schreien, Niklas Dane!“, zischte ich aufgebracht und musste mich überwinden ihm nicht eine zu verpassen.
„Lass mich mal überlegen. Ganz klares Nein!“
„Was willst du von mir, Arschloch?“
„Einiges, aber dazu kommen wir später. Zuerst habe ich eine Frage an dich…“, begann er, doch ich unterbrach ihn mit hochgerecktem Kinn: „Schön für dich, aber ich werde nicht antworten.“
„Du wirst wohl müssen oder ich kann dich nicht in die Klasse lassen“, meinte er und sah mich mit einem gemeinen Grinsen an. Seine Augen funkelten und ich stöhnte genervt auf. Ich rammte meine Hände in die Hüfen und fauchte: „Los, stell deine dämliche Frage und dann lass mich durch!“
„Wirst du diesen Amerikaner wirklich heiraten?“
Mit dieser Frage hatte er mich völlig aus dem Konzept gebracht und ich sah ihn einen Moment langverwirrt an. Bis ich mich wieder zusammengerissen hatte und ihn wütend anfunkelnd anschnauzte: „Ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte, aber nein, ich werde ihn nicht heiraten und nun verschwinde!“
Seine Haltung verlor das Angespannte und er musterte mich. Sein intensiver Blick löste Wärmeschauer in mir aus und ich musste mehrmals Schlucken.
„Gehst du mit ihm nach Amerika?“, fragte Nik weiter.
„Ich dachte du hättest nur eine Frage, also lass mich nun endlich in die Klasse!“
„Ich habe meine Meinung geändert, also?“
„Was geht dich das an? Dir kann es doch egal sein, was ich tue und lasse. Du hasst mich, also warum interessiert dich das?“, fragte ich und fixierte ihn mit meinem Blick.
„Ich würde es gerne wissen, damit ich mir einen neuen Kandidaten suchen kann, der deinen Platz einnehmen wird.“
„Ich werde dir gar nichts sagen du Idiot!“
„Das heißt wohl >Ja< oder?“, fragte er schließlich.
„Und wenn schon“, murrte ich und versuchte wieder einmal an ihm vorbei zu gelangen, doch wieder hielt er mich auf und seine Berührung löste ein Kribbeln auf meinem Körper aus.
Ich sah auf in seine Augen und für den Bruchteil einer Sekunde, regte sich etwas in seinem Blick, aber es war so schnell wieder verschwunden, dass ich nicht beurteilen konnte, was es war.
„Kannst du mich nun endlich durchlassen oder stellst du mir noch weitere Fragen über mein Leben, was dich, wenn man es genau sieht, einen feuchten Dreck angeht?“
„Können tu ich alles, nur ob ich will, ist eine andere Frage“, gab er zurück und ich hätte ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich zischte bedrohlich: „Glaubst DU, DU eingebildetes, idiotisches Machoarschloch, dass ich mich von DIR aufhalten lasse?“
„Ja“, kam sofort seine Antwort.
Nun wurde ich erst richtig wütend und rammte ihn immer, wenn er angesprochen war, den Finger in die Brust, jedoch bemerkte ich nicht, dass ich ihm bei jeder Beleidigung auch ein Kompliment machte: „DU gehst mir schon seit wir uns kennen auf die Nerven und am liebsten würde ich dir DEINEN hübschen Hals umdrehen, DU hirnloser, knackarschiger Idiot! Wenn ich könnte, würde ich DEINEN süßen Atlaskörper schlagen, bis er nur noch aus blauen Flecken besteht, du Trottel! Ich …“, er schnappte sich meine Hände, zog mich mit einer ruckartigen Bewegung an sich und unterbrach meine Schimpftriade indem er seine Lippen auf meine presste. Ich wehrte mich zunächst dagegen, doch dann zerschmolz ich in seinen Armen und gab mich dem Kuss hin. Meine Hände schlang ich um seinen Hals und presste mich enger an ihn. Er fuhr mir durchs Haar und ich musste während des Kusses lächeln. Mein Herz klopfte so glücklich wie nie und alles in mir sagte das er der Richtige ist. Alle Gedanken an Jonas verschwanden und nur noch Nik war da.
„Mister Dane, Miss Neubach, was soll das werden?“ fragte uns die barsche Stimme des Professors. Erschrocken sprangen wir auseinander und immer noch berauscht von dem Kuss konnten wir zunächst nicht antworten und mussten uns sortieren.
Die Tür zum Klassenzimmer stand offen und von dort starrte uns die ganze Klasse mit offenen Mündern an.
„Wonach sieht es denn aus, Professor?“, fragte Niklas in spöttischem Ton zurück und wie selbstverständlich legte er seinen Arm um meine Taille und drückte mich an sich. Ich war noch zu verwirrt und hatte die Situation noch nicht wirklich begriffen. In der Klasse war es still und ich konnte Mirandas tödlichen Blick regerecht fühlen.
„Eine Unverschämtheit! Das gibt Nachsitzen, für euch! Warum seid ihr nicht in der Klasse?“
Niklas sah mich mit süßem Blick an, der mir die Knie schwach werden ließ, als er antwortete: „Wir waren beschäftigt, aber sie wissen doch wie das mit der jungen Liebe ist oder Herr Professor?“
„Ich ja, ähm… was?“, stammelte er verwirrt und als er sich kurz darauf wieder gefangen hatte, schrie er mit hochrotem Kopf: „Ab zum Rektor!“
Folgsam gingen wir Arm in Arm zum Rektorat, dicht gefolgt von unserem Professor, der ständig irgendetwas von >Unerhört diese Bälger heutzutage< murmelte.
Vor dem Rektorat wies uns der Professor an, zu warten. Er selbst betrat den Raum und schloss die Tür. Sobald sie geschlossen war, löste ich mich aus Niks Armen und fauchte: „Spinnst du? Du kannst mich doch nicht einfach so küssen! Was sollte das und die ganze Klasse hat das auch noch gesehen! Das wird spätestens in der Pause die ganze Schule wissen! Jeder wird glauben, dass wir ein Paar sind, du Trottel!“
Er sah irgendwie gekränkt aus, doch schnell hatte er seine spöttische und hochnäsige Miene wieder aufgesetzt und antwortete: „Ich kann machen was ich will, Kleine! Und was ist und daran so schlimm, dass ich dich geküsst habe? Ich bin der beliebteste Schüler, also kannst du dich glücklich schätzen, diese Ehre überhaupt erhalten zu haben.“
„Du eingebildeter Arsch kannst mich nicht küssen wann es dir gerade passt!“, fauchte ich und spürte, wie der Teil meines Herzens, den er gewonnen hatte, zersprang.
„Wie du meinst“, gab er als Antwort und wir verstummten, als die Tür aufging und der Professor aus dem Rektorat kam. Er wirkte irgendwie verärgert, aber wir dachten uns nichts darüber, denn dieser Lehrer, war einer, der schnell aufgebracht war und meinte er wäre der Beste der Welt. Wir gingen hinein und der eingeschnappte Professor kehrte zur Klasse zurück.
Wir setzten uns in die Sesseln vor dem Pult und warteten auf eine Standpauke, doch zu unserem Glück kam sie nicht.
„Da es erst die erste Schulwoche ist, werdet ihr noch keinen Ärger bekommen, aber sollte so etwas noch einmal vorfallen, bekommt ihr beide eine Woche Nachsitzen und nun kehrt in eure Klasse zurück!“, meinte der Direktor etwas verstimmt und schickte uns in unsere Klassen.
Sobald wir das Rektorat verlassen hatten, beeilte ich mich in meine Klasse zu kommen. Niklas musste in eine andere, da er nun Französisch hatte.
In der Klasse angekommen, setzte ich mich wie immer neben Sabsi. Sie löcherte mich regelrecht mit ihren Fragen und ich konnte die meisten nicht beantworten. In der Pause flüchtete ich mich zu unserer Clique um vor den Fragen der Anderen zu entkommen. Und als ob das noch nicht alles wäre, stöckelte Miranda wieder einmal zu uns herüber. Vor mir blieb sie stehen und kreischte: „Du Schlampe! Zunächst spannst du mir meinen Jonas aus und nun auch noch Nik. Das wirst du bereuen.“
Ich stellte mich vor sie hin und höhnte: „Du bist hier die Schlampe, Miranda. Ich würde wetten, dass du dich schon vom ganzen Schulhof hast flachlegen lassen. Und ich habe dir Jonas nicht ausgespannt, so etwas habe ich nicht nötig. Ebenso wenig habe ich dir Niklas ausgespannt, denn ich kann nichts dafür, dass er mich küsst und falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Niklas und ich wir sind schon seit wir uns das erste Mal gesehen haben verfeindet! Und nun zisch ab!“
Ich drehte mich um und setzte mich neben Lukas hin. Dieser grinste mich an und ich grinste zurück. Miranda kam auf mich zu und wollte mir einen Schlag ins Gesicht verpassen, doch ich war schneller und hatte ihre Hand abgefangen und mit der anderen Hand hatte ich ihr reflexartig eine geknallt.
Ich war wütend und musste mich beherrschen ihr nicht an die Kehle zu gehen. Sie sah mich verdutzt an und berührte ihre Wange, dort wo ich sie geschlagen hatte.
„Du greifst mich nicht an, hast du verstanden?“, zischte ich eisig und sah sie mit einem tödlichen Blick an. Sie warf mir einen ebenso scharfen Blick zu und stakste davon.
Jeder am Schulhof hatte diese Ohrfeige gesehen und ich verspürte Genugtuung darüber Miranda auch einmal gedemütigt zu haben.

„Zieh diese Schlampe endlich aus dem Verkehr oder du bist dran!“, fauchte mich Miranda an.
„Du hast keine Beweise gegen mich. Du kannst mir somit nicht mehr drohen.“
„So, denkst du? Und was ist das?“, fragte sie und warf mir ein Päckchen mit weißem Pulver auf den Tisch.
„Was soll ich damit?“, fragte ich teilnahmslos obwohl in mir drinnen ein Aufruhr herrschte.
Zur Beruhigung redete ich mir Gedanklich gut zu: „Sie hat nichts gegen mich in der Hand. Ich habe nur kurz etwas damit am Hut gehabt. Am Ferienanfang habe ich aufgehört. Das sind keine Beweise.“
„Du verkaufst das Zeug doch noch immer und ich weiß auch wo. Ich brauche nur die Polizei dorthin schicken und du bist dran.“
Ich sah sie mit einem spöttischen Grinsen an und gab ihr zur Antwort: „Ich bin seit längerer Zeit raus aus diesem Geschäft. Somit kannst du mir nichts anhängen.“
Sie ballte ihre Hände zu Fäuste und schrie: „Wenn das so ist, dann verreck doch!“
Das Päckchen mit dem Pulver nahm sie wieder an sich und verschwand.
„Nun wäre auch dieses Problem beseitigt“, dachte ich erleichtert.
„Sebastian, was habt ihr mit dem Amerikaner gemacht?“, fragte ich leise und starrte an die Wand.
„Ein wenig verprügelt. Wie Miranda es wollte“, kam seine Antwort.
„Okay, würde er einen von euch wieder erkennen?“
„Nein, keinen von uns. Er befindet sich jetzt wieder in seinem Hotel.“
„Und was ist mit Lili? Miranda wollte auch Rache an ihr nehmen, soweit ich das verstanden habe“, fragte ich und begann mir Sorgen zu machen. Miranda war unberechenbar, überhaupt dann, wenn man ihr einen Strich durch die Rechnung macht oder sie Eifersüchtig ist.
„Ihr wird nichts geschehen. Wir werden Miranda aber im Auge behalten“, sagte er und sah mich an.
„Okay, passt. Bevor du gehst, richte meinem Bruder aus, dass ich mit ihm reden muss und ihm morgen oder so einen Besuch abstatten werde.“
„Wird erledigt, noch etwas?“
„Nein“, antwortete ich nur und winkte ab.
Sobald Sebastian mein Zimmer verlassen hatte, seufzte ich und ließ müde meinen Kopf auf die Arme sinken. Meine Gedanken schweiften wie immer zu Lili ab und ich hatte noch keine Ahnung, wie ich sie von diesen dämlichen Plänen auszuwandern abbringen könnten. Versteht sie nicht, dass Jonas der Falsche ist?






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