Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 2

Autor: Janine
veröffentlicht am: 03.11.2011


Hier ist der nächste Teil. Ich freue mich wieder auf Kritik und seid nicht zu enttäuscht darüber. Ich entschuldige mich auch gleich mal für Fehler und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.


1.

Irgendwann nach längerer Fahrzeit kamen wir vor einem zweistöckigen, weißen Haus an. Ich sah, wie die Frau vom Jugendamt ausstieg und tat es ihr nach. Sie klingelte an der Hausglocke von dem Haus, dass ich betrachtet hatte. Gleich darauf wurde die Tür aufgemacht und eine schlanke, ungefähr 40-jährige Frau mit langem, strohblondem Haar, grünen Augen und einem freundlichen Gesichtsausdruck erschien. Sie kam sofort zu mir und begrüßte mich: „Hallo, Liljana. Ich bin Margaret Dane. Wenn du magst, dann zeige ich dir gleich dein Zimmer, damit du alles in Ruhe auspacken kannst. Wenn du fertig bist, dann zeige ich dir den Rest des Hauses.“
Ich konnte nicht anders, sobald ich die Frau ansah, musste ich lächeln. Sie war so freundlich. Die Frau vom Jugendamt lächelte mich noch einmal aufmunternd an, wünschte mir alles Gute und ging. Margaret hatte inzwischen meine Tasche genommen und ist in das Haus gegangen. Ich folgte ihr kurz darauf und schloss die Tür hinter mir. Ich staunte nicht schlecht, als ich eintrat. Das Vorzimmer war gefliest und es war alles so sauber. Ich zog meine Schuhe aus und ging in ein weiteres Zimmer. Von dem aus gelangte man in vier anschließende Räume. In diesem Zimmer befand sich auch eine Treppe, die in das höhere Stockwerk führte. Ich sah Margaret meine Tasche hoch tragen und folgte ihr weiter. Wir befanden uns in einem Flur von dem aus man in fünf Zimmern gelangen konnte. Sie trat in das erste Zimmer rechts von der Treppe ein und ich betrat es kurz darauf ebenfalls. „So, hier sind wir. Das ist dein Zimmer“, sagte Margaret und stellte meine Tasche vor dem offenem Kleiderschrank ab. Sobald ich mich umsah, klappte meine Kinnlade runter und ich konnte nur staunen. Ich hatte eine Terrasse, einen riesigen Kleiderschrank, ein großes Himmelbett, einen Schreibtisch und einige Regale. Ich hatte sogar einen Computer, einen Flachbildfernseher und eine riesige Musikanlage in dem Zimmer stehen. Die Tür zum Balkon war aus Glas, somit konnte ich den großen Garten bestaunen. Diese Familie hatte ein sehr großes Pool, ein Trampolin, ein Feld zum Fußball spielen und es gab sogar eine Fläche für Beachvolleyball. Margaret muss mein Staunen wohl aufgefallen sein, denn sie sagte freundlich: „Du kannst ruhig alles benutzen. Du gehörst nun zur Familie."
Als sie sah, dass mein Blick auf dem Volleyballplatz lag, fragte sie: „Kannst du Volleyball spielen, Liljana?“
„Ja, mein Cousin hat es mir beigebracht“, lächelte ich dünn. Ich war nun so abgelenkt, dass ich nicht mehr weinte.
„Dann können wir gemeinsam einmal spielen“, lächelte sie mir aufmunternd zu. Ich nickte und lächelte zurück. Kurz darauf fragte sie: „Soll ich dir helfen beim Auspacken?“
„Das wäre nett, bitte“, antwortete ich zögernd, denn ich wollte sie nicht nerven.
Margaret öffnete die Tasche und wir räumten gemeinsam mein Gewand in den Schrank. Als wir endlich fertig waren und meine Tasche leer war, verstaute ich diese ebenfalls im Schrank. „Wo ist denn das Badezimmer?“
„Komm mit.“
Ich folgte ihr aus dem Zimmer den Gang gerade aus. Dort öffnete sie die Tür und ich sah ein ganz in blau gehaltenes Badezimmer. Es befanden sich eine teuer aussehende Dusche, eine Badewanne in der mindestens drei Personen Platz hatten, ein Waschbecken, einige Schränke, ein Handtuchhalter und eine Toilette darin. Ich legte meine Sachen in einen der Schränke, den sie mir zeigte. Danach verließen wir das Badezimmer wieder. Auf der Seite an der mein Zimmer war, befand sich eine zweite Tür. Margret öffnete sie und erklärte: „Das ist euer gemeinsames Fernsehzimmer.“ Ich blickte hinein und sah, dass ein riesiger Flachbildschirm die ganze Wand einnahm und das Zimmer abgedunkelt war. Vor dem Flachbildschirm lagen am Boden einige große Sitzsäcke und Kissen. Es standen außerdem noch eine Couch und zwei große Sesseln darin. Nachdem Margaret die Tür wieder geschlossen hatte, ging sie auf die gegenüberliegende Seite und öffnete diese Tür. „Das ist euer Partyzimmer, oder Musikzimmer. Keine Ahnung wie man so was bei euch heute nennet.“
In dem Zimmer befanden sich eine sehr große Musikanlage, eine Bar, eine Tanzfläche und an der Decke hing eine Discokugel. Nachdem Margaret auch diese Tür wieder geschlossen hatte zeigte sie auf die Tür, die meinem Zimmer gegenüber lag. „Das ist das Zimmer meines Sohnes, aber das sollte er dir lieber selber zeigen.“
Ich nickte etwas enttäuscht, denn ich wollte unbedingt herausfinden, wer ihr mysteriöser Sohn war. Ich traute mich jedoch nicht nachzufragen. „Wo ist ihr Sohn eigentlich?", fragte ich mich, doch wieder war ich zu feige um nachzufragen.
Während sie nach oben zeigte, erklärte sie weiter: „Und da oben ist der Dachboden. Wenn du magst kannst du da auch hochgehen. Es steht eine Couch oben und es ist dort sehr ruhig.“ Ich sah die Dachbodentür nur kurz an, dann folgte ich Margaret die Treppe hinab. Unten angekommen zeigte sie auf die Tür rechts neben der Treppe. „Das ist mein Badezimmer und die Tür daneben führt in den Keller.“ Sie ging auf die andere Seite und trat durch die erste Tür. „So das ist die Küche und auch gleichzeitig das Esszimmer.“ Der Teil der die Küche darstellte war durch eine Insel mit dem Esszimmer abgetrennt. Die Einrichtung der Küche sah ziemlich neu und sehr teuer aus, ebenso die Einrichtung des Esszimmers. Die Küche bestand aus einem weißen Eiskasten, mehrer Küchenkästen, einer Mikrowelle, einem Geschirrspüler und einem Ofen.
Das Esszimmer bestand aus einem großen Holztisch an dem acht Sessel standen. Einige Bilder und eine Uhr zierten die Wand.
Ich bemerkte, wie Margaret durch die zweite Tür ins nächste Zimmer ging und folgte ihr in ein großes Wohnzimmer. Es stand eine Couch, zwei Couchsesseln, ein Flachbildschirmfernseher, ein Kamin und noch mehrere Kästen in diesem Zimmer. Durch eine Glastür konnte man in den Garten gelangen. Die Wände in diesem Zimmer waren ebenfalls mit einigen Bildern bestückt. Auf einem Bild erblickte ich zwei süße kleine Buben, die am Strand mit einem Ball spielen. Der eine war etwas größer als der andere und wirkte auch älter. Sie hatten ähnliche Gesichtszüge nur die des älteren Jungen waren etwas sanfter und sahen nicht so kantig aus. Auf einem weiteren sah ich nur noch einen der beiden Jungs, wo er etwas älter war und mit einem stolzen Lächeln vor einer Volksschule stand. Ich vermutete, dass es der ältere der Beiden war, da er diese sanfteren und feineren Gesichtszüge hatte. Ich wandte den Blick von den Bildern ab, da ich den Jungen nicht erkannte, auch wenn er mir irgendwie bekannt vorkam.
Margaret trat derweilen hinaus in den Garten und ich folgte ihr wieder. Nun sah der Garten noch größer aus und ich konnte nur wieder staunen. Es war eindeutig, dass diese Familie richtig reich war. „Und das ist unser Garten.“
Schüchtern fragte ich mit einem sehnsüchtigen Blick auf den Volleyballplatz: „Margaret, könntest du vielleicht mit mir Volleyball spielen? Wenn du nicht magst dann nicht, aber ich habe so lange nicht mehr richtig gespielt.“
„Nenn mich Maggy, das klingt nicht so alt", sagte sie und überlegte kurz, danach sprach sie grinsend weiter: „Ich habe jetzt eh nichts zum Tun, also worauf warten wir noch?“
„Obwohl sie mich nicht kennt ist sie so nett“, ging es mir durch den Kopf, während ich ihr folgte, und mir beim Platz angekommen, meine Schuhe und Socken auszog. Ich trat in den warmen Sand hinein und wartete bis Margaret so weit war. Nachdem sie aufgeschlagen hatte, begann das Spiel. Ich lachte und konnte mir ein grinsen nicht mehr verkneifen. So viel Spaß und so glücklich habe ich mich lange nicht mehr gefühlt. Am Ende waren sowohl ich, als auch Margaret K.O. „Du bist sehr gut, Liljana.“
„Nenn mich Lili, aber danke. Du spielst auch gut.“ Als ich gen Himmel sah, bemerkte ich, dass eine Gewitterfront aufgezogen war. Margaret räumte den Ball weg und ging mit mir hinein. „Was magst du denn essen, Lili?“
Ich zuckte mit den Achseln.
„Magst du Spaghetti, Lili?“
„Ja, gerne. Soll ich dir beim Kochen helfen?“
„Wenn du magst, aber du musst nicht.“
Ich nickte und ging zu ihr hin. Sie richtete alles her, während ich den Ofen aufdrehte und Wasser für die Nudeln auf die Herdplatte stellte.
Nachdem wir fertig gekocht hatten, servierte sie. Wir saßen einander gegenüber und begannen zu reden. Sie fragte mich wie alt ich sei, woher ich komme, in welche Schule ich ging, und vieles mehr. Kurz gesagt wir redeten über Gott und die Welt. Nachdem wir mit Essen fertig waren, räumte ich das Geschirr in den Geschirrspüler. Margaret half mir dabei und irgendwie überwog schließlich doch meine Neugierde: „Maggy, wo ist eigentlich dein Sohn?“
„Er ist bei seinem Vater und wird vermutlich erst in vier oder fünf Wochen wieder kommen. Wahrscheinlich bleibt er auch die ganzen Ferien bei ihm. Bis er wiederkommt musst du wohl oder übel mit mir vorlieb nehmen“, gab sie zurück und an ihrem Gesichtsausdruck, als sie sagte, dass ihr Sohn bei seinem Vater sei, konnte ich erkennen, dass sie nicht über dieses Thema reden wollte.
„Trotzdem wird es bestimmt lustig werden und du bist eigentlich ganz cool, Maggy“, grinste ich und war teils erleichtert, dass ich den Jungen noch nicht kennen lernen musste und auch teils betrübt darüber, dass ich ihn vielleicht nie kennen lernen würde, da ich wahrscheinlich davor wieder bei meiner Oma sein würde.“
Als ich einen kurzen Blick auf die Uhr warf, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Es war schon halb zehn Uhr. Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, wie die Zeit verging. Ich sagte zu Margaret, dass ich schon schlafen ging, da ich müde war und ging hinauf. Ich putzte mir die Zähne und ging dann duschen. Als ich auch damit fertig war, zog ich mir mein Schlafgewand an. Zum Schlafen trug ich nur einen Slip und ein T-Shirt, das mir bis etwas über die Hüften reichte. Als auch das geschehen war, legte ich mich ins Bett. Ich dachte über den ganzen Tag nach und über meine Oma. Vor Sorge traten mir wieder die Tränen in die Augen, doch schließlich schlief ich ein.






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