Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 15

Autor: Janine
veröffentlicht am: 19.11.2011


Soo nun der nächste Teil. Mal sehen ob ihr erratet, wer nun Maggys Sohn ist. Freue mich über Kritik und bitte schreibt mir Kommentare und bewertet mich nicht nur mit Sterne. Alles Liebe Janine
Bitte seid mir nicht böse, wenn der nächste Teil erst in einigen Tagen kommt. Und trotzdem viel Spaß beim Lesen. ^^


14.

Die Jungs blieben die ganze Zeit bei mir stehen und munterten mich auf. Sie waren ziemlich cool und voll nett zu mir. In der kurzen Zeit hatte ich sie bereits als Freunde in mein Herz geschlossen. Wir lehnten oder saßen Teilweise auf unseren Koffern und quatschten über Gott und die Welt, bis schließlich der erste Aufruf für meinen Flieger kam. „Wir sollten los, Lili, kommst du mit, oder wartest du noch auf jemanden?“
„Ich muss noch warten. Aber ihr braucht nicht mit mir hier herum sitzen. Geht schon mal vor ich komme dann nach, aber man wird sich bestimmt noch sehen, sollten wir uns im Flieger nicht mehr treffen“, lächelte ich.
„Okay, bis irgendwann Lili und wie gesagt, wenn du Probleme hast, dann komm zu uns. Man sieht sich“, sagten die Zwillinge wie aus einem Mund und das entlockte mir ein Kichern. Sie grinsten ebenfalls und gingen.
Ich wurde immer nervöser und hoffte, dass Maggy bald auftauchen würde. Jede Minute wirkte wie eine Stunde für mich und letzten Endes kam sie dann endlich. Ich sah, wie sie mit eiligen Schritten auf mich zukam und außer Atem vor mir stehen blieb. Danach umarmte mich stürmisch und sagte mit einem breiten Lächeln: „Du hast ganz schön Farbe abbekommen, Kind, und wie war dein Aufenthalt bei deinem Cousin? Anscheinend sehr schön. Nun dauert es nicht mehr lange, bis du meinen Sohn kennen lernst, aber wir müssen schnell weiter, sonst verpassen wir unseren Flug.“
Ich begrüßte sie ebenfalls und umarmte sie ebenso herzlich, wie sie mich und nachdem wir uns gelöst hatten, eilten wir weiter.
Erst als wir im Flugzeug saßen, entspannten wir uns. Ich ließ meinen Blick über die Köpfe der anderen Leute hinweg schweifen, doch ich fand keinen der Jungs, wahrscheinlich saßen sie in einem anderen Flugabteil. Nach einiger Zeit gab ich die Suche auf und ließ mich zurück in meinen Sitz sinken. Ich schnallte mich an und sah aus dem Fenster. Nachdem der Pilot seine Ansprache beendet hatte, fuhren wir los. Wir wurden immer schneller und schneller, bis wir schließlich an Bodenhaftung verloren und aufstiegen. Maggy und ich unterhielten uns über unseren Urlaub und so verging die Zeit. Fliegen war ermüdend und langweilig, wie ich leider feststellen musste und so versuchte ich zu schlafen. Doch meine Augen wollten nicht zu bleiben. Schließlich gab ich es auf und schaute aus dem Fenster. Die aufgehende Sonne erstrahlte hell und ließ das Meer unter uns glitzern. Wir flogen durch dichte Wolkenmauern und nach einer ziemlich langen Zeit befand ich mich endlich wieder auf österreichischem Boden.
Lukas, Sebastian, Thomas und Dominik sah ich leider nicht mehr.
Wir hatten unser Gepäck schnell am Gepäckband gefunden und hatten den Flughafen verlassen.
Zu Hause angekommen, brachte ich mein Gepäck zu der Waschmaschine und wollte meine Klamotten ausräumen, doch sobald mein Koffer offen war, erblickte ich einen Brief, der oben auf meinem Gewand lag. Ich nahm ihn mit zitternden Händen und las auf dem Umschlag: An Lili, meinen Morgenstern. Von Jonas Jercy.
Ich schluckte einmal kräftig, denn es hatte sich wieder ein Klumpen in meinen Hals gebildet und starrte wie gebannt den Brief in meinen Händen an. Ich konnte mich nicht wirklich entscheiden zwischen öffnen und zulassen. Schließlich ließ ich ihn zu und konzentrierte mich darauf, meine Wäsche zu sortieren und in die Waschmaschine zu stopfen. Ich schaltete sie ein und ging mit dem Brief nach oben in mein Zimmer. Dort warf ich mich erschöpft aufs Bett und starrte an die Decke. Jonas Brief hielt ich immer noch in meinen Händen.
Der Flug und die Zeitumstellung machten mich schläfrig, denn ich hatte sozusagen die Nacht durch gemacht, aber meine Gedanken gestatteten mir nicht die Augen zu schließen und einzuschlafen. Irgendwann fielen mir dann doch meine Augen zu und ich schlief ein. Doch lange schlief ich nicht. Es klopfte irgendwann heftig an meiner Tür und ich hörte Maggy rufen: „Liljana, wach auf, mein Sohn kommt schon nächste Woche am Montag! Er hat mich heute angerufen, bald lernst du ihn kennen!“
Ich schrak hoch und sprang aus meinem Bett. Dabei bemerkte ich nicht, wie der Brief, den ich die ganze Zeit auf meiner Brust liegen gehabt hatte, herunter fiel und unters Bett rutschte.
Meine Gedanken liefen auf Hochtouren und ich verschwendete keinen Gedanken mehr an Jonas oder an Niklas. Ich war zu Maggy gegangen und sie erzählte mir ihr ganzes Telefonat mit ihrem Sohn und ihre Aufregung übertrug sich auf mich, sodass ich den ganzen restlichen Tag nur damit beschäftigt war darüber Nachzudenken, wie ich mich verhalten musste und ob ihr Sohn nett zu mir sein würde.
Meine Aufregung wurde mit jedem Tag größer und größer, doch Maggy lenkte mich davon ab indem sie mit mir jeden Tag etwas unternahm. Am ersten Tag unserer Heimreise hatten wir Waschtag, war zwar nicht so spannend, aber irgendwie lustig mit Maggy, da wir ziemlich herumalberten. Am Dienstag fuhren wir in den Zoo, am Mittwoch gingen wir ins Kino und sahen uns Footloose an, am Donnerstag machten wir einen ganzen Shoppingtag, am Freitag fuhren wir ein Geschenk kaufen für ihren Sohn, und dann am Samstag tauchte die Frau vom Jugendamt wieder einmal auf. Sie fragte mich, ob ich vollständig bei Maggy bleiben mochte oder lieber doch ins Heim ginge und ich musste nicht lange überlegen um diese Entscheidung zu treffen.
Inzwischen mochte ich Maggy und ihre freundliche Art und sagte grinsend zu meiner >neuen Mutter<: „Wenn ich dir und deiner Familie nicht zur Last falle, dann würde ich gerne bei euch bleiben.“
Daraufhin übernahm sie das Sorgerecht über mich und nahm mich vollständig bei sich auf. Wir feierten das indem wir am Sonntag Shoppen fuhren. Wie sich herausstellte, hatte sie beinahe den gleichen Geschmack was Kleidung betraf wie ich. Danach gingen wir zum Frisör. Ich ließ mir aber nur die Spitzen schneiden und Maggy ebenfalls. Ich sah sie bereits als eine Art Mutter und Freundin und irgendwann rutschte mir sogar das Wort Mum heraus, doch sie sagte, dass es sie nicht störte, wenn ich sie als meine Mutter bezeichnete. Darauf lächelte ich nur und ab diesem Zeitpunkt, war sie auch meine >Mutter<.
Ich sah ihr am Sonntagabend an, dass sie den morgigen Tag herbeisehnte. Sie liebte ihren Sohn anscheinend sehr und freute sich ihn bald wieder zu sehen. Ich fieberte diesem Tag ebenso hinterher wie Maggy, da die Neugier wie ein loderndes Feuer in mir brannte.
Und endlich nach einer Ewigkeit kam der Montag.
Ich wusste nicht wer ihr Sohn war und seinen Namen kannte ich auch nicht, deswegen machte ich mich für seine Ankunft richtig schick. Ich zog mir mein grünes Cocktailkleid an und dazu passende Ballerinas. Mein Haar ließ ich offen, und ich schminkte mich dezent. Der Junge kam erst am Abend so gegen acht und ich wurde immer nervöser und nervöser. Ich starrte bereits seit halb acht aus dem Fenster und pünktlich um Punkt acht, parkte ein silberner Peugeot vor dem Haus. Ich grinste aufgeregt und trat mit Maggy durch die Tür um den Jungen gleich zu begrüßen, doch als ich dann sah, wer aus dem Auto ausgestiegen kam, erschrak ich. Meine Augen schienen mir aus dem Gesicht zu fallen und ich musste mich beherrschen, damit mein Mund nicht aufklappte. Er nahm seine Koffer aus dem Kofferraum und trat zu seiner Mutter, die er herzlich umarmte. Der Peugeot war inzwischen wieder weg gefahren und ließ uns drei nun alleine. Nachdem der Junge sich von seiner Mutter gelöst hatte, sah er mich grinsend an und fragte mit einem schiefen Lächeln: „Lange nicht gesehen, oder Liljana?“






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