Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 41

Autor: Janine
veröffentlicht am: 27.01.2012


Ich überlege bereits fieberhaft wie die Geschichte weitergehen und vor allem enden soll. Ich würde mich wieder auf Kommentare und Kritik freuen und wenn ihr für mich Tipps habt, wie ich diese Geschichte verbessern könnte, dann schreibt sie mir bitte. ;)
Lg Janine und ich danke euch, dass ihr so treu weiterlest :)


40.

Ich lag gemütlich auf der Couch und las in meinem Buch während Niklas irgendetwas in der Küche tat. Wir hatten kaum miteinander gesprochen, gingen uns hauptsächlich aus dem Weg und das war mir auch nur recht so. Er sollte mich heute bloß nicht mehr provozieren. Zwar war der Radio in der Küche total laut aufgedreht, aber das störte mich nicht im Geringsten beim Lesen.
Ich war zu vertieft in mein Buch und hatte nicht mitbekommen, wie sich jemand an mich anschlich. Erst, als ich Lippen an meinem Ohr spürte und eine sanfte Stimme flüstern hörte, bemerkte ich ihn und schrak hoch: „Nicht erschrecken, Liebes. Ich bin es doch nur und wollte dir Bescheid geben, dass das Essen fertig ist.“
Er küsste mich auf die Ohrmuschel und noch bevor ich mich aufregen konnte, war er aus meiner Reichweite verschwunden. Es prickelte an der Stelle, an der er mich geküsst hatte und mein Herz wuchs immer weiter zusammen. Noch bevor ich es hätte verhindern können stahl sich ein Grinsen auf mein Gesicht, das ich sofort wieder abstellte indem ich an Jonas dachte. Mit einem Seufzen klappte ich mein Buch zu und folgte Nik in die Küche.
Der Tisch war gedeckt und Niklas war gerade dabei ein Stück Lasagne auf meinen Teller zu geben. Die Musik hatte er abgestellt und in der Mitte des Tisches stand ein Kerzenständer.
Nachdem er sich auch ein Stück Lasagne genommen hatte, stellte er die Form in der sie sich befand wieder zurück und setzte sich auf den Sessel. „Willst du dich nicht hersetzen, Lililein? Ich beiß schon nicht“, lächelte er freundlich und wirkte auf einmal nicht mehr im Geringsten machomäßig.
Ich guckte verwirrt, setzte mich ihm dann aber gegenüber.
„Was soll das werden, Niklas? Ein Candle Light Dinner?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
„Nein, nur eine angenehme Atmosphäre“, grinste er, während er die Kerzen anzündete. „Gefällt es dir nicht?“
Ich grinste jetzt einfach mal zurück und gab keine Antwort. Einen weiteren Streit wollte ich nun nicht mehr riskieren. Zum einen, weil ich keine Lust mehr zum Streiten hatte und zum anderen, weil ich das mit den Kerzen sogar irgendwie süß fand.
Ich steckte ein Stückchen Lasagne in den Mund und schaute Nik erstaunt an.
„Das schmeckt gut!“, stieß ich hervor und aß weiter.
„Hast du nicht erwartet, was? Da siehst du, wie wenig du über mich weißt“, schmunzelte er und beobachtete mich mit funkelndem Blick.
Ich grinste nur zur Antwort und aß weiter.
Die ganze Zeit über lächelte er mich an und seine Blicke verschlangen mich förmlich. Unterm Tisch streifte nun zum dritten oder vierten Mal sein Fuß den Meinen und so einer Berührung warf er stets einen intensiven Blick hinterher. Es knisterte gewaltig und ich musste diese Situation unbedingt unterbinden. Verdammt ich hatte einen Freund!
„Das macht man nicht“, sagte ich schließlich und aß die Lasagne auf.
„Was macht man nicht?“, fragte Niklas etwas verwirrt.
Ich stellte den nun leeren Teller in die Spüle und meinte: „Man flirtet nicht mit einer bereits vergebenen Frau.“
Ich stand bereits im Türstock und wollte mich wieder auf die Couch verziehen, als ich Niklas Stimme ganz nah bei mir hörte: „So fix scheint diese Beziehung aber nicht zu sein, und wie du mich schon kennen solltest, mache ich das was ich will.“
Ich drehte mich um und musste meinen Kopf in den Nacken legen um in sein Gesicht zu sehen. Er stand direkt vor mir und es hätte kaum noch jemand zwischen uns Platz gehabt. „Ich kenne dich nicht, Niklas“, sagte ich monoton und blickte ihm stur ins Gesicht.
Er sah mich verwirrt an und ich sprach weiter: „Du bist anders als früher. Und ebenso wie du dich verändert hast, habe ich das auch.“
Und dann ging ich von ihm weg. Er folgte mir hartnäckig und meinte: „Du hast dich kaum verändert. Du bist immer noch dieses süße Mädchen von früher.“
„Das hatten wir doch schon“, murmelte ich und setzte mich gemütlich nieder. Eigentlich lag ich mehr, als dass ich saß.
Er setzte sich neben mich und meinte leise: „Das meine ich ernst, Lil. Und ich will diese Kriegsfehde zwischen uns endgültig beenden. Ich war früher zu dumm und zu stolz um dich darum zu bitten über die Vergangenheit hinweg zusehen und neu anzufangen. Als Freunde.“
Ich blickte ihn an. Unentschlossen.
„Ist das dein Ernst? Nach so vielen Jahren?“, fragte ich schließlich und sah ihm direkt ins Gesicht.
„Ja, Lilchen.“
Ich kaute nervös auf meiner Lippe und lächelte schließlich: „Wir können es versuchen, aber hör auf mit dieser dämlichen Machonummer. Heute Morgen hätte ich dich dafür am liebsten erwürgt.“
„Und ich dich geküsst. Das hat mir schon immer gefallen an dir. Immer wenn ich dich geärgert hatte, haben sich deine Wangen so lieb gerötet, genauso heute Morgen...“
„Lass das, Niklas.“
„Was?“, fragte er und wirkte ernsthaft verwirrt.
„Hör auf mir solche Blicke zuzuwerfen und lass endlich dieses Flirten und diese Kommentare. Ich bin mit Jonas zusammen.“
Er sah kurz weg, blickte mich aber wieder an, als er so leise meinte, dass ich ihn nur undeutlich verstand: „Mal sehen wie lange noch.“
„Was hast du gesagt?“, fragte ich und er antwortete: „Nicht so wichtig.“
„Eine Frage hätte ich aber noch, bevor ich dein Friedensangebot akzeptiere.“
„Und diese wäre?“
„Warum warst du heute in der Früh so ein Arsch?“
Er lächelte grimmig: „Es war nicht gerade höflich von dir mich dafür verantwortlich zu machen, wenn eine heiße Frau wie du einen Mann wie mich küsst und diesen dann Schuldig sprich, weil er sie zurückgeküsst hat. Ich war wütend auf dich und da ich von früher wusste, dass du diese Art an mir gehasst hattest, habe ich es so provoziert.“
Ich blickte ihn an und wusste nicht was ich fühlen sollte. Schließlich sagte ich: „Es ist ja jetzt auch egal. Ich habe einfach überreagiert und für die ganzen heftigen, teils auch vulgären Beleidigungen tut es mir leid.“
„Vergangen ist vergangen. Jetzt ist jetzt“, sagte Niklas nur und ich war erleichtert, dass zwischen einer Freundschaft nun nichts mehr stand. Außer vielleicht meinen seltsamen Gefühlen für ihn, die noch immer in mir lebten und wuchsen.
„Du siehst irgendwie unglücklich aus. Was ist los, Lil?“, fragte Niklas und ich schrak wieder einmal aus meinen Gedanken hoch.
„Nichts. Ich habe nur nachgedacht.“
Danach kam eine Pause in der wir uns einfach nur anblickten. Reden hätte keinen Sinn ergeben, denn unsere Augen sagten schon alles. Das Blut rauschte mir in den Ohren und es knisterte lautstark. Mein ganzer Körper prickelte und ich konnte mich trotz Jonas Bild, dass ich mir zwanghaft in den Geist rief, nicht von Niks Anblick lösen. Lange konnte ich meine Konzentration auf Jonas nicht halten, denn bereits nach kurzer Zeit, verschwand er in den Hintergrund und Niklas nahm wieder seinen Platz ein.
Plötzlich bemerkte ich, wie Nik sich langsam auf mich zu bewegte. Ich verharrte starr in meiner Position und konnte mich nicht rühren. Je näher er kam, desto wärmer wurde mir. Er beugte sich über mich, berührte meinen Körper aber nicht. Liebevoll lächelte er mich an. Sanft strich er mir mit der Hand über die Wange und steckte eine Strähne meines Haares hinter mein Ohr. Von der Stelle, wo seine Hand mich gestreift hatte, wurde ein elektrisches Kribbeln durch meinen gesamten Körper gesandt.
„Du bist sogar noch hübscher geworden, als ich dich bereits in Erinnerung hatte. Als du weg warst, war alles irgendwie anders. Lukas und Maggy hatten die ganzen Sommerferien gehofft, dass du zurückkommst und dann als feststand, dass du in Amerika bleibst, hatte die Stimmung ihren null Punkt erreicht. Du hast uns allen so gefehlt, Lil“, flüsterte er an meinem Ohr und küsste meine Wange. Dann meine Stirn, die andere Wange und mein Kinn. Seine Augen waren ein reißender Strudel, der mich hinab in die tiefsten Tiefen zog und mir Gefühle offenbarten, die ich bis jetzt noch nicht von Nik kannte.
Seine Lippen verzauberten meinen Tastsinn und ich wollte, dass er mich berührte. Überall mit diesen zarten Küssen bedeckte. Jede Stelle meines Körpers mit seinen starken und gleichzeitig so sanften Händen streichelte.
Er küsste nun zunächst meinen rechten und dann meinen linken Mundwinkel. Er lag halb auf mir und strich mir mit den Händen über mein Haar, meinen Bauch, meinen Armen. Ich musste Lächeln und dass Kribbeln wurde stärker. Ich fühlte mich geborgen. Sicher. Glücklich. Und mein Herz und meine Seele waren nach langer Zeit wieder im Einklang,
doch dann, war der Moment vorbei. Ich hörte die Alarmglocken meines Verstandes schreien und als Nik kurz davor stand mich direkt auf den Mund zu küssen, dreht ich ruckartig meinen Kopf weg.
„Nik, wir können nicht! Ich kann nicht!“, sagte ich mit leiser, brüchiger Stimme. Mein Herz schlug kräftig in meiner Brust und munterte mich dazu auf mich Nik hinzugeben, doch mein Verstand und dieses Phantomherz rieten mir davon ab und Jonas kam mir wieder in den Sinn.
Ich drückte Niklas sanft, aber bestimmend weg von mir und richtete mich auf. Dann nahm ich mein Buch und ging in mein Zimmer. Ich spürte Niks Blicke in meinen Rücken und ein Schauer durchlief meinen Körper.
„Ich konnte Niks Zauber nicht unterliegen sein! Wir waren Freunde, mehr nicht!“, redete ich mir ein, obwohl ich genau wusste, dass beides nicht stimmte.





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