Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 27

Autor: Janine
veröffentlicht am: 12.01.2012


Ich habe mir von jedem einzelnen Teil die Kommentare durchgelesen und sage jetzt schon mal ein riesiges Danke, dass so viele meine Geschichte lesen, auch wenn ich manchmal übertreibe/unrealistisch werde/kleine inhaltliche und auch Rechtschreibfehler mache. Ich entschuldige mich dafür und nun bin ich mal gespannt darauf, was ihr von diesem Teil haltet. Schreibt mir bitte Kritik und auch was ihr bis jetzt von dieser Geschichte haltet.


26.

„Nein, nicht wahr! Oh mein Gott! Und was machst du jetzt? Ich meine was wird jetzt aus Jonas?“
Ich hatte ihr alles Sabsi alles was passiert war erzählt und durch ihr nervöses Gekreische sah nun der halbe Schulhof zu uns herüber. Wir standen weit entfernt von der Clique und wollten uns eigentlich leise und unter vier Augen unterhalten, aber Sabsi hatte dies anscheinend vergessen.
„Doch es ist wahr. Niklas ist gestern bei uns eingezogen. Das habe ich dir doch schon am Handy erzählt. Und ich werde mich so verhalten wie immer. Ich werde mit Nik normal reden, mehr aber auch nicht. Als Bruder werde ich ihn nicht akzeptieren. Was Jonas angeht, keine Ahnung. Er hat Schluss gemacht, ist wieder mit der Barbie zusammen und befindet sich bereits wieder in Amerika. Und dein Schatz Lukas schwärmt mir den ganzen lieben langen Tag von dir vor.“
Die letzte Bemerkung von mir ließ sie erröten und ich kicherte in mich hinein.
„Wie war der erste Tag mit Nik in einem Haus zu wohnen?“
„Ich bin ihm aus dem Weg gegangen und ich glaube, dass er meine Drohung ernst nimmt. Sicher bin ich mir natürlich nicht, denn er ist Niklas. Der Idiot der mir das Leben zur Hölle gemacht hatte.“
„Du stehst auf ihn? Immer noch? Nach allem was er dir angetan hat?“, fragte Sabsi mich aus heiterem Himmel.
„Nein! … Vielleicht. … Ja?“, stotterte ich und nach einem hilfreichen Stoß in die Rippen von Seiten meiner besten Freundin meinte ich leise: „Ich weiß es nicht, aber ich werde nicht mit ihm zusammen gehen. Wir werden kein Paar werden. Das wäre das Dümmste was ich tun könnte.“
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“
„Erstens: Er mag mich nicht! Zweitens: Er hat mich ständig runtergemacht, mich verspottet, was auch immer und dass ist schon ein Grund, warum ich nicht mit ihm zusammen gehen würde, wenn er das wollte. Und drittens: Ich werde sowieso nach Amerika zu meinem Bruder gehen. Also noch ein Grund gegen eine Beziehung.“
„WAS?! DAS KANNST DU NICHT MACHEN! LILJNA NEUBACH, SAG MIR VERDAMMT NOCH MAL WARUM?“, kreischte sie und nun war ich mir sicher, dass der ganze Schulhof herüber sah.
„Hör auf zu schreien! Jeder guckt schon!“, zischte ich leise.
„Sorry, aber was soll der Scheiß? Du kannst doch nicht einfach so abhauen!“
„Ich kann und ich werde, Sabsi! Aber erst nach diesem Schuljahr. Ich will zu meinem Cousin. Versuch mich zu verstehen! Niemand meiner Familie ist übergeblieben. Nur noch er und die anderen weltreisenden Verwandten.“
„Okay, Süße. Jetzt bloß nicht heulen!“, sagte Sabsi und sah mir besorgt in meine sich tränenfüllenden Augen. Keine Ahnung warum ich plötzlich beinahe einen Heulkrampf bekommen hätte, vermutlich war das Bild von Jonas in meinem Kopf der Grund. Ich schluckte diese dämlichen Tränen herunter und nickte, dann sprach sie grinsend weiter: „Dann werden wir das letzte gemeinsame Jahr zum besten Jahr deines Lebens machen!“
Ich grinste. „Du bist echt irre! Ich werde dich dort sicher vermissen, aber bitte, sag niemandem, nicht einmal irgendeinem Cliquenmitglied davon. Ich will ihnen das selbst erzählen, wenn es so weit ist.“
„Ich werde dich auch schrecklich vermissen, aber für was gibt es den Flugzeuge, Internet und Handys? Von mir aus könnten wir sogar Briefe schreiben. Und niemand erfährt etwas davon.“
Ich hatte grinsen müssen, als sie das Briefe schreiben erwähnt hatte und kicherte: „Du und schreiben? Ich dachte du hasst alles was mit schreiben zum Tun hat?“
„Man muss auch mal Opfer bringen“, schmunzelte sie und kurze Zeit später brachen wir in haltloses Gekicher aus.


„Für deine Dummheit gehörst du wirklich geschlagen! Wie meinst du wird es nun Lili gehen? Verdammt noch mal! Sie war der ist in dich verknallt und was machst du? Du machst Schluss und verschwindest!“, sagte Ales mit erhobener Stimme und funkelte mich mit einem tödlichen Blick an.
„Du hast keine Ahnung, Ales! Mein Vater m…“, setzte ich an und Ales unterbrach mich: „Hör auf von deinem geisteskranken Vater zu reden, Jonas! Er kann sich in dein Leben nicht einmischen! Du musst endlich selbstständig werden. Wenn dein Vater sich nicht einsichtig zeigen will, dann stell ihn vor die Wahl. Entweder du kannst machen was du willst, oder er hat keinen Sohn mehr.“
„Das kann ich nicht machen, Ales! Er ist immerhin mein Vater!“, meinte ich und sah zu Boden. Ich schämte mich. Und seit einer Woche war ich nun wieder in Amerika und ich hatte schreckliche Schuldgefühle. Ihren Gesichtsausdruck als er mir ihr Schluss gemacht hatte, würde er nie wieder vergessen. Jede Nacht träumte er von ihr, aber es waren nur Alpträume. Immer sah er sie. Sie stand vor ihm. So nah und doch so fern. Ihre Lippen bildeten ein Lächeln, doch ihre Augen weinten. Er wollte sie berühren, doch er konnte sich nicht bewegen. Er war festgekettet. Als er sah, woran er gekettet war, schrie er und wachte auf.
Doch immer wenn er dann wach war, vergaß er wen er gesehen hatte und konnte sich nur noch an Lilis Bild erinnern.
„Auch wenn er dein Vater ist, hat er nicht das Recht dazu dich zu zwingen, Jonas. Wenn du die kleine Lili wirklich liebst, so wie du sagst, dann sag ihm deine Meinung!“, mischte sich nun Ales Freund ein und tief im Inneren wusste ich, dass sie Recht hatten. Doch ich konnte mich nicht gegen meinen Vater wehren.
„Wenn du es nicht um deinetwillen tust, dann tu es für Liljana. Solltest du nicht den Mut dazu haben, dann wirst du sie verlieren, falls du das nicht schon getan hast“, redet mir Ales zu.
Und dann tat ich etwas, dass ich nie zuvor gewagt hätte. Wie ein Irrer raste ich durch die Straßen Phönixes. Meine Gedanken rasten. Meine Hände schwitzten und jeder Muskel meines Körpers war angespannt. Mit zitternden Händen schloss ich mein Auto ab und trat in das riesige Gebäude eines Luxushotels.
Weder die Millioneneinrichtung noch die hoch aufragenden Marmorsäulen faszinierten mich. Sie kotzten mich regelrecht an. Ich hasste diesen Luxus. Ich hasste diese eingebildeten Neureichen, die mit Pelzmäntel, Juwelen und Diamantschmuck hier eincheckten. Nichts an diesem ganzen luxuriösen Kram zog mich an. Eher im Gegenteil. Es stieß mich ab.
Während ich durch die Empfangshalle schritt und auf den Aufzug zuhielt, spürte ich die befremdeten Blicke der Reichen. Sie musterten mich unverhohlen und mit einem befriedigenden Grinsen bemerkte ich, wie sie zu Tuscheln anfingen. Ich wusste, dass sie mein Aussehen erkannten und nun über meinen Kleidungsstil herzogen. Ich trug eine abgewetzte Jeans und ein Shirt mit einem V-Ausschnitt. Meine Sportschuhe waren auch nicht mehr die Neusten und nichts, dass ich anhatte war Markenkleidung.
Ich befand mich nun im Aufzug und die Fahrstuhlmusik ödete mich an. Klassik. Ich musste ganz hinauf um in die Suite meiner Eltern zu gelangen.
Oben angekommen trat ich aus dem Fahrstuhl und hielt direkt auf die Tür zu. Ungeduldig und fest klopfte ich. Ich hörte wie sich klackernde Schritte der Tür näherten und plötzlich stand eine halbnackte Frau vor mir, die nicht meine Mutter war. Sie hatte orangerötliches Haar, das ihr wild vom Kopf abstand, ihre Lippen waren rot und geschwollen und ihre Bluse war zerknittert, halb geöffnet und ihr kurzer Minirock war ihr beinahe bis zum Bauch geschoben worden. Ich hatte einen perfekten Blick auf ihren schwarzen Spitzen-BH und den dazu passenden String. Ich sah ihr ins Gesicht und fragte in einem Ton, der diese Frau zusammenzucken ließ: „Ist mein Vater da?“
„Wer sind Sie?“, fragte sie und ich zischte ungeduldig: „Jonas Morgan!“
Sie wollte mich anscheinend nicht hereinlassen, somit schob ich sie einfach beiseite und trat in das Zimmer ein. Sobald ich meinen Vater sah, hätte ich mich am liebsten übergeben. Er hatte gerade Mal seine Hose an und sonst nichts. In seinem Gesicht und auf seinem Körper hatte er den Lippenstift dieser frau kleben. Sein sonst so ordentlich gekämmtes Haar, war wirr und hing ihm teils ins Gesicht. Ich konnte ihn nur entgeistert anstarren. Er betrog Mum mit diesem Flittchen!
„Junge! Was machst du hier?“, donnerte er, als er mich bemerkte. So schnell er konnte, fuhr er sich mit der Hand übers Haar, griff nach seinem Hemd und zog es sich über. Dann stand er vom großen Ledersofa auf und kam zu mir. Wir waren ungefähr gleich groß und sahen uns einander feindselig in die Augen.
„Warum betrügst du Mum mit so einem Flittchen? Sie hat das nicht verdient!“, fauchte ich und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wut baute sich in mir auf und ich musste mich beherrschen um meinem Vater nicht die Fresse zu polieren.
„Das geht dich einen feuchten Dreck an! Sie ist auch nur eine Hure, wie jedes andere Weib auf dieser Welt.“
„Du verdammter Arsch! Ich werde Mutter alles erzählen und …“, er hatte mich unterbrochen, indem er mir mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte. Dann zischte er mir bedrohlich ins Ohr: „Wage es ja nicht dich gegen mich aufzulehnen, Junge! Deine Mutter würde sich niemals von mir scheiden lassen. Sie ist abhängig von meinem Geld und braucht mich. So wie du, mein Sohn.“
Ich blickte ihn kalt an, dann fauchte ich ebenso leise und bedrohlich: „Nein! Ich bin nicht dein Sohn. Du warst und bist niemals ein Vater gewesen und ein Ehemann auch nicht. Du kannst dir dein Geld in den Arsch schieben und ich werde Mum alles erzählen. Angefangen von der Erpressung, dass ich Miranda heiraten sollte, bis hin zu dem Ehebruch von eben. Ach und ich werde niemanden Heiraten, nur weil du das so willst.“
„Ach, mein lieber Sohnemann hat sich also entschlossen sich mir gegenüber aufzulehnen? Sehe ich das richtig? Glaubst du, dass mich das interessiert? Mach doch! Ich brauch dich nicht und ich würde wetten, dass du und deine Hure von einer Mutter binnen einer Woche wieder vor der Tür steht, am Boden angekrochen kommt und um Vergebung betteln werdet!“, höhnte er und diese eine und letzte Beleidigung meiner Mutter brachte das Fass zum Überlaufen. Ich schlug ihn mit der Faust so hart ins Gesicht wie ich konnte. Seine Nase knackte einmal und ich wusste, dass ich sie ihm gebrochen hatte. Sie begann zu Bluten und dieser Mann, der sich meinen Vater schimpfte taumelte einige Schritte zurück, stolperte beinahe über den Couchtisch und keuchte vor Schmerz auf. Dass ich meinen Vater geschlagen hatte, bereute ich nicht im Geringsten und mit einem kalten Lächeln sagte ich: „Hoffentlich erstickst du in deinem Geld, Wixer.“
Danach wandte ich mich ab, ging an der entgeisterten Frau vorbei und trat wieder aus dem Raum. Die Tür schlug ich mit einem heftigen Knall hinter mir zu und verließ das Hotel. Ich hatte kein schlechtes Gewissen sondern fühlte mich endlich frei. Nun müsste ich nur noch meine Mutter aus diesem Schlammassel holen und dann wäre alles endlich normal. Von dem Konto meines Vaters hatte ich bereits ungefähr um eine Million, vielleicht auch mehr, abgehoben und auf mein Geheimkonto, von dessen Existenz er nichts wusste, gebucht.



Ich hätte eine Frage an euch und hoffe ihr beantwortet sie:
Soll ich noch mehr Teile schreiben, (wenn ja, dann wäre ich erst etwas über der Hälfte der Geschichte) oder soll ich ein eher schnelleres Ende herbeiführen?






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