Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 38

Autor: Janine
veröffentlicht am: 23.01.2012


Und hier ist der nächste Teil. Würde mich interessieren was ihr von ihm haltet. Bitte schreibt mir Kommentare, Kritik und eventuelle Verbesserungsvorschläge. So und nun noch viel Spaß beim Lesen. Liebe Grüße eure Janine.


37.

Herbst. Die High School begann für mich. Die Leute in Amerika waren alles ziemlich nett und ich befreundete mich vielen von ihnen.

Winter. Ich feierte mit Alessandro, Steve und Jonas Weihnachten. In den Ferien besuchte ich Sabsi, Lukas und Maggy. Niklas sah ich, zu meinem Glück oder besser gesagt zu meinem Bedauern, nicht.

Neujahr. Das erste Jahr war vergangen.

Jahr Nummer zwei rutschte dem Ersten hinterher.

Die Jahre drei, vier und fünf flogen nur so an mir vorüber.

Und diesen folgten noch weitere vier Jahre.

Ich war nun endlich 25 Jahre alt. Mein Körper hatte sich verändert. Meine ganzen Kurven waren nun noch etwas stärker ausgeprägt, als sie es schon mit 15 waren. Ich war nun auch endlich gewachsen und hatte die 1,70 m erreicht und war hübsch (denkt jetzt nicht ich bin eingebildet oder so, aber ich finde mich selbst hübsch), schlank und auch sexy, wie mir mancher Arbeitskollege versteckt mitteilten. Meine Haare hatte ich mir kürzer schneiden lassen, sodass sie mir nur mehr bis etwas über die Schultern gingen. Leider hatte ein Augenarzt festgestellt, dass ich Kurzsichtig war und somit trug ich nun auch eine Brille, da ich keine Kontaktlinsen vertrug. Aber sie stand mir ziemlich gut, so sah ich aus, wie eine richtige Kinderärztin, die ich ja nun auch war. Ich arbeitete in einem Spital nicht weit von meiner Wohnung entfernt und hatte schon einigen Kinderlein geholfen gesund zu werden.
Mit Sabsi, Lukas und Maggy hielt ich zwar kontakt, aber nicht mehr so eng wie früher. Zu dem Rest meiner ehemaligen Clique hatte ich kaum bis überhaupt keinen Kontakt mehr und nach diesem einen Anruf von Niklas, hatte er sich nicht mehr bei mir gemeldet und ich mich auch nicht bei ihm. Ich dachte beinahe nie an ihn. Und das lag nur an meinen Jonsy.
Das erste Jahr, das ich hier in Amerika verbrachte, war echt schlimm. Am Tag war ich das blühende Leben und wirkte glücklich, doch sobald die Nacht hereinbrach und ich alleine war, versank ich in Selbstmitleid und trauerte Niklas hinterher. Ja, ich war so blöd und trauerte einem Idioten hinterher, der mich Jahrelang verletzt hatte und mit dem ich noch nicht einmal etwas gehabt hatte.
Ales nahm mir die Fassade als glückliches Mädchen ab, nur Jonas bemerkte, dass etwas mit mir nicht stimmte. Immer wenn er Zeit hatte, befand er sich bei mir. Er kümmerte sich richtig rührend um mich und ließ mir meine Zeit mich einzugewöhnen und mich der neue Lebenssituation anzupassen.
Inzwischen hatte ich es akzeptiert diesen ständigen Schmerz mit mir herumzuschleppen und bemerkte ihn kaum noch. Mein Herz immer noch zerbrochen in dieser Schlucht und war unfähig sich alleine zu regenerieren, aber auch andere Männer konnten es nicht heilen. Noch nicht einmal mein herzallerliebster Jonsy konnte es wieder heilen. Doch irgendwie hatte er es geschafft, mir ein neues Phantomherz wachsen zu lassen, dass nur für ihn schlug. Ich hatte vor Jonas schon einige Beziehungen gehabt, aber alle waren wieder gescheitert.
Bis dann die Weihnachtsnacht kam. Es war das vierte Jahr, das ich in Amerika lebte.
Alessandro und Steve hatten alles schön geschmückt und Jonas hatte mich währenddessen zum Essen ausgeführt. Als wir dann wieder in die Wohnung zu den beiden kamen, waren Jonsy und ich so blind und bemerkten nicht den Mistelzweig, der über dem Türstock, der ins Wohnzimmer führte, hing. Somit traten wir beide beinahe gleichzeitig darunter und wurden uns dessen erst bewusst als Ales und Steve uns so >taktvoll< darauf hinwiesen, indem sie wie kleine Kinder riefen: „Küssen, küssen, küssen!“
Erst da blickten wir auf und wie ein Donnerschlag kamen alle Gefühle für Jonas wieder hoch. Seine sanften Augen fixierten meine und es funkte von neuem zwischen uns. Nun noch stärker als früher. Mein Phantomherz erwachte und begann für Jonsy zu schlagen. Ich legte ihm die Arme um die Schultern und wir kamen uns näher. Je weiter wir uns näherten, desto mehr begann mein Körper zu Prickeln. Als schließlich unsere Münder sich trafen, ging ein Feuerwerk los. Es war so ein intensives und starkes Gefühl, dass ich jeden vergaß und nur noch Jonas übrig blieb. Er verdrängte Niklas aus meinem Kopf, verbannte ihn in einen der hintersten Räume und verschloss diese Tür. Und dann nahm er Niks Platz ein. Sowohl in meinem Phantomherz als auch in meinem Kopf. Mein Phantomherz flatterte wie ein Vögelchen und seit diesem Tag waren wir ein Paar. Wir waren nicht lange darauf zusammengezogen und seit dem glücklich. Wir stritten uns fast nie und die Beziehung war relativ harmonisch. Dank meinen Jonsy war ich wieder ein lebender Mensch. Klar, das war ich vorher auch schon, aber nun lebte wieder ein Herz in mir, so hatte es zumindest den Anschein, auch wenn ich tief in mir drinnen wusste, dass dieses Herz nur so ein Phantomherz war und das Richtige immer noch in der Schlucht, in tausende von Einzelteilen zersplittert, lag.

Ich lag bequem auf meiner Couch. Fest eingemummelt in meine Decke und trank gemütlich meinen Tee während ich mir einen dieser Liebesfilmchen ansah, die ich immer noch so liebte wie schon als Teenager. Meine Wohnung war mit vielen Blumen geschmückt und auch ziemlich warm und gemütlich eingerichtet.
Ich erschrak, als mein Handy klingelte. Als ich abgehoben hatte hörte ich Lukas aufgeregte Stimme: „Liljana? Liljana! Na endlich! Ich dachte schon du hebst nicht ab. Du musst sofort hierher kommen!“
„Bitte was? Lukas, wohin soll ich kommen ich bin in Amerika!“
„Steig in den nächstbesten Flieger und schwing deinen Arsch hier her! Sabine liebt im Spital. Sie hatte einen Autounfall!“, rief er und war der Panik nahe.
„Oh mein Gott! Ich komme so schnell ich kann. Bleib ruhig Lukas!“, rief ich, legte auf und packte so schnell so viel ich konnte ein. Ich konnte Lukas verstehen, dass er aufgeregt war. Immerhin war er immer noch mit Sabsi zusammen.
Jonas war zu dieser Zeit in der Arbeit und ich hinterließ ihm eine Nachricht auf der Mailbox, die ihm darüber in Kenntnis setzte, dass ich mich auf den Weg nach Österreich befand und er, wenn er konnte, mir folgen sollte. Danach buchte ich einen Last-Minute Flug und schon wenige Stunden später war ich auf den Weg zu meinen beiden besten Freunden nach Österreich. Ich hatte mir gestern Urlaub genommen und so hatte ich zwei Wochen frei. Eigentlich wollten Jonas und ich uns mal wieder richtig Zeit füreinander nehmen, aber daraus wird jetzt nun nichts mehr.
Den ganzen Flug über saß ich wie auf heißen Kohlen. Ich war nervös und machte mir Sorgen.
Sobald ich am Flughafen Schwechat angekommen war, rief ich ein Taxi und ließ mich, nachdem ich Lukas gefragt hatte, in welchem Spital Sabsi lag, zu diesem hinfahren.

Ich sah Lukas schon von weitem vor dem OP-Saal herumtigern und sobald er mich sah, blickte er mich etwas erleichtert an. Wir umarmten uns und dann erzählte er mir was passiert war. Nach einem heftigen Streit war Sabsi einfach ins Auto gestiegen und weggefahren, weit war sie nicht gekommen, denn irgend so ein Trottel war über die rote Ampel drübergefahren und hatte Sabsi seitlich erwischt. Sie hatte laut den Ärzten Knochenbrüche, Prellungen, eine Gehirnerschütterung und wie sie etwas spät bemerkten innere Blutungen, die sie jetzt versuchten zu stoppen.
„Oh Gott! Scheiße, scheiße, scheiße! Warum musste das ausgerechnet ihr passieren?“, fragte ich mit meinem Nerven am Ende. Ich hatte die Nacht durchgemacht und im Flugzeug wollte ich auch nicht zur Ruhe kommen. Nun war ich übermüdet, überdreht und machte mir mega Sorgen um meine Freundin.
Keine gute Gefühlskombination.
Verzweifelt rief ich in Gedanken: „Bitte Jonsy, komm schnell, ich steh kurz davor am Rad zu drehen!“
Lukas und ich wechselten kaum irgendwelche Worte, denn wir waren beide gleich besorgt um Sabsi. Als eine Krankenschwester aus dem OP-Saal heraustrat, bestürmten wir sie sofort mit fragen.
Sie war völlig überfordert mit uns, dennoch meinte sie, dass Sabine nun stabil sei und wir morgen zu ihr konnten. Lukas und ich waren gleichermaßen erleichtert und nachdem der Stress etwas von mir abgefallen war, gähnte ich ausgiebig.
„Wir sollten nach Hause fahren Lili. Du kannst bei mir übernachten solange du hier bist.“
„Danke“, meinte ich nur und gähnte noch einmal.
Lukas fuhr uns zu sich und ich staunte nicht schlecht, als ich seine Wohnung sah. Sie war modern eingerichtet und in schönen hellen Farben gestaltet. Ähnlich wie meine nur weniger blumig. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und Lukas zeigte mir, wo ich mein Lager aufschlagen konnte. Es war ein Gästezimmer mit einem, so vermutete ich, schön großem Ehebett. Ich sah es ja nicht, da ich den Lichtschalter nicht mehr suchen wollte. Ich war einfach zu erschöpft von diesem Tag. So zog ich mir nur meine Schuhe, die Jeans und mein Shirt aus und kuschelte mich, nachdem ich meine Brille auf den Nachttisch gelegt hatte, mit BH und Slip bekleidet ins Bett. Kaum das ich darin lag, war ich auch schon eingeschlafen und bemerkte nicht, dass ich nicht alleine in diesem Bett lag.





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