Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 13

Autor: Janine
veröffentlicht am: 17.11.2011


Hier kommt Teil 12
Bitte wieder um Kritik und noch viel Spaß beim Lesen ;)


12.

Der Himmel hatte sich rosarot gefärbt und ging bereits über ins violette. Es war ein traumhafter Anblick. Die glitzernden Wellen auf denen sich das Sonnenlicht brach, die Geräusche des Meeres, die Verfärbung des Himmels und die glühende, orangerote Kugel, die langsam hinterm Horizont verschwand. Doch noch nicht einmal dieses unglaubliche Bild konnte mich aufheitern. Ich lag da im Sand nur mit meinem Bikini bekleidet und heulte mir die Seele aus dem Leib. Ich war, keine Ahnung wie lange, gelaufen und hatte, sobald ich endlich stehen geblieben bin, erleichtert festgestellt, dass mir niemand gefolgt war. Weder mein Cousin, noch Steve noch Jonas. Inzwischen spürte ich, wie es zum Abkühlen begann, dennoch bewegte ich mich keinen Zentimeter weg von dem Platz auf dem ich gerade lag. Meine Augen brannten und immer noch liefen mir die Tränen über die Wangen. „Warum muss immer mir so ein Unglück passieren? Was habe ich bitte falsch gemacht?! Und warum verflucht nochmal verliebe ich mich immer in die falschen Typen? Zuerst Jonas, der zufällig verlobt ist und sich nicht die Mühe gemacht hatte mich einzuweihen und dann Niklas, der mich in der Schule nervlich fertig macht und mich nun nicht erkennt! Moment, ich bin nicht in Nik verliebt! Das geht gar nicht und das will ich auch nicht! Nik ist tabu und Jonas ist gestorben, kapiert?“, überlegte ich.
„Endlich hast du es kapiert, Liljana! Halt dich schön weit fern von diesen Jungs, sie tun dir nicht gut! Und du hast nur die falsche Entscheidung getroffen, das kann mal passieren. Obwohl, hättest du auf mich gehört, dann wäre dieser ganze Dreck nicht passiert, …“, quatschte mein ich und ich unterbrach es barsch: „Halt du bloß deine Klappe! Du bist nicht hilfreich!“
Und anstatt zu schweigen erwiderte meine Stimme: „Sei froh das du mich hast! Sonst würdest du ein noch größerer Pechvogel sein als jetzt schon. Und glaub mir, dann …“
Ich schrak auf und meine Stimme verstummte abrupt, als jemanden hinter mir sagte: „Das war eine echt miese Nummer von Jonas. Niemand, noch nicht einmal ich, wusste davon, dass er bereits verlobt ist. Ich dachte, dass er dich wirklich liebt und nur deswegen bin ich zu Steve gefahren, damit ihr beiden endlich zueinander findet, aber da habe ich einen schönen Blödsinn angestellt. Es tut mir Leid für dich, Kleines.“
Ich biss mir auf die Unterlippe und drängte meine Tränen zurück, dann wischte ich mir mit dem Handrücken über mein Gesicht und wandte mich um. Mein Cousin stand da, in den Händen trug er mein Gewand und sah mich mit einem mitleidigen Blick an. „Du kannst nichts dafür, Ales. Es war dumm von mir zu glauben, dass er es ernst meinte und im Übrigen hätten wir sowieso keine Chance gemeinsam gehabt, da ich ja bereits in drei Tagen wieder nach Hause fliege.“, meinte ich leise und sah ihn mit einem gezwungenem Lächeln an, doch plötzlich löste sich eine Träne aus meinem Augenwinkel und tropfte in den Sand.
Ales setzte sich neben mich in den Sand und ich lehnte mich an ihn. Tröstend strich er mir über den Rücken und sagte leise und eindringlich: „Das packst du schon, Kleines. Es gibt bessere als ihn. Na komm, zieh das an und wir fahren zurück zur Wohnung.“
Ich nickte schwach, nahm meine Sachen und zog sie mir schnell an, danach folgte ich Ales zu Jonas schwarzem Cabrio.
„Ich kann verstehen, wenn du nicht mit Jonas in einem Auto sein willst, also kannst du mit Steve mitfahren“, sagte Ales, als er spürte, wie ich langsamer wurde und wie als hätte Steve gehört, dass von ihm gesprochen wurde, fuhr er mit seinem Wagen vor uns. Ich lächelte Ales dankend an, und stieg ein. Danach fuhr Steve weg und Jonas und Ales Blicke folgten uns.



Ich hatte Lili nach längerer Suche am Strand gefunden und sie war richtig fertig. Am liebsten hätte ich Jonas zuvor eine rein gehauen, aber die Sorge um Lili überwog und ich bin ihr schließlich gefolgt. Davor noch sagte ich zu Steve, dass er Lili mit in seine Wohnung nehmen solle, da sie Jonas fürs erste bestimmt nicht begegnen wollen würde. Dieser packte ihre Sachen ein und schlenderte in die Richtung in der sein Wagen stand. Ich hatte Steve geholfen und nicht bemerkt, was zwischen Jonas und diesem Mädchen das Miranda hieß abging. Sobald ich jedoch ihren wütenden aufschrie drehte ich mich um und sah, wie sie ihm eine Ohrfeige verpasste, sich wutentbrannt umdrehte und davonstolzierte. Ich hatte ihm jedoch keine Frage gestellt, sondern mich umgewandt und auf dem Weg zu Lili gemacht.
Sobald Lili in Steves Auto eingestiegen und mit ihm außer Sichtweite war, stieg ich zu Jonas ins Cabrio. Nun konnte ich endlich mit ihm reden und er würde mir Rede und Antwort stehen müssen, dass hatte ich mir fest vorgenommen. „Also, was soll diese Scheiße mit deiner Verlobung?“
„Es ist nicht meine Schuld, okay? Diese Verlobung und mit dazu auch die Hochzeit wurden zu der Zeit festgelegt, als ich gerade einmal in den Kindergarten ging. Und diese Hochzeit erfüllte den Zweck, dass ich das gesamte Geld meiner Tante bekam.“
„Und warum hast du mir davon nichts gesagt?“
„Warum glaubst du wohl?! Hätte ich dir davon erzählt, dann hättest du es Liljana gesagt“, murmelte er und sah aus dem Fenster.
„Ich glaube es ist klar, warum ich es Lili erzählt hätte, oder? Damit ihr ebendiese Situation erspart geblieben wäre. Mann, verstehst du es nicht? Ihre Oma ist erst vor kurzem gestorben und nun hat sie wegen dir ein gebrochenes Herz! Hast du diese Blicke nicht gesehen, mit denen sie dich angesehen hat? Sie war dabei sich in dich so richtig zu verlieben!“
Zu meinem Erstaunen und Ärger schnaubte Jonas und gab wütend zurück: „Wenn du ihre Blicke mir gegenüber bemerkt hast, dann dürften dir auch ihre Blicke diesem Niklas gegenüber auch nicht entgangen sein, oder?“
Ich dachte zurück an den Strand, wie ich die beiden knutschend und eng umschlungen im Sand sitzen sah. Liljana hatte so glücklich ausgesehen, sogar noch glücklicher als mit Jonas. Und dann, als sie mich bemerkt hatte, war eine Traurigkeit in ihren Augen aufgeblitzt, die so stark war, dass ich erschrocken den Atem anhalten musste.
Ich schwieg und mir war für kurze Zeit der Wind aus den Segeln genommen worden, bis mir eine weitere Frage im Kopf herum schwirrte: „Warum hat dir dieses Mädchen eine Ohrfeige gegeben?“
„Weil sie etwas von mir wollte, dass ich ihr nicht geben konnte. Aber das war nicht die Frage, die dir wirklich zu schaffen macht, also frag mich endlich was du wirklich wissen willst.“
„Warum hast du Liljana das angetan?“, fragte ich schließlich und die Antwort die er mir gab, nahm mir die Spucke weg.
Danach schwieg sowohl er, als auch ich. Ich ließ ihn vor unserer Wohnung aussteigen und sagte ihm, dass er Liljanas Sachen packen sollte, damit ich sie am nächsten Morgen abholen konnte. Er nickte nur, stieg aus und ich fuhr los zu Steves Wohnung.






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