Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 18

Autor: Janine
veröffentlicht am: 30.11.2011


Ich komme kaum noch zum schreiben, entschuldigt Leute. Der Teil ist etwas langweilig und kurz geworden, aber der nächste wird hoffentlich länger. Entschuldigt auch für Fehler und bitte schreibt mir wieder Kritik und Verbesserungsvorschläge. Liebe Grüße Janine.


17.

Die Sonnenstrahlen kitzelten im Gesicht und weckten mich. Die erste Woche mit Lukas war bereits vergangen und die zweite Woche war auch schon fast um, da wir nur noch diesen Tag frei hatten und morgen die Schule wieder begann.
Wir hatten uns an jedem Tag mit der Clique getroffen und ich hatte zu meinem Verdruss erfahren, dass nur Lukas, Dominik, Sebastian und Thomas aufs Gymnasium gehen und der Rest von anderen Schulen kam. Deswegen waren sie mir auch so fremd gewesen. Das Einzige was gut daran war, das sie nicht auf meine Schule gingen war, dass sie nicht wussten, welchen Ruf ich dort besaß und sie mich, da sie ja nichts über mich wussten, ohne Vorurteile in ihre Gruppe aufnahmen.
Gähnend stand ich auf und verließ mein Bett. Verschlafen sah ich mich im Zimmer um. Mein Blick fiel auf den Wecker. Es war schon elf Uhr. Schnell sprang ich aus dem Bett und zog mir eine Leggins und ein T-Shirt an. Danach rannte ich aus dem Zimmer und krachte direkt mit Lukas zusammen. Der wie ich vermutete auch erst jetzt aufgestanden war. Er hatte eine kurze Hose und ein Shirt an. Sein Haar war völlig wild durcheinander und er sah noch ziemlich verschlafen aus. „Morgen“, sagte ich und grinste ihn an. „Morgen“, murmelte er und grinste schwach zurück. „Hast du auch solche Kopfschmerzen wie ich? Ich brauche unbedingt eine Aspirin.“
„Ätsch. Also ich habe keine Kopfschmerzen“, lachte ich.
„Ja, ja, das werde ich das nächste Mal auch sagen, wenn dir etwas weh tut.“
„Hab dich lieb, großer Bruder“, schmunzelte ich und nahm ihn in den Arm.
Lukas und ich waren in nur mehr als einer Woche zu richtigen Geschwistern geworden. Maggy war zu unserer Freude für einige Tage weggefahren und somit hatten wir sturmfreie Bude. Gestern hatten wir unsere Clique eingeladen und bis um vier Uhr morgens gefeiert und auch einiges Getrunken. Von Cola rot bis Malibu orange. Ich hatte auch etwas getrunken, aber aufgepasst, dass ich mich nicht so stark betrank sowie die meisten anderen.
Unter der Umarmung meinte Lukas auf einmal: „Mmm, du riechst gut. Was ist das für ein Parfum? Riecht tropisch.“
Ich wurde rot und kicherte etwas verlegen, denn dieses Parfum hatte ich erst vor einigen Tagen in Lukas Zimmer gefunden. Es stand hinter dem Foto, auf dem wir beide drauf waren und ziemlich witzige Grimassen schnitten. Ja, ich weiß, das ist seine Privatsphäre, aber ich war einfach neugierig.
„Lili, sag mir jetzt nicht, dass ist das aus meinem Zimmer.“
„Gut, dann sag ich es dir eben nicht. Ich bin dann mal im Bad Zähneputzen“, sagte ich und wollte mit lässigen Schritten ins Bad gehen, als er mich zurück hielt: „Du bleibst schön hier, Liljana Dane!“
Er nennt mich Liljana Dane, weil er der Meinung ist, wenn ich schon seine Schwester bin, dann bin ich auch ein vollwertiges Familienmitglied und somit eine Dane.
„Ja, Brüderchen?“, fragte ich ganz unschuldig, machte meine Augen groß und schob die Unterlippe etwas nach vorne. Ich sah ihn treuherzig an und an seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er mir nicht böse war.
„Du bist die anstrengendste kleine Schwester die man nur haben kann. Und dieses Parfum wollte ich dir eigentlich als Willkommensgeschenk geben. Na wenigstens gefällt es dir.“
„Danke, Luki“, grinste ich. Plötzlich klingelte sein Handy. Ich erschrak und als er den Namen auf dem Display las, fluchte er leise. Ich sah ihn fragend an, doch er winkte ab. Ich wandte mich ab und ging ins Bad, doch kurz bevor ich die Tür ganz geschlossen hatte, schnappte ich den Anfang des Gesprächs auf und Lukas klang ziemlich gereizt: „Miranda, was willst du jetzt schon wieder? Es ist gerade sehr ungele… Was interessiert das mich? … Aha, mhm, und? … Ich sage es dir nun zum dritten und letzten Mal. Ich werde ihr das sicherlich nicht antun und du auch nicht, verstanden?! … “
Ich überlegte, was Miranda von ihm gewollt hatte, doch dann verwarf ich die Gedanken daran und sagte mir, dass mich Lukas Gespräch mit Miranda nichts anginge. Es ging mich ja wirklich nichts an.
Nachdem ich mir den Mund ausgespült und meine Haare gekämmt hatte, verließ ich das Bad und ging in mein Zimmer zurück. Wieder einmal sah ich mich suchend nach Jonas Brief um, doch dieser war verschollen. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt ihn anzurufen, aber mich immer wieder dagegen entschieden. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu schaffen haben. Er hatte mich verletzt und das würde ich ihm so schnell ganz bestimmt nicht verzeihen.
Während ich zusammengesunken auf dem Bett saß und stillschweigend vor mich hinstarrte, bemerkte ich nicht, wie Lukas am Türstock gelehnt dastand und mich schweigend musterte.
Eine Träne rann mir über die Wange und ein Schluchzen löste sich aus meiner Brust. Jonas hatte mich genauso wie Niklas nur verarscht.
Ich spürte, wie sich ein Arm um mich legte und mir die Tränen vom Gesicht gewischt wurden. „Schwesterchen, was ist denn los?“, fragte Lukas mit sorgenvoller Stimme. Sanft strich er mir übers Haar und drückte mich an sich.
Wie automatisch gab ich zur Antwort: „Es ist nichts, Lukas. Alles in Ordnung.“
„Und mein Bruder ist eine Frau“, meinte er sarkastisch und das brachte mich zum Kichern, doch lange hielt es nicht an, dann war ich wieder so niedergeschlagen wie vorher.
„Was ist passiert, Lili? Erzähl mir alles. Von Anfang an bitte.“
„Ich kann nicht, Lukas. Damit muss ich selbst fertig werden und es ist nicht so schlimm wie du vielleicht denkst, aber trotzdem danke“, meinte ich leise, aber ich sah ihm nicht in die Augen.
„Geteiltes Leid ist halbes Leid, Lili. Wenn du reden möchtest, ich bin da“, gab er leise zurück und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn zurück: „Nein, bleib. Bitte.“
Er ließ sich wieder zurücksinken und ich kuschelte mich an ihn. Beinahe flüsternd erzählte ich ihm alles. Und wenn ich alles sage, dann meine ich auch alles. Von dem Hinflug nach Amerika, bis hin zu den Gefühlen und Geschehnissen mit Jonas und Niklas. Ich erzählte ihn auch von dem Brief den ich verschlammt hatte und wie ich feststellte war Lukas ein guter Zuhörer, der ein ziemlich gutes Taktgefühl besaß und immer das richtige sagte.
Nachdem ich geendet hatte, fühlte ich mich ausgelaugt, aber es ging mir besser. Lukas hatte recht gehabt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Sobald man sich seine Probleme von der Seele redet, geht es einem um einiges besser.
„Weißt du wirklich nicht wo dieser Brief ist?“, fragte Luki schließlich.
„Nein, keine Ahnung. Ich habe ihn schon überall gesucht, aber nirgends gefunden“, meinte ich leise.
Plötzlich stand Lukas voller Tatendrang auf und sagte lächelnd: „Vielleicht finden wir ihn doch noch. Ich helfe dir suchen und das wird dich bestimmt von deiner Trübseligkeit ablenken.“
„Danke, Lukas“, bedankte ich mich nochmals und stand auch auf.
Wir suchten jede Ecke meines Zimmers ab und gingen sogar in den Waschraum im Keller, um dort nachzusehen, ob der Brief vielleicht unter die Waschmaschine gerutscht war, doch er war nirgends aufzufinden. Schließlich gaben wir, nachdem wir den ganzen restlichen Tag gesucht hatten, auf. Nun hatte ich die Wahl. Entweder ich würde Jonsy anrufen, oder den Brief einfach aus meinen Kopf löschen und versuchen nicht mehr daran zu denken. Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. „Der Brief ist unauffindbar. Schon blöd, aber irgendwann wird er bestimmt wieder auftauchen. Ich geh dann mal schlafen, sonst kann ich morgen nicht aufstehen. Die Ferien waren einfach viel zu kurz. Naja, gute Nacht, Schwesterherz.“
„Nacht, Brüderchen“, schmunzelte ich, auch wenn es mich ziemlich runterzog, dass ich Jonas Brief immer noch nicht wiedergefunden hatte.
Im Bett wälzte ich mich noch öfters hin und her, bis ich endlich einschlief.






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