Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 21

Autor: Janine
veröffentlicht am: 14.12.2011


Der Teil ist etwas kurz geworden, dennoch hoffe ich er gefällt euch. Bitte schreibt mir wieder Kritik und Verbesserungsvorschläge. Sorry für Fehler, noch viel Spaß beim lesen und habt noch einen Frohen Advent
Lg Janine


20.

Sobald ich das Café betreten hatte, erblickte ich Jonas. Er sah auf und blickte direkt in meine Augen. Ich senkte meinen Blick und ging zu ihm hin. Er begrüßte mich mit einem leisen „Hallo“. Ich nickte nur und blickte stur die Tischplatte an. Die Luft zwischen uns war angespannt und schwer. Wir fühlten uns unwohl. Doch eine Kellnerin durchbrach unser Schweigen und fragte mich, was ich zu trinken wollte. Ich nahm ein Mineral. Danach zog sie wieder ab.
„Also, weshalb wolltest du mich treffen, Jonas?“, fragte ich und bemühte mich um eine ausdruckslose Stimme.
„Ich wollte mich für alles was geschehen ist bei dir entschuldigen. Ich habe das wirklich nicht gewollt. Ich wollte dir nie wehtun und das tut mir alles so unendlich leid. Bitte, Lili, verzeih mir. Ich meine es ernst mit dir und meine Gefühle für dich sind echt. Ich habe dir nie etwas vorgespielt.“
„Jonas, ich verzeihe dir auch, aber das zwischen uns, das funktioniert nicht“, meinte ich leise und ich fühlte einen Stich im Herz.
„Warum nicht? Wir könnten gemeinsam durchbrennen und …“, fragte er und sah mich traurig an. Ich wusste, diesen Blick würde ich nie wieder vergessen.
Ich unterbrach ihn und blickte nun endlich direkt in seine wundervollen Augen: „Du hast Verantwortung Jonas und diese kannst du nicht einfach so wegwerfen. Nein, du fliegst wieder zurück nach Amerika, heiratest und ich bleibe hier und lebe mein Leben. Wir können Freunde sein, Jonas. Mehr aber nicht.“
„Ich werde Miranda nicht heiraten, sondern dich! Wir sind nicht mehr verlobt. Ich werde es ihr morgen sagen und dann kannst du mit mir mitkommen. Meine Familie hat mich bereits enterbt und ausgestoßen und bald bin ich nicht mehr verlobt. Zwischen uns würde dann nichts mehr stehen. “, hauchte er nachdrücklich.
„Miranda Weber ist deine Verlobte?“, brachte ich mit stockender Stimme hervor.
„Ja, ist sie, aber warum weißt du das nicht? Ich habe doch alles in den Brief geschrieben“, meinte Jonas etwas verlegen.
Ich senkte den Blick und nuschelte: „Ich habe den Brief verloren. Was hast du geschrieben?“
Jonas erzählte mir von seiner Familie und was passierte, als ich weg war: „… Nachdem ich Ales alles erzählt hatte, sagte er zu mir, das, wenn ich dich wirklich zurückgewinnen will, mich von Miranda trennen und meiner Familie deutlich die Meinung sagen muss. Und naja, das hatte ich getan. Ich hatte einen heftigen Streit mit meinem Vater, der ziemlich eskalierte. Er hätte mich sicherlich geschlagen, wenn meine Mutter nicht eingegriffen hätte. Sie war die ruhigere, doch auch sie verstand mich nicht. Mit den Worten >Verschwinde Junge, du bist nicht mehr mein Sohn und gehörst nicht länger der Familie Morgan an. Ich enterbe dich und will dich nie wieder zum Gesicht bekommen. Und nun geh und verreck in der Gasse!< warf mein Vater mich aus dem Haus. Ich hatte noch ziemliche Ersparnisse und somit konnte ich hier zu dir fliegen und dir das hier zu geben. Mach es aber erst auf, wenn du dich entschieden hast, mit mir nach Amerika zu kommen.“
Er nahm meine Hand, legte mir ein kleines Päckchen hinein und legte meine Andere darauf. Danach stand er auf, beugte sich zu mir herab und küsste mich auf die Schläfe. „Ich hoffe du kommst mit mir. In der Wohnung ist es ziemlich einsam ohne Ales und du fehlst mir, Liljana. Ich danke dir, dass du mir verziehen hast und sobald deine Entscheidung gefallen ist, melde dich. Ich bleibe ein Monat hier in Österreich. Wenn du mich brauchst, ruf mich an. Ich liebe dich Lili und werde es auch immer tun“, hauchte er mir ins Ohr und verschwand.
Ich blickte ihm verwirrt nach.
Er war schon längst aus meinem Blickfeld verschwunden, trotzdem starrte ich immer noch die Tür an, aus der er das Café verlassen hatte. Langsam rief mich meine innere Stimme zur Vernunft. Ich blickte in meine Hände und starrte das kleine Päckchen an. „Was da wohl drinnen ist. Am liebsten würde ich es sofort aufmachen, aber Jonas hat gesagt, dass ich es erst dürfte, wenn ich mit ihm mitkomme. Aber sollte ich das wirklich tun? Hier hält mich eigentlich nichts außer Maggy, Lukas, die Clique und natürlich meine beste Freundin der Rest beachtet mich nicht oder zieht mich runter. Wenn ich nun mit Jonas mitgehen würde, dann könnte ich mir in Amerika einen ganz neuen Ruf aufbauen und auch neue Freunde finden und mit meinen Freunden von hier könnte ich per Facebook und Telefonieren immer noch in Verbindung bleiben“, überlegte ich und meine zweite Stimme meinte, das ich mit Jonas gehen sollte.


„Dieser verfluchte Amerikaner. Sollte er es wagen mir mein Mädchen wegzunehmen, dann kann er was erleben. Ich werde nicht zulassen, dass sie mit ihm nach Amerika mitgeht. Auf gar keinen Fall“, murmelte ich leise und hielt einen Brief in der Hand. Ich saß in Liljanas Zimmer auf dem Boden und begann den Brief in tausend kleine Stückchen zu reißen.
Ich hatte schon seit einiger Zeit vorgehabt hier herein zu schauen und nun war der perfekte Zeitpunkt gekommen.
Sobald Lili das Haus verlassen hatte, um sich mit dem Amerikaner zu treffen, war ich in ihr Zimmer geschlichen. Dort hatte ich alles durchsucht. Es war aber nichts Interessantes dabei, was einen Hinweis darauf gegeben hätte, dass ihr irgendwer etwas mehr bedeuten würde. Ein Fotoalbum ihrer Familie, Schulsachen und weiteres nutzloses Zeug. Bis ich dann endlich doch fündig wurde.
Im Bett zwischen Lattenrost und Matratze fand ich den Brief. Sobald ich las von wem der Brief stammte, kroch die Wut in mir hoch. Am liebsten wäre ich aufgesprungen, zu diesem Saftsack Jonas Morgan oder Jercy oder wie auch immer der Idiot heißen mochte, gefahren um seine Eier heraus zu reißen und diese zu zerstampfen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und wieder einmal stelle ich mir die Frage, warum sie lieber mit solchen Lutschern abhängt, wie eben diesem Amerikaner, anstatt mit solchen wie mir.
Ich zerfetzte gerade das letzte Teil Papier, als plötzlich eine Tür zuschlug und eine Frauenstimme rief: „Kinder, ich bin wieder zu Hause!“
Ich fluchte und schlich mich, um nicht entdeckt zu werden, aus Lilis Zimmer. Die kleinen Stückchen vom Brief steckte ich in meine Jackentaschen ein. Später würde ich sie entsorgen.






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