Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 40

Autor: Janine
veröffentlicht am: 26.01.2012


Diesen Teil finde ich persönlich gar nicht toll. Meiner Meinung nach will mir das Spannung aufbauen nicht gelingen, ebenso wenig die >erwachsene Denkweise< und die Gefühle zu beschreiben. Hättet ihr dazu vielleicht irgendwelche Tipps, wie ich diese Probleme lösen könnte oder bin ich mit mir selbst zu kritisch?
Bitte schreibt mir auch Kritik und Kommentare. Ich danke euch schon mal im vorhinein.
Liebe Grüße eure Janine ;)


39.

Niklas und ich saßen nun schon eine halbe Stunde im Wartezimmer, da Lukas unbedingt alleine mit Sabsi reden wollte. Toll!
Die Spannung, die bereits im Auto zwischen uns geherrscht hatte, lag immer noch drohend zwischen uns und ich befürchtete jeden Moment, dass sie zerriss. Niklas saß mir breitbeinig und mit verschränkten Armen gegenüber. Seit der Autofahrt hatten wir kein einziges Wort mehr gewechselt. Lukas war ungefähr fünfzehn Minuten nach uns gekommen, in denen ich eigentlich zu Sabsi wollte, aber da wir zunächst keinen geeigneten Parkplatz fanden und dann diese unfähige Krankenschwester mir den falschen Weg gewiesen und mich durchs ganze Krankenhaus geschickt hatte, kamen wir zur gleichen Zeit wie Lukas bei Sabsis Zimmertür an und natürlich wollte er zuerst zu seiner Freundin.
Niklas folgte mir während der Zimmersuche wie ein treues Schoßhündchen und glotzte jedem jungen weiblichen Wesen auf den Arsch. Mich machte das ziemlich wütend und am liebsten hätte ich ihm seine Augen ausgestochen. Ich war rasend. Und nun auf diesem blöden Flur wieder. Es kam eine Krankenschwester bei uns vorüber und als ob Niklas nichts Besseres zum Tun hätte, begaffte er zunächst ihre ziemlich vollen Brüste und dann ihren Arsch. Ich schickte dieser blöden Kuh giftige Blicke nach, auch wenn sie nichts dafür konnte, dass das Arschloch sie angaffte.
„Eifersüchtig, Liebes?“
„Nein, auf was denn?“, meinte ich mit neutraler Stimme und unterdrückte meine Wut.
Er lächelte wissend und meinte mit einem bedeuteten Blick auf mein Dekolté: „Du könntest die Einzige werden, die solche Blicke von mir bekommt, aber nur wenn…“
Ich ärgerte mich über mich selbst, denn nur diese eine blöde Bemerkung ließ meinen Unterleib zucken.
„Hör endlich auf, Niklas!“
Er grinste hämisch: „Wir wissen beide, dass auch du auf mich scharf bist. Warum gibst du nicht gleich deinen Gefühlen nach und hörst auf dich stur zu stellen? Irgendwann wirst du so oder so bei mir im Bett liegen, also warum quälst du dich so und gibst nicht gleich nach?“
„Träum weiter, Niklas!“, meinte ich erbost und wusste dennoch, dass er zum einen Teil Recht hatte, was er aber nicht wusste, war, dass ich mit Jonas zusammen und so ein Ständchen mit ihm tabu für mich war.
„Gib es doch zu, Engelchen. Du stellst dir die ganze Zeit vor wie es wäre mit mir Sex zu haben und mich wieder zu küssen“, meinte er und sein Blick hielt den Meinen fest. Er liebkoste mich und drohte gleichzeitig mich zu verschlingen.
Mir wurde heiß und ich fühlte, wie mein Gesicht und meine Ohren heiß wurden. Shit! Dennoch meinte ich: „Bilde dir nicht zu viel auf dich ein! Und zu deiner Info: Das stelle ich mir ganz bestimmt nicht vor!“
Er kicherte wie ein kleiner Junge: „Tust du doch!“
„Nein!“, fauchte ich schließlich und dann ging die Tür zu Sabsis Zimmer auf und Lukas kam heraus.
„Lili, sie will das du alleine zu ihr gehst“, sagte Lukas und grinste verschmitzt.
„Schon klar“, seufzte ich und wappnete mich für das Frauengespräch. Ich hatte bereits eine Ahnung um was es sich drehen würde. Na ganz toll! Danke Lukas!
Schlurfend trat ich in das Krankenzimmer und schloss die Tür hinter mir, dann ging ich zu meiner mit Kabeln voll behängten Freundin und umarmte sie so gut es ging ohne ihr weh zu tun.
„Hey, wie geht es dir, Biene?“, fragte ich leise und sie tat mir leid.
„So gut wie es mir eben mit Kabeln vollbehängt geht. Ich fühle mich wie auf Drogen und du?“, lächelte sie schwach.
„Mir geht es auch ganz gut“, meinte ich und musterte ihr Gesicht und die restlichen Körperstellen, die nicht von der Decke bedeckt waren. Sie hatte einige Kratzer und Schürfwunden, aber sonst sah ich nichts. Ich vermutete, dass ihr Fuß gebrochen war, aber so genau konnte ich es nicht erkennen.
Sie musterte mich ebenfalls und meinte traurig: „Wir haben uns so lange nicht gesehen! Ich wünschte du würdest wieder hier in Österreich wohnen. Ich vermisse dich, Maus.“
„Ja, ich dich auch, aber Amerika ist mir nun mal lieber und Jonas ist auch dort“, meinte ich leise.
„Bist du wirklich glücklich mit ihm?“, fragte Sabsi mich weiter und nun kam dieses unangenehme Frauengespräch, dass ich nicht wollte. Jetzt zumindest nicht.
„Ja“, antwortete ich und blickte aus dem Fenster.
„Lili?“
„Ja, ich bin glücklich mit ihm.“
„Liebst du ihn?“
„Ja.“
Sie hatte den Blick immer noch nicht von meinem Gesicht abgewandt. „Warum glaube ich dir nicht? Irgendetwas stimmt nicht mit dir. Ist was passiert?“, fragte Sabsi schließlich und war mit dem Ergebnis ihrer Studie meiner Mimik zufrieden.
Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und antwortete: „Ich habe keine Ahnung, auf was du anspielst, aber ich liebe Jonas.“
„Mag sein, aber nur zu einem Teil. Es ist genauso wie früher oder? Und nun ist irgendetwas vorgefallen“, schlussfolgerte Sabsi.
Ich bemerkte, dass es keinen Sinn gab mit Sabsi darüber zu diskutieren, sie kannte mich einfach zu gut. Ich nickte leicht und begann zu erzählen: „Ich liebe Jonas, da bin ich mir sicher, aber seit ich Niklas heute Morgen wieder gesehen hatte, spielen meine Hormone verrückt. Ich benehme mich nicht mehr wie eine Erwachsene sondern eher so wie ein Teenager, der seine erste Liebe erlebt! Das ist doch nicht normal! Noch dazu habe ich Jonas im Geist schon mehr als nur einmal betrogen und wenn ich nicht bald wieder nach Amerika zurück kann, dann wird noch etwas passieren, das nicht passieren darf.“
„Und was ist sonst noch geschehen? Lukas hat irgendetwas von wegen ihr habt in einem Bett geschlafen gefaselt.“
Ich wurde rot. Das wollte ich ihr eigentlich nicht erzählen.
„Ich bin gestern hier angekommen und da ich zu müde war, hat Lukas gesagt, ich kann das Gästezimmer benutzen. Das tat ich auch, nur hatte ich das Licht nicht angeschaltet und somit auch nicht die Gestalt in meinem Bett nicht bemerkt. Erst als ich heute Morgen aufwachte, bemerkte ich sie. Ich war noch ganz verschlafen, dachte es sei Jonas und küsste sie. Schließlich stellte sich heraus, dass es Niklas war. Er machte solche dämlichen Andeutungen und hatte mich beglotzt, da ich nur in BH und Slip geschlafen hatte und dann bekam diese Arsch auch noch einen Ständer! Und jetzt meint er dauernd, dass wir, da wir sowieso auf einander scharf seien, auch gleich miteinander ins Bett gehen könnten.“
„Und hat er Recht? Bist du scharf auf ihn?“, hackte Sabsi nach.
„NEIN!“, rief ich aus und senkte sofort wieder meine Stimme: „Spinnst du? Ich bin in einer tollen Beziehung mit Jonas! Die werde ich nicht wegen Nik über den Haufen werfen!“
„Das bedeutet, wenn du Single wärst, würdest du dich sofort Niklas hingeben?“
„Nein! Er ist ein blöder, kindischer und vor allem sexbesessener Machoarsch geworden.“
Sabsi begann auf einmal zu lachen. Ich verstand Bahnhof und blickte sie fragend an. Doch als sie sich wieder einiger maßen gefangen hatte, fragte sie: „So, ist er das? Da wechselt aber jemand schnell sein Image.“
„Von was redest du?“
Sie grinste vor sich hin und schüttelte den Kopf.
„Bin ich jetzt etwa in der Vergangenheit zurückgereist? Sind wir alle wieder 16? Oder ist die Luft in meinem Geburtsland nicht gut für die Hormone?“, fragte ich mich.
Erst als ich mich von meinen Gedanken losriss, registrierte ich die plötzliche Veränderung von Sabsi. Ich bemerkte, dass es ihr irgendwie schlechter ging und fragte sie ob sie Schmerzen habe, doch Sabsi verneinte und meinte nur, dass sie müde sei. Ich wünschte ihr dann noch süße Träume und verließ mit Niklas das Spital.
Lukas der treue Freund überredete die Krankenschwestern dazu, dass er bei ihr bleiben durfte.
Das würde ein toller Abend werden. Niklas und ich alleine in einer Wohnung.
Als wir erst die Hälfte der Stecke zurückgelegt hatten, klingelte mein Handy. Jonas. Mein Phantomherz machte einen freudigen Hopser und ich freute mich.
Sobald ich abgehoben hatte, fragte ich: „Hi, Schatz, wo bleibst du?“
Ich hörte Jonas verstimmte, dennoch angenehme Stimme: „Da gibt es ein Problem Lili, meine Chefin kann mir derzeit keinen Urlaub geben, da wir neue Aufträge haben, die wichtig für mich sind. Ich könnte dadurch befördert werden. Du verstehst das sicher. Ich liebe dich, muss jetzt aber weiterarbeiten. Ich komme bald nach, versprochen.“
Er legte auf. Was war das denn? Das tat er doch normalerweise nie. Ich starrte mein Handy an und tat das Läuten meiner Alarmglocken mit einem Achselzucken ab. In letzter Zeit hatte er häufig Überstunden gemacht und immer hatte er die Beförderung als Ausrede. Zweifel machten sich immer Öfters in mir breit, diese ich aber immer von mir stieß. Jonas war ein treuer Freund und würde mich nie betrügen. Er liebte mich, ich liebte ihn und zwischen uns war alles harmonisch und würde auch immer sein. Wir führten eine glückliche Beziehung, in der wir einander vertrauten. Zumindest vertraute ich ihm, dass er mich nicht hintergehen würde.
Niklas warf mir nur seltsame Blicke zu, sprach mich zu meiner Erleichterung aber nicht auf diesen Anruf an. Den Rest der Fahrt schwiegen wir und hingen beide unseren eigenen Gedanken nach.





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