Das Leben ist wie eine Achterbahn - Teil 46

Autor: Janine
veröffentlicht am: 02.02.2012


Das ist nun der letzte Teil ich hoffe er gefällt euch. Pls schreibt mir in diesem auch wieder Kommentare. Ich hoffe sehr, dass euch diese Geschichte gefallen habt und danke euch, dass ihr jeden Teil gelesen habt. Natürlich bedanke ich mich auch sehr an die Kommentarschreiber, denn ohne euch hätte ich bestimmt nicht so regelmäßig weitergeschrieben.
Alles Liebe eure Janine :D


45.

Ich hörte das Klicken, als das Türschoss aufsprang, und nicht eine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen und Niklas stand vor mir.
Er sah verstört aus und wirkte gleichzeitig gekränkt.
„Lilchen, es t…“, begann er und stocke, als er mir ins Gesicht sah.
„Bring mich in Lukas Wohnung, Nik“, meinte ich mit gebrochener Stimme und sah weg. Er sollte mich nicht so sehen.
„Warum?“, fragte er leise und rührte sich nicht vom Fleck.
Ich schwieg, während er mich musterte.
„Warum weinst du, Liljana?“, stellte er die ganze Frage und ich erinnerte mich zurück an damals.
Als ich im Regen auf der Parkbank saß und mir klar geworden war, dass ich Niklas liebte.
Ich gab ihm wieder keine Antwort. Es brachte sowieso nichts.
„Es ist ähnlich wie damals“, meinte Niklas plötzlich und sprach liebevoll und sanft lächelnd weiter: „Du weintest, ich wusste nicht warum und du gabst mir keine Antwort, als ich dich wegen dem Grund fragte. Aber nun will ich eine Antwort von dir Lil. Meinst du nicht auch, dass du sie mir schuldest?“
„Ja, schon“, meinte ich leise und schluckte die aufsteigenden Tränen runter.
Niklas sah mich abwartend an, doch keinen einzigen Ton brachte ich über meine Lippen.
Ich blickte ihm in seine unglaublichen Augen und wusste, dass ich es ihm nicht sagen konnte. Besser wir waren Freunde, als dass meine Liebe zu ihm uns entzweite.
„Es tut mir leid, Niklas“, murmelte ich, und wollte an ihm vorbei gehen, um Abstand zwischen uns zu bringen. Jedoch hielt er mich an der Hüfte fest und ließ mich nicht entkommen. „Nik, lass mich los!“, protestierte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Als hätte ich es nicht bereits gewusst, brachte das überhaupt nichts, denn Niklas war natürlich stärker als ich und nun saß ich in der Falle.
„Sieh mich nicht so an, als wärst du eine kleine wehrlose Maus und ich die große böse Schlange, die dich jeden Moment auffressen würde“, versuchte er zu spötteln, als ich endlich still hielt, doch es misslang ihm kläglich.
Ich wich seinen Blicken aus und versuchte nicht daran zu denken, was für ein Chaos seine Hände, die auf meinen Hüften lagen, in mir verursachten.
Plötzlich löste er eine Hand von meiner Hüfte, nahm mein Kinn und drehte es zu sich.
„Hör mir zu Lil, ich halte das einfach nicht mehr aus mit dir. Du machst mich wahnsinnig. Nervlich fertig. Einmal suchst du meine Nähe und dann ohne irgendeinen Grund entfernst du dich so schnell wieder von mir, als wäre ich giftig. Und nun weinst du auch noch! Was ist los verdammt?“
Ich schwieg weiter und wieder meldete sich das verräterische Brennen in meinen Augen.
Ich konnte mein Gesicht nicht von ihm wegdrehen, so versuchte ich irgendeinen Punkt, der weit weg von seinen Augen war, anzustarren, um mich somit von einem heftigen Heulkrampf abzuhalten. Ich bemerkte, dass Nik intensiv über etwas nachdachte und spürte kurz darauf, dass er sich versteifte und dann wieder locker ließ. Er betrachtete mich mit einem undefinierbaren Blick, der sowohl liebevoll, als auch enttäuscht aussah.
Ich wusste nicht, wie lange wir uns so eng beieinander gegenüber standen, als Nik sich zu mir hinabbeugte.
„Wegen dir“, hauchte er meine Worte, die ich ihm einst ins Ohr geflüstert hatte, und schien verblüfft. „Das war deine Antwort!“
Ich fuhr mir mit dem Ärmel meiner Bluse über die Wangen und wischte so die Tränenspuren weg. Dann erst sah ich wieder in seine Augen.
„Du hast damals wegen mir geweint und jetzt als erwachsener wieder. Gott, Lil, warum?“, fragte er und fuhr sich mit der Hand, mit der er mein Kinn festgehalten hatte, durchs Haar.
Keine Ahnung was auf einmal mit mir passierte, aber Wut flammte in mir auf. Mein Blick wurde härter, auch wenn Tränen meine Sicht etwas einschränkten. Mit rauer, aber dennoch fester Stimme sagte ich dann ohne groß nachzudenken: „Ist das nicht offensichtlich? Zum Kuckuck damit, wann begreifst du es endlich? Ich liebe dich, Niklas! Habe es damals getan, tue es jetzt noch immer und werde es auch immer tun!“
Ich funkelte ihn böse an, aber im Gegensatz dazu bebte meine Unterlippe und sagte so viel wie: „Töte mich nicht.“
Seine Augen weiteten sich und im ersten Moment geschah überhaupt nichts. Und als ich bereits dachte alles verloren zu haben, wurde ich an seine Brust gezogen und mit einem leidenschaftlichen Kuss gefangen genommen.
Als wir uns schließlich um Atem ringend lösten, fragte leise: „Liebst du mich auch oder ist das nur so ein Trick um mich ins Bett zu bekommen oder war der Kuss jetzt einfach so aus Mitleid mit mir? Und was ist mit deiner Verlobten?“
„Also manches Mal bist du echt blind, Lil. Miranda und ich sind und waren in den letzten neun Jahren niemals ein Paar. Sie war nur manches Mal meine Bettgefährtin, aber geliebt habe ich sie nie, denn die einzige, die mein Herz erobert und gestohlen hat, warst du“, erklärte Niklas und sprach weiter, während er mir einen Blick zuwarf, der seine ganze Liebe für mich enthielt und mir einen Wärmeschauer nach dem anderen bescherte: „Ich liebe dich schon seit unserer Schulzeit und das wird sich auch nie ändern. Ich schwöre dir hoch und heilig, dass du die Einzige bist, die mein Herz höher schlagen lässt. Ich will mit dir zusammen sein, dich Heiraten, eine Familie mit dir gründen und bis zu meinem letzten Atemzug bei dir sein. Du bist meine Traumfrau, Liljana und das wirst du auch immer sein. Ich liebe dich. Habe nie eine andere geliebt und werde auch immer nur dich lieben.“
Schon wieder rannen mir Tränen über die Wangen, aber diesmal aus Rührung. Ich warf mich in Niklas Arme und er hielt mich fest. Ich war wie aufgeladen, wollte Niklas überall spüren und ihn niemals mehr loslassen. Er war nun wirklich mein Nik und niemand anderer würde ihn bekommen.
Sobald sich unsere Lippen berührten, verschmolzen unsere Herzen zu einem Ganzen und vereinten sich unwiderruflich und für alle Zeiten.


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Prolog

Fünfzig Jahre später

Ich saß auf der Bank und sah mir die Fotos von Niks und meiner Hochzeit an. Ich konnte es immer noch nicht so wirklich glauben, aber Niklas Dane hatte mich Liljana Neubach, nun Liljana Dane, geheiratet und wir waren immer noch glücklich miteinander.
Wir hatten nicht lange nach unserer Heirat unsere beiden Kinder, Vanessa und Valentin bekommen. Und kaum waren sie auf der Welt, waren sie erwachsen, heirateten ebenfalls und bekamen eigene Kinder.
Unsere Enkel waren herzallerliebst und wir verhätschelten sie laut unserer Kinder zu sehr, aber man hat ja nur einmal Enkel die man verhätscheln kann.
Niklas setzte sich neben mich und gab mir einen Kuss. Mein Herz klopfte noch genauso wie am aller ersten Tag und die Gefühle hatten sich nur noch verstärkt.
„Wie die Zeit doch vergeht“, murmelte er lächelnd und sah mich mit einem kecken Grinsen an.
„Ja, wie die Zeit doch vergeht“, wiederholte ich und musste ebenfalls lächeln und wieder einmal bemerkte ich wie müde und erschöpft ich schon war. Das Leben hatte mich ausgelaugt und meine Kräfte neigten sich ihrem Ende zu. Mit dem Alter kommt bekannter maßen auch die Erschöpfung.
Jonas und Nina lebten in Florida, hatten aber nie geheiratet oder Kinder bekommen, dennoch waren sie miteinander glücklich geworden.
Lukas und Sabine hatten wie Niki und ich geheiratet und eine sechsköpfige Familie in Österreich gegründet und auch ihre Beziehung war etwas für die Ewigkeit.
Niklas hatte meinen Schwächeanfall bemerkt und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in unser Schlafzimmer. Ich legte mich in das kalte Bett und sobald Niklas neben mir lag, rutschte ich zu ihm und kuschelte mich dicht an ihn. Er schlang wie immer einen Arm um mich und strich mir mit der Hand über die Wange.
„Ich liebe dich, Lil. So wie am ersten Tag“, hauchte er mir ins Ohr und küsste mich sanft.
Ich lächelte mit Schmetterlingen im Bauch und sagte leise: „Du warst meine erste Liebe, Niki und wirst es auch für immer bleiben. Ich liebe dich. Für immer.“
Er küsste mich nochmals und ich schloss, mit dem Gefühl geborgen zu sein, meine Augen. Ich war glücklich und fühlte, dass meine lange Reise nun endlich ein Ende fand.
Die Achterbahn meines Lebens hatte ihr Ziel erreicht und ich konnte ohne weitere Bedenken und mit Glückseligkeit erfüllt meinen letzten Atemzug in Niklas Armen aushauchen.
Noch bevor meine Seele in den weißen Frieden überglitt, spürte ich, dass Niklas und ich uns wiederfinden würden. Wann und wo, waren noch unklar, aber es würde so sein, denn ohne ihn wäre mein Leben nicht lebenswert. Und umgekehrt wäre es nicht anders, da war ich mit jeder Faser meines Körpers sicher.
Während meine Seele in die nächste Ebene überwechselte, bildete sich ein letztes Lächeln auf meinen Lippen und Niklas Bild begleitete mich ins ewig währende Weiß.





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