Das Leben mischt die Karten und das Schicksal entscheidet. - Teil 3

Autor: Marie
veröffentlicht am: 19.09.2012


“Heeey Mädels! Die Bombe mein neuer Wagen oder? Hab ich seit Freitag. Wuhu!”, murmelte Nick und stellte sich zu uns. Entsetzt sah er zu mir. “Was ist denn mit dir? Du bist ganz blass?”, fügte er hinzu.
“Sie hat sich nur was den Magen verdorben.”, murmelte Charlie und nahm meinen Arm.
“Komm mit..”, flüsterte sie.
“Heey, wartet doch mal. Ich schmeiß heute Abend eine kleine Party. Und ich wollte fragen ob ihr auch Lust habt zu kommen?”
Meine Gedanken waren zu durcheinander um auch nur ein verdammtes Wort aus dem Mund zu bekommen.
“Morgen ist aber doch Schule.”, musste Charlie dann feststellen.
Nick schüttelte den Kopf. “Wisst ihr das denn nicht? Morgen ist frei wegen Konferenzen.”
“Na okay, ich denke mal, dass wir eventuell mal vorbeischauen. Aber nur weil du so nett fragst.”
Das war einer der ersten Male, dass ein Junge mich zu irgendwas einlud. Das sollte jetzt nicht falsch rüberkommen. Ich hatte schon viele Date’s aber keiner hatte mich jemals zu seiner Hausparty eingeladen.
“Das freut mich!” Genau in dem Moment kamen Jackie und Dominik an uns vorbei.
“Eeeeey Nick alter!”, Dominik begrüßte ihn mit einem Handschlag. Wieso musste er denn nur so unverschämt gutaussehend. Und leider fiel sein Blick danach direkt auf mich. Ich merkte richtig wie sein Blick mich einmal von oben bis unten musterte.
“Lass uns lieben gehen, Sophie.”, murmelte Charlie und zog mich weg.
“Wieso hast du zugesagt. Ich will da gar nicht hin!”, protestierte ich, als ich wieder zur Stimme gefunden hatte.
“Ja du hast ja nichts gesagt. Was war denn grade los?”, fragte sie besorgt. Ich wusste, wenn ich ihr von meiner Vermutung erzählen würde. Würde sie persönlich zu ihm rennen und ihn in die Mangel nehmen.
“Ich hab es noch nicht so mit Autos. Tut mir Leid.”, entschuldigte ich mich und nahm ihr den Salat ab.
“Jetzt haben wir gar nicht nach der Uhrzeit gefragt.”; musste Charlie ein wenig später feststellen.
“Wir haben gleich noch Mathe, dann können wir Nick ja noch mal fragen.”, antwortete ich.
Und so war es auch. In Mathe saß er auf dem Platz neben mir, wie immer.
“Und wie geht es dir?”, er sah mich an und lächelte aufmunternd.
“Besser mit dem Magen?”, fügte er hinzu.
“Ja, mir geht es blendend. Sorry.”, brachte ich abgehackt über die Lippen. Wieso hatte ich so starke Probleme mit ihm zu reden. Das war sonst bei keinem Jungen so.
“Hier..”, Nick kramte in seinem Mäppchen und zog einen kleinen Zettel raus.
“Meine Adresse und meine Handynummer. Und seit so gegen 21 Uhr da.”, sagte er als er mir ihn überreichte.
“Ähm, okay danke.”, ich steckte ihn mir in die Hosentasche.
“Du bist nicht grad die gesprächigste oder?”, er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
“Naja, schon. “, aber mit dir kann ich nicht reden. Fügte ich in Gedanken hinzu. Als ich meinen Blick abschweifen ließ bekam ich die volle Ladung von Jackies Hasserfüllten Blick. Sie hatte ihn wohl schon in Besitz genommen, da keines ihrer Untertanen ihn auch nur mit einem Auge ansahen. Jackie hatte nämlich eine Clique von ungefähr sechs weiteren Mädchen. Wirklich ALLE von ihnen waren blond. Vielleicht war das die einzige Möglichkeit um in den Club der dämlichen Platinblondinen aufgenommen zu werden.
Ich war zwar auch blond, aber eher dunkel.
“Woran denkst du?”, Nick beobachtete mich von der Seite.
“Kannst du damit aufhören? Das macht mir Angst.”, ich drehte mein Gesicht zu ihm.
“Ouh, na klar. Tut mir Leid.”, sofort wendete er seinen Blick nach vorne und ich musste lächeln.
Die letzten Stunden vergingen schnell und ich freute mich auf die Party heute Abend. Zu Hause angekommen traf ich auf meine Mutter, die wie hysterisch durchs Haus irrte.
“Mama, was ist denn los?”, fragte ich verwirrt und legte den Autoschlüssel auf den Tisch.
“Ich hab ein Date. Und ich kann meine blöden schwarzen Pumps nicht finden!”, sagte sie bitter und hetzte immer noch rum.
“Uh, du hast ein date? Mit wem denn?”
“Alles später. Jetzt hilf mir lieber die dämlichen Schuhe zu finden!”, sie war vollkommen aufgebracht, also half ich ihr und hatte ihre heißgeliebten Schuhe nach fünf Minuten gefunden.
“Danke Schatz. Du bist ein Engel.”, sagte sie und nahm das graue Kleid, welches über einen unserer schwarzen Stühle hing.
“Ich gehe heute Abend auf eine Party.”, sagte ich beiläufig und schmiss meine Tasche ins Zimmer.
“Auf keinen Fall, morgen ist Schule!”, schrie sie mir ins Zimmer nach.
“Nein Mama. Morgen hab ich frei. Es sind Konferenzen!”, erklärte ich ihr.
“Achso. Ja dann viel Spaß. Zu wem geht es denn?”
“Nick, das ist ein neuer Mitschüler.”
“Du hast mir gar nicht erzählt, dass ihr einen neuen Mitschüler habt. Wie kommt es, mitten im Schuljahr?”
“Ich frag ihn heute Abend mal. Aber jetzt muss ich wirklich anfangen mich fertig zu machen und du auch. Achja.. Wer ist denn dein Date?”
“Wirst du früh genug sehen!”, sagte Mom mit einem dicken Grinsen.
Ich gönnte es ihr. Immerhin war mein Vater seit fünf Jahren tot. Ich hatte schon längst aufgehört der Vergangenheit nachzutrauern. Alles was passiert, passiert aus einem bestimmten Grund.
Nach einer ausgiebigen Dusche und einer gründlichen Rasur , widmete ich mich meinem Kleiderschrank. Ich war nicht so die Partyqueen und hatte deshalb auch nicht so viele Outfits. Nach einer Weile fand ich ein schwarzes enges Kleid ohne Träger. Dazu nahm ich mir meinen roten Cardigan und zog große Ohrringe, eine Kette und rote Ballerinas an. Schminken tat ich mich jedoch nur dezent, da meine Kleidung schon so aufreizend war. Und ich war ganz zufrieden mit meinem Endergebnis.
Etwa zehn Minuten später klingelte es an der Tür. In der Hoffnung, dass es Charlie war öffnete ich. Doch da stand nicht Charlie, sondern mein ehemaliger Arzt.
“Ouh..”
“Hallo Sophie. Wie geht es dir?”, er lächelte mich freundlich an. Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit Carlisle Cullen aus diesen blöden Vampirfilmen.
“Ja. Mir geht es super. Kommen sie doch rein.”, erst jetzt verstand ich. Er war das Date meiner Mutter. Aber sie war auch jeden Tag im Krankenhaus bei mir gewesen. Da näherte man sich auch mal an.
Jetzt kam auch meine Mutter die Treppe hinunter. Sie sah wunderschön aus in dem grauen engen Kleid. Sie war nicht schlank aber auch nicht zu dick. Die blonden Haare hatte ich von ihr und sie hingen in einer Mähne runter.
“Hallo Andrea.”, begrüßte der Arzt meine Mutter und umarmte sie.
“Hallo Karl.”
Bei dem Namen Karl musste ich ein wenig schmunzeln, aber naja. Hauptsache meine Mutter hatte mal wieder Spaß und so glücklich wie grade hatte ich sie lange nicht mehr gesehen.
Die beiden verabschiedeten sich und wünschten mir einen schönen Abend. Karl sagte noch, ich sollte auf meinen Arm aufpassen, da er jetzt leichter zu Bruch gehen könne.
Wo blieb denn Charlie? Sie war sonst nie zu spät. Ich schmiss einen letzten Blick in den Spiegel und stellte mich dann an die Tür.
Nach zehn Minuten fuhr sie mit ihrem kleinen Opel Corsa in die Einfahrt und stieg aus. Ich wäre am liebsten umgefallen bei ihrem Anblick.
“Wow, dass Kleid ist wunderschön.”, murmelte ich uns sah sie an.
Es war enganliegend und dunkelblau. Eine Schulter war trägerlos und die andere war bedeckt. Es sah einfach nur toll aus mit dem schwarzen Cardigan und den schwarzen Pumps. Sie trug ihre Haare offen, wie ich.
“Danke. Deins auch. Kann es los gehen?”
“Ich denke schon.”, erwiderte ich grinsend und zog die Tür zu.





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