Das Leben mischt die Karten und das Schicksal entscheidet. - Teil 9

Autor: Marie
veröffentlicht am: 08.10.2012


Es klingelte an der Tür und Charlie stand da. Sie sah bezaubernd aus in dem Outfit und auch gar nicht langweilig. Sie hatte es mit der perfekten Menge an Schmuck wieder ausgeglichen.
“Gut siehst du aus.”, murmelte ich und stieg zu ihr in den Wagen.
“danke.”
Ich hatte mich für einen einfachen Rock und eine rosafarbende Bluse entschieden. Dazu meine schwarzen High Heels.
“Du siehst aber auch süß aus.”, erwiderte sie.
Ein wenig später waren wir schon am Kino angekommen. Noch war von Damien und dem Unbekannten keine Spur.
“Die kommen zu spät. Wir sollten gehen, man lässt Mädchen nicht warten.”, stellte ich bitter fest, da ich eigentlich sowieso keine Lust auf den Quatsch hier hatte.
“Och bitte Sophie. Du weißt wie wichtig mir das ist.”
“Jaja..”
Ich betrachtete die großen Anzeigeschilder vor dem Kino.
“in welchen Film gehen wir eigentlich?”
“Prometheus.”
“Bist du verrückt! Du weißt was ich für ein Angsthase bin!”, ich wusste jetzt schon das ich neunzig Prozent des Filmes mit geschlossenen Augen verbringen würde.
Endlich kam Damien um die Ecke. Er sah gut aus, war aber nicht so mein Typ. Er hatte blonde kurze Haare und ein süßes Gesicht mit strahlend blauen Augen.
Und wer hinter ihm erschien ließ mich nicht grade glücklich werden.
“WILLST DU MICH VERARSCHEN?!”, ich sah Charlie sauer an.
“Ich wusste nicht, dass er Dominik mitschleppt. Tut mir Leid, Sophie.”
“hey Mädels.”, murmelte Damien und grinste Charlie an.
“Hey. Ich bin dann mal weg.”, sagte ich und drehte mich um, um zu gehen. Ich würde nicht einen ganzen Abend mit Dominik verbringen. Never.
“Och Sophie, so schlimm bin ich doch jetzt auch wieder nicht, oder?”, Dominik folgte mir.
“Lass mich in Ruhe. Ich hab dir doch schon die Meinung gesagt.”
“Ich mach das auch nur Damien zuliebe.”
“Hey, dann sind wir ja schon mal zu zweit.”, ich wollte nicht stehen bleiben. Und Dominik auch nicht. Er lief immer noch neben mir her. Charlie und Damien würden zu zweit eh einen schöneren Abend haben.
“Jetzt bleib doch mal stehen.”
“Und wieso sollte ich das tun? Ich muss meinen Bus bekommen.”
“Jetzt sei doch eine gute Freundin. Ich werde auch nicht mit dir reden.”, er blieb stehen und ich komischerweise auch.
“Gut. Aber du wirst wirklich nicht mit mir reden. Kein Wort! Achja und küssen ist auch nicht!”, ich sah ihn durchdringend an und er erwiderte meinen Blick.
“Keine Sorge. Das hatte ich nicht vor.”
Ich musste lachen um nicht zu weinen. Obwohl vielleicht war es auch eine Mischung aus beidem. Ich hatte immer von nichts anderem geträumt, als mit Dominik ein Date zu haben und jetzt hatten wir eins und ich konnte mich nicht darüber freuen, weil ich wusste, dass es nur aufgezwungen war.
Seine Haselnussbraunen Augen musterten mich einmal.
“Lass uns zurück gehen.”, murmelte ich schnell bevor ich es mir noch anders überlegen würde.
“okay.”, Dominik lief mit mir zurück und Charlie und Damien standen da und himmelten sich wie zwei frisch verliebte an. Das würde ja ein lustiger Abend werden..
Im Kino saß ich zwischen Charlie und Dominik. Immerhin hielt er sich an unsere Abmachung und redete nicht mit mir. Charlie hatte ihm anfangs irgendwas böses ins Ohr geflüstert, aber ich hatte es leider nicht verstanden. Doch jetzt war sie viel zu sehr mit Damien beschäftigt, als sich in ihren Hass zu Dominik reinzusteigern.
Ich beobachtete die beiden, denn das war gewiss ein besserer Anblick als der Film, der mich einfach nur verrückt machte. Ich würde noch in zwei Wochen das Gefühl haben von Aliens verfolgt zu werden.
Damien hatte nach zwanzig Minuten Charlies Hand genommen und die beiden flüsterten sich immer irgendwas ins Ohr und rutschten immer näher zusammen, wobei ich immer mehr auf Charlies Platz rückte, um mich von Dominik zu entfernen.
Er war total fasziniert von dem Film und bekam davon gar nichts mit.
Nachdem Charlie und Damien sich den Film größtenteils gegenseitig befummelt hatten und Dominik immer noch begeistert wirkte konnte ich endlich aus dem Kino fliehen. Ich hatte so was von was gut bei Charlie.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich eine Sms von Nick hatte.
Hab ja gar nichts von dir gehört. Hast du Lust morgen was zu unternehmen? Wir wollten doch in den Freizeitpark.
Irgendwie war Nick ja schon süß, aber nach dem ganzen Stress bei unserem letzten Date musste ich mir das definitiv erstmal überlegen.
Also steckte ich das Handy in meine tasche.
“Und wollen wir jetzt Pizza essen gehen? Wir hatten extra einen Tisch reserviert.”, schlug Charlie lächelnd vor, während sie immer noch Damiens Hand hielt. Ich lächelte weil ich mich so für sie freute.
“Von mir aus.”, murmelte ich und Dominik nickte.
Leider hatte ich das Glück und durfte wieder mal neben Dominik sitzen.
“Und wie geht es dir eigentlich, Sophie? Hab von dem Unfall gehört..”
“Wieder ziemlich gut.”, ich war Damien dankbar, dass er die Stille brach, aber doch nicht mit dem Thema.
“Wissen sie eigentlich mittlerweile wer das war?”
“Nein.”, ich sah Dominik böse an. Er sollte doch nicht mit mir reden.
“Achja. Tut mir Leid.”, er grinste und biss in seine Pizza. Ich konnte es mir nicht verkneifen seinen Körper einmal zu mustern. Er hatte seine Jacke ausgezogen und trug jetzt nur noch sein weißes T-shirt unter dem sich seine Muskeln so deutlich anspannten wenn er sie bewegte.
“Und was machst du nach der Schule?”, fragte ich Damien um das Thema zu wechseln. Charlie war viel zu beschäftigt Damien anzuhimmeln und Dominik war zu beschäftigt damit gut auszusehen.
“Ich gehe studieren. Architektur.”, antwortete er.
“Ich gehe auch studieren.”, murmelte Dominik.
“Dich hat aber niemand gefragt.”, ich funkelte ihn wütend an. Ich wusste selbst nicht, wieso ich so zu ihm war, aber ich konnte nicht anders. Die ganze Wut, die sich in mir aufgestaut hatte seit letztem Jahr kam jetzt raus.
“Was denn?”, fragte Charlie. Wie konnte sie mir so in den Rücken fallen. Schnell verpasste ich ihr einen Tritt unter dem Tisch und sie sah mich nur entschuldigend an.
Wie sollte ich das nur die ganze übernächste Woche mit denen im Hotel aushalten? Charlie würde die ganze Zeit bei Damien hängen, aber zum Glück war ja Nick auch noch da.
“Ingeneurwesen.”, antwortete er.
Das Gespräch verlief weiterhin wie normaler Smalltalk und Dominik verfiel wieder ins Schweigen und widmete sich die ganze Zeit seinem Handy.
Grade als wir gehen wollten, stolzierte Jackie durch die Tür mit zwei ihrer Freundinnen. Ich glaub sie hießen Laura und Anna. Aber ich war mir nicht ganz sicher.
“Schaaatzi.”, rief sie quer durch den Raum und ging zu Dominik.
Grade als ich ihr einen dummen Spruch reindrücken wollte, beugte sie sich vor und gab Dominik einen innigen Kuss. Es hatte mir die Sprache verschlagen.
“Ach, du weißt das ja noch gar nicht. Dominik und ich sind jetzt zusammen.”, sagte Jackie grinsend und streckte mir die Zunge raus, als grade niemand hin sah.
Sofort machte sich wieder diese Kälte in meiner Herzgegend breit. Natürlich. Ich hätte ja hören können und Nick in Ruhe lassen können, aber ich musste ja mein Maul aufreißen. Und jetzt hatte sie sich natürlich Dominik gekrallt um mir eins auszuwischen. Ich wollte weinen und schreien und dem Biest die Augen aufkratzen, doch das einzige was kam war..
“Schön für euch. Werdet glücklich. Ihr passt echt gut.”, mit einem gespielten Grinsen und dann drehte ich mich um und ging raus.
Als die kalte Luft in Berührung mit meinem Gesicht kam, merkte ich erst die eiskalten Tränen, die an meinen Wangen runterliefen.
“Sophie!”, hörte ich Charlie von hinten rufen, doch ich wollte jetzt mit niemanden reden und rettete mich in den Bus, der grade an der Haltestelle hielt.





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