Das Leben mischt die Karten und das Schicksal entscheidet. - Teil 6

Autor: Marie
veröffentlicht am: 26.09.2012


Der Rest der Woche verging schnell. Es wurde uns mitgeteilt, dass unsere Studienfahrt, die leider vor den Herbstferien abgesagt wurde, in zwei Wochen nachgeholt werden würde. Zu Freude von uns allen. Charlie und ich hatten uns direkt eins der Zweier Zimmer gekrallt und somit konnte Dublin kommen.
Nick hatte mich für Freitag Abend, also heute , auf ein zweites Date eingeladen. Diesmal wollte er mich in irgendein gutes Restaurant einladen. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, doch die Freude blieb irgendwie weg. Dominik hatte die ganze Woche kein Wort mit mir geredet und Jackie warf mir die ganze Zeit tötende Blicke zu. Verdammte Bratze.
“Sophie, wo bist du denn mit deinen Gedanken!”, sagte Charlie und wedelte vor meinem Gesicht mit ihrer Hand herum.
“Oh Sorry.”, ich schüttelte kurz den Kopf und sah dann zu ihr.
“Nein, vorne.”
“Misses Ellen, wo sind sie wieder mit ihren Gedanken. Ich habe dir eine Frage gestellt.”, Frau Kalkbeißer sah mich böse an und wartete.
Verdammt, was hatte sie mich denn gefragt. Ich sah schnell zu Charlie, doch sie schien die Antwort auch nicht zu wissen.
“Entschuldigung, was war noch mal ihre Frage?”, fragte ich höflich nach.
“Wie man den Winkel zwischen zwei Ebenen berechnet?”
“Boa Sophie, du bist so dämlich!”, Jackie kicherte und schmiss ihre blonden Haare zurück. Verreck Barbie.
“Achso. Ja klar. Man nimmt den Normalenvektor der beiden Ebenen und setzt sie in die Formel ein..”, sagte ich.
“Komm doch bitte nach vorne und rechne es aus.”, sagte sie und trat zur Seite. Genervt verdrehte ich die Augen und ging zur Tafel.
“Kein Problem.”, sagte ich lächelnd und nahm die Kreide.
“Sag mal, wo hast du die hässliche Hose her? Die ist doch so was von out.”, Jackie sah mich abwertend an.
“Sag mal, wo hast du denn dein hässliches Face her, dass ist so was von out.”, erwiderte Charlie von hinten. Sie war einfach die beste.
Nick lachte laut los und alle anderen stimmten mit ein.
“RUHE!”, Frau Kalkbeißer schrie durch die ganze Klasse.
Nachdem ich fertig war - mit richtigem Ergebnis versteht sich - setzte ich mich wieder nach hinten.
“Geile Sache, Charlie. Danke.”
“Ich find deine Hose übrigens schön.”, Nick grinste.
“Oh Nick. Der war so was von schlecht.”, ich lachte und er auch.
Es klingelte zum Ende der Stunde und ich ging mit Nick und Charlie zum nächsten Kurs. Zu meinem Pech, kam uns Dominik entgegen. Er sah mal wieder perfekt aus. Perfekt und zuckersüß. Und unglaublicherweise sah er sogar zu mir rüber.
“Sag mal Nick, wann holst du mich heute Abend denn ab?”, fragte ich extra laut und schenkte ihm ein süßes Lachen. Sollte Dominik ruhig wissen, dass ich mit seinem Kumpel ausging.
“So gegen acht.”
Und zu meiner Freude, verzog Dominik tatsächlich das Gesicht. Obwohl ich wusste, dass er keinerlei Gefühle für mich hatte, erfreute es mich.
“Hey Nick!”, Dominik gesellte sich zu uns.
“Ich glaube du bist hier unerwünscht.”, murmelte Charlie und beide tauschten wieder ihre Todesblicke aus. Es war unglaublich wie sehr sie einander verabscheuten.
“Was macht ihr beiden Turteltauben denn heute Abend?”, er sah uns grinsend an.
“Ich glaub das geht dich nichts an.”, zischte ich und ging weiter.
“Es interessiert mich auch gar nicht!”, erwiderte er.
“Wieso fragst du dann?”
“Boa Kindaas! Chillt mal!”, Nick verdrehte die Augen und ging was schneller.
“Ich gehe jetzt. Wir sehen uns heute Abend, Sophie. Tschau Charlie!”, mit den Worten verschwand er.
“Ich find ihn total putzig. Ihr wärt ein süßes Paar.”, sagte Charlie und lächelte.
“Haha. Nick und Sophie. Im leben nicht. Wieso sollte er?!”, Dominik begann zu lachen - er blieb jedoch der einzige.
“Was ist daran so witzig?”, fragte ich ihn.
“Ihr passt gar nicht. Nick ist beliebt und reich und du bist..”
“Boa Dominik, wie konnte ich nur eine Sekunde denken du hättest dich gebessert.”, erwiderte ich sauer und ging schneller.
Charlie verpasste ihm einen Schlag gegen den Arm.
“Idiot!”, murmelte sie dabei und folgte mir dann.
“Sophie, warte!”, Dominik packte mich am Arm.
“Was denn?”, zischte ich.
“Lass uns reden..bitte.”
“Okay, dann rede.”
“Unter zwei Augen..”, sagte er ernst und sah zu Charlie.
“Okay, ich gehe ja schon.”, sie ging weiter und ich sah zu Dominik.
“Fass dich kurz, ich hab besseres zu tun!”
“Es tut mir Leid. Was ich eben gesagt hab.. Das war nicht so gemeint.”
“Achja. Wars das? Und das ist alles was du mir sagen willst.”
“Tut mir auch Leid, dass ich dich an der Party geküsst habe.”
Er hat mich geküsst? Wieso weiß ich das nicht mehr! Scheiß Alkohol!
“Und das tut dir Leid? War es so schlimm..?”
“Nein.”, Dominik machte noch einen Schritt auf mich zu. Ich hatte erst jetzt gemerkt, wie sehr er sich mir genähert hatte.
“Sag mir doch endlich was du dann von mir willst…”, denn dieses Gespräch fällt mir so schwer. Ich liebe dich.
Ich führte den Satz natürlich nicht zu Ende und sah ihn nur an.
Bevor ich jedoch überhaupt über das nächste nachdenken konnte, hatte ich plötzlich seine Lippen auf meinen. Der ganze Gang war leer und niemand konnte uns sehen. Einen kleinen Moment öffnete ich kurz meine Lippen, doch dann stellte sich mein Gehirn wieder ein. Sofort schubste ich ihn weg von mir.
“Was soll das! Spinnst du! Küss mich nicht immer!”, ich machte einen großen Schritt zurück.
“Sophie.. Bitte..”
“Ganz ehrlich. Du hattest deine Chance. Genau vor eine Jahr. Und du hast alles kaputt gemacht!”, erwiderte ich. Ich merkte, wie sich die Tränen in meinen Augen ansammelten. Wieso schaffte er das nur immer wieder?





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