Es kommt anders als man denkt - Teil 31

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 19.03.2012


Das ist der letzte Teil & ich hoffe er gefällt euch (: Spätestens übermorgen werde ich den Anfang von der nächsten Geschichte einschicken (: Und danke für die ganzen Kommentare (:

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Kathi! Schnell drehte ich mich wieder zu meiner Mutter, welche sogleich hinter mich guckte und erstarrte. Nach einigen Sekunden, stand Kathi an unserem Tisch und lächelte uns arrogant an.
»Komm Isabel. Wir gehen mal gucken wo die Toiletten sind.« Sagte meine Mutter und verschwand mit der Kleinen in einem Gang an der anderen Seite.
»Na Jenni. Was machst du denn hier?«
»Meinen Urlaub, sowie mein Leben ohne verlogene Miststücke genießen.« Lächelte ich sie an.
»Das ist ja schön.«
»Was willst du?!« Fragte Malte sie genervt.
»Ich wollt nur meiner Jenni-Maus einen wunderschönen Geburtstag wünschen.«
»Oh danke Kathi-Bär! Und jetzt mach ‘nen Abgang. Ich will meinen Geburtstag nur mit meiner Familie verbringen.«
»Ach gehört Malte inzwischen auch zu deiner Familie?«
»Ja. Und wenn du es genau wissen willst, wir sind zusammen. Achja. Er ist um längen besser als Marc. Also bin ich nicht mehr traurig oder enttäuscht darüber, dass du ihn mir ausgespannt hast.« Fassungslos schaute sie mich an und ging. »Bitch…« Murmelte ich und kurz darauf kamen meine Mutter und Isabel wieder um die Ecke.
»Willst du gehen??« Malte legte seine Hand auf meine Schulter.
»Nein. Es ist mein Geburtstag. Und ich wünsche mir nichts mehr als ihn mit den Leuten zu verbringen, die ich liebe…« Wir aßen auf und gingen dann direkt wieder zum Hotel. Meine Mutter und ich hatten bereits beim Frühstück abgemacht, dass ich bei Malte schlief. Also zog ich mich nur um und ging sofort zu ihm. Er öffnete die Tür, ich ging an ihm vorbei und legte mich in sein Bett. Ohne zu fragen legte er sich zu mir und fragte:»Es tut mir leid, dass ich dir den Tag so versaut habe…«
»Hast du doch gar nicht. Die einzige Person die ihn mir versaut hat war Kathi. Und selbst das hat mich nicht gestört. Immerhin waren du, meine Mutter und Isabel dabei.«
»Es tut mir trotzdem leid…«
»Entspann dich. Ich will jetzt keine Entschuldigungen mehr hören. Schließlich sind das unsere letzten beiden Tage hier.«
»Da hast du recht…« Wir redeten noch lange und blieben die ganze Zeit so liegen. Ich fühlte mich bei ihm wohl und sicher. Ein Blick von ihm reichte um mein Herz schneller schlagen zulassen und mich aus der Bahn zu werfen. Alles was er tat, schien so unglaublich toll und machte jeden einzelnen Tag perfekt. Keiner außer Malte konnte ein Chaos der Gefühle in mir auslösen. Sah ich ihn, wollte ich am liebsten vor Glück losschreien, war er bei mir, wollte ich nur noch lächeln und lachen und ging er, wollte ich am liebsten weinen und ihn festhalten.
Gegen Mittag machten wir uns fertig und gingen mit Isabel an den Strand. Meine Mutter wollte ungerne raus, da sie einen üblen Sonnenbrand hatte.
»Was machen wir morgen?«
»Ich wäre dafür, dass wir nach Saint-Avé fahren.«
»Was ist das?«
»Ist eine Stadt in der Nähe. Ich glaube das waren so um die drei Stunden die man fahren musste. Ich hab früher mal eine Klassenfahrt nach da gemacht.«
»Dann fahren wir wohl nach Saint-Avé.« Sofort rief ich ein par Freunde von mir an, die dort wohnten und machte mit ihnen aus, dass wir uns um zehn Uhr vor der alten Schule, der Collegé du Mariné, trafen.
Völlig aufgeregt wartete ich mit Isabel und Malte vor der Schule und als ich die drei sah, quietschte ich auf. Sie hatten sich wirklich kaum verändert. »Marine, Nolwenn, Anaelle!« Schrie ich und rannte auf sie zu. Eine nach der anderen umarmte ich und wir sahen uns einige Sekunden einfach nur an. Zu meinem Glück konnten sie Deutsch. Da ich kein Französisch konnte und in Englisch nicht die beste war, mussten wir uns nicht mit Körpersprache verständigen. »Unglaublich. Ihr habt euch kaum verändert.«
»Du auch nicht.« Anaelle betrachtete mich grinsend. »Wie geht es dir?«
»Mir geht es total gut! Und euch?«
»Auch.« Antworteten alle drei und wir fingen an zu lachen. »Und wer ist das?« Marine deutete mit ihrem Finger auf Malte und Isabel.
»Oh .Das sind meine Tochter Isabel und mein Freund Malte.«
»Du hast eine Tochter?«
»Ja. Tut mir leid, dass ich euch nicht bescheid gesagt habe, aber das habe ich wirklich total vergessen.«
»Schon gut.«
»Ähm… Isi, Malte, das sind Marine, Anaelle und Nolwenn.« Ich deute mit dem Zeigefinger auf jede Einzelne.
»Was wollen wir machen?« Fragte Nolwenn.
»Weiß ich nicht. Stadtbummel vielleicht?«
»Okay.« Wir blieben bis abends in Saint-Avé und fuhren dann wieder zurück nach Paris.
Am letzten Tag, blieben wir im Hotel und es dauerte nicht lange, bis wir uns wieder an den Alltag in Deutschland gewöhnt hatten.
Eines Abends, legte ich mal wieder im Club auf. Als ich über die Menschenmenge schaute, sah ich wie Malte mit meinem Chef aus einem der Hinterzimmer kam und strahlend kam er zu mir.
»Was hast du mit meinem Chef gemacht?«
»Ich arbeite jetzt hier als Barkeeper! Überraschung!«
»Echt?! Ist ja cool…« Glücklich schloss er mich in die Arme und ich dachte nur:<Shit… Jetzt habe ich nicht mal bei der Arbeit etwas Zeit für mich…> Als ich zu Hause ankam und schlafen wollte, ging es nicht. Ich grübelte die ganze Zeit darüber nach, warum Malte sich im gleichen Club wie ich einen Job besorgt hatte. Dachte er ich würde ihn betrügen? Wollte er mich einfach nur so im Auge behalten? Meine Fragen stapelten sich und warteten nur darauf beantwortet zu werden. Aber ich wollte ihn wirklich nicht drauf ansprechen. Es würde nur Ärger geben…<Ich habe noch genug Zeit das zu klären…> Redete ich mir selbst ein. Ich wusste, ich sollte nicht damit warten, hielt mich aber dennoch an diesem Gedanken fest. Mehr als hoffen konnte ich nicht. Hoffen, dass alles wieder normal werden würde und ich wieder meine Freiheiten hatte. Ansonsten hätte ich wirklich keine andere Wahl als ihn zu verlassen. Dennoch wusste ich, dass es mit Sicherheit nicht passieren würde…
Am Abend wollte Malte sich mit mir treffen und ich bat ihn zu mir zu kommen. Ich hatte mich dazu entschlossen doch mit ihm zu reden. Als es klingelte, bekam ich es mit der Angst zu tun. Vorsichtig ging ich zur Tür und öffnete sie. Doch als ich sie geöffnet hatte, wartete eine Überraschung auf mich. Malte kniete vor mir mit einem Ring in den Händen.
»Jenni Winkelmann, willst du mich heiraten?«
»Scheiße…« Murmelte ich so leise, dass er es nicht hören konnte. »Steh auf und komm rein.« Irritiert kam er rein und immer wieder murmelte ich:»Verdammt warum grade jetzt?« Oder ähnliches.
»Und? Was sagst du?« Erwartungsvoll stand er vor mir und seine Augen funkelten vor Glück und Stolz. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht, prustete die Luft aus und sah ihn völlig fertig an. »Was ist los?«
»Hör mir bitte zu. Das ist echt süß von dir und ich habe mir echt nichts sehnlicher gewünscht als endlich diese Frage von dir zu hören. Und hättest du mich vor ein par Wochen gefragt, dann hätte ich mit Sicherheit ja gesagt-«
»Das ist doch nur ein schlechter Scherz oder? Du sagst doch nicht ernsthaft, dass du mich nicht heiraten willst?« Verzweifelt und total verletzt schaute er mich an.
»Ich wollte das wirklich nicht…«
»Hast du mich nur verarscht oder was?!«
»Nein. Es ist nur-«
»Na?! Was ist es?! Hä?!«
»Du drängst dich mir total auf! Das ist das Problem! Du lässt mir keine Luft zum atmen mehr! Du lässt mir einfach keinen Freiraum!« Enttäuscht sah er mir in die Augen und ging Richtung Tür. »Es tut mir wirklich leid!« Sagte ich weinend. Bevor er ging drehte er sich nochmal um, sagte:»Das kannst du dir sonst wohin stecken. Genauso wie den Ring. Es ist vorbei.« , warf mir den Ring vor die Füße und begann ebenfalls zu weinen.
»Dann ist es halt aus… Verschwinde!« Malte öffnete die Tür und ging weg. Schluchzend ließ ich mich an einer Wand nieder und ließ meinen Tränen freien Lauf. <Ich kann doch nichts dafür, dass er wie eine Klette war… Vielleicht hätte ich nicht so überreagieren sollen… Aber was hätte ich sonst tun sollen?!>, versuchte ich mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ich ging ins Bett und versuchte nur noch zu schlafen.
Die nächsten Tage war ich total frustriert und traute mich nicht mehr rauszugehen. Bei der Arbeit musste ich immer wieder dabei zusehen, wie Malte mit den Frauen flirtete und es schien ihm gut zu gehen. <Wenigstens geht es einem von uns gut…> Dachte ich immer wieder und versuchte mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Es brach mir zwar das Herz und ich wusste, dass ich ihn noch liebte, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte, aber ich ließ es zu. Wenn man jemanden liebt, dann will man doch, dass er glücklich ist. Egal ob mit einem selbst oder jemand anderem. Oder nicht?
An einem Abend kam Marc zu mir und versuchte mich zu trösten.
»Es wird alles wieder gut… Jacky und ich verstehen dich total… Du konntest nichts dafür…«
»Das weiß ich doch auch. Aber es hat sich so falsch angefühlt es ihm zu sagen. Grade weil er mir einen Antrag gemacht hatte. Ich wollte ja sagen, aber es ging einfach nicht. Es war… Wie eine Blockade…« Er nahm mich in den Arm und deckte uns zu. »Warum habe ich immer so ein Pech mit Männern?« Fragte ich Marc. Er hob meinen Kopf an, sah mir in die Augen und küsste mich. Für einen Moment ließ ich es sogar zu. Aber nur wenige Sekunden. Sofort schob ich ihn weg und rutschte nach hinten. Doch er rückte wieder an mich ran. »Das dürfen wir nicht…« Sagte ich immer leiser werdend.
»Du willst es doch…« Flüsterte Marc und küsste mich erneut. Dieses Mal konnte ich jedoch nichts mehr dagegen tun. Ich gab mich ihm voll und ganz hin. Und wieder war es passiert. Ich hatte mit dem Freund meiner besten Freundin geschlafen. Nachdem er gegangen war, plagte mich wie immer das schlechte Gewissen. Diesmal würde ich es ihr sagen… <Was ist aus mir geworden?! Ich habe meine Ziele, Träume und meine Prinzipien aufgegeben. Ich bin zu dem geworden, was ich am meisten hasse…> Ging es mir ununterbrochen durch den Kopf. Sofort schrieb ich Jacky eine SMS und machte mit ihr ab, dass die am nächsten Tag zu mir kommen würde. Immerhin beruhigte es mein Gewissen so weit, dass ich wenigstens etwas schlafen konnte.
Am nächsten Tag wartete ich angespannt auf Jacky und als es klingelte rannte ich zur Tür und öffnete sie.
»Was ist los?« Fragte sie mich während sie mich umarmen wollte. Aber ich blockte sie ab und sagte auf den Boden schauend:»Ich habe deine Umarmung nicht verdient…« Verwirrt sah sie mich an.
»Was meinst du?«
»Ich habe Scheiße gebaut…«
»Was hast du angestellt?«
»Ich… Ich hab…«
»Du hast was? Raus damit Süße. Was hast du angestellt?«
»Ich habe mit Marc geschlafen.«
»Was?!« Sie kam bedrohlich auf mich zu und drängte mich in eine Ecke des Wohnzimmers.
»Er… Er hat mich geküsst und ich war total fertig wegen Malte… Ich wusste nicht was ich tue…«
»Du hast mit MEINEM FREUND geschlafen und das ist ernsthaft deine Entschuldigung?!«
»Ich…«
»Weißt du was?! Du widerst mich an! Such dir eine neue beste Freundin! Am besten eine die keinen Freund hat!« Sie öffnete die Tür, knallte sie zu und ließ mich stehen. Nur wenige Stunden später klingelte es erneut. Als ich die Tür öffnete, traf mich der Schlag.
»Malte?« Ohne auf mich zu achten, ging er rein. »Ja klar kannst du rein kommen. Nur zu.« Sagte ich ironisch und schloss die Tür. Er drehte sich um und küsste mich. »Was-«
»Es tut mir leid. Ich sehe ein, dass ich einen Fehler gemacht habe… Gib mir noch eine Chance und ich werde es anders machen. Ich liebe dich…«
»Ich dich auch…« Wir küssten uns und erneut klingelte es. »Was wollen heute alle von mir?« Murmelte ich und öffnete die Tür. »Marc? Was machst du denn hier?«
»Ich habe Jacky verlassen. Ich musste die ganze Zeit an letzte Nacht denken und mir ist klar geworden, dass ich dich liebe.«
»Wie bitte?!« Malte stand plötzlich hinter mir und sah mich entgeistert an.
»Malte, lass mich dir das alles erklären.«
»Vergiss es. Und das mit uns kannst du ebenfalls vergessen.« Er ging an Marc und mir vorbei und ging raus.
»Wir waren doch getrennt und es war nur Sex! Mehr nicht!« Schrie ich ihm noch hinterher. Er winkte ab und verschwand in der Dunkelheit.
»Nur Sex?« Marc schüttelte seinen Kopf.
»Marc…«
»Bye.« Auch er ging. »Ich dachte es könnte mit uns klappen und, dass du auch was für mich empfindest. Aber anscheinend stimmt das Sprichwort ‚Es kommt anders als man denkt‘ doch.« Und nun stand ich dar. Ganz alleine. Ich hatte jeden verloren. Nur meine Mutter und meine Tochter blieben mir. Das Schlimmste daran ich wusste zu hundert Prozent, dass ich Malte für immer lieben und mein Herz für immer ihm gehören würde. Und ich war mir sicher, dass ich als alte, verbitterte und unglückliche Frau irgendwann sterben würde…

-ENDE-





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