Es kommt anders als man denkt - Teil 19

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 20.02.2012


»Du wirst ihr nicht verzeihen oder?«
»Nein. Eine Freundin fängt nichts mit dem Freund ihrer Freundin an.«
»Komm.« Er nahm mich an der Hand und setzte sich mit mir aufs Sofa. Wir guckten Fernsehen und warteten bis meine Eltern aufstanden. Die Zeit vertrieben wir uns mit kuscheln und reden.
»Morgen Mama! Morgen Papa!« Rief ich ihnen gut gelaunt zu.
»Morgen ihr zwei.« Sagten sie total müde. Tobias und ich standen auf und gingen zu ihnen an den Esstisch.
»Ich muss euch was sagen.«
»Was denn?«
»Ihr kennt noch Tobias?«
»Sicher. Was machst du eigentlich hier?«
»Naja… Gestern auf der Party ist etwas aufgefallen und er hat sich um mich gekümmert. Aber egal. Ich bin jetzt mit ihm zusammen.« Zögerlich nahm ich seine Hand und sah meine Eltern gespannt an.
»Na dann viel Glück. Er scheint ein Guter zu sein im Gegensatz zu diesem Marcel«
»Zum Thema Marcel. Ihr gattet mir verboten mich mit ihm zu treffen. Wir sind aber zusammen gewesen. Dann hat er mich betrogen und ich hab Schluss gemacht. In den Sommerferien, in denen ich in Cuxhaven war, da sind wir wieder zusammen gekommen. Dann habe ich ihn gestern mit Kathi erwischt. Deshalb hat Tobias hier geschlafen.«
»Wie bitte?!«
»Ist er etwa…«
»Ja er ist der Vater von Isabel. Und nein er wird es nicht erfahren, weil Tobias die Vaterrolle übernehmen will.«
»Du kriegst jetzt sowas von Hausarrest Fräulein.«
»Damit habe ich kein Problem. Nehmt mir mein Handy und meinen Laptop ruhig weg. Aber lasst Tobias mich bitte besuchen und mich am Wochenende mit ihm nach Cuxhaven gehen. Und haltet Kathi von mir fern.«
»Nur wenn du etwas im Haushalt machst. Das heißt saugen, staubwischen, Müll rausbringen und so weiter.«
»Das mache ich.«
»Und sonst darfst du nur mit uns raus. Auch wenn du die Kleine mitnimmst.»Und sonst darfst du nur mit uns raus. Auch wenn du die Kleine mitnimmst.«
»Aber in den Garten darf ich doch?«
»Nur mit unserer Erlaubnis.«
»Geht klar. Einschlagen und ich halt mich dran.« Meine Eltern willigten ein und erst nach dem Verhandeln bemerkte ich, dass Tobias sich vor lachen krümmte. Wir setzten uns wieder aufs Sofa und beschäftigten uns den Rest des Tages mit Isabel.
In der Schule schauten uns dann alle komisch an weil wir Händchen hielten.
»Warum gucken die so?« Fragte er belustigt.
»Wahrscheinlich weil ich am ersten Tag dir gegenüber unfreundlich war und wir jetzt Händchen haltend rumlaufen. Dann kommt noch dazu, dass mein Freund mich erst gestern mit meiner besten Freundin betrogen hat.« Er räusperte sich und ich verbesserte mich sofort:»Mein EX-Freund.«
»Schon besser. Und das ergibt irgendwie einen Sinn.«
»Ich freu mich schon auf Samstag.«
»Ich mich auch.« Wir setzten uns an den Platz an dem ich an meinem ersten Tag gesessen hatte. Dass Kathi mich die ganze Zeit anschaute entging mir zwar nicht, aber sie war bei mir unten durch. Im Unterricht versuchte sie mich andauernd anzureden. Doch ich konzentrierte mich vollkommen auf Tobias, Vanessa und den Unterricht. Der Rest der Woche verlief ziemlich entspannt. Marc und Kathi riefen mich immer wieder an und ich legte immer wieder auf. Ich wollte mit ihnen nicht reden.
Am Freitag Nachmittag machten wir uns direkt nach der Schule auf den Weg nach Cuxhaven. Wir brachten unsere Sachen ins Hotel, fuhren mit den Bus in die Innenstadt und ich zeigte ihm alles. Am Deich begegneten wir Jonas. Das konnte ja was werden.
»Jenni? Bist du das?« Er verengte seine Augen und kam auf mich zu.
»Hey. Jonas…«
»Was machst du hier?«
»Ich wollte meinem… Meinem… Freund meine Heimatstadt zeigen.«
»Der ist dein Freund?« Er schaute Tobias prüfend an. »Ich versteh zwar nicht warum du mich für so ‘nen Saftsack verlassen hast, aber naja. Jedem das seine.« Genervt blickte ich zur Seite.
»Sei nicht so fies. Außerdem hab ich dich nicht für ihn sondern für einen anderen verlassen. Um genau zu sein der da hinten.« Mit dem Finger zeigte ich in die Richtung in der Marc stand.
»Ich versteh trotzdem nicht warum du mich überhaupt verlassen hast.«
»Lass uns gehen. Das müssen wir uns echt nicht reinziehen.« Wir machten einige Schritte in Richtung Fährhafen und schon stand Marc vor uns.
»Jenni!«
»Boah ne ey. Ich hab jetzt echt keinen Bock auf dich.«
»Ich hab schon gedacht ich hab dich für immer verloren!« Rief er erfreut.
»Hast du auch. Aus Spaß bin ich wegen dir hier.«
»Warum dann?«
»Ich wollte Tobias die Stadt zeigen.«
»Gib mir noch eine Chance. Bitte.«
»Nein.«
»Bitte.«
»Nein verdammt! Ich hab einen Freund!«
»Und wen?!« Ohne über Konsequenzen nachzudenken küsste ich Tobias und sah Marc an. Dieser lachte.
»Ah. Ich versteh schon. Die gleiche Nummer wie bei David was?«
»Nein man. Ich liebe ihn.«
»Mich hast du doch auch geliebt!«
»Du hast recht. Ich HABE dich geliebt. Und das ist schon schlimm genug. Dazu kommt noch, dass du die Freundschaft von Kathi und mir völlig kaputt gemacht hast!«
»Ich weiß doch, dass du mich einfach nur eifersüchtig machen willst.« Erst berührte er mich am Arm und nahm dann meine Hand.
»Finger weg Junge!« Tobias schubste Marc weg. »Sie gehört jetzt zu mir. Nicht mehr zu dir.« Wir gingen weiter und setzten uns auf die Treppe vor dem Anleger für die Fähren.
»Tut mir echt leid. Unser Wochenende ist echt panne.«
»Das du bei mir bist macht alles wieder gut.«
»Tut mir trotzdem leid.«
»Lass uns wieder ins Hotel. Da haben wir unsere Ruhe.«
Wieder im Hotel angekommen gingen wir in den Essenssaal. Im Zimmer legten wir uns sofort hin und schliefen ein. Nach dem Aufstehen holten wir uns Essen und fuhren wieder zurück. Ich war froh endlich wieder zu Hause bei meinen Eltern und meiner Kleinen zu sein.
»Wir sind wieder da!« Rief ich durch das Haus.
»Gut! Ab sofort hast du Hausarrest!«
»Danke Mama! Wo ist Isi?«
»Im Garten mit deinem Vater!«
»Kommst du mit?« Fragte ich Tobias während ich zur Terrassentür ging.
»Logisch.«
»Hey Schatzi!« Isabel krabbelte auf mich zu und ich nahm sie auf den Arm.
»Wo ist mein kleiner Sonnenschein?« Hörte ich Tobias hinter mir sagen. Die kleine wurde total hibbelig und ich gab sie ihm.
»Na Papa.«
»Hallo mein Schatz. Wie war das Wochenende?«
»Bis auf zwei Zwischenfällte wirklich gut. Und euers?«
»Anstrengend. Die kleine Maus hat uns echt auf Trab gehalten.«
»Ach was. Sie ist total pflegeleicht.«
»Sie scheint dich und ihren Ziehvater vermisst zu haben. Was für Zwischenfälle denn?«
»Alte Bekannte.«
»Ich verstehe.«
»Wie wär’s wenn ich heute koch?«
»Was denn?«
»Weiß noch nicht. Muss ich mal schau’n.«
»So lang es schmeckt.«
»Perfekt!« Sagte ich und ging ins Haus. Nach dem Essen setzte ich mich kurz an den Laptop um meine Mails zu checken. Marc und Jonas hatten mir lauter Mails geschickt in denen sie beteuerten wie sehr sie mich jetzt hassten und Kathi in denen der Rest stand, was sie versucht hatte mir zu sagen:
‚Hey Jenni…
Auf meine Anrufe reagierst du ja nicht… Aber ich will mich nochmal entschuldigen. Du und Isabel sind neben meinen Eltern das Wichtigste für mich. Ich wollte dich wirklich nicht verletzen und Marc hat mir echt nichts bedeutet. Erinner dich doch bitte an die alten Zeiten. Wo wir noch beste Freunde waren. Wir haben schon so viel Scheiße durchgemacht. Wir waren immer für einander da. Und haben alles zusammen gemacht. Ich liebe dich und Isabel wirklich über alles. Bitte lass uns reden.‘
‚Heute, 16 Uhr, im Park. Am Teich.‘ Mit mulmigem Gefühl ging ich zum Teich und wartete auf sie...





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