Es kommt anders als man denkt - Teil 27

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 12.03.2012


»Marcel…«
»Du weißt schon noch, dass er meine beste Freundin genagelt hat?«
»Ja das weiß sie.« Marc stand plötzlich hinter Jacky und ich sah ihn mit großen Augen an. Es war komisch ihn jetzt wiederzusehen nach allem was passiert war.
»Marc…«
»Jenni… Sie macht sich aber keine Sorgen.«
»Warum?«
»Weil du meine beste Freundin bist.« Erklärte sie achselzuckend.
»Ich hab das Gefühl ich werde kaum noch hier sein…« Murmelte ich vor mich hin während ich die Taschen von Malte und mir in unser Zimmer brachte. Dann gingen alle, mit Ausnahme von Marc und mir, ins Wohnzimmer. Ich drückte ihn an die Wand und sagte:»Wenn du Jacky oder sonst irgendjemanden der mir etwas bedeutest in jeglicher Art verletzt, werde ich nicht zögern dir den Arsch aufzureißen und deinen kleinen Kumpanen da unten abzuhacken und zu vergraben. Und wir beide wissen ich kann das ohne mit der Wimper zu zucken tun. Verstanden?!«
»Ja, ja…«
»Schön.« Ich setzte ein Lächeln auf und ging ins Wohnzimmer zu den anderen. Bevor Marc auf reinkam konnte ich ihnen noch sagen, dass er nichts von Isabel wusste.
Nach einer Woche ging es Malte schon wirklich besser. Seine Wunden waren fast verheilt und wir saßen gemeinsam im Wohnzimmer.
»Weißt du was?« Seufzte er.
»Was denn?«
»Ich liebe dich abgöttisch.«
»Und ich dich erst.« Ich gab ihm einen Kuss und in genau dem Moment kam Marc rein.
»Geht für eure Kinderspielchen in euer Zimmer.« Meinte er mürrisch.
»Geh du doch in dein Zimmer.«
»Weißt du Jenni, seit unserer Trennung scheinst du wirklich langweilig geworden zu sein. Wenn ich so daran denke was wir früher gemacht haben…«
»Halt die Klappe! Wir wollten das niemandem sagen!«
»Gib’s zu. Du fandest es gut.«
»Vielleicht. Aber trotzdem bleibt das unter uns!«
»Was denn?« Interessiert richtete sich Malte auf.
»Sagen wir es so…« Ich richtete mich ebenfalls auf und sah ihm ins Gesicht. »FSK 18.« Ich klopfte ihm auf die Brust und schmunzelte.
»Was FSK 18?« Kam Jacky fragend zu uns.
»Wir haben darüber gesprochen was die beiden früher gemacht haben was so FSK 18 war.«
»Erzählt.«
»Also-«
»Fresse!« Sagte ich. Und ich war so in Rage, dass mir etwas rausrutschte, was ich gar nicht wollte. »Es geht niemand außer dich und mich was an! Außer vielleicht dein kaputtes Bett!« Ich hielt mir die Hände über den Mund und murmelte:»Ups…«
»Ein kaputtes Bett?« Prusteten Jacky und Malte los.
»Alles ihre Schuld.« Unschuldig schaute Marc die beiden an.
»Na und?? Wegen dir ist mein Zelt kaputt!« Jacky und Malte hörten nicht mehr auf zu lachen und Marc erwiderte bloß:»Komm schon. Die Campingwochenenden waren doch echt genial.«
»Da hast du recht…«
»Wie wäre es wenn wir mal wieder eins machen?«
»Nächste Woche vielleicht. Aber wenn, dann nur mit den anderen.« Sofort stürmte Jacky raus und kam kurze Zeit später wieder.
»Also Andy und Cleo können nicht. Sie gehen auf ein Konzert.«
»Konzert? Der wievielte ist heute??«
»Der 15.1. Warum?«
»Scheiße! Ich muss mir noch eine Deichbrandkarte holen!«
»Fuck! Bestell mir auch eine!« Ich sprang auf und rannte fluchend zum Computer. »Und? Und? Und?«
»Warte.« Der Pc lud und nervös warteten Marc und ich auf die Anzeige ob wir welche bekamen oder nicht. »JAAAAAAAAAA!« Schrie ich und tanzte wild herum.
»Wie viele??«
»6 Stück!«
»Ja man! Wo ist Deichbrand eigentlich dieses Jahr?«
»Ich glaub in Nordholz.«
»Geil! Da wohnt meine Tante!«
»Deichbrand wir kommen!« Schrie ich und rannte zu Cleo und Andy ins Zimmer. »DEICHBRAND WIR KOMMEN!« Schrie ich so laut ich konnte. Dann rannte ich wieder ins Wohnzimmer und schrie es nochmal.
»Was ist das?
\"Bestes Festival am Meer!\"
\"Und wann?\"
\"Vom 12.7. bis zum 15.7.\"
\"Und du bestellst die Karten schon jetzt?
\"Die Karten gehen weg wie nichts. Ersten da kommen die besten Rock und Hip Hop Bands überhaupt und zweitens heißt das Sauf-Wochenende.\"
\"Ist ja geil.\"
\"Aaaaach!\"
Da es Malte am Wochenende noch nicht besser ging, blieben wir in der WG. Ich saß alleine in der Küche und Marc kam zu mir. »Möchtest du etwas essen?« Fragte er mir anlächelnd.
»Ja... Aber findest du es nicht komisch, dass wir uns nach dem Mist der abgelaufen ist wieder halbwegs verstehen?«
»Schon...«
»Wie hat das mit Kathi und dir angefangen?«
»Schon wieder das Thema?«
»Tut mir leid. Aber ich muss es wissen. Erzähl es mir bitte. Dann ist das Thema abgehakt.«
»Im Sommer war ich im Waldfreibad mit ein par Freunden. Weil du nicht mit wolltest, ist Kathi mitgekommen. Und als ich aus dem Wasser kam stand sie auf einmal vor mir und ich bin mit ihr weg gegangen um... Naja du weißt schon...«
»Ein bisschen kann ich jetzt verstehen warum sie sich in dich verliebt hat...«
»Warum?«
»Dein Sixpack. Sie stand schon immer auf Typen mit einem.«
»Du auch?«
»Ne. Nicht unbedingt. Wäre schon schön wenn die nicht so eine Fettschicht hätten. Aber ich achte im Gegensatz zu ihr eher auf die inneren Werte.« Mit einem Nicken beendete er die Unterhaltung und machte uns etwas zu essen. Er setzte sich zu mir und wir aßen.
»Hast du mir eigentlich verzogen?«
»Erstens: Man spricht nicht mit vollem Mund Herr Kröncke. Und Zweitens: Ich denke schon. Du bist immerhin mit meiner besten Freundin zusammen und machst sie wirklich glücklich. Und selbst wenn nicht wäre es eh nur noch ein Jahr.«
»Warum nur noch ein Jahr? Was meinst du damit?«
»Wenn ich nächstes Jahr mit dem Studium fertig bin ziehe ich wieder nach Berlin.«
»Willst du nicht bei Malte bleiben?«
»Klar will ich das. Aber ich vermisse halt meine Mutter und sie braucht mich.«
»Wie jetzt? Sie hat doch Werner.«
»Nicht mehr.«
»Haben sie sich getrennt?«
»Nein. Mein Vater ist letzte Woche gestorben...« Mir lief eine Träne an der Wang herunter und ich wischte sie sofort wieder weg.
»Oh... Tut mir leid... Wann ist die Beerdigung?«
»Am Dienstag...«
»Oh...« Die Stimmung kippte und es herrschte eine Unangenehme Stille.
»Hattest du eigentlich vor mir schon mal... Ähm... Mit jemandem geschlafen?«
»Ja. Und du?«
Ganz ehrlich?«
»Natürlich.«
»Nein.«
»Ich war dein Erster?«
»Jap...«
»Tut mir jetzt nur noch mehr leid, dass ich dir diesen Mist angetan habe... Ich habe dir wirklich weh getan...«
»Das Thema ist jetzt abgehakt. Ich hab damit abgeschlossen. Genauso wie mit Kathi.«
»Ihr seid keine Freunde mehr?«
»Ne. Warum auch?«
»Weil wir auch wieder Freunde sind?«
»Ach sind wir das?« Fragte ich lachend.
»Meiner Meinung nach schon. Also jedenfalls bist du zur Zeit meine beste Freundin.«
»Danke... Meiner Meinung nach sind wir auch wieder Freunde.« Nach diesem klärenden Gespräch ging ich ins Bett und versuchte Malte nicht aufzuwecken.
Am nächsten Morgen ging ich joggen und als ich wieder da war, fragte Marc:»Wo warst du?«
»Joggen.« Ich ging mich schnell umziehen, zog mir meine Jacke über und bat ihn:»Kannst du Malte bitte sagen, dass ich später nach Hause komme? Muss jetzt zu einer Freundin und heute Abend arbeiten.« Mit diesen Worten verließ ich die Wohnung und machte mich auf den Weg zu Alina. Am Abend dauerte es nicht lange bis sich der Club füllte und eine riesige Menge von Leuten auf der Tanzfläche standen. Bei der 5. Platte die ich auflegte, kam Malte die Treppe zu meinem Pult rauf und ich fragte ihn:»Was machst du hier?«
»Ich hab dich den ganzen Tag nicht gesehen.«
»Hättest du nicht warten können bis ich wieder zu Hause bin?«
»tut mir leid, dass ich dich vermisst habe.« Sagte er mit ironischem Unterton.
»Das meinte ich nicht so. Ich hab dich doch auch vermisst. Aber ich mach mir halt Sorgen um dich.«
»Du machst dir Sorgen um mich?«
»Ja. Du wurdest vor einer Woche niedergestochen. Ich denke, dass es da normal ist wenn man jemanden wirklich liebt.«
»Du sollst dir doch keine Sorgen um mich machen.«
»Ich ich mir keine Sorgen machen darf, dann versprich mir wenigstens, dass du nicht zu viel trinkst und bis meine Schicht zu Ende ist auf mich wartest.«
»Es wird nicht dazu kommen, dass ich zu viel trinke.«
»Warum?«
»Weil ich die ganze Zeit hierbleiben werde.«
»Na das ist doch mal eine tolle Überraschung.« Grinsend stellte ich mich wieder ans Mischpult und er legte seine Arme um mich. Ich legte die nächste Platte auf, spielte an den Reglern und lehnte mich an ihn.
»Meine Maus als Dj...«
»Jetzt soll mal jemand sagen, dass es ein Männerjob ist...« Ich schaute zu ihm rauf, küsste ihn und lächelte.»Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich mir gewünscht habe mal so glücklich zu sein. Ein genialer Job, den besten Freund der Welt und ein Studium zu meinem Traumjob, das derbe gut läuft...«
»Hey ihr Turteltauben.« Marc stand plötzlich neben uns und lachten sagte ich:»Na du. Wo hast Jacky gelassen?«
»Die ist aufm Klo.«
»Wie war das nochmal mit einem Quickie auf dem Klo?«Lachte ich.
»Heute nicht.«
»Quickie auf dem Klo?«
»Hast er mir mal auf \'ner Party vorgeschlagen.«
»Alter!« Maltes geschockte Reaktion brachte Marc und mich so zum lachen, dass wir uns sogar abstützen mussten. Am Ende meiner Schicht, tanzten Malte und ich noch etwas und gingen dann nach Hause.
Am nächsten Morgen stand ich wie immer früh auf. Aber ich ging nicht joggen, sondern setzte mich in die Küche und lernte. In ein par Wochen waren die Abschlussarbeiten dran und ich durfte sie nicht verhauen. Es ging immerhin um meine Zukunft. Und die meiner Tochter.
Am Dienstag war es dann endlich soweit. Ich müsste die Abschlussarbeit schreiben. völlig nervös zupfte ich an meiner Kette und meinem Pulli rum.
»Hey, entspann dich.« Malte hielt meine Hände fest und schaute mir in die Augen. »Du packst das.« Sagte er zuversichtlich.
»Bist du dir sicher?«
»Zu hundert Prozent.«
»Das... Das ist gut... Glaub ich...«
»Viel Glück.« Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich nickte.
»Das werde ich brauchen.« Ich küsste ihn und ging in die Klasse. Die Arbeit gab ich als eine der Letzten ab. Vor der Klasse wartete Malte bereits.
»Wie war es?«
»Ganz gut. Denke ich...«
»Wann kriegst du das Ergebnis?«
»In einer Woche.« Er legte seinen Arm um mich und wir gingen los.
Die folgende Woche war schrecklich und ich konnte nicht schlafen. Die ganze Zeit dachte ich an die Prüfung und malte mir die schlimmsten Sachen überhaupt aus. In der Uni wartete ich mit Alina gespannt auf unser Ergebnis. Der Lehrer nannte meinen Namen und ich fing an zu zittern. »Jennifer Winkelmann.« Er runzelte seine Stirn und schaute genauer auf sein Blatt...





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