So brav und doch so sexy - Teil 16

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 01.08.2012


16. Kapitel…Erste Gewitterwolken!



Anne stand im Türrahmen.
Durch den Lichtschein hinter ihr sah es aus, als würde sie gerade vom Himmel herab steigen.
Die Seide des Kimonos funkelte zartrosa, mit zahlreichen roten Rosen und bunten Schmetterlingen verziert. Der Obi war aus einem hellen Silber. Und ihre Haare glänzten golden im Licht. Die Klammer mit der sie hochgesteckt waren, schimmerte bläulich im Mondlicht. Zwei kleine dünne Strähnen fielen in sanften Wellen um ihre Wangen. Die langen Ohrringe funkelten wie tausend kleine Sterne. Genau wie die feine Silberkette mit dem Anhänger in Herzform.

Dazu strahlte sie eine Würde aus, die schon fast überirdisch schien. Bewundernde Blicke sprachen zu ihr. Schon fast andächtig stieg sie die Stufen herunter und blieb vor ihnen stehen. Talas Gesicht könnte man schon weitestgehend als Gaffen bezeichnen. Und selbst Hilary guckte etwas neidisch drein, während Mariah begeistert lächelte.

Anne sah die erstaunten Blicke ihrer Freunde und errötete leicht. Mittlerweile hasste sie es. Diese Verlegenheit konnte nochmal schlimm enden. Wer weiß wohin das manchmal führen konnte. Auch auf diesem Gebiet hatte sie mehr als nur wenig Erfahrung.

Am meisten aber wunderte sie sich darüber, dass Kai hier war. *Er kommt doch wohl nicht mit oder? Irgendwie passt es mir jetzt nicht. Schon komisch. Vorhin hätte ich noch alles dafür getan.* Befremdet sah sie ihn an. Ruhig erwiderte er ihren Blick. *Was sie wohl gerade denkt?* fragte er sich innerlich. *Sie sieht wirklich bezaubernd aus. So reif und erwachsen. So ….Wo kommt bloß das jetzt wieder her?* Über sich selbst verärgert sah er weg. Anne sah es und seufzte abermals resigniert. Für sie war es, als wolle er sich nicht mit jemanden wie sie abgeben. Den Schmerz den sie dabei verspürte, versuchte sie ganz weit weg zu schieben.

„Du siehst einfach ganz toll aus, Anne.“ Hiro sah sie bewundernd an.
„Dankeschön“ mehr brachte sie nicht zustande. Schnell legte sie ihre Hand in Talas. Dass dieser dabei zusammen zuckte bemerkte sie nicht. Viel zu sehr war sie in Gedanken gefangen. *Wieso hat er einfach weggeguckt? Sehe ich wirklich so schrecklich aus?* ihr Unbehagen wuschst sekündlich.
„Wir wollte jetzt wirklich endlich mal los. Der Lärm ist ja bis hier her zu hören. Wahrscheinlich haben wir schon das Beste verpasst. Auf geht’s!!“ Ray übernahm den Anfang mit Mariah. Die Anderen folgten ihnen.

Dort angekommen waren alle für das fest eingestimmt. Hilary hüpfte wie ein kleines Kind hin und her.
„Anne los komm mit. Da müssen wir unbedingt hin. Das musst du einfach einmal versucht haben.“ Sie führte Anne zu einem Stand wo man Goldfische mit einen komischen kleinen Netz Ding, wie Anne fand, fangen musste. Hilary versuchte es wieder und wieder. Doch fang sie keinen einzigen.
Anne hatte wesentlich mehr Glück. Nur die ersten zwei fing sie nicht. Doch die letzten drei kamen wie von selbst. Begeistert klatschte Hilary in die Hände und auch Mariah war vollkommen entzückt.

„Du bist ein echtes Naturtalent. Ich bin so stolz auf dich.“ Tala nahm sie wieder in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Verträumt lächelte sie zu ihm hinauf. *Also langsam geht es mir auf die Nerven so klein zu sein. Immer muss ich mir den Nacken verrenken.* Welche komischen Gedanken ihr durch den Kopf gingen, wussten alle natürlich nicht.

Kai sah es und verspürte tiefe Eifersucht in sich aufkeimen. Ja, er war wirklich und wahrhaftig eifersüchtig. Er wollte am liebsten hingehen und Tala von Anne weg reißen. Nur mit Mühe widerstand er diesen Drang, der ihm zu verschlingen drohte.
Warum verspürte er bloß immer mehr neue Gefühle. Eifersucht kannte er nicht bisher. Es war ganz neu für ihn. Tala strich Anne grade über den Kopf und sie lächelte glücklich und schmiegte sich an den Russen.

Dieser wirkte grade unverschämt glücklich. Und zum ersten Mal wünschte Kai sich anders zu sein. „NORMAL“ zu sein. Über seine eigenen Gedanken überrascht, verdrängte er diese Gefühle schnell wieder. Selbst wenn er sich irgendwas eingestehen würde, was er nicht vorhatte, würde es zu nichts fühlen. Anne gehörte ja wohl zu Tala. Der junge Halbrusse dachte nicht einmal daran, dass sie es anders empfinden könnte.

Tyson war natürlich, wie eigentlich immer, am Essen. Leckere Tintenfisch Bällchen. Auch Kenny ließ es sich schmecken. Max hatte für sich lieber Maiskolben gewählt. Ray stand nur schmunzelnd daneben und musste über Tyson lachten.
„Was wollt ihr denn essen, meine hübschen Ladys?“ Hiro lächelte galant nach bester Manier.
Heiter lachend kamen sie zu ihm.

„Ach du mal wieder. Tyson sollte sich mal ein Beispiel an dir nehmen.“ Zwinkerte Hilary zu Tysons Bruder. Dieser grinste nur frech und sah zu dem Genannten.
Dieser schien es gar nicht gehört zu haben. Vergnügt ging Anne auf Tyson zu. Ihr schelmisches Grinsen dabei konnte nichts Gutes heißen. Nicht für den Vielfraß.

Der Dreimalige Weltmeister konnte gar nicht so schnell gucken, wie Anne ihm die letzten drei Bällchen weggenommen und selbst gegessen hatte. Er sah sie nur verblüfft an. Dann wieder auf seinen Teller, wieder zu Anne und zum Teller. Erst dann begriff er, was los war.

„HEY!!!!!! Das waren meineeeeeee!“ die 19 Jährige rannte schnell vor Tyson davon. Kopfschüttelnd sahen sie hinterher wie Anne Tyson immer wieder entwischte. Sie war wirklich gut. Naja, mit Tyson als Gegenpart keine wirkliche Leistung. Ray lachte sich halb schlapp und Kenny verschluckte sich an seinem Getränk. Max machte den Spaß jetzt mit und jagte auch hinter Anne her. Sie war langsam Außer puste und außerdem war sie es nicht gewöhnt im Kimono zu rennen, geschweige denn auch nur zu laufen. Sie lief wieder in Richtung der anderen. Kurz bevor sie ankam, stolperte sie über dem Zaum des Kimonos und fiel fast der Länge nach hin.

Vertraute, starke Arme hielten sie fest umschlossen. Sie hob den Kopf und ihre Augen funkelten amüsiert. Ihre Wangen waren vom Rennen gerötet. Vielleicht auch eher wegen ihm, wie er sich in diesen Moment wünschte. *Schon wieder denk ich so was* Er wendete den Blick schnell ab und half ihr hoch. Genauso schnell sah auch sie weg, genau in Talas Augen. Sein Gesichtsausdruck verriet eine ganze Menge Wut. Sie erschrak und eilte auf ihn zu.

„Wölfchen?? Was hast du denn? Was ist los mit dir?“ Besorgt griff sie nach seinem Arm, nicht wissend was das in Tala auslöste. Erstarrt blieb er stehen. Anne kam um ihn rum uns sah ihn verwirrt an.
„Tala … ?“ Erst reagierte er gar nicht. Sie legte eine Hand an seine Wange und sah ihn liebevoll an.
*Warum muss sie es einem auch so schwer machen. Sie weiß einfach nicht wie verführerisch sie gerade aussieht.* Nur mit größter Mühe konnte er sich zusammen reißen. Die Hände des Russen waren beide zu Fäusten geballt. Anne sah nach unten und stellte erstaunt fest, was er tat.

Vorsichtig legte sie ihre auf die seinen und sofort entspannte er sich wieder.
Doch schon hatte er das nächste Problem. Sie berührte ihn schon wieder. Seine Selbstbeherrschung geriet gefährlich ins Wanken. Sein Herz raste schon jetzt wie verrückt.
„Alles ok. Musste nur grad an etwas denken.“ Dabei versuchte er zu lächeln.
„Mhh ok. Du wirst mir ja eh wieder nicht sagen an was.“ Frech steckte sie ihm die Zunge raus.

„Lasst uns weitergehen. Es gibt doch noch sooo viel zu sehen!“ schrie Tyson ein ganzes Stück entfernt.
„Jaaa. Wir sind ja gleich da.“ Lachend rannte sie los. Tala sah ihr nur wehmütig nach, bevor er sich zu Kai drehte und ihn wütend anfunkelte. *Das kann ja jetzt heiter werden. Dabei weiß er nicht mal das „Beste“* dachte Kai schon jetzt völlig genervt.

„Was sollte denn das werden?“ Aufgebracht stand er vor Kai.
„Ich habe sie doch nur aufgefangen. Wäre es dir lieber gewesen sie wäre gestürzt?“ Vielsagen sah Kai in direkt an. Und schon bemerkte er die Unsicherheit in Talas Blick. Nur für einen ganz kurzen Moment. Doch dieser war lang genug um bemerkt zu werden. Schließlich kannten die beiden sich ja auch schon ewig.
„Ja schon klar. Das mein ich auch gar nicht, Kai. Das weißt du ganz genau. Ich meine eure Blicke. Was läuft da zwischen euch?“ Tala sah Kai sehr herausfordernd an.

„Haha. Du hast ja vielleicht mal wieder komische Gedanken. Sorry das ich dich enttäuschen muss, aber eigentlich solltest du mittlerweile meinen Geschmack kennen.“ Kai konnte das Lachen nun nicht mehr unterdrücken. Dass es nur äußerlich war, wusste Tala natürlich nicht. *Zum Glück hört sie nicht zu.* dachte er noch beiläufig.

„Das schon, aber Anne ist anziehend. Da könnte ich mir sogar vorstellen das du schwach wirst.“ Ernst sah er ihn an. *So viel Mienenspiel ist ja echt schon verrückt* bemerkte Kais innere Stimme erstaunt.
„Sehr lustig, Tala. Wenn sie wenigstens große Brüste hätte vielleicht noch. Aber allein ihre Unschuld lässt mich kalt.“ Sein spöttischer Blick schien genau das auszudrücken, wie Tala nun erleichtert feststellte.
„Also würde es dir ganz bestimmt nichts ausmachen, wenn ich ihr meine Gefühle gestehe, oder?“
„Wieso sollte es. Geht mich ja auch nichts an. Solang du sie dann endlich mal erziehst und ihr Manieren beibringst. Daran mangelt es ihr noch mehr als an Erfahrung.“ Ohne Tala noch einmal anzusehen ging er den anderen hinterher.

*Ich wollte ihn wohl nicht noch mehr auf falsche Gedanken bringe, sonst hab ich wenig Chancen an mein Ziel zu kommen* dachte Tala frustriert. Er sah zu seinen Freunden und seiner kleinen Rose. Sie lachte die ganze Zeit und sah mehr als nur einfach glücklich aus. Am Tage ihrer Ankunft, sah sie ganz anders aus. Total verspannt und…*Moment mal. Verspannt?* In Talas Kopf formte sich eine Idee. Ja, so könnte es klappen ihr näher zu kommen, ohne schon jetzt irgendwas zu verraten, oder sie zu verschrecken. Nun stahl sich wieder ein glückliches lächeln auf seine Lippen und er ging zu ihr.

„Na meine Rose? Du strahlst ja so.“ Er reichte ihr seinen Arm. Glücklich, da alles wieder in Ordnung mit ihm schien, hakte sie sich unter.
„Na klar. Ich bin ja auch unendlich glücklich hier. Am liebsten würde ich für immer hierbleiben. Es ist einfach traumhaft. Schade das ihr nicht hier wohnt und ich nicht bei euch einziehen kann.“ Lachend drehte sie sich zu einer Bude mit wunderschönen handgefertigten Tüchern um.
Genau in diesen Moment, ging den anderen das gleiche durch den Kopf. Wenn sie in dem Haus einziehen würden … Das wäre keine schlechte Idee von ihr. Man müsste nur Mr. Dickenson davon überzeugen.






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