So brav und doch so sexy - Teil 20

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 10.09.2012


20. Kapitel… Frühstück der anderen Art




Sayuri saß bei den anderen am gedeckten Tisch und plauderte angeregt mit Mariah und Hilary. Sofort sank die Stimmung der 19 Jährigen wieder auf den absoluten Nullpunkt. Konnte Kai seine Weiber nicht wenigstens nach Hause schicken? Musste er es ihr auch noch unter die Nase reiben? Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit ihr.
Doch bevor Anne noch auf dem Absatz kehrt machen konnte, hatte Tyson sie schon entdeckt und winkte sie heran.
„Ach dann kommst du auch noch?“ begrüßte er sie fröhlich.
„Ich habe vorhin schon mit Kai geschimpft. Er muss dich ja sehr spät nach Hause gebracht haben.“ Dabei zwinkerte er ihr verschwörerisch zu.

„Ganz im Gegenteil.“ entgegnete sie kühl und setzte sich. Diesmal jedoch neben Tala, da Sayuri auf ihrem Platz neben Kai saß. Und auch um ihn nicht noch einmal näher zu kommen.
„Ich bin gleich nach dem Feuerwerk zurückgekommen.“
„OHH!“ war es von Ray zu hören. Er klang enttäusch oder bildete sie sich das bloß ein? Und auch verwirrt bei ihrer eiskalten Stimme. Doch er erholte sich rasch.

Tala legte derweil einen Arm um Anne und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Guten Morgen, meine schöne Rose. Du siehst bezaubernd aus.“ Seine heitere Stimme machte sie fröhlich. Und dann wollte sie etwas versuchen.
„Guten Morgen mein Wölfchen.“ Liebevoll lächelte sie den Russen an und… küsste ihn… auf den Mund, vor allen anderen. Fast meinte sie Kai nach Luft schnappen zu hören. Auch die anderen schienen mehr als nur verdutzt. Tala hingegen konnte sein Glück kaum fassen. Genussvoll legte er seine Arme um Anne. Die ließ es einfach geschehen. *Du wirst schon sehen wer gewinnt mein lieber Kai.* dachte sie und seufzte innerlich.

„Das nenn ich doch mal einen guten Morgen Kuss.“ Tala lächelte überglücklich. Ray runzelte verwirrt die Stirn. Und Hiro sah es an sich, die Situation zu retten.
„Was habt ihr denn heute alle so vor?“ fragte er ganz unschuldig in die Runde.
Zu aller Überraschung antwortete Sayuri als erstes.
„Mein Bruder und ich fahren heute Abend in die Stadt, um unser gutes Geld im Casino auszugeben. Wollt ihr nicht alle mitkommen? Das wird bestimmt sehr lustig.“ Fragte sie strahlend und sah erwartungsvoll in die Runde. Man sah förmlich wie jeder über ihren Vorschlag nachdachte. Anne war die erste die sich dafür entschied, um Kai heute Abend wenigstens nicht sehen zu müssen. Aber da hatte sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wie man so schön sagt.

„Sehr gern. Du hast Recht. Das wird bestimmt sehr lustig.“ Meinte sie daher. Auch wenn sie Sayuri nicht wirklich leiden konnte, wollte sie doch nicht als verklemmt oder Mauerblümchen dastehen. Das könnte Sayuri so passen.
Und dann passierte etwas noch viel unglaublicheres.
„Gewöhnlich spiele ich zwar nicht, aber vielleicht steht mir ja heute mal das Glück zur Seite.“ Bewusst ignorierte er den mehr als nur wütenden Blick von Anne. Man sah ihr an das sie kochte. Na und, sollte sie doch. Er würde eh gewinnen. Wie aber war er bloß da rein geraten. Er wollte doch eigentlich nicht mit ihr spielen. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.

Ebenso ignorierte er den erstaunten Blick der anderen. Diese dachten sie hätten einen völlig Fremden am Tisch sitzen. Das war doch nicht ihr Kai.
Die 19 Jährige hätte ihm bei dieser Anspielung auf letzte Nacht am liebsten zum wiederholten Male eine Ohrfeige verpasst. Sayuri merkte anscheinen nichts von der Spannung, die zwischen den beiden herrschte.
Sie strahlte glücklich und zufrieden. *Heute werde ich Kai ganz für mich gewinnen.* dachte sie.
Hiro, Ray und Tala sahen das alles nicht sehr gelassen. Irgendetwas ging hier vor. Sie wussten nicht was es war, doch alle drei waren sich sicher, dass es nicht so gut ausgehen würde. Mindestens einer würde verletzt werden und sie bezweifelten aus gutem Grunde, dass dies Kai wäre.

„Wunderbar, dann ist das also auch abgemacht. Und jetzt müsst ihr mich leider entschuldigen. Ich habe meinen Bruder versprochen mit ihm shoppen zu gehen für heute Abend. Einen schönen Tag wünsche ich euch noch. Bis heute Abend.“

„Sayuri ist wirklich ganz reizend“, sagte Kai, als diese endlich gegangen war.
„Sie sorgt genau für die richtigen Arrangements.“
Gott sei Dank hatte sie ihm keinen Kuss gegeben. Und die Nacht würde er auch am liebsten wieder vergessen. Dabei hatte er dringend Ablenkung gebraucht. Sayuri hatte zwar einen tollen Körper aber Anne hatte leider Recht. Im Kopf war nicht so viel. Oder aber sie spielte das kleine Dummchen auch nur. Wenn dem so war, konnte sie es echt mehr als nur gut.

„Dir steht überhaupt kein Recht zu, jemanden zu verurteilen. Schon gar nicht Sayuri. Beweise mal lieber etwas mehr Anstand und halte dich von ihr fern, wenn du noch was von einer anderen willst.“ Gab Anne aufgebracht zurück.
„Aber nein, du verstehst mich vollkommen falsch. Erwiderte Kai kalt lachend und fügte umso eisiger hinzu:
„Sayuri ist eine großartige Hilfe für mein neues Ziel. Wie die richtige Ausrüstung beim bladen.“
Den anderen kam es ziemlich merkwürdig vor, da sie nicht wussten um was es ging. War gestern Abend noch mehr geschehen??? Womöglich zu viel???

Anne schwieg geschockt. Er benutze also andere, wie Sayuri ganz infam, um an sie heran zu kommen. Doch dann riss sie sich schnell zusammen.
„Interessant. Der große Kai Alexander Hiwatari kann seine Siege also nicht mehr allein erringen.“ Bemerkte sie so verächtlich und gleichgültig, wie nur eben möglich.

In seinen Augen zeigte sich ein Anflug von Humor, der jedoch schnell wieder der gewohnten Kälte wich.
„Sagen wir, in diesem Fall bin ich kleinen Erleichterungen nicht abgeneigt. Wenn das Spiel selbst schon eine Herausforderung ist, sollte man dankbar sein, wenn sich jemand anderes um das Spielfeld kümmert.“
„Ich fürchte, das wird dir auch nicht viel nützen,“ meinte Anne abweisend.
„Denn du vergisst anscheinend eins. Ich spiele nie, aber ich kämpfe. Und wenn es um die Fähigkeit des Sieges geht, stehe ich auch nicht allzu schlecht da.“
„Ich wusste schon, dass du ein ernst zu nehmender Gegner sein wirst, Kleines.“ Räumte Kai spöttisch lachend ein. Dann stand er auf.

Noch bevor Anne reagieren konnte, zerrte er sie am Arm hoch und achtete nicht auf die Gesichter der anderen. Mit Anne, die er mehr oder weniger hinter sich herzog, entfernte er sich ein ganzes Stück, damit diese die nächsten Worte nicht mitbekamen. Musste ja nicht jeder hören, was er getan hatte. Vor allem nicht, wenn er die Wette wirklich gewinnen wollte und das hatte er ganz sicher vor. Ungeachtet der Konsequenzen die sich unweigerlich daraus ergeben würden.

„Ich kenne eine ganz andere Anne, die es zu gewinnen gibt.“
„Hirngespinste.“ Tat Anne hastig ab, als er sie endlich losgelassen hatte. Wo seine Hand gerade noch war, bemerkte sie einen kleinen Schmerz.
„Nein, Kleines. Ich bin kein Träumer, sondern Realist.
Und Fakt eins ist: dass diese Anne mich gestern Abend mit wunderschönen großen grünen Augen angesehen hat. Wie sollte ein Mann aus Fleisch und Blut dem widerstehen können?
Und Fakt zwei: Sie hat in keiner Weise versucht, mich von sich zu stoßen. In der Tat hat sie sogar so willig reagiert, dass es ein Wunder ist, dass ich sie nicht sofort auf der Stelle genommen habe.
Und Fakt drei:…“
„Sehr lustig. Heb dir diese Sprüche für die lüsterne Sayuri auf.“ Unterbrach sie ihn bissig.
„Obwohl ich bezweifle, dass sie auch nur die Hälfte davon versteht.
„Eifersüchtig?“

Sie ignorierte ihn einfach und ging wieder zum Tisch. Für Anne war die Unterhaltung jedenfalls beendet. Egal wie geschickt sie taktieren mochte, er fand immer einen Weg, auf unangenehme Dinge zu sprechen zu kommen. Und sie war es allmählich Leid, heraus zu finden, zu welchen ehrlichen Gefühlen Kai fähig war. Oder was sie selbst dabei fühlte.

Gedanken verloren setzte sie sich wieder an den Tisch. Das Croissant auf ihrem Teller nahm sie Stück für Stück auseinander. Viele neugierige Augen waren auf sie gerichtet. Doch sie nahm sie gar nicht war, bis Tala sie ansprach.
„Was hast du gesagt?“ fragte sie sichtlich irritiert.
„Ich wollte nur wissen, was los ist. Und sag jetzt bloß nicht, dass nichts sei. Ich sehe es dir doch an.“
*Wenn ich es ihm doch nur erzählen könnte* war ihr einziger Gedanke bevor sie antwortete.

„Ja, du hast ja Recht. Aber ich bin kein kleines Kind mehr. Du brauchst dir um mich keine Sorgen machen, mein Wolf. Ich kann aber noch nicht darüber reden.“ Wehmütig war ihr Blick. Tala verstand es allerdings ganz anders. Er war richtig wütend und fuhr Anne an.
„Ich weiß schon lange, dass du kein Kind mehr bist. Du bist eine wunderschöne junge Frau. Und genau das ist das Problem. Verstehst du es denn nicht? Du ziehst dich immer weiter vor mir zurück. Wahrscheinlich ganz unbewusst, aber es schmerzt mich trotzdem gewaltig.“ Er stand auf und musste wegsehen. Die anderen am Tisch standen ebenfalls auf.
„Wir gehen mal rein. Wenn was ist, sagt bitte Bescheid.“ Meinte Ray noch, bevor alle verschwanden. Tala und Anne standen nun alleine dort.

„Tala … Ich … Es tut mir leid. Das ist nicht meine Absicht. Bitte glaub mir.“ Verzweifelt griff sie nach seinem Arm.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz