So brav und doch so sexy - Teil 19

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 17.08.2012


19. Kapitel…Hoher Wetteinsatz!



„Ah. Da seid ihr ja endlich. Wir haben uns schon furchtbare Sorgen gemacht. Erst verschwindest du, Kai und denn ist Anne nicht mehr wieder gekommen. Wir wollten schon losgehen und euch suchen!“ Tyson war total aufgebracht. Er hatte sich wirklich sehr große Sorgen gemacht. Kai konnte auf sich selbst aufpassen, doch Anne wohl weniger.
„Ja, war meine Schuld. Hab mich doch wirklich im Wald verlaufen. Gott sei Dank kam Kai zufällig dort auch vorbei.“ Sie versuchte eine schuldbewusste Miene zur Schau zu stellen.
Hiro, Ray und auch Tala sahen sie nur skeptisch an. Keiner der drei glaubte die Geschichte.

„Habt ihr denn wenigstens ein bisschen vom Feuerwerk gesehen?“ fragte nun Mariah interessiert. Auch sie wollte der Geschichte nicht so recht Glauben schenken. Verwundert sah Anne sich um.
„Ja haben wir. Grade als wir rauskamen, fing es an. Wirklich wunderschön. Aber sagt mal. Wo ist denn Sayuri hin?“ Sie konnte ihre Rivalin nirgends entdecken.

„Ach die wollte ihren Bruder holen. Müsste eigentlich gleich wieder da sein.“ Alle wandten sich an eine Gruppe von Bladern, während Anne sehnsüchtig zum Himmel sah. Am liebsten wollte sie aber eigentlich schon ins Bett. Das Ganze mit Kai hatte sie doch sehr aufgewühlt und sie hatte ihm sogar von ihrer Mutter erzählt. Etwas sehr seltenes. Naja, eigentlich hatte sie dieser Erfahrung niemanden bisher gesagt.
Direkt stiegen ihr wieder Tränen in die Augen. Kai sah es sofort.

„Ich glaube, wir verschwinden lieber.“ Kommentierte Kai diese Szene und führte Anne zum Wald. Sie war ihm wirklich unendlich dankbar dafür. Leider liefen sie dort genau Sayuri und ihrem Bruder in die Arme.
„Kai was für ein Zufall.“ rief Sayuri begeistert.
„Kommst du noch mit? Wir wollen den neuen Nachtklub in der Rue Mace testen. Der soll der Hit sein.“
Fragend sah er Anne an.

„Lass dich von mir nicht aufhalten.“ Erklärte sie eisig. Für einen törichten Augenblick hatte sie geglaubt, er wolle mit ihr zusammen sein.
„Dann hast du keine Lust mitzukommen?“ fragte er gelassen und ruhig.
„Ich befürchte, diese Art von Lokalen sind nicht grade meine Szene.“
„Woher willst du das wissen, wenn du es nicht ausprobiert hast?“

Ihr fiel keine passende Ausrede ein, also sagt sie das erst Beste was ihr einfiel.
„Ich möchte einfach ins Haus zurück.“
„Ganz wie du willst.“ Kai zuckte gleichgültig die Schultern und warf Sayuri einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Ich komme dann gleich nach.“
Anne wich vor ihm zurück.

„Vielen Dank, ich finde allein den Weg zum Haus zurück.“ Meinte sie beleidigt.
„Ich hab dich herbegleitet, also bringe ich dich auch zurück.“
„Sei doch nicht albern. Ich kam mit den anderen und …“
„Die haben jetzt auch noch irgendetwas anderes vor.“ Unterbrach er Anne und deutete mit dem Kopf auf die andere Seite des Standes. Dort standen diese bei einer Gruppe anderer Beyblader und unterhielten sich angeregt. Sie sahen sich nicht einmal Anne um..

Anne wollte weiter aufbegehren, aber Kai ließ sie nicht mehr zu Wort kommen. Er nahm sie am Arm und sagte:
„Gebe deinen Widerstand auf. Du wirst mich sowieso erst wieder beim Haus los.“
So seufzte sie nur resigniert und ging schweigend neben ihm her.


Im Wald herrschte natürlich nicht viel Betrieb, und die romantische Schönheit dieses Abends verschonte auch Annes Sinne nicht. Es war eine sternenklare Nacht, das Wasser von einem kleinen Bach rauschte sanft und die warme Luft war voll der Dürfte von Pinien, Kirsch- und Orangenblüten und wilden Kräutern, die sich zu einen Parfüm vermischten, das reines Urlaubs Feeling war.

Anne riskierte einen verstohlenen Seitenblick auf ihrem Begleiter. Er ging mit langen, lässigen Schritten, das Hemd hatte er weit geöffnet und die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.
Und sie dachte unwillkürlich, an die Art, auf die er sie manchmal anschaute. So, als würde sie ihm gefallen. Aber im nächsten Moment schien das wieder nur eine törichte Einbildung zu sein, dabei war sie überzeugte Realistin.

Plötzlich hielt sie den Atem an. Wie weit wollte er sie denn noch begleiten? Sie hatten das Haus erreicht und schwiegen noch immer. Kai verabschiedete sich nicht und kam wie selbstverständlich mit ins Haus. Dann gingen sie gemeinsam die Treppe nach oben. Ganz allmählich steigerte sich die Spannung in Anne ins unermessliche. Weshalb kam er soweit mit? Was hatte er vor? Sie vor der Zimmer Tür zum Abschied küssen?

Ihre Hand zitterte leicht. Als sie die Tür öffnete spürte sie, dass Kai sehr dicht hinter ihr stand und aus irgendeinen Impuls heraus wollte sie noch keine Antwort auf ihre Befürchtungen, sondern schob dieses Problem erst einmal auf.

„Möchtest du noch mit reinkommen, bevor du dich auf den Weg zu deiner Verabredung machst?“
„Gern!“ Anne ging mit gemischten Gefühlen vor ihm her ins Zimmer.
„Wodka oder lieber Brandy?“ Die Flaschen hatte Hilary ihr aufgedrängt, als sie in der Stadt waren, um die Klamotten zu kaufen.
„Wodka“ Er brauchte jetzt einfach was sehr starkes. Kai folgte ihr zum Tisch, auf dem die Flaschen mit Gläsern standen. Und als sie sich umdrehte, um ihn sein Glas zu geben, stand er bedrohlich dicht vor ihr.
Ich stockte sofort der Atem, als sie in seine hypnotischen Augen sah.

„Die Frisur gefällt mir.“ Sagte er sehr leise.
„Aber es sieht noch besser aus, wenn du das Haar offen trägst.“
Anne stand reglos da, als er die Nadeln löste und ihr Haar in weichen Locken auf die Schultern fallen ließ.
„Genau so“, murmelte er anerkennend und ließ eine Strähne durch seine Finger gleiten.
Ganz langsam wickelte er das Haar im Nacken um seine Hand und hielt Anne somit gefangen.

Als er sie an sich zog und zu ihr herunter beugte öffnete sie instinktiv den Mund. Kai hielt lächelnd inne, und Anne senkte beschämt den Blick.
Sie fühlte sich gedemütigt. Doch dann nahm er ihr das Glas aus der Hand, setzte es achtlos ab und zog sie endgültig in seine Arme. Sie konnte sich nicht wehren, denn sie spürte ein übermächtiges Verlangen nach seinem Kuss. So schloss sie nur die Augen, um es nicht sehen zu müssen, falls er wieder spöttisch reagierte.

Dann fühlte sie nur die zarte Berührung seiner Lippen auf den Augenlidern, der Schläfe und den Ohrläppchen. Sie stöhnte unwillkürlich, als er mit der Zunge an ihrem Mundwinkel spielte und bewegte den Kopf leicht, um seinen Kuss zu begegnen.
Kai lachte leise, zog sie noch fester an sich und strich ihr mit der Hand zärtlich über den Rücken. Er nagte sinnlich sanft an ihrer Unterlippe, und schließlich schlang Anne ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich in seine fordernde Umarmung. Sie war sich nur ihrer großen Sehnsucht bewusst, und ihr Körper sprach seine eigene, ihr völlig unbewusste Sprache.

Als der Halbrusse mit seiner Zunge tief in ihren Mund drang, gab sie sich diesen Kuss völlig hin. Unter den zärtlichen Berührungen von Kais Händen, mit denen er ihren Körper streichelte, schien ihre Haut zu brennen. Eine delikate Spannung erfüllte sie, als er ihre erregt geschwollene Brust umfing. Anne legte den Kopf zurück, stöhnte wollüstig und schien nur noch aus unzähligen sinnlichen Forderungen zu bestehen.


Und plötzlich war alles zerstört. Wie aus weiter Ferne drang sein leises Lachen allmählich zu ihr durch.
„Ich bekenne mich der Verleumdung schuldig, denn du bist ganz eindeutig nicht prüde.“
Anne wurde bleich, als die Realität so schockartig zurückkam.
„Lass mich los! Wie kannst du es nur wagen!“ rief sie empört und stieß ihn von sich.
„Verlass sofort mein Zimmer!“

Er hob spöttisch die Augenbrauen.
„Du hast mich doch herein gebeten.“, erinnerte er sie gelassen.
„Nun, und jetzt möchte ich, dass du gehst!“ forderte sie schroff.
Aber sie war genauso wütend auf sich selbst, wie auf ihn. Wie hatte sie nur in so beschämender Weise auf seine Abenteuerlust reagieren können. Sie eilte zur Tür und hielt sie ihm demonstrativ auf

„Sayuri wartet bestimmt schon!“ fügte sie schnippisch hinzu.
„Was lässt dich vermuten, dass ich an Sayuri interessiert bin?!“ fragte er provozierend ruhig und lächelte.
„Das kann ich dir ganz genau sagen,“ gab sie bissig zurück und schnaufte verächtlich.
„Du verschlingst sie jedes Mal förmlich mit deinen Blicken, als wäre sie deine nächste Mahlzeit.“

„Ich gebe zu, dass Sayuri ein ausgesprochen delikater Happen ist. Aber zu wenig, um den Appetit eines Mannes wirklich zu stillen. Du hingegen wärst sehr viel mehr eine Herausforderung.“ Er musterte sie eindringlich und beschämend intim.
„Und einer Herausforderung konnte ich noch nie widerstehen. Je vereister und gefährlicher ein Berg ist, desto größer ist die Befriedigung, wenn man ihn bezwungen hat.“

Anne konnte es einfach nicht fassen. Dieser Mann hatte keine Gefühle. Er spielte nur äußerst gefährliche Spiele, um sich seine eigene Größe zu bestätigen. Es war der krankhafte Wunsch, um jeden Preis zu dominieren, und nicht betörende Männlichkeit, auf die sie gerade so beschämend reagiert hatte.

„Bitte geh jetzt“ wiederholte sie ihre Aufforderung mit Nachdruck und schaute ihn verächtlich an. Er lachte wieder spöttisch.
„Nun gut. Aber uns bleiben noch ein paar Wochen hier. Wollen wir eine kleine Wette abschließen? Ich bin mir ganz sicher, dass ich dich noch vor unserer Abreise in mein Bett bekomme.“ Er nahm sein Glas und leerte es in einem Zug.
„Gute Nacht, Kleines.“

Anne schloss die Tür hinter ihm, sank matt auf das Bett und schloss gequält die Augen. Meinte er diese Wette ernst? Und wie sollte sie sich wehren, wenn er es wirklich darauf anlegte, seine Ankündigung wahr zu machen?

Anne schlief sehr schlecht und befand sich nicht in ihrer strahlendsten Laune, als sie sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Veranda machte, um zu frühstücken. Die ganze Nacht hörte sie aus Kais Zimmer Geräusche. Sie wusste genau was für welche es waren und es schmerzte höllisch, genau zu wissen was Sache war. Kai hatte sich ja klar genug ausgedrückt. Aber Anne hatte auch die Worte noch im Ohr, das Sayuri nur ein Happen war und nicht ausreiche um seinen Hunger zu stillen. Vielleicht hatte sie ja doch noch eine reale Chance gegen diese Tussi.

Dieser Gedanke stimmte sie wieder fröhlich und sie öffnete die Tür zur Veranda.
Ray meinte, es wäre schöner draußen zu frühstücken, das es ja Urlaub sei, Sommer und so herrlich warm.
Plötzlich blieb sie entsetzt stehen.





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