Future Wife - Teil 22

Autor: Lora15
veröffentlicht am: 12.08.2011


Kapitel 22 – Die Galagaberge


Tatsächlich konnte man nichts erkennen. Der Nebel war radikal dicht.
„Es ist Nacht und ich bin ziemlich müde. Morgen wird sich der Nebel bestimmt schon gelegt haben. Wir können morgen immer noch auf Erkundungstour gehen.“, meinte Nova und stieg wieder ins Flugzeug. Ich rieb mir an den Armen, da es hier oben sehr kalt war und nur ein T-Shirt mit Stulpen trug.
„Es ist auch kalt.“, stotterte ich.
So schnell wie wir draußen waren, waren wir auch wieder drin-nen. Alex fluchte weil der Heizkörper beschädigt wurde. Doch Nova brachte warme Wolldecken und Valerie lag auf einem aufklappbaren Bett. Trotz dieser Decke zitterte mein Körper immer noch. Ich legte mich auf ein weiteres Bett und konnte dennoch nicht einschlafen weil meine Zähne klapperten. Die anderen schliefen schon sofort ein, aber Ryan bemerkte mein Klappern.
„Immer noch kalt?“, fragte er lächelnd.
„Ein bisschen.“, schlotterte ich. Er legte sich hinter mich und schlang seinen Arm um meinen Bauch. Er deckte mich mit seiner Decke noch zu und presste sich eng an mich. Meine Zähne klapperten nicht mehr und mir wurde warm. Ich war vollkommen müde und ein wenig angeschlagen, weil wir nicht zu Hause waren.
Am nächsten Morgen war der Nebel verschwunden und außer mir und Valerie war keiner mehr im Schiff. Sogar Ryan war nicht mehr hinter mir, aber seine Decke hat er da gelassen. Lässig stand ich auch und ging zu Valerie, die noch schlief. Ihr schien es besser zu gehen. Im Cockpit hatten sie die Jalousien herunter gefahren, damit es schön dunkel im Schiff blieb. Auf einem Knopfdruck fuhren sie wieder hoch und die Sonne schien. Über dem Stein ging der Dschungel weiter, vielleicht sollten wir dort mal hochgehen. Ich musste die Frachtklappe öffnen, da der andere Ausgang klemmte. Die Sonne schien in meine Augen und ich hörte schon die ersten Wörter von Alex.
„Wir können etwa nur hier weg, wenn wir ein Signal aussenden oder ein anderes Schiff finden mit dem wir nach Hause fliegen können. Ich hab gehört es soll sogar hier Einheimische geben.“, lachte er zum Schluss.
„Das ist Blödsinn! Die Berge sind viel zu hoch für sie. Wie hätten sie denn hier hinauf kommen können?“, meinte Jim.
„Mit einem Flugzeug?“
„Natürlich. Einheimische die die Natur schützen und ehren fliegen mit einem aus Metall gebauten, Schrottkiste nach oben.“
„Du musst mir ja nicht glauben.“, entgegnete Alex.
„Morgen!“, rief ich.
Ich wurde von allen zurück gegrüßt, aber Nova fehlte.
„Wo ist Nova?“
„Sie hat sich auf die Suche nach etwas brauchbaren gemacht.“, antwortete Ryan.
„Wo finde ich etwas zu essen?“
„Im Schiff.“
Es gab einen Kühlschrank im Frachtraum, den ich mir sofort zu Nutze machte. Dort waren Obstsorten und Fertiggerichte in Dosen drinnen. Dosenfutter mochte ich nicht und deswegen nahm ich mir einen Apfel und eine Banane. Jim nahm sich seinen Stuhl nach draußen und legte sich in die Sonne. Er hatte sein Hemd ausgezogen und genoss die Wärme der Sonne.
„Hey Jim, wir sind hier nicht im Urlaub.“, rief ich und lachte zum Schluss.
„Wenn du einen Plan hast wie wir hier wegkommen, dann hör ich auf mich zu sonnen. Außerdem, wann trifft man schon so eine Gelegenheit. In der vier Himmelsstadt ist es sowieso kaum sonnig, weil die Häuser alles verdecken.“
„Da hast du Recht.“, gestand ich.
Bevor ich in den Apfel reinbiss, erschrak ich fürchterlich, etwas entriss ihn aus meiner Hand. Als ich auf den Boden schaute, steckte der Apfel in einem Pfeil. Wie angewurzelt blieb ich ste-hen und jubelnde Schreie ertönten oben auf einer Hangebene von einigen merkwürdig gekleideten Menschen. Ihre Haut war dunkler als unsere und ihre Haare waren mit buntem Holz-schmuck besteckt. Ihre Kleidung war aus Fellen und ihre Ge-sichtsausdrücke waren nicht gerade freundlich. Sie zielten mit einem Bogen auf uns.
„Wenn einer uns zu nahe kommt, dann schießen wir.“, warnte einer der Männer und sprach dabei mit einem Akzent.
„Was sagtest du noch gleich, Jim?“, stammelte ich.
Er zog sich rasch sein T-Shirt an, dann kam auch gleich Nova und hielt dem einen Mann die Pistole gegen den Kopf.
„Ich denke wir sollten das ohne Waffen klären, oder?“, sprach sie mit kühler Stimme. Der Mann gab eine Handbewegung und sie ließen die Waffen runter. Nova sprang den Abhang herunter und lief zu uns.
„Das sind Menschen aus unserer Heimat, also von der Erde. Sie haben sich schon seit einigen Jahren hier eingelebt. Wahrscheinlich sind sie nicht sehr erfreut darüber, dass wir ihr Reich stören, aber wenn wir mit ihnen reden, könnten sie uns helfen.“
Die Männer stiegen den Abhang hinunter.
„Was wollt ihr hier?“, fragte der Mann, der anscheinend ihr das Sagen hatte.
„Wir kommen in friedlicher Absicht, das heißt unser Schiff ist abgestürzt und nun kommen wir nicht nach Hause. Wir dachten ihr könntet uns helfen.“, schlug Alex vor.
„Helfen? Ja, das könnten wir. Aber leider gibt es da ein kleines Problem. Was bekommen wir dafür.“
„Was verlangt ihr?“
„Das müsst ihr mit unserem Häuptling besprechen. Kommt.“, rief er und wir folgten ihnen. Tief Dschungel verborgen trafen wir dann auf ihre Heimat. Überall waren Zelte aufgestellt und es liefen Frauen und Kinder umher. Sie starrten uns ängstlich an und gingen in die Zelte, sobald wir an ihnen vorbeiliefen. Vor einem besonders großen Zelt blieben wir stehen. Ein Mann mit einer Federkrone und langem Gewand stand von einem Kissen auf.
„Ich hab das Gefühl, das diese Menschen Indianer sind, oder?“, flüsterte ich Jim zu.
„Gut möglich, bestimmt würde es…“, stoppte er am Schluss und blickte erschrocken zu mir.
„Valerie ist noch im Flugzeug.“, munkelte er panisch.
Valerie hatten wir völlig vergessen, weil die Indianer uns über-raschten. Sie wird uns nicht finden können. Der Dschungel hier ist der reinste Irrgarten.
„Sobald wir hier fertig sind, soll Ryan sich zu ihr teleportieren.“
„Gut.“
Er trat vor zu Alex und hob eine Hand, als wollte er zeigen dass sie auch in friedlicher Absicht hier sind.
„Ihr seid also abgestürzt und braucht nun ein Schiff, richtig?“
„Ja.“
„Ihr bekommt eins, wir haben eines hier versteckt und es funktioniert auch. Jedoch möchten wir euch ebenfalls um einen Gefallen bitten.“
„Und der wäre?“, fragte Alex unsicher und hatte ein ungutes Gefühl dabei.
„Es herrscht schon seit vielen Jahren Krieg zwischen einem anderen Stamm, obwohl wir davor wunderbare friedliche Jahre hatten. Jedoch glaubte der anderen Stamm an ein Geschenk ihres Gottes. Sie möchten ihren Kriegsanführer mit einem der Stadtbewohner verheiraten, damit sie ein wichtiges Ritual durchführen können. Nur leider findet man nicht überall einen Stadtbewohner. Wir schlugen dem anderen Stamm also einen Handel vor, einer meiner Leute flog mit dem Schiff in die Menschenstadt und sprach mit einem der Frauen, aber keine wollte es mit uns zu tun haben. Also mussten wir warten auf ein Wunder. Und jetzt sind Stadtmenschen hier auf unseren Bergen gelandet und wir schlagen ihnen ein Handel vor. Deswegen möchten wir das einer der zwei Mädchen den Kriegsanführer heiratete und dafür bekommt ihr unser Schiff.“
„Das ist albern.“, meinte Jim.
„Es ist eure Entscheidung.“
Mit einer raschen Handbewegung kamen zwei seiner Wachen auf uns zu und baten uns hinaus zu gehen. „Wenn ihr eine Entscheidung getroffen habt, dann sagt mir Bescheid.“
Draußen bekamen wir ein Zelt und dort sprachen wir über den Deal. Ryan konnte nicht mitreden, da er sich sofort wieder zum Schiff zurück teleportierte um Valerie zu holen.
„Wir haben eigentlich keine andere Wahl.“, meinte Nova. „Dadurch das die ganzen Instrumente kaputt sind, konnten wir auch keine Signal an das Zentrum schicken. Der Professor hat überhaupt keine Ahnung wo wir sind und außerdem liegt uns Benett im Nacken. Wahrscheinlich wird er uns sogar suchen.“
Einen Moment lang herrschte Stille. Ich konnte Nova das nicht antun und Valerie ist viel zu geschwächt dafür. Außerdem kann ich nach dieser Hochzeit sofort wieder weglaufen und der Stamm ist bestimmt wieder vereint, weil so der Handel der beiden war.
Mich riss ein Indianer aus meinen Gedanken und setzte sich zu uns ins Zelt.
„Das sind Geschenke des Häuptlings, bitte, tragt sie.“
Er drückte uns silberne Ringe in die Hand und sie sahen ziemlich nett aus.
Er verließ auch schon wieder das Zelt.
„Wir lassen sie lieber an. Wir dürfen sie nicht verärgern, wahr-scheinlich sind wir bei ihnen wirklich sicher.“
„Gut, ich werde diesen Typen heiraten.“, meldete ich mich.
„Was?“, riefen alle schockiert.
„Ich glaube Ryan gefällt das nicht.“, meinte Alex.
„Aber dir kann ich das nicht antun Nova. Außerdem hab ich Erfahrung wie man mit solchen Situationen umgeht. Vertraut mir.“
„Ich hab dabei ein ungutes Gefühl.“, murmelte er.
Wir benachrichtigten den Häuptling und er war sehr erfreut darüber das endlich eine Entscheidung gefallen war und das auch noch so plötzlich. Ryan tauchte mit Valerie immer noch nicht auf und das machte mir Sorgen. Vielleicht war Valerie nicht mehr im Schiff und er suchte sie. Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Er hätte Bescheid wissen müssen.
Am Abend meinte der Häuptling ich sollte mich so ankleiden wie sie. Zuerst zögerte ich, aber schließlich wollte ich nach Hause und willigte ein. Nun trug ich denselben Schmuck in den Haaren wie die anderen Frauen, ein kurzes Röckchen und ein bauchfreies Oberteil. Sie legten mir noch rasselnde Ketten an meine Füße, um den Hals und am Handgelenk. Ich kam mir etwas albern vor und zog ständig den Rock etwas herunter. Der Typ mit dem ich verheiratet werden sollte, war muskulös und hatte einen protzigen Gesichtsausdruck. Wir mussten uns auf ein Kissen knien und die Hände nach oben halten. Es wurde ein merkwürdiges Ritual durchgeführt und ständig folgten Sprüche und Gesang, sowie Trommelschläge und Tänze. Als es endlich zu Ende war, wollte ich wieder zu den anderen gehen, aber der protzige Typ zog mich in ein Zelt. Ich wollte mich losreißen und Hilfe rufen, aber der Gesang und das Getrommel waren zu laut. Das Zelt war von innen teilweise aus Holzwänden ziemlich groß.
Ich drückte mich gegen die Wand und hoffte das er mich gehen ließe. Aber dann fuhr er mit seinen Händen über meinen Bauch. Ich schubste ihn zur Seite, aber er versperrte mir wieder den Weg. Dann setzte ich meine Magnetkraft ein, aber es funktionierte nicht. Er griff nach meinem Handgelenk, jedoch war seine Kraft viel zu stark. Mit einem Ruck zerrte er mich auf eine Wolldecke und mein Herz begann vor Angst zu rasen. Ich wusste was in seinem Kopf vorging und was sein Ziel war.
„Wehr dich nicht. Es sind deine Ehepflichten.“, rief er und setzte sich auf mich. Er war so schwer, das ich glaubte er zerdrückte mein Becken. Ich schrie wie noch nie und doch konnte mich keiner hören. Es schien schon so, als würde sie absichtlich so laut singen und Trommel, damit man meine Schreie nicht hörte. Indem Moment wollte ich die Zeit zurückdrehen und den Handel ablehnen. Dieser Häuptling hatte das alles geplant und was mit mir geschah war ihm völlig egal. Ihm waren seine egoistischen Wünsche wichtiger, als das andere Leute dadurch leiden mussten. Was war da bloß für ein Mensch?
Ich wehrte mich und schlug ihn, doch er konterte alles und ich erlitt scheußliche Schmerzen. Ständig fuhr er mit seinen Pranken über meinen Bauch und mir liefen die Tränen hinunter. Noch nie verspürte ich eine solche Angst. In all meinen Beziehungen wurde zwar manchmal auch geschlagen, aber noch nie wagte es jemand mich so derart zu behandeln. Eine Vergewaltigung wäre das Schlimmste und Abscheulichste in meinem Leben. Es wäre ein Abschnitt der wahrscheinlich nie aus meinen Erinnerungen verschwinden würde. Trotzdem gab ich nicht auf und schrie ständig weiter. In meinen Gedanken war nur Ryan, wo war er bloß?
Er hatte schon mein Oberteil ausgezogen und ein Glück hatte ich noch einen BH darunter. Vom ganzen Geschreie und Wehren verlor ich an Kraft. Am liebsten würden ich einfach wieder bewusstlos werden. Es ist sowieso schon schlimm genug, das ich alles ertragen musste. Ich schmerzte schon am ganzen Körper und bemerkte gar nicht die blutigen Verletzungen an meinen Armen.
Doch dann hörte draußen das Getrommel auf und es war absolut still. Mein vergewaltigender Ehemann stand auf wollte aus dem Zelt schauen. Ich zog mir wieder mein Oberteil an und wollte weglaufen, aber ich war vollkommen entkräftet. Denn meine Körper war wie gelähmt.
Plötzlich schlug jemand hart zu und er flog gegen die Holzwand. Der Kriegsführer spuckte Blut und stand wütend auf.
„Komm rein, du dreckiger Mistkerl.“, schrie er und keuchte.
„Ich bin doch schon hier.“, flüsterte ihm eine aggressive Stimme zu. Ryan stand neben ihm und mit einem wuchtigen Schlag boxte er ihn durch die Wand. Er prallte gegen einen Bauchstamm und die Chance das er noch lebte, war gering.
Meine Hände zitterten immer noch und ich setzte mich auf. Ryan zog seine Jacke aus und legte sie mir um meine Schultern. Er nahm mich in den Arm und ich konnte den Druck einfach nicht halten. Alles schoss aus mir heraus. Meine Tränen strömenden Tränen kullerten mir die Wange hinunter und weinte laut.
„Bitte, versprich mir das du das nie wieder machst.“, sprach er und musste selbst einige mitfühlende Tränen zurückhalten.
„Ryan, draußen…“, platzte Valerie hinein und sah wie übel zugerichtet ich war. Völlig panisch rannte sie zu mir schaute gleichzeitig durch das Loch in der Wand. Sie erkannte den muskulösen Typen und wusste gleich was geschehen war.
„Dieser…“, biss sie auf die Zähne und ballte die Fäuste. „Ryan, ich habe die anderen gefunden. Anscheinend wurden sie durch einen Mechanismus bewusstlos gemacht und die Ursache war der Ring. Du musst ihn ihr ausziehen, das raubt bloß ihre Kräfte.“
Vorsichtig nahm Ryan meine Hand und zog mir den Ring aus. Mein Körper war viel zu zitterig und schwach, als das ich ihn mir ausziehen könnte.
„Kannst du bei den anderen bleiben?“
Sie nickte und verschwand wieder aus dem Zelt.
„Ich bin so froh, dass du gekommen bist, länger hätte ich es nicht mehr ertragen.“, schluchzte ich.
„Wir schnappen uns das Schiff und schauen das wir hier weg-kommen. Valerie hat aus einem der Indianer herausbekommen wo sich das Schiff befindet.“
„Warum ist es eigentlich so still geworden?“, fragte ich verwun-dert.
„Nun ja, ich war ein wenig wütend.“, schmunzelte er.
Ich musste lächeln, da ich für einen Moment vergaß, was pas-siert war. „Wirst du laufen können?“
Ich versuchte aufzustehen, aber mein Becken schmerzte. Der muskulöse Typ hatte es mir erdrückt. Ryan gab mir seine Hand und half mir ein wenig hoch. Ich war noch ein wenig wackelig auf den Beinen und hielt mich an ihm fest.
„So wird das nichts.“, meinte er und drehte mir den Rücken zu. „Ich nehme dich Huckepack.“
Mit einem Sprung umschlang ich seinen Hals und er umfasste meine Beine. Dann rannte er los und die anderen wurden end-lich wach. Zuerst waren sie schockiert über meinen Zustand, aber Valerie ging voraus zum Schiff. „Folgt mir!“
Das Schiff war gut versteckt in der Nähe eines Wasserfalls. Die Indianer bedeckten es mit Blättern und Sträuchern. Valerie suchte den Eingang und wir stiegen ein. Das Schiff war einfach zu bedienen und brauchte auch keinen Copiloten, so konnte Ryan bei mir bleiben. Ich lag mit dem Kopf auf seinen Beinen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken.
„Es tut uns so leid, Lou. Wie waren so naiv, was die Ringe be-trifft. Alex hatte recht mit seinem unguten Gefühl. Das nächste Mal sind wir wachsamer.“, entschuldigte sich Nova.
„Es ist nicht eure Schuld. Ich war ja die naivste von allen. Tat-sächlich glaubte ich, dass die Indianer so dumm wären und ihr einziges Schiff weggeben würden. An alledem bin ich auch beteiligt.“
„Ok, das nächste Mal gehe ich heiraten, alles klar?“, grinste Nova um mich wieder aufzumuntern.
„Abgemacht.“, lächelte ich.
„Jedenfalls wird Benett das Schiff nicht verdächtigen. Immerhin fliegen wir ein Wildfremdes. Also müssten wir in Ruhe nach Hause kommen.“
„Oh nein! Das Artefakt.“, rief ich panisch.
„Keine Sorge, ich hatte es die ganze Zeit bei mir.“, rief Valerie.
„Irgendwie war es gut dich im Schiff zurückzulassen, dadurch hast du unser Leben gerettet und das Artefakt.“
Die anderen setzen sich wieder in die Sitze und fingen mit ihrem Nachbarn Gespräche an.
„Dir danke ich auch Ryan. Du bist wirklich immer für mich da.“
Er küsste mich.
Nach vielen ersehnten Stunden kamen wir schließlich im Zent-rum an. Zuerst wollten sie und nicht hereinlassen, aber Valerie gab ihnen Bescheid. Im Zentrum wurde ich sofort verarztet und ruhte erneut in meinem Zimmer. Ryan besuchte mich nach einigen Stunden.
„Wie geht´s dir?“, fragte er.
„Naja, ich liege schon wieder hier. Ich hab das Gefühl man will mich damit ärgern.“
Er lachte.
„Wenigstens haben wir das Artefakt. Der Professor hat sich Sorgen um uns gemacht, als er schon zu Hause war und erfuhr, dass wir uns nicht mehr meldeten.“
„Wie war die Konferenz?“
„Er meinte einige behielten jetzt Benett besser im Auge. Trotz-dem mussten sie dem irgendwie ein Ende setzen. Benetts Zent-rum wird nun durchwühlt, aber das wusste er schon längst und versteckt nun seine illegalen Spielchen.“, erzählte er.
„Ich hasse ihn!“, fluchte ich.
„Irgendwann werden wir ihm einen Schlussstrich ziehen, da bin ich mir sicher.“, munterte er mich auf. „Ich werde dich erstmals in Ruhe lassen. Vielleicht komme ich später wieder!“
Bevor ich etwas sagen konnte, verschwand er, erneut.
Ich ließ mir die ganzen Geschehnisse durch den Kopf gehen, die Wiese in Navina, die Nagalya und das Artefakt. Trotzdem ging mir auch das Bild mit der Frau nicht aus dem Kopf. Wieso konnte ich sie sehen und Jim nicht. Vielleicht hatte er sie auch übersehen, aber dann bräuchte ich eine Erklärung dafür, warum das Licht durch sie hindurchschien. Es ist wirklich seltsam und vielleicht weiß der Professor eine Antwort. Bei diesem Gedanken sprang ich vom Bett und besuchte den Professor in seinem Büro. Wieder saß er dort und schrieb etwas auf ein weißes Blatt.
„Oh! Hallo Lou.“, grüßte er freundlich.
„Hallo Professor, ich bin eigentlich her gekommen um sie etwas zu fragen.“
„Nur zu.“
Nervös spielte ich mit den Fingern und hatte Angst, dass er mich vielleicht für verrückt erklären würde. Immerhin hörte sich die Geschichte so an, als hätte ich einen Geist gesehen.
„Nun, als ich gerade das Artefakt genommen hatte, stand plötzlich eine Frau vor mir. Ihr Gesicht war traurig und sie schaute mich so an als bräuchte sie Hilfe. Doch als Jim das Licht auf sie schien, prallte es nicht an ihr ab, sondern ging durch sie hindurch. Es war ziemlich merkwürdig und bitte halten Sie mich nicht für verrückt, aber ich glaube es war ein Geist.“
Der Professor fasste sich ans Kinn und dachte nach. Manchmal rollten seinen Augen immer zu seinen rechten Schublade, als wollte er sie unbedingt öffnen.
„Dieses Ereignis trifft auf viele andere Aussagen zu. Bei den Eaganern kamen solche Aussagen meistens oft zu Stande, sie hätten einen Geist gesehen und wir machten uns dann auf die Suche nach einer Antwort. Tatsächlich fanden wir sie.“
Ich umgriff die Stuhllehne und starrte ihn gespannt an. „Dieser Planet hier, hat eine ganz besondere Fähigkeit die tief im Erd-kern zu finden ist. Sie sondert eine Art unsichtbare Strahlung auf die Oberfläche ab, die Auswirkungen auf tote Wesen hat.“
„Sie meinen also Leichen.“
Er nickte. „Man kann es in etwas mit der Körperwärme verglei-chen. Jeder Mensch sondert eine Aura von sich ab und die ge-langt dann in die Atmosphäre. So ist es mit dieser Strahlung des Kerns. Wir haben lange geforscht, aber dann eine Brille erfunden, mit der man diese Strahlungen sehen kann und das Ergebnis war erstaunlich.“
„Lassen sie mich raten. Man konnte sehen, was die Lebewesen zuletzt gemacht haben, bevor sie starben, oder?“
„Das vermuten wir. Ob es stimmt ist noch unklar.“
„Wow, das ist wirklich erstaunlich. Trotzdem verstehe ich nicht, ob es sich hier wirklich um eine verbliebene „Seele“ handelt oder einfach nur eine Art Wärme.“
„Wenn ich die Antwort hätte, würde ich sie dir zu gern sagen, aber trotzdem ist es wirklich unglaublich. Ein totes Wesen, das trotzdem auf eine bestimmte Art noch lebt.“, murmelte er nur noch zum Schluss und dann fiel ihm eine neue Frage ein.
„Wie konntest du die Gestalt eigentlich mit bloßem Auge se-hen?“
„Naja, meine Augen hatte sich anscheinend wieder zu viel an die Dunkelheit gewöhnt. Damit konnte ich aber besser sehen und das half den anderen. Das Artefakt leuchtete ganz stark, doch als ich es in der Hand hatte, wurde es wieder dunkel. Haben sie dafür eine Erklärung?“
„Die leuchtende Steine…“, er musste stoppen, da ich ihn unter-brach.
„Steine?“, rief ich verblüfft.
„Genau, diese Mikrosteine sind nicht sichtbar und noch nicht einmal tastbar. Sie leuchteten so hell, weil sie damals jeden Tag und jede Nacht im Licht lagen. Es nimmt nämlich die UV-Strahlen auf und speichert sie, also wie Leuchtsteine, nur viel extremer. Jedenfalls kann man mit einem dieser kleinen Steine eine besondere Maschine bauen, die Benett unbedingt haben möchte.“
„Warum eigentlich?“, fragte ich neugierig.
„Damit kann man einen Lasergenerator bauen, der in die Erdatmosphäre gelangt und von da aus kann man auf jede Stadt zielen und zerstören.“
„Und sie wollen diese Maschine bauen?“, stand ich erschrocken auf.
„Nein! Ich musste dieses Artefakt holen, sonst hätte er es in die Finger bekommen. Das Risiko wäre einfach zu groß gewesen.“
„Deswegen verfolgte uns Benett.“, dachte ich laut.
„Und auch deswegen schickte ich euch alle sechs.“
„Wo verwahren sie es nun?“, fragte ich und setze mich wieder hin.
„In einen Raum den niemand hier kennt. Es tut mir wirklich leid, Lou, aber ich kann es nicht einmal dir verraten. Das Risiko ist einfach zu groß und bitte erzähl es auch nicht weiter, was nun mit dem Artefakt geschieht.“
„Das ist schon in Ordnung, Professor. Ich verstehe ihre Sorge.“
Es herrschte eine erdrückte Stille zwischen uns, bis schließlich jemand an der Tür klopfte.
„Ja?“, rief der Professor.
JC trat herein und zuerst sah sie mich nicht, kam jedoch gleich zum Thema.
„Jemand möchte sie ganz dringend sprechen.“, rief sie.
Der Professor ging zur Tür und ab da entdeckte JC mich hinter der hohen Rückenlehne.
Ihre Augen funkelten und sie kam auf mich zu gerannt. Ihre Arme streckte sie weit aus und drückte mich feste, als ich aufstand.
„Hab ich mir Sorgen gemacht. Wir fanden keine Koordinaten des Schiffes und dachten euch sei etwas Schlimmes zugestoßen. Ich bin so froh, das dir nichts passiert ist, das nächste Mal begleite ich euch.“
„Du benimmst dich ja wie meine Mutter, wenn ich damals im-mer weggelaufen bin.“, lachte ich.
„Ich bin dein VHK und ich darf das. Man macht sich eben Sorgen, wenn eine Freundin vom Radarbildschirm verschwindet.“
Sie ließ mich wieder los und sie setzte sich auf den Tisch des Professors.
„Erzähl doch mal, was ist geschehen?“, drängelte sie.
„Wir waren auf den Galagybergen gelandet und sind dort auf Einheimische getroffen, die uns helfen wollten. Wir sind einen Handel mit ihnen eingegangen und haben unter Umständen am Schluss ein Schiff bekommen.“
„Unter Umständen?“, fragte sie neugierig und biss sich gespannt auf die Lippe.
„Ich musste einen Mann heiraten und…“
„Was?“, schrie sie entsetzt. Ich wartete bis sie sich von dem Schock ein wenig erholt hatte und dann blickte sie mich mit einem wütenden Blick an. „Jetzt will ich aber eine Erklärung.“
„Wenn ich ihn nicht geheiratet hätte, dann hätten wir das Schiff sonst nicht bekommen.“
Sie nahm tief Luft.
„Lou, ihr seid genmanipulierte Menschen und du meinst gegen eine Horde Einheimische die noch mit Speeren und Pfeilen kämpfen, hättet ihr nicht ankommen können?“, lachte sie un-glaubwürdig zum Schluss.
„Die Galagyberge sind enorm groß, sie hatten das Schiff gut versteckt und es hätte eine Ewigkeit gedauert bis wir es gefunden hatten.“
„Ok, da muss ich dir Recht geben. Aber sag mal, sah dein Ehe-mann wenigstens gut aus.“, zwinkerte sie zum Schluss und stieß mit dem Ellenbogen gegen meinen Bauch.
„Er war…grauenhaft.“, murmelte ich das letzte Wort und drehte mich ein wenig von ihr weg. Mir kamen alle Erinnerungen wieder hoch. Ich spürte immer noch den Schmerz, die Verletzungen an den Armen, meine blutige Nase und als er mein Becken fast zerquetschte. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, als ich mich erinnerte, wie er seine Finger über meinen Bauch glitten ließ.
„Lou, was ist passiert?“, fragte sie mit harter und absolut ernster Stimme. Ich konnte es ihr nicht sagen. Wie würde sie darauf reagieren? Sie macht sich immer solche Sorgen um mich, deswegen möchte ich ihr nicht noch weitere machen und am besten das Thema wechseln.
„Du hast ja noch gar nicht gefragt wie es in Navina war.“, setzte ich ein zwingendes Grinsen auf.
„Lou!“, rief sie.
Jetzt hatte ich keine andere Wahl. Sie würde sowieso immer wieder nachfragen und es solange versuchen, bis sie ihre Ant-wort bekommen hatte.
Ich atmete tief durch und drehte mich zu ihr um, doch ein Glück kam Ryan ins Zimmer. Mit einem erleichterten Lächeln wandte ich mich zu ihm und er schaute mich verwirrt an. Doch er verstand was ich damit sagen wollte und half mir sofort.
„Ach JC, da bist du ja.“, grinste er.
„Du hast mich gesucht?“, fragte sie verwundert.
„Ja,…äh…der Professor sagte du könntest Hilfe gebrauchen.“
„Hilfe? Naja, da gäbe es schon die ein oder andere Sache, wo du mir helfen könntest. Aber komm in fünf Minuten wieder, Lou wollte mir noch etwas Wichtiges sagen.“, knirschte sie zum Schluss mit den Zähnen.
„Sorry, JC.“, rief Ryan.
Er nahm meine Hand und in der nächsten Sekunde befanden wir uns in seinem Zimmer. Erleichtert fiel ich in seine Arme.
„Danke, du hast mich aus einer sehr unvermeidlichen Lage be-freit.“
„Welches Gespräch hattet ihr denn?“, fragte er interessiert und setzten uns aufs Bett.
„Es ging um die Einheimischen und als ich ihr sagte dass ich jemanden heiraten musste, wurde sie schon da ein wenig sauer. JC fragte mich wie er so war und dann rutschte mir das Wort grauenvoll heraus. Das weckte ihre Neugier.“
„Das hätte ihr wahrscheinlich noch mehr Sorgen bereitet.“, stimmte er mir zu.
„Ich mag JC sehr, aber manchmal tut sie so als wär sie meine Mutter und irgendwie finde ich das zum Teil lustig, aber sie ist nur meine VHK.“
„Und deine beste Freundin, oder?“
Bei den Worten kamen mir Amys Bilder hoch. Sie machte sich auch immer wahnsinnige Sorgen um mich. JC gab mir genau dieses Gefühl, das ich so sehr vermisste. Amy meckerte ich auch immer an, dass sie sich manchmal anhörte wie meine Mutter, darauf antwortete sie nur mit einem Brummen.
Ryan riss mich aus meinen Erinnerungen. „Lou?“
„Tut mir leid, ich war in Gedanken. Ich kann JC alles erzählen und sie hört mir auch immer gerne zu, vielleicht sind wir auch beste Freunde, aber manchmal frage ich mich, ob das in dieser Zeit überhaupt eine Bedeutung hat. Ich meine, die Menschen in dieser Welt gehen ihren gewöhnlichen Alltag. Wenn ich sie manchmal anschaue, denke ich ein Roboter würde vor mir stehen. Die Gefühle der Menschen fehlen.“
„Ich weiß was du meinst. Aber schau dir doch mal Nova an. Sie kam teilweise aus der Zeit noch und sie ist kein Roboter, eher ein aufgewecktes, neugieriges Mädchen.“, schmunzelte er.
„Ich denke trotzdem dass sie keine Ruhe geben wird bis sie die Wahrheit kennt und das bereitet mir ein wenig Angst.“
Kurz war es still zwischen uns und seine Gesichtszüge veränderten sich ständig, als würde ihn etwas stören.
„Was ist los?“, fragte ich.
„Was hast du den Professor eigentlich gefragt?“
„Das sollte und will ich nicht sagen.“
„Du weißt doch dass ich nichts ausplaudere.“, schaute er mich mit großen Augen an. Ich musste lachen.
„Dann rennst du zu Alex und sagst ihm genau das, was ich jetzt gesagt habe und er wird genauso neugierig schauen, wie du es gerade tust.“
„Ach, so denkst du von mir?“
„Na gut,…“, fing ich an und stand auf. „…ich könnte es dir erzählen, jedoch was bekomme ich dafür.“
„Ein Deal, also?“, grinste er.
„Genau. Wenn ich es dir erzähle, möchte ich einen Abend zu zweit.“
„Das lässt sich arrangieren.“, grinste er.
„Sehr gut, dann haben wir ja eine Vereinbarung.“, lächelte ich. „Es ging eigentlich immer um dieselbe Person, Benett. Dieses Artefakt enthält merkwürdige Mikrosteine, die…“, er unterbrach mich.
„Steine?“
„…sie nehmen Licht auf und eins dieser kleinen Steine kann in eine Maschine eingebaut werden, wodurch dann vielleicht eine ganze Stadt zerstören werden kann. Wenn er diese Lichter in die Finger bekommt, könnte er sogar uns problemlos zerstören. Deswegen möchte der Professor es in einen geheimen Raum wegsperren den niemand kennt. Nicht einmal mir wollte er es sagen.“
„Aber warum bauen wir nicht so eine Maschine und zerstören ihn.“, schlug er leichtsinnig vor.
„Nein, das wäre zu riskant. Benett merkt schnell wenn etwas Neues im Gange ist und reagiert sofort. Es wäre das Ende wenn er das Artefakt in die Finger bekäme.“
„Möglich. Trotzdem könnte uns das all unsere Probleme lösen.“, blieb er bei seiner Meinung.
„Willst du tatsächlich unschuldige Menschen töten? Nimm dir doch ein Beispiel von Eid. Er ist wahrscheinlich der Einzige der aus den Klauen Benetts entkommen war. Es gibt bestimmt tau-send Menschen die lieber weglaufen würden, als länger bei ihm zu arbeiten. Verstehst du? Sie haben keine Wahl. Etwa sie arbeiten für ihn oder werden getötet.“
„Du hast Recht. Tut mir leid.“, seufzte er und senkte den Blick.
Ich setzte mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seinen.
„Ich will ihn ja auch loswerden.“, seufzte ich, küsste ihn flüchtig auf seine Stirn und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
„Was wäre wenn wir uns einfach wieder hinein schleichen und ihn uns dann oben in seinem Saal vorknöpfen.“
„Das wäre viel zu naiv. Um uns wären tausende von Wachen und Benett ist auch kein leichter Gegner. Als ich gegen ihn gekämpft hatte, musste ich all meine Kraft aufbringen um ihn überhaupt zu verletzen. Außerdem hatte ich mir dadurch selbst Verletzungen zugefügt.“, hielt ich ihm entgegen.
„Stimmt.“ Er hielt seine Hände ins Gesicht und wirkte ein wenig verzweifelt. „Wir werden ihn schon besiegen, mach dir darüber keinen Kopf.“, munterte ich ihn auf.
„Darum geht es nicht.“, sprach er tonlos.
Ich blieb still und wartete aus seine Antwort ab. Er starrte mich für einen Moment an und nahm mich dann in den Arm. Es fühlte sich so an als hätte er Angst. Schon in seinen Augen konnte ich sie erkennen.
„Weißt du, ich will dich einfach nicht verlieren, Lou. Ohne dich wäre mein Leben wahrscheinlich sinnlos und wenn du mich damals nicht zurück zum Professor geholt hättest, wäre ich vermutlich ein Bettler auf der Straße.“
„Hättest du mich nicht ständig gerettet, wäre ich jetzt tot.“
Er küsste mir auf den Kopf und hielt mich noch fester im Arm. Ich genoss den Augenblick und schmiegte mich noch enger an ihn. Durch seine Wärme und die die feste Umarmung fühlte ich mich geborgen und beschützt. Wenn Ryan immer in meiner Nähe wäre, würde ich alles wagen. Er gab mir das Gefühl mutig zu sein und auch wenn ich manchmal etwas zu waghalsig war.

Es war schon nächster Morgen und der Professor kam zum ers-ten Mal in mein Zimmer gestürmt, noch bevor ich aus dem Bett steigen konnte.
„Lou! Lou! Lumo ist in Schwierigkeiten.“, rief er außer Atem.
„Professor? Warten Sie mal, was meinen Sie damit er ist in Schwierigkeiten?“
Es musste wirklich etwas Schlimmes passiert sein. Noch nie hatte ich ihn so nervös und panisch erlebt, als jetzt. Seine Blicke schweiften manchmal kurz nach hinten, als hätte er noch etwas anderes zu erledigen.
„C4, spiel die Nachricht ab 346.“, forderte er den Computer auf.
„Wiederholung 346. Hey Professor! Hier ist Lumo. Es ist etwas Furchtbares passiert…alles…stört…und Eid…beeilen sie sich.“, spielte die Computerstimme ab und zum Schluss waren starke Störungen zu erkennen. Er wollte noch etwas Wichtiges sagen, aber durch eine Funkstörung war das nicht möglich und so wie es sich anhörte, muss er wirklich in Schwierigkeiten stecken.
„Das klingt überhaupt nicht gut.“, sagte ich nervös.
Der Professor ging in Ryans Zimmer und teilte ihm die Nachricht mit. Schnell zog ich meine Hose, meine Schuhe und fand jedoch mein T-Shirt nicht. Im Kleiderschrank wühlte ich eilig nach und es versteckte sich zwischen meinen zusammengelegten Hosen. Gerade wollte ich mein T-Shirt anziehen, als Ryan sich in mein Zimmer teleportierte. Ich zuckte zusammen, als ich seine Stimme vernahm, aber er schaute mich nicht einmal an, sondern suchte etwas in meiner Nachschränkchen Schublade. Ich zog schnell meine Weste noch an und stellte mich neben mich.
„Was suchst du in meiner Schublade?“, fragte ich verblüfft.
„Einen verschwundenen Gegenstand.“, gab er mir rasch Ant-wort.
„Hast du das von Lumo gehört?“
„Ja. Wir müssen los, der Professor schickt uns nach Desar das Schiff wartet schon.“
„Ach wir fliegen nicht mit dem Flugzeug?“
„Dazu ist keine Zeit.“
Nach einigen Sekunden gab er die Suche auf. „Nichts.“, seufzte er, griff nach meiner Hand und wir landeten in der nächsten Sekunde im Schiff.
„Das ging ja schnell.“, rief ich verwundert, doch er saß schon auf dem Pilotensitz. Neugierig schaute ich mir die viele Instrumente an vor ihm und über ihm. Weiß er denn welche Funktion alle hatten? In drei Sekunden hob das Schiff schon ab und flog aus dem riesigen Tor hinaus in die Luft.
„Die Fahrt dauert zwei Stunden. Ich schalte den Auto-Piloten an, dann muss ich mich nicht ständig auf die Lenkung konzentrieren. Er setzte sich seufzend neben mich.
„Denkst du ihm ist wirklich etwas Schlimmes zugestoßen?“, fragte ich besorgt.
„Wir hoffen mal nicht.“
Das Schiff landete und somit schwitzte ich noch mehr. Noch nie klang Lumo so hilflos. Ich möchte nicht das vorfinden, was ich zu denken scheine und bin erstaunt darüber, dass ich mir überhaupt so einen Gedanken erlauben kann. Außerdem erwähnte er Eid und das soll schon nichts Gutes heißen. Schließlich hatte er ein perfektes Versteck gefunden in der Unterstadt und niemand wusste wo er war. Man musste sogar in einen Brunnen springen um dorthin zu gelangen – auch wenn es eine Hintertür gab. Ich hatte Angst um Lumo, auch um Eid, falls ihm was zugestoßen war. Wir liefen rasend schnell durch die Stadt und kamen zum Fahrstuhl der Unterstadt, bis die erste schlimme Nachricht kam.






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