Future Wife - Teil 11

Autor: Lora15
veröffentlicht am: 01.03.2011


Kapitel 11 – Zerstörung

„Professor, was ist passiert?“, rief Jim panisch. Der Professor winkte uns ohne ein Wort in sein Büro, doch Nik musste leider draußen bleiben.
Noch nie hatte ich den Professor so nieder geschlagen gesehen. Seine Augen waren mit winzigen Tränen gefüllt, als sei etwas Wichtiges "gestorben". Er stützte frustriert den Kopf mit dem Arm und schaute uns dann an.
„Ihr müsst sofort nach Naga aufbrechen. Ich kann es euch einfach nicht sagen, es fehlt mir der Mut dazu. Außerdem ist es besser wenn ihr selbst hingeht und die Sache auskundschaftet. Ihr müsst den Fall aufklären und nimmt Nik mit. Für ihn wird es wahrscheinlich am schwersten, aber er muss unbedingt davon erfahren.“
Seine Sätze, die er in Rätseln sprach, machten mir eine enorme Angst. Was kann denn so schlimm sein, das sogar der Professor die Nerven verliert?
Noch mitten in der Nacht flogen wir nach Naga und wir konnten keine Lichter unter uns finden. Hatten sie einen Stromausfall? Es war einfach zu dunkel, als das ich etwas erkennen könnte. Nach einigen Minuten landeten wir, aber nicht im Flughafen, sondern mitten in Naga. Zuerst sah ich nur Umrisse, aber Jim schmiss drei Leuchtpatronen und dann sah ich das Furchterregendste in meinem Leben. Die komplette Stadt war dem Erdboden gleich gemacht worden. Häuser, Fahrzeuge und sogar Menschen lagen in Trümmern oder tot auf dem Boden. Als ich Nik anschaute, waren seine Augen mit dicken Tränen gefüllt. Er schaute auf die Menschen und sogar Eaganer die reglos auf dem Boden lagen. Sie alle waren hilflos, ausgeliefert und hatten keine Chance zu entkommen. Als wir durch die einst kleine Stadt gingen sah ich sogar Menschen die noch aus ihrem Haus flüchten wollten, wobei aber die Trümmer sie aber zuerst erwischten. Wenn ich in die Augen der Kreaturen blickte, waren sie leer, auch voller Angst und waren ungewollt getötet worden. Mir brach es fast das Herz bei diesem Anblick und Nik sagte kein Wort. Niemand tat es. Jeder war so furchtbar erschrocken von diesem Chaos und der Zerstörung, dass sie nur mit einem tränengefüllten Gesicht die Ruinen betrachteten. Dieser Anblick war einfach nur grauenvoll. Ich hatte am liebsten losgeweint, aber der Schock hinderte mich daran. Doch dann lief Nik plötzlich rasend schnell los und verschwand um die nächste Ecke. Ich wusste was er vorhatte und ich betete dass sie noch lebten. Ich rannte ihm nach und dann stand er da vor seinem Haus. Das einst mal friedliche und gastfreundliche Gebäude war komplett zerstört. Nik versuchte die Trümmern wegzuräumen und konnte sich ein wenig hineingraben, aber dennoch gelang er nicht mal zu seinen Eltern. Er wusste nicht einmal ob sie wirklich tot waren oder noch lebten. Als ich dann sah wie er aufgab und einige Tränen auf den Boden tropften, hockte ich mich zu ihm und nahm ihn in den Arm. Ich fühlte mit ihm. Ich weiß noch wie er sagte, dass er sich hier wohlfühlte und es ihm egal wäre, wer seine Eltern gewesen waren. Es machte ihn auch so glücklich Adoptiveltern zu haben. Die anderen kamen dann endlich auch, Ryan und Jim wussten welches Haus das hier war. Nik wühlte noch einige Steine zur Seite, als dann unter den Trümmern ein kleiner blauer Arm hervorschaute. Mein Atem stockte sowie mein Herz auch schneller schlug. Es war seine Mutter. Sie war wirklich sehr freundlich zu mir gewesen und wollte uns etwas zu essen kochen, aber wir verschwanden dann einige Minuten wieder. Sie bat mich sogar Nik zu heilen und bedankte sich für meine Großzügigkeit. Aber als Nik erst realisierte wer da unter den Trümmern lag, stieß er einen lauten und mit voller Wut gefülltes „Nein“ heraus. Noch nie zuvor hatte ich jemand so Wütenden gesehen. Ich sah schon in seinen Augen dass er nach der Rache strebte, er wollte Gleichberechtigung für den Tod seiner Eltern. Als ich erst merkte wie traurig er dann wurde, fühlte ich mit ihm. Es kam mir so vor als wusste ich alles was in seinem Kopf vorging. Seine Wut, Erinnerungen, Rachedurst und auf der Suche nach Vergeltung. Am liebsten hätte er alles herausgelassen, aber wüsste genau, dass sich an dem Tod nichts ändern würde. Ich küsste ihn auf dem Kopf und wollte den Anblick einfach nicht länger ertragen. Ich stand auf und blickte jeden mit meinem verweintem Gesicht an. Sie alle verzogen mitfühlende Gesichter, sogar Ryan senkte den Kopf.




Hinter ihnen war eine zerbrochene Platte die auf zwei zertrümmerte Steine fiel. Ich setzte mich darauf und versuchte den Schock abzuschütteln, aber selbst das ging nicht einmal. Die Erinnerungen hinderten mich daran. Dadurch liefen mir auch weitere Tränen die Wange herunter und Ryan schaute mich mit einem trostlosen Gesicht an. Er setzte sich neben mich und ich starrte immer noch befangen auf den Boden. Ich mochte es nicht wenn Nik traurig war und dann noch darunter so sehr leiden musste. Dadurch war ich selbst benommen und gelähmt. Ich wollte am liebsten die Zeit zurück drehen und diese furchtbare Katastrophe verhindern, aber leider hatte ich die Macht nicht dazu. Ich besaß die Fähigkeit heilen, aber ein Leben wieder zu beleben konnte ich nicht. Wieso ist das so ein furchtbar schlimmes Gefühl, wenn man die Macht nicht dazu hat alles rückgängig zu machen? Wieso musste auch die ganze Stadt zerstört werden und wieso kam niemand zur Hilfe? Alles war still und jeder fühlte mit. Ich hörte nichts mehr, keinen Hilfeschrei, kein Weinen, kein Rauschen, einfach nichts. Es kam mir vor, als wäre die Zeit stehen geblieben. Aber ich musste mich einfach zusammenreißen. Schon einmal hatte ich geweint wegen meinen Eltern und hatte es überwunden.
Aber dieses Schlachtfeld war ganz bestimmt von einer arrangierten Armee. Da war ich mir sicher. Es konnte nur Benett gewesen sein. Am liebsten würde ich den Mann gleich anzeigen lassen, aber ich hatte keine Beweise und ohne sie, kann ich auch nichts ausrichten. Trotzdem musste derjenige sterben, der dafür verantwortlich war. Er hatte über tausend Menschen getötet, wenn ich nicht noch mehr. Ich wollte auch Rache für die ganzen unschuldigen Menschen die gestorben sind. Benett muss bezahlen und zwar mit seinem eigenen Leben. Ich ballte die Fäuste und stand wieder auf. Mit einer entschlossenen Mimik ging ich rüber zu Nik und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. Dann küsste ich ihn wieder auf die Stirn und drehte mich zu den anderen um. Ich nahm meine Mut zusammen und gab zum ersten Mal Befehle bekannt.
„Ihr habt gesehen was dieser Stadt passiert ist und in was für einer Katastrophe es geraten ist. Es sind über tausend Menschen gestorben und ich denke, jeder weiß wer dafür verantwortlich sein könnte. Der Professor befahl uns dieses Gebiet zu auskundschaften. Deswegen schlage ich vor, dass wir in Teams das Gebiet durchforsten. Nova und Valerie nehmen den östlichen Teil, Ryan und ich werden den westlichen Teil auskundschaften und…“ Ich drehte mich zu Nik um, weil ich mir nicht sicher war ob er mit uns kam. Doch dann kniete er sich endlich auf und drehte sich mit entschlossener Mimik um. Ich wusste dass er helfen wollte.
„…Nik und Jim durchsuchen den südlichen Teil. Soweit noch Fragen?“, sprach ich mit einer toternsten Stimme.
Ich wollte nicht mit Nik in einem Team sein, da ich es nicht aushalten würde ihm in die Augen zu sehen. Ich müsste dann seine Wut ertragen und den Schmerz in seinem Herzen, außerdem könnte ich mich dann nicht auf meine Arbeit konzentrieren.
Wir liefen alle gleichzeitig los und durchsuchten alle möglichen Gebiete. Doch dann entdeckte Ryan ein kleines Mädchen, das in einer Gasse saß und vor Angst zitterte. Sie weinte und hielt sich einen Hasen ins Gesicht. Wir gingen langsam auf sie zu und ich kniete mich zu ihr runter. Sie drückte sich noch mehr gegen die Wand und fing an lauter zu weinen.
„Nein, hab keine Angst wir wollen dir nichts tun.“
Aber sie drehte den Kopf von uns weg und bebte immer noch. Ich sah an ihrem Bein eine Kratzwunde und die musste unbedingt geheilt werden, aber ich hatte Angst, dass sie wegliefe, sobald ich sie berührte. Ich nickte Ryan zu und er kniete sich dann auch nach unten, damit das Mädchen nicht so viel Angst hatte. Sie hörte auf zu weinen, als ich versuchte sie zu heilen ohne meine Hand auf ihr Bein legen zu müssen. Es war anstrengend, aber die Wunde war nicht mehr zu sehen. Sie schaute mich mit großen Kulleraugen an und stand dann auf. Wir mussten sie umgehend hier wegbringen und vielleicht war sie sogar eine Zeugin. Ich verhörte nicht gerne Kinder, die außerdem noch selbst Opfer dieses gewaltigen Attentats waren. Dennoch war jede Aussage Goldwert. Ich streichelte zart über ihr schwarzes Haar und sie hatte keine Angst mehr. Dann nahm ich sie auf den Arm und wir liefen schnell zum Flugzeug zurück. Das Mädchen stand noch ein bisschen unter Schock und wir flogen von diesem Schlachtfeld wieder weg. Valerie und Nova fanden eine Maschinenpistole und einen toten Soldaten, der leider keinen Ausweis oder sonstiges bei sich trug. Jim und Nik fanden heraus woher sie kamen und es sah ganz so aus, als wüssten sie auch ungefähr wo ein Stützpunkt wäre.
Wir kamen wieder daheim an, völlig fertig und müde. Jim berichtete alles dem Professor und morgen würden wir dann mehr erfahren was wir nun als nächstes tun würden. Das Mädchen wurde gesäubert und bekam ein kleines Zimmer in der es sich erstmals ausruhte. Ich war völlig fertig von den ganzen Leichen die am Boden lagen, dem Schock, der Wut und mit der Vorstellung das Niks Eltern unter den Trümmern lagen. Nik bekam ein Bett in meinem Zimmer und schlief auch gleich ein. Er war so fertig und traumatisiert von den schlimmen Bildern, dass er am liebsten einfach nur einschlief. Um drei Uhr nachts hatte er einen Albtraum und ich wachte durch die Geschreie auf. Schnell lief ich zu ihm und nahm seine Hand. Er beruhigte sich und ich konnte nicht gehen, sonst fing er wieder an schlecht zu träumen. Also nahm ich mir einen Stuhl und setzte mich neben ihn. Irgendwann nickte ich ein und er hatte keine Albträume mehr. Aber als ich aufwachte, befand ich mich in seinem Bett. Was war passiert? In meinem Rücken hatte ich furchtbare Schmerzen, weil ich wahrscheinlich die ganze Nacht ungemütlich gelegen hatte. Ich war trotzdem immer noch müde und wollte weiterschlafen als dann die Computerstimme sich meldete: „Lou, Nik ist schon hinaus gegangen und hat Sie in sein Bett gelegt, außerdem ist es schon zwei Uhr nachmittags. Möchten Sie aufstehen?“ Ich brummte zuerst, aber dann willigte ich ein und wieder erschienen die hellen Berge und die Wiesen an der Wand. Ich stand auf und zog mich an. Danach setzte ich mich noch ein wenig aufs Bett und wartete bis der erste in die Tür geschossen kam.
JC platzte nach wenigen Minuten hinein und aber diesmal mit einem mitfühlenden Gesicht.
„Ich hab gestern erfahren was mit Naga passierte. Das tut mir so leid, Lou.“
Ich senkte schmerzhaft mein Gesicht.
„Ich meine, wie kommt Nik damit klar? Ich hörte das auch seine Eltern es nicht geschafft hätten.“
„Er hatte Albträume und war ziemlich frustriert. Um so etwas zu überwinden braucht man Zeit und die möchte ich ihm unbedingt geben. Außerdem hat er nun kein Zuhause mehr und ich möchte dass der Professor ihn bei uns aufnimmt. Seine Kräfte sind nützlich.“
Sie überlegte kurz und nickte mir zustimmend zu.
„Lass mich das am besten machen. Ich werde zum Professor gehen und ihn darum bitten. Ich denke kaum, das er es abstreiten wird.“
Sie lächelte mir zu und verschwand schließlich aus der Tür. Nik machte wirklich eine enorm schwere Phase durch. Wenn er weiter so viele Albträume bekommt und später vielleicht auch wieder krank wird, würde ich das einfach nicht länger ertragen. Allein schon der Gedanke an die vielen Toten gestern und dieses stille Schlachtfeld, wo man meinte der Tod würde durch die Straßen spazieren. Benett muss unbedingt aufgehalten werden und er muss für diese Untaten bezahlen.
Einige Stunden später rief mich JC in den Trainingsraum und ich kam so schnell ich konnte. Wir waren allein und wir stellten uns auf eine große Fläche mit weichen Matten.
„Also, zeig mir bitte wie du dein Magnetfeld aktivierst!“, fing JC an und schaute konzentriert auf meine Bewegungen.
Ich rieb die Hände aneinander und direkt umschloss mich ein Magnetfeld.
„Weißt du noch, als am Anfang nur deine Hände magnetisiert waren und du nur durch berühren deiner restlichen Körperteile erst dann ein kompletter Magnet aus dir wurde?“
„Ja.“
„Nun wie viel Zeit kostete das für dich?“
„Ziemlich viel und es dauerte lang bis ich endlich komplett magnetisiert war.“, antwortete ich.
„Wie ist es jetzt?“
„Ich reibe sie aneinander und ich bin dann ein kompletter Magnet.“
„Wie hast du das erreicht?“
„Training?“
„Nein, eher durch häufigere Anwendung und hoher Konzentration. Dadurch dass du in Gefahr schwebtest, war deine Angst riesengroß und du hast dich absolut konzentriert. Auch hat das Training etwas damit zu tun, weil du es dort meistens anwenden musstest. Aber jetzt wollen wir deine Zeit verkürzen. Ich möchte das du nur eine Hand benutzt und innerhalb von wenigen Sekunden ein Feld um dich ist, verstanden?“
Ich nickte leicht. JC setzte sich auf eine aus der Wand herausgeschobene Platte und schaute mir beim überlegen zu. Ich dachte erst nach. Ich darf nur eine Hand benutzen? Wie soll denn das gehen? Erstmals rieb ich meine Hand an allen Körperteilen, Hüfte, Bauch, Bein und noch an anderen Stellen. Nichts funktionierte. Es musste auf nackter Haut passieren. Ich überlegte konzentriert nach. Aber nach langen Überlegungen gab ich schließlich auf und sackte zu Boden.
„JC, das funktioniert doch nie.“, seufzte ich und schnippte ärgerlich in die Hand, als ich einen kleinen Funke in meiner Fingerspitze spürte. Ich fasste mir enttäuschend an den Kopf.
„Natürlich!“ Ich schnipste immer fester und konzentrierter, als ich es schließlich schaffte ein Magnetfeld um mich zu schließen.
JC seufzte erschöpft und kam auf mich zu.
„Du hast ja lange gegrübelt.“, lachte sie erleichtert.
„Trotzdem muss ich öfters schnipsen, damit es funktioniert. Denkst du später wird es einfacher sein?“, fragte ich.
„Bestimmt.“, lächelte sie und entließ mich aus dem Unterricht.
Drei weitere Tage vergingen und Nik hatte immer noch diese Albträume. Ich wollte schon zum Professor gehen und fragen, ob man diese Albträume stoppen könnte, aber schon JC meinte, Gedanken sie eines Menschen Eigentum. Dazu gehören auch Träume. Sie entstehen auch im Kopf und ich denke dass kein Medikament sie aufhalten könnte.
In weiteren Tagen schlief ich immer schlechter, durch Niks Albträume. Ich sagte natürlich keinem dass ich schlecht schlief, denn sonst müsste Nik verlegt werden und das wollte ich nicht zulassen. Er würde weiter schlimm träumen und keiner wäre dann bei ihm. Ich durfte jetzt nicht schlapp machen, sondern ich musste bei Nik bleiben und ihm beistehen, denn das ist das mindeste was ich für ihn tun kann. Vielleicht hören die träume bald auf, wenn er sich beruhigte, aber den Tod seiner eigenen Eltern zu sehen, ist ein Schock fürs Leben. Ich kann nicht unbedingt aus Erfahrung reden, da meine Eltern alt starben und ihnen auch nichts Schlimmes passierte. Dennoch weiß ich wie es ist sie zu verlieren, ohne sie zu sein.
Eines Abends fragte ich behutsam nach Niks Albträumen.
„Sag mal, deine Träume, sind sie schlimm? Ich meine, du schreist manchmal nachts und wälzt dich hin und her. Du schwitzt so sehr, dass ich dir manchmal mit einem kühlen Lappen über das Gesicht fahren muss. Du beruhigst dich nur, wenn ich deine Hand nehme und sie festhalte. Dann schlaf ich meistens mit dem Kopf auf deinem Bett ein.“
Er wirkte ein wenig schockiert, als ich ihm von meinen Qualen nachts erzählte. Sein Körper war angespannt und er schaute mich entblößt an.
„Deswegen sitzt du fast jeden Morgen neben mir und bist völlig fertig. Aber wieso tust du das? Ich meine, wenn ich dir keinen Schlaf gönne, kann ich mich auch in ein Zimmer verlegen lassen. Ich möchte nur das du auch deine Ruhe hast.“
„Nein! Bleib bei mir! Mir geht es gut. Ich wollte eigentlich mehr über deinen Traum wissen.“
Er senkte überlegend den Kopf und schloss konzentriert die Augen.
„Ich habe im Traum furchtbare Kopfschmerzen und es kam mir so vor als würde er platzen. Mein Herz schlug immer schneller und dann hörte ich deine Stimme. Dennoch konnte ich dich nicht sehen und indem Moment ist meistens alles dunkel. In meinem Traum wache ich in einem Krankenzimmer auf und erinnere mich an nichts. Dieser Traum kam immer wieder, aber in der Nacht ging er weiter.“
Er biss sich auf die Lippe und weigerte sich weiter zu erzählen. Er zögerte die Spannung hinaus.
„Erzähl doch weiter!“, drängte ich und schaute ihn liebenswürdig an.
„Eine Ärztin kam zu mir und sagte meine Eltern wären Tod und mir schossen tausend schreckliche Bilder durch den Kopf von Naga und meinen Eltern. Das Schlimmste jedoch war, du standst vor mir, mit einem wunderschönen Lächeln und weißt du was ich sagte?“
„Nein, was denn?“
„Es tut mir leid, aber ich kenne dich nicht.“
Ich wich zurück und war wie gefesselt. Was das vielleicht nur eine Zusammensetzung der Erinnerungen oder träumte er wirklichen von Dingen die vielleicht passieren werden? Nik sagte, dass er immer dasselbe sah. Dann muss es eine Bedeutung gehabt haben, man kann nie sechsmal hintereinander dasselbe träumen. Ich verstand es einfach nicht.
„Weißt du was mich wirklich traurig machte? Dass es sich tatsächlich auch so anfühlte. Ich kannte dich einfach nicht mehr, du warst mir völlig fremd.“
Ich schluckte.
„Die Angst die ich verspürte dich zu vergessen und dann zu verlieren, machte mich nicht nur ängstlich, sondern auch wütend.“
„Dein Traum macht mir Angst.“, murmelte ich.

„Sir? Olivia möchte sie sprechen.“, flüsterte der kleine Mann Benett ins Ohr.
„Lass sie rein, Karl.“, bat er ihn.
Der Aufzug ging auf und Olivia kam zum Vorschein. Mit einem stolzen Gang und einem finsteren Lächeln ging sie auf ihn zu.
„Olivia, du wolltest mich sprechen?“, fragte er.
„Oh ja, Herr, es gibt da nämlich ein Ungezieferproblem.“
„Welches?“
„Nun, eine kleine dumme Göre namens Lou, stellt sich in unsere Pläne. Sie konnte zweimal entkommen und JC half ihr zu Flucht.“
„Du meinst die Kleine, die auch in Naga gesichtet wurde und zum Professor gehört?“
„Genau!“
Benett senkte nachdenklich den Kopf und suchte nach einer Lösung.
„Sie ist auch einer der sechs, nicht?“, fragte er.
„Ja. JC wollte sie um jeden Preis beschützen. Außerdem gehört Nova auch zu ihnen.“
„Du meinst…“
„Ja, so ist es. Wir müssen diese kleine Göre unbedingt beseitigen, denn sie ist am wichtigsten. Ihre Fähigkeit zu heilen ist enorm, außerdem habe ich gehört, dass sie sogar ihre mächtige Energie anderen übertragen kann. Einer meiner Männer hatte beobachtet, wie sie auf Nova ihrer Schulter ihre Hand legte und Nova ihr Schild noch stärker wurde. Sobald dieses Mädchen tot ist, hat die Gruppe keine Chance zu gewinnen. Nova wird ihr Schild nicht lange halten können, höchstens einige Minuten und dann ist es vorbei mit den restlichen fünf.“
„Es ist einfach unglaublich, dass nur ein kleines Mädchen zwischen all dem steht. Muss ich mir sonst noch irgendwelche Gedanken machen?“
„Nun, sie haben Nikita und seine Kräfte könnten uns auch behindern.“
Er beugte sich erschrocken nach vorne.
„Du meinst, der Nikita aus Naga?“
„Ja.“
Er fasste sich an sein Kinn und grübelte weiter nach.
„Nun, das könnte ernst werden. Nikita muss auch sterben, denn er stellt eine große Bedrohung da. Außerdem starben auch seine Eltern, denn so viel ich gehört hatte, gab es keine Überlebenden dort. Und das er noch lebte, war wohl Glück.“
„Wie soll ich vorgehen?“
„Nun, lassen wir den Jungen vorerst weg. Konzentrieren wir uns einfach auf das Mädchen. Am besten wir stellen eine Falle auf. Und ich weiß auch schon wie.“, grinste er siegessicher.
„Ich wusste dass Ihr einen Plan habt, Herr.“, lachte Olivia boshaft.






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