Future Wife - Teil 8

Autor: Lora15
veröffentlicht am: 27.12.2010


Kapitel 8 – Naga

Die Fahrt dauerte schon etwas länger als ich es mit den Autos gewohnt war, aber dennoch waren wir innerhalb von zwei Stunden um die halbe Welt gereist und ich konnte eine Stadt in der Wüste erkennen. Außerhalb waren Ackerbau und sogar ein kleiner Dschungel. Die Häuser waren nur aus Lehm und Steinen teilweise gebaut. Sie waren nicht einmal hoch. Aber etwas weiter begann dann wahrscheinlich das Stadtinnere. Dort waren die Häuser schon etwas moderner und es flogen auch so ähnliche Fluggeräte rum wie bei uns. Ich war wirklich fasziniert. Am meisten freuten ich mich darauf endlich einen dieser Eaganer zu sehen. Ob sie sich von uns sehr unterscheiden?
Ich saß im Flugzeug neben Jim und eins vor mir saßen Nova und Alex. Jim beugte sich über mich um auch aus dem Fenster schauen zu können.
„Geniale Stadt!“, rief er laut und streckte sich noch ein wenig mehr über mich.
„Sollen wir Plätze tauschen?“
„Nein, wir sind sowieso gleich da.“
Es war kurz still zwischen uns, doch dann sprach er weiter.
„Ich hatte gehört Eaganer sehen überhaupt nicht wie Menschen aus. So wie wir uns in unserer Hautfarbe und Gesichtsmerkmalen unterscheiden, so unterscheiden sie sich in ihrer Form. Das heißt es gibt dicke, dünne, lange, kleine und riesengroße. Nur ist ihre Farbe immer die gleiche, blau.“
„Blau?“
„Wenn andere zum Beispiel rot sind, sprechen sie von einer abergläubigen Krankheit. Sie denken diese Eaganer würden früher sterben und man hält sich von ihnen fern.“
„Woher weißt du das alles?“, fragte ich neugierig.
„Ich hab da so meine Quellen.“
„Außer PV kennst du doch gar keinen!“, lachte ich.
„Spielverderber!“, grunzte er.
Das Flugzeug landete und wir waren in einem riesigen Raum, wo links und rechts Rolltreppen waren. Oben ging die Decke auf, wo Flugzeuge einfahren konnten. Ich versteckte mein Gesicht noch tiefer als sonst in der Kapuze und senkte meinen Kopf. Als ich immer noch kein anderes Wesen sah, außer Menschen, trennten sich Nova und Alex von uns. Wir waren endlich in diesem kleinen Dörfchen gelandet. Die Häuser waren alle fast einstöckig. Der Sand auf dem Boden und die Hitze von oben machten mir sehr schwer zu schaffen. Ich schaute immer ob Jim noch neben mir war, denn er hatte die Karte und den Vertrag. Ich hielt es nämlich für besser, wenn er ihn hielt, ich hatte Angst ihn zu verlieren. Aus der Kapuze schauten noch ein wenig meine Haare heraus und eigentlich wollte ich nicht einmal erkennbar sein an meinem Geschlecht.
Wir liefen dann geradeaus bis ich den ersten Eaganer sah und verwundert stehen blieb. Er war dick, hatte einen kurzen breiten Echsenschwanz hinten, blaue Hornschuppenhaut und seine Ohren waren so winzig, das ich sie zuerst nicht fand. Die Schnauze ähnelte dem eines Brachiosaurus. Dennoch gingen sie auf zwei Beinen und ihr Rücken war so gerade wie der eines Menschen, also gingen sie aufrecht. Schon gleich erkannte ich, dass ihre Abstammung von Reptilen war. Die Füße erinnerten mich an einen weiteren Dinosaurier, ein Eoraptor. Das passte zu ihnen, darin steckte auch der Name Eos.
Der Eaganer sprach mit einem Menschen. Verstehen sie sich denn tatsächlich so gut miteinander?
Jim zog an meinem Arm um weiter zu gehen. Und später liefen wir nur an diesen Gestalten vorbei. Genau wie Jim es sagte, alle waren verschieden. Dick, dünn, lang breit, groß klein in den verschiedensten Größen. Ich versuchte weiter hin auf den Boden zu schauen um bloß nicht aufzufallen. Als ich für einige Minuten mich nicht mehr zu Jim umdrehte, weil ich völlig in Gedanken war, hatte ich das Gefühl alleine zu gehen. Blitzschnell drehte ich mich um. Jim war weg!
Ich versuchte meine Panik zu unterdrücken und drehte mich um meine eigene Achse. Oh nein! Ich war zwischen all diesen Barbaren alleine und wusste nicht wohin ich gehen sollte. Meine Hände schwitzten und einige merkten meine Nervosität, dann ging ich einfach weiter und verschwand in einer Gasse. Ich wollte die Kapuze absetzten um mich zu beruhigen und deshalb durfte mich keiner sehen. Als ich dann alleine war, wollte ich sie absetzen, doch zwei Eaganer waren mir gefolgt. Der eine war richtig fett und der andere lang und dünn. Der eine hatte Fesseln in der Hand. Ich wusste ich war zu sehr aufgefallen, wieder versaute ich die Mission. Immer noch versteckte ich mich in der Kapuze und betete dass sie mich in Ruhe ließen.
„Na du Hübsche, hast dich wohl verlaufen?“, rief der eine mit einem spöttischen Lachen.
Sie konnten unsere Sprache? JC meinte auch fast alle müssten unsere Sprache können, sowie wir ihre.
„Würde mich mal interessieren wie du ohne die Kapuze aussiehst?“, sprach eine raue bösartige Stimme.
Sie kamen auf mich zu und ich ging einige Schritte rückwärts. Der eine Griff mit seiner Drei-Finger-Hand nach meinem Handgelenk. Ich wollte mich wehren, aber der Griff war zu stark. Ich hatte JC enttäuscht. Sie hatte ausdrücklich gesagt dass wir diese unbedingt tragen müssten. Die Zwei dürfen meine Identität einfach nicht sehen. Ich wollte meine Hände am liebsten aneinander reiben, aber wenn der eine mich festhielt. Also griff ich nach meiner Kapuze und zog sie nach unten. Doch der Dünne griff nach meinem noch verbliebenen Gelenk. Ich war geliefert. Wenn jetzt kein Wunder kam, dann war es das für mich. Doch dann tauchte urplötzlich ein Dritter vor mir auf. Es war ein Mensch. Ich sah bloß seine dunkelbraunen Stiefel und eine schwarze Jeanshose. Die etwas enge Jeans stopfte er sich in die Schuhe. Er trug einen Gürtel der etwas schräg um seine Hüfte verlief. Weiter hoch traute ich mich nicht zu schauen.
„Du schon wieder! Hau ab!“, brüllte der Dicke grimmig.
„Lasst sie los.“, sprach eine nette zugleich aber auch wütende Jungenstimme. Er blieb absolut ruhig und gelassen. An seiner Stimme konnte man überhaupt kein Gefühl heraus hören.
Doch als sie sich weigerten auf ihn zu hören. Verschwand er plötzlich vor mir und ganz schnell ließen sie meine Gelenke los. Ich hörte keinen Ton mehr von ihnen. Dann stand der Junge wieder vor mir, der mindestens eineinhalb Köpfe größer war als ich. Die anderen beiden lagen bewusstlos auf dem Boden.
„Du kannst deine Kapuze ruhig anlassen und danken brauchst du mir auch nicht, aber sag mir bitte was ein zierliches Mädchen wie du hier machst.“
Ich schaute zum ersten Mal wieder vom Boden hoch und spiegelte mich in grauen Augen wieder. Sein Gesicht war wunderschön. Seine Haare waren blond und fast so ähnlich wie Jim seine nur das er kein Gel benutzte. Dann lächelte er.
„Komm ich werde dich erstmals hier raus bringen. Aber wir müssen unauffällig bleiben.“
Ich hatte ein wahnsinniges Glück. Wäre er nicht rechtzeitig gekommen, dann wäre ich wahrscheinlich entführt worden oder schlimmeres. Als wir wieder auf den Straßen waren wo viele andere Eaganer und Menschen herumliefen, hatte ich Angst ihn vielleicht wieder zu verlieren sowie Jim. Um das zu verhindern, klammerte ich mich an seinen Arm. Er schaute verwirrt zu mir herunter.
„Alles in Ordnung?“, sprach er beim Gehen.
Zum ersten Mal brachte ich ein Wort zustande.
„Ich…Ich will dich nicht verlieren. Ich hatte mich verlaufen, weil ein Freund von mir verschwunden war, er war eigentlich immer neben mir, doch dann als ich mich nach ihm umdrehte war er weg und so irrte ich in der Gegend herum.“
„Ich verstehe.“
Er verspürte anscheinend meine Angst.
Als wir einige Zeit liefen, gingen wir in ein kleines Haus rein, wo keine Menschenseele zu sehen, bis auf einen Mann der an einem Tisch in der Ecke saß. Er starrte ihn grimmig an.
„Ich bin wieder da!“, rief er.
Zuerst sah ich hinter der Theke nur einen abstehenden geflochtenen Zopf entlang laufen, doch dann trat eine kleine dicke Eaganerin zum Vorschein. Ihre Mimik war grimmig.
„Sag mal spinnst du?“, schrie sie und stemmte die Hände in die Hüfte. „Du bist schon den ganzen Morgen weg und dein Vater und ich machten uns furchtbare Sorgen. Jungchen wenn das wieder passiert dann…OH!“, verstummte sie am Schluss.
Das sollen seine Eltern sein? Adoptiveltern wohl eher.
Die kleine Eaganerin kam auf mich zu und betrachtete mich von unten. Ich klammerte mich noch fester an ihn, weil mir ihr Blick Angst bereitete.
Doch dann setzte sie ein völlig freudiges Lächeln auf.
„Ach Junge, das hättest du mir doch ruhig sagen sollen. Das du heute Morgen verschwunden bist um dich mit deiner Freundin zu treffen. Ich werde gleich etwas kochen, das muss unbedingt dein Vater erfahren!“, rief sie glücklich und rannte in die Küche.
„Nein, warte! Zu spät.“, seufzte er.
Ich starrte ihn an und war ein wenig verwirrt was seine Mutter angeht. Sie konnte ziemlich schnell ihre Mimik ändern.
„Komm, ich werde dir erstmals ein Zimmer geben, wir sind nämlich hier ein Gasthaus. Wir geben meistens Reisenden eine Unterkunft.“
Als wir die Treppe hochgehen wollten, rief der alte Mann aus der Ecke uns zu.
„Dieses Mädchen ist hat ein wichtiges Geheimnis, das spüre ich nämlich in meinen Adern. Von solchen halte ich mich lieber fern.“, lachte er, wobei man den Alkohol in ihm bemerkte.
Ich war wie angewurzelt. Woher konnte er das wissen? Vielleicht hat er Fähigkeiten sie zu spüren oder es war nur reiner Zufall. Trotzdem merkte ich dass er sich bei der Sache absolut sicher war. Ich verspürte eine Gänsehaut.
„Hör nicht auf ihn!“, flüsterte er mir zu.
Wir gingen weiter hoch und er zeigte mir ein Zimmer mit Holzboden und Lehmwänden. Das Bett sah wie das von früher aus. Es gab noch einen kleinen Schrank und ein Tisch mit Stuhl.
Er wollte wieder gehen, aber ich hielt ihn auf.
„Bitte bleib!“, rief ich.
Er schloss hinter sich die Tür und setzte sich neben mich aufs Bett.
„Sag mal, woher kommst du?“, fragte er.
„Nicht von hier.“
„Das hatte ich mir schon gedacht. Du sagtest du suchst einen Freund, oder? Ich kann ihn dir ganz schnell wieder beschaffen, denn ich habe so meine Quellen, die Tag und Nacht auffällige Leute beobachten und wenn das zwei Menschen kommen die Umhänge tragen, das ist mehr als auffällig.“
Ich schaute ihn mit tränengefüllten Augen an, wobei meine Kapuze hinunter rutschte. Er blickte verblüfft zu mir.
„Das würdest du tun?“, fragte ich.
„Sicher. Einer Frau in Not helfe ich gerne.“, grinste er und ich zeigte auch wieder ein Lächeln.
„Aber könnte ich deinen Namen vielleicht wissen?“
„Lou.“
„Was für ein schöner Name. Ich heiße Nikita. Aber alle nennen mich Nik.“
„Das ist russisch.“, platzte es aus mir heraus.
„Du kanntest Russland?“, fragte er und wunderte sich über mein Wissen.
„Ich hatte mal davon gehört.“, brachte ich mich aus der ungewöhnlichen Lage heraus.
Dann wechselte ich das Thema.
„Sag mal das sind doch nicht wirklich deine Eltern?“
Er musste lachen.
„Nein, ich bin als kleiner Junge vor ihrer Gaststätte abgelegt worden. Niemand weiß wer meine Eltern sind und außerdem bin ich auch so glücklich.“
„Ich habe auch keine Eltern.“
„Überhaupt keine?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Also gut, Lou, am besten wir fahren erstmals in das Stadtinnere von Naga. Dort treffen wir dann jemanden den wir fragen könnten, denn er setzt immer Spione aus und denen fällt dann meistens etwas auf. Vielleicht finden wir dadurch deinen Freund und ich verspreche dir das wir ihn finden werden.“
Ich lächelte wieder und war von seinem Blick ein wenig gefesselt.
Ich umarmte ihn überraschend feste und dankte ihm mehrmals. Mir war es wirklich ungeheuer wichtig, diese Aufgabe zu erfüllen. Ich möchte nicht das JC und der Professor enttäuscht von mir sind. Er streichelte über meine Haare.
„Gern geschehen! Aber jetzt komm wir müssen uns beeilen.“
Er nahm meine Hand und zog mich aus der Gaststätte. Wir liefen wieder völlig unauffällig einige Gassen entlang und nahmen Abkürzungen, aber dennoch war ich wie ein Magnet und zog das Böse hinter mir her. Wieder verfolgten uns Banditen. Nik blieb stehen.
„Warte hier!“, flüsterte er und ich stellte mich an die Wand. Die Banditen kamen auf ihn zugelaufen und nahmen einige Meter dann Abstand.
„Vorsicht Jungs! Schaut ihm nicht in die Augen, das wäre euer Tod.“, warnte ein einziger dünner Eaganer seine Truppe, die Menschen waren. Sie starrten alle auf seine Brust.
„Nicht schlecht!“, grinste er. Dann liefen sie alle auf ihn zu und Nik machte sich bereit. Doch die hängenden Metallketten, die schon teilweise verrostet waren, drängten mich dazu meine Kräfte einzusetzen. Denn ich glaube gegen sieben Leute hatte Nik keine Chance. Zwei hatte er platt machen können aber die sind schon mehr als das Dreifache. Ich ging langsam vor Nik und streckte meine magnetisierte Hand aus. Eine Magnetwand war vor uns. Alle prallten dagegen. Nik kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mir gefiel es wie ich mich endlich mal wehren konnte und keine Hilfe mehr bräuchte. Ich lächelte sicher. Dann stieß ich sie mit einer kräftigen Handbewegung zurück und die Magnetwand trieb sie bis hinten gegen die steinerne Wand. Noch eine kleine Weile würde es dauern bis es sich auflöste, aber bis dahin sind wir längst über alle Berge. Wir verschwanden um die nächsten Ecken.
„Was hast du eigentlich dort gemacht. Du strecktest deine Hand aus und dann konnten sie plötzlich nicht mehr in deine Nähe kommen. Du hast anscheinend Kräfte, gut, denn dann bin ich nicht mehr allein.“ Ich blieb stehen und blickte ihn an.
„Was hast du denn für Fähigkeiten?“, fragte ich erstaunend, weil ich dachte dazu müsste man irgendwie experimentiert haben.
„Meine Mutter meinte ich wäre ein Noma-Kind gewesen.“
„Was heißt Noma? Auf eaganisch heißt es ungewollt. Es bedeutet das Kinder aus Familien gestohlen werden und für Experimente gebraucht werden, danach werden sie ausgesetzt und müssen mit ihren Fähigkeiten leben. Noma-Kinder werden meistens gemieden, deswegen fürchten mich auch die Banditen. Du musst auch eins sein.“
Ich konnte ihm nicht die Wahrheit erzählen, also schwieg ich lieber und wir gingen einfach weiter. Bald kamen wir in der Innenstadt an und trafen auf Etage zehn einen alten Eaganer. Vorerst sollte ich meinen Umhang ausziehen, wozu ich mich weigerte, aber als er mir die Situation erklärte, war ich einverstanden. Der Alte war groß und breit und saß den ganzen Tag auf einer gemütlichen Decke, neben ihm zwei junge hübsche Frauen.
„Du wollten mich sprechen?“, knarrte eine raue Stimme.
„Ja, ich suche nämlich eine bestimmte Person und wollte fragen ob du mir vielleicht Auskunft geben könntest. Sie tragen diese Mäntel.“ Nik warf meinen Mantel dem Alten zu und wartete auf eine Antwort.
„Ja, von denen ich habe schon gehört, mehrmals heute.“
„Kannst du uns sagen wo sie sind?“
Ein Spion kam zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
„Sicher, aber du haben noch Schulden bei Patschi.“
„Ich weiß und ich habe dir auch gesagt, dass du das Geld bekommen wirst.“
Er räusperte sich und fing dann an zu lachen.
„Deine Versprechungen haben ich schon oft gehört.“
Doch dann betrachtete er mich genauer und es war mir furchtbar unheimlich.
„Du können Schulden aber durch Mädchen bezahlen.“, meinte er und zeigte mit einem seiner drei Finger auf mich.
„Nein, sie hat mit der Sache überhaupt nichts zu tun.“, wurde Nik etwas aggressiver.
„Seit wann setzen du dich für Mädchen ein? Du bringen mir doch immer meine Geschenke die ich haben will. Und du sein dabei gelassen, aber diese Mädchen muss besonders sein. Sein sie deine Freundin?“, lachte er und wollte schon einer seiner Verbündeten losschicken um mich zu schnappen.
Nik schlang seinen Arm um meine Hüfte.
„Ich sagte nein!“, schrie er.
Die Diener gingen einige Schritte wieder zurück.
„Gut, wie du meinen, aber dieses Mädchen ich beobachten will, wieso so besonders sein für dich. Deine Person gesichtet in Südwest der Stadt und ich will bald Kohle sehen.“, warnte er ihn. Nik nahm den Mantel wieder und ging mit mir wieder hinunter.
„Nik, wieso hast du dich für mich so eingesetzt?“, fragte ich neugierig.
„Ich…“, murmelte er und hatte einfach keinen Mut dazu mir die Wahrheit zu sagen. Aber ich wollte ihn auf keinen Fall dazu zwingen, immerhin war er mein Retter.
„Schon in Ordnung, du musst mir nichts sagen.“, lächelte ich ihm zu und er schwieg gelassen.
Bald darauf waren wir im Südwestlichen Teil der Stadt und dort war auch ungefähr die Stelle wo ich Jim verlor.
„Ich glaube hier verlief ich mich.“
„Hm, okay dann kann es ja nicht weit sein.“
Bald darauf sah ich denselben Umhang. Ich rannte los und packte ihn von hinten glücklich.
„Endlich!“, rief ich erfreut.
„Lou?“, rief eine bekannte Stimme und drehte sich zu mir um. Jim schaute mir besorgt in die Augen. Dann umarmten wir uns und meinte: „Weißt du überhaupt was ich mir für Sorgen gemacht hatte?“
„Tut mir leid, aber du warst plötzlich nicht mehr hinter mir.“
„Ja und du nicht mehr vor mir.“
Als ich dann Jim Nik vorstellen wollte, sah ich ihn weggehen und dabei bedankte ich mich nicht einmal bei ihm. Ich schämte mich. Dann ließ ich Jim los und rannte Nik hinterher. Ich wusste das er eifersüchtig seien würde. Ich sprang ihm in die Arme und dankte ihm für alles.
„Kein Problem, Kleine.“, lächelte er.
Doch dann sank er seine Lächeln und ich wusste auch warum.
„Wir werden uns bestimmt wieder sehen. Ich habe im Moment keine Zeit, aber ich werde dich ganz bestimmt besuchen kommen. Das verspreche ich.“
Dann lächelte er wieder und drückte mich noch feste zum Abschied. Ich war ihm wirklich überaus dankbar. Er hatte mein Leben gerettet, sich bei dem alten Eaganer Patschi durchgesetzt und mir sein Haus gezeigt, worin ich mich erstmals sicher fühlte. Er war für mich einfach ein Held gewesen und ich wusste dass ihm mein Dank nicht ausreichen würde. Ich zog ihn mit seinem Halstuch nach unten und küsste ihn zart auf seine Wange. Doch dann verspürte ich eine seltene Kraft. Wie eine starke Strömung durchfuhr es mich und ich spürte es noch bis in die Zehenspitzen. Was war denn das? Zuerst machte ich mir nichts draus und lächelte ihm noch zum Abschied zu, dann verschwand ich mit Jim im Gedränge. Jim brachte kein Wort hinaus. Anscheinend hatte ich ihm wehgetan.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig.
„Ja, ja.“, nörgelte er.
Er war sauer auf mich. Ich konnte nichts dafür, mein Gefühl trieb mich dazu an. Wir nahmen das Päckchen entgegen und gaben den Vertrag ab.
Bald darauf trafen wir uns alle am Flugzeug wieder und Nova und Alex warteten schon eine ganze Weile.
„Was hat denn so lange gedauert?“, fragte er.
„Tut mir leid, wir hatten den Ort nicht so schnell gefunden.“, log ich und wollte unbedingt alles was passierte geheim halten.
„Nun dann schaut lieber genauer auf die Karte.“, seufzte Nova zum Schluss.
Solche Angeber.
Als wir wieder in unserer Stadt waren und im Zentrum landeten war es bereits abends. Ich war hundemüde und legte mich einfach nur ins Bett. JC und der Professor waren stolz auf uns und hatten vollstes Vertrauen.
Irgendwie vermisste ich Nik. Er war so freundlich und beschütze mich sogar vor seinem Auftragsgeber der mich unbedingt haben wollte und dann gab es da noch dieses merkwürdige Energie die mich durchflossen hatte, als ich ihn küsste. War das Zufall oder hatte es eine besondere Bedeutung? Ich war mir nicht sicher, aber bei dem Gedanken erfreute sich mein Herz.




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