Love is Pain - Teil 35

Autor: talia
veröffentlicht am: 20.04.2013


Hui hui, nochmals ein dickes fettes Dankeschön an euch fleißigen Kommentierer und Leser *_* ihr habt mich so motiviert, dass hier nun das sensationelle Ende ist :) viel Spaß und ich hoffe auf positive Rückmeldung ;) LG


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Luna so zu sehen, erfreute Safira zutiefst. Sie hatte ihre Freundin noch nie so glücklich gesehen und jedes Mal, wenn ihr Lachen ertönte, seufzte Safira entspannt. Sie legte eine Hand auf Damians seine und er bedachte sie mit einem warmen Lächeln, das ihr Herz höher schlagen ließ. Das Gespräch, das sie wegen Erasmus geführt hatten, lastete zwar noch auf ihrer Seele, doch es war ein zu schöner Tag, um sich wieder den Kopf zu zerbrechen. Außerdem fühlte sie sich so frei ohne diesen Voodoozauber, aber es war dennoch nicht angenehm es vor den anderen zu verheimlichen.
Kopfschüttelnd verdrängte sie ihre abschweifenden Gedanken und ihr Blick schweifte über die ganze Menge an Leuten, als sie Dante am Eingang entdeckte. Er schien vollkommen deplatziert zu sein, also hob sie die Hand und deutete ihm, dass er sich zu ihnen setzen konnte, weil noch ein Platz frei geworden war. Dante hatte sie sofort entdeckt und er hatte sich sogleich auf den Weg zu ihnen gemacht, um sich dann ihr gegenüber hinzusetzen. Der Druck auf ihrer Hand verstärkte sich und mit einem liebevollen Lächeln sah sie Damian an.
> Jetzt sei doch nicht immer so besitzergreifend… Der arme Kerl brauchte doch nur einen Platz zum Sitzen, so voll wie das hier ist! <
> Du kennst mich doch. Niemand darf dich anschauen, nicht mal mein Bruder! <
Safira lachte leise bei seinen süßen Worten und kniff ihm leicht in die Wange, ehe alle am Tisch zu reden begannen. Glückwünsche wurden oft vergeben und Witze wurden die ganze Zeit gerissen. Es war wirklich herzerwärmend alle lachen zu sehen und Safira freute es vor allem, dass sich alle so gut verstanden. Valenzia sprach die ganze Zeit mit Erin und ließ Sergio witzigerweise links liegen, die Königin unterhielt sich ununterbrochen mit ihren Kindern, Aiden führte ein angeregtes Gespräch mit Zac und Damian und sie selbst hörte gespannt zu. Zwar war Dante da, doch auch er schien von den vielen Gesprächen zum Zuhören angeregt zu sein.
Als dann die Nachspeise kam, stürzte sich Safira sofort auf die Erdbeertörtchen und sie konnte nicht anders, als kurz genussvoll zu stöhnen. Die schmeckten ja besser als bei der Probekost. Damian drehte sich bei ihrer Reaktion sofort mit einem fetten Grinsen zu ihr um und küsste sie leidenschaftlich, während er eine Hand an ihrem Nacken hielt.
> Süße, mach das nicht nochmal, sonst wird’s eng unter dem Tisch! Außerdem kannst du doch wohl noch bis zu unserer Art von Hochzeitsnacht warten, oder? <
Safira wurde bei seiner zweideutigen Anmerkung rot und sie sah kurz beschämt zur Seite, weil sie natürlich Zuschauer hatte. Sie schlug ihm grinsend auf den Rücken und zwickte ihn in die Seite, sodass er kurz lachend zusammenzuckte.
> Du unersättlicher, nerviger und überaus attraktive Vampir. Du kannst es mit deinen Perversitäten echt nicht lassen! <
Schon wieder breitete sich auf seinem Gesicht ein dreckiges Grinsend und kichernd schüttelte Safira den Kopf, als sie etwas Lautes außerhalb des Gebäudes knallen hörte. Alles im Raum wurde still, niemand machte einen Mucks und nur das Klirren eines Glases war kurz zu hören, als der nächste Knall ertönte. Dieses Mal etwas näher. Alle am Tisch sprangen sofort alarmiert auf und die Vampire waren schneller weg, als Safira hatte blinzeln können. Sie suchte den Blick ihrer besten Freundin und diese hatte bereits den Ausdruck einer mordlustigen Killerin.
> Wenn es das ist, was ich jetzt denke, dann raste ich aus und zerfetze jeden, der sich in meinen Weg stellt! <
Das glaubte man Luna aufs Wort und wie es aussah, hatte sie Recht. Damian kam als erstes wieder zurück und rief durch den ganzen Saal, dass alle schnellstens verschwinden und sich einen sicheren Platz suchen sollten, weil sie angegriffen wurden. Die Königin wiederholte noch einmal die Worte und forderte ihre Wächter auf sofort die Waffen zu zücken, als auch schon das Chaos ausbrach. Safira raufte ihre Kleider hoch und rannte auf ihren hohen Schuhen zu Damian, der sie sofort an sich zog und sie auf die Schläfe küsste. Sofort folgten ihr auch Luna und Valenzia und gemeinsam warteten sie auf Zac und Erin, die um Atem ringend hereingestürmt kamen. Zac fuhr sich seufzend durchs Haar und Erin sah sich prüfend um.
> Wir sind umzingelt worden… Das muss Erasmus Werk sein! Überall feuern auf uns Elfen und Vampire. Wir müssen uns aufteilen und das Ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen! <
Erin sah sehr ernst dabei aus und alle nickten gleichzeitig. Kaum zu glauben, dass Erasmus die Frechheit besaß an solch einem wichtigen Tag herein zu platzen und die Hochzeit von Luna zu zerstören. Klar, er war skrupellos, korrupt und hinterhältig, aber Anstand schien er auch nicht zu haben. Frustriert stieß Safira lange Luft aus ehe sie sich an Damian wandte.
> Schatz, ich will die ganze Zeit bei dir bleiben… Ich biete dir dann Rückendeckung mit meiner Zauberkraft! <
> Kommt nicht infrage! Du bist von einem Fluch belegt worden und dann willst du noch kämpfen? Nein, ich nehme Dante mit… Er wird mir schon genug Rückendeckung geben! <
Ungläubig sah Safira ihren Geliebten. Sie war kurz davor ihm zu sagen, dass sie nicht mehr verflucht war, aber das durfte sich ja nicht. Und egal, was sie sagen würde, er würde nicht nachgeben. Damian war in dieser Hinsicht einfach zu stur, weswegen sie einfach die Augen rollte und ihm dann einen grimmigen Blick zuwarf. Er nickte sichtlich erleichtert, weil sie sich nicht deswegen streiten mussten und Luna nahm sie sofort an die Hand.
> Er hat recht, Kleines. Du gehst mit Terry und Cole mit und beschützt das Personal. Ich werde mit Zac nach draußen gehen… Ich lasse mich nicht bei meiner Hochzeit stören und das werden die noch zu spüren bekommen! <
Wow, es fehlte nur noch, dass sie Feuer spie, dann würde Luna wirklich ein Drache sein. Zac musste kurz lächeln und dann sah er kurz in den kleinen Gemeinschaftskreis und machte sich dann mit Luna und Erin auf den Weg nach draußen. Auch Valenzia verschwand mit Sergio in den hinteren Bereich der Burg, wo sie ihn wahrscheinlich verstecken wollte, um dann selbst in den Kampf einzuschreiten. Nun stand Safira alleine mit Damian und Dante mitten im Flur, die darauf warteten, dass Cole und Terry sie wegbrachten und als sie kamen, küsste sie Damian innig und verließ ihn mit einem traurigen Blick. Sie hatte Angst, dass ihm was zustieß, aber sie war etwas beruhigt, dass Dante bei ihm war. Er war ein vertrauenswürdiger Magier und ein guter obendrauf.
> Keine Sorge Safira, diesen Kampf werden wir bestimmt gewinnen. Wir sind einfach zu stark, um gegen verwirrte Marionetten von Erasmus zu verlieren! <
Terry warf ihr einen zuversichtlichen Blick zu und auch Cole nickte ihr aufmunternd zu. Die beiden waren wirklich zu lieb, obwohl Safira schon ahnen konnte, dass sie sich auch große Sorgen machten. Dennoch nickte sie dankend und machte sich mit den beiden auf den Weg zu den Kammern des Personals, wo sich bereits die meisten Dienerinnen und Diener aufhielten und versuchten Ruhe zu bewahren.
Safira stellte sich sofort an die Tür hin und ließ sich die Wand entlang nach unten sinken, um dann die Beine anzuwinkeln und den Kopf auf die Knie zu legen. Sie stieß einen langen gedehnten Seufzer aus und bemerkte mit einem Seitenblick, dass auch Terry sich neben sie setzte. Beide schwiegen, während Safira nur an die Sicherheit ihres Geliebten dachte. Damian, bitte sei vorsichtig. Ich bete dafür, dass mein Schutzarmband dir genug Schutz bieten wird.

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Damian und Dante rannten einen langen fackelbeleuchteten Flur entlang, bis sie eine Tür aufstießen, die ins Freie führte. Kaum waren sie nach draußen gelangt, wurden sie auch schon angegriffen. Hier und dort flogen Pfeile und Lichtkugeln auf sie, die Dante mithilfe eines Schutzkreises abblockte, was Damian ausnutzte um von innen heraus mit seinem Schwert Feuerbälle auf die Leute zu schleudern.
Jedes Mal, wenn er traf, machte Damian einen zufriedenen Seufzer und als er dann durch den Schutzkreis sprang, um sich auf einen Elf zu stürzen, hackte er ihm den Kopf ab. Diesmal würde er keine Gnade zeigen. Man hatte die Hochzeit seines großen Bruders zerstört und das war unverzeihlich.
Ein Vampir griff ihn von hinten an, als er gerade einem anderen einen Hieb in den Magen verpasste und mit einer eleganten Drehung stieß Damian sein Schwert in seine Brust, um ihm dann mit der Hand das Genick zu brechen. Plötzlich flog dann eine weiße Kugel an ihm vorbei und erschrocken wandte er sich an Dante, der ihn grinsend ansah. Er hatte ihn davor bewahrt durch einen roten Zauberball gegrillt zu werden. Gute Rückendeckung war wirklich wichtig und mit einem Nicken bedankte sich Damian für die Hilfe.
Im nächsten Moment sprangen mehrere Vampire auf ihn zu, die Damian alle in kurzer Zeit außer Gefecht setzte und dann rannte er weiter in den Wald hinein, um den Kern des ganzen Angriffs zu finden. Sollte Erasmus hier sein, dann würde er sich wünschen Damian nie begegnet zu sein. Immerhin hatte er auch Dante mit sich, der direkt hinter ihm war und dafür sorgte, dass sie nicht von brennenden Pfeilen aufgespießt wurden.
Es war ziemlich still im Wald, was nur bedeuten konnte, dass es hier voller Spione war und vorsichtig schlich sich Damian durch Büsche und Bäume, während er Dante wiederholt Zeichen zur Kommunikation gab. Sie rannten schneller durch das dichte Dickicht, bis plötzlich ein Rascheln neben ihnen erklang. Sofort gingen beide in Deckung und Damian hielt sein Schwert fest in der Hand, während er darauf wartete dem Nächsten den Kopf abzuschlagen. Leider war es falscher Alarm, da auf einmal ein großer weißer Wolf vor ihnen auftauchte, der sie schief musterte und dann mit dem Kopf in eine bestimmte Richtung zeigte. Der Vampir erkannte den Wolf wieder, weil Zac schon sehr oft von ihm erzählt hatte und da dieser vertrauenswürdig war, folgten sie ihm tiefer in den Wald hinein, bis Aspro hinter einem Baum zum Stehen kam. Damian spähte am Stamm vorbei und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er mehrere kleine Grüppchen entdeckte, die sich mit Waffen und Zaubertränken bewaffneten. Ha, hatte er doch gewusst, dass noch mehr hier im Wald waren und wie schön es war, dass Damian solch gute Laune hatte, um ihnen ‚Hallo‘ zu sagen.
Er sah kurz zu Dante, der etwas unentschlossen aussah, aber legte diesem beschwichtigend eine Hand auf die Schulter und nickte.
> Keine Sorge, ich habe schon Schlimmeres erlebt und wenn du mir brav Rückendeckung gibst, dann wird nichts Böses passieren! Wir arbeiten als Team und machen sie fertig als Team, ok? <
> Puh, ich werde mein Bestes geben! Also los! <
Damian war irgendwie stolz auf diesen jungen Mann und mit einem siegreichen Lächeln auf den Lippen stürmte er aus seinem Versteck hervor und überraschte seinen Feind mit seinem Flammenschwert, das er geschickt in seiner Hand schwang und alle Gegenstände in seiner Nähe zu Asche verbrannte. Dante hatte sich direkt hinter ihm gestellt und bombardierte die anderen mit Zauberkugeln, während Damian richtig zur Sache ging. Dieses Mal nutzte er sogar seinen Kampf-Tick, als er sich vollkommen seinem Killerinstinkt beugte und zur Tötungsmaschine wurde. Noch ein Grund, warum er Safira nicht hatte mitnehmen wollen. Sie sollte ihn nicht in solch einem Zustand sehen. Das wollte er einfach nicht.
Wie ein blutrünstiges Monster kämpfte er mit Schwert und Fäusten und hatte großen Erfolg dabei, bis dann aus den Büschen mehrere Elfen kamen, die ihn mit Baumwurzeln zu fesseln versuchten. Leicht wie ein Tänzer hüpfte er aber über die Wurzeln hinweg und schlug diese mit dem Schwert ab, um dann kurz zu Dante zu schauen, der immer noch fleißig am Zaubern war. Zum Glück ging es ihm gut und es bestand keine große Gefahr für ihn, denn seit Damian mit Safira zusammen war, hatte er ein Kameradschaftsgefühl entwickelt, das in solchen Situationen etwas nachteilig war.
Mit lautem Gebrüll stürzte er sich auf diese nervigen Elfen, die ihre dämlichen Natur-Tricks dazu nutzten, um ihn festzuhalten und wie erwartet flüchteten die meisten. Nur ein paar waren noch geblieben und das würden wohl die besseren dieser Rasse sein. Sie umkreisten ihn, als wäre Er nun die Beute, obwohl es eigentlich anders war und dann griffen sie ihn gleichzeitig mit diesen Ranken der Bäume an. Er duckte sich schnell, hob sein Schwert in die Luft, um möglichst viel Energie hineinfließen zu lassen und dann explodierte ein riesiger Feuerball aus seinem Schwert und die Ranken fielen zu Asche. Die Elfen hatten sich demnach mit einer Wasserwand geschützt, die sie nun gleich darauf auf ihn schleuderten und ehe er wieder in Deckung ging, leuchtete ein heller Schutzkreis auf und Damian sah irritiert auf seine Hand. Er erkannte das lederne Schutzarmband, das Safira ihm mal gegeben hatte und verdammt, wie hatte er das nur vergessen können?
Das Wasser prallte wie an einem Felsen an der leicht bläulich schimmernden Schutzwand und mit einem triumphierenden Grinsen und neuer Kraft griff Damian die Elfen direkt an, um sie zur Strecke zu bringen. Der Kampf dauerte dennoch nicht lange, weil alles um ihn herum plötzlich still wurde. Ungewohnt still. Selbst Dante hatte aufgehört mit seiner Magie zu kämpfen und sah sich prüfend um. Der Feind hatte sich schon längst verflüchtigt und nun standen die beiden alleine mitten im Wald.
> Glaubst du, dass das eine Falle gewesen ist, um uns von den anderen wegzulocken? <
Erschrocken wandte sich Damian Dante zu und hätte sich am liebsten selbst in Brand gesteckt. Wie hatte er nur so unüberlegt handeln können? Wenn er und Dante hier waren, was war denn nun mit den anderen? Vielleicht brauchten sie ja Hilfe und er machte hier so ein Einzelding und mit Dante als Rückendeckung verlor die Verteidigung an der Burg eine gute Hilfe. Seufzend fuhr sich Damian durch das dichte dunkelblonde Haar und nickte dem Hexer zu.
> Du hast recht, ich hätte früher darauf kommen sollen… Lass uns schnell zurückgehen. <
> Warte Damian, nicht so schnell! Der Hexer wird verschwinden, aber du kommst schön mit mir mit, sonst gibt’s noch mehr Ärger! <
Bei der Stimme stellten sich bei Damian alle Nackenhärchen auf. Erasmus! Der Griff an seinem Schwertknopf wurde noch fester, als er sich zu der dunklen Gestalt ein paar Meter von ihm entfernt umdrehte und verächtlich sah Damian ihn an.
> Erasmus, du miese kleine Ratte! Was fällt dir eigentlich ein, die Hochzeit meines Bruders mit deiner Anwesenheit zu beschmutzen? <
> Och, sei doch nicht so gemein zu mir. Ich war etwas gekränkt, weil ihr mich nicht eingeladen habt, aber nun bin ich ja hier und die Party kann steigen… <
Es war eine große Beherrschung, die Damian aufbringen musste, um diesem Kerl nicht an die Kehle zu gehen und es wunderte ihn selbst, dass er diese aufbringen konnte. Dante hatte sich währenddessen zu ihm gesellt und Damian flüsterte ihm zu, dass er sofort gehen solle. Dieser schüttelte vehement den Kopf, aber Erasmus warf dem armen Jungen einen vernichtenden Blick zu, sodass dieser schnell verschwand. Kurz war er stehengeblieben und hatte sich hinter einem Baum gehockt, aber er war doch wieder aufgestanden und gegangen. Gut für ihn, denn das würde nun ein Kampf zwischen richtigen Männern werden.
> Erasmus, mach dich bereit zu sterben! Ich werde keine Gnade walten lassen, glaub mir… <
> Na, darauf freu ich mich schon den ganzen Abend! <

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Stunden waren vergangen und es schien langsam ein Ende in Sicht zu sein. Safira hob leicht den Kopf und sah sich seufzend um, als ihr Blick auf Terry fiel, deren Kopf an Coles Schulter angelehnt war. Sie sahen beide ziemlich friedlich aus, wenn man bedachte, dass draußen gerade ein Krieg stattfand, aber wegen der Sicherheit in diesem großen Raum war es kein Wunder. Zwar machten sich viele Sorgen, aber im Großen und Ganzen war keine große Panik im Raum, was Safira sehr half.
Ihre Gedanken kreisten nämlich ständig um Damian und ihre Freunde und immer wieder stieß sie Gebete aus, dass es allen gut gehen möge. Erneut legte sie das Kinn an die Knie und schloss langsam die Augen, um an irgendwas Positives zu denken, aber sie schaffte es nicht, weil die Geräusche außerhalb der Burg zu laut waren.
Plötzlich ging die breite Tür auf und Safira war kurz davor einen Lähmungszauber auszusprechen, als sie den um Atem ringende Dante erkannte. Sofort kreuzten sich ihre Blicke und geschockt stand sie auf.
> Wo ist Damian? <
> Erasmus ist hier… Damian ist bei ihm und sie kämpfen! <
Safiras Herz machte einen lauten Knacks und sie stürzte ohne Nachzudenken aus dem Raum heraus, während es ihr egal war, dass ihr Kleid an irgendwelchen Gegenständen hängen blieb und zerriss. Sie musste unbedingt zu Damian, denn sie ahnte nur Schlimmes. Hinter ihr ertönten die Stimmen von Dante und Terry, doch sie waren schon zu weit weg, um ihnen Beachtung zu schenken.
Ihr Herz schlug so schnell, wie ihre Beine rannten und mit zitternden Händen stieß sie die Tür zum Hauptsaal auf, in der das reinste Chaos herrschte. Weiter hinten erkannte sie, wie Luna und Zac gemeinsam kämpften und sie sah das goldene Schwert alias Helia in der Luft schwingen. Das bedeutete, dass hier alles recht unter Kontrolle war und so zwängte sie sich durch die kämpfende Menge, um nach draußen zu gelangen, wo es auch nicht besser aussah. Überall wurde bitter gekämpft und lautes Gebrüll füllte die Luft und hämmerte gegen ihren Schädel. Sie biss sich nervös auf die Unterlippe und rannte instinktiv in den Wald hinein, weil sie eine unsichtbare Macht dorthin zog. Es war nicht die Macht des Voodoos, da dieser ja nicht mehr bestand, aber es war eine genauso starke Macht, die ihr den Weg zeigte.
Mittlerweile war alles stockdunkel und nur der helle Mond, bedeckt durch ein paar Wolken, erhellte den Weg vor ihren Augen. Zwar zerkratzte das dichte Buschwerk ihre Arme und Hände, aber das hielt sie nicht davon ab noch tiefer in den Wald einzudringen. Dennoch stieß sie einen lauten Aufschrei aus, als auf einmal dieser monströse Wolf vor ihr erschien und sich vor ihren Füßen hinlegte.
> Mein Gott, erschreckst du eigentlich die Leute immer so? <
Der Wolf sah sie mit einem entschuldigenden Blick an und wedelte kurz mit dem Schwanz, als sich Safira auch schon auf seinen Rücken schwang. Deswegen hatte er Platz gemacht, oder?
So schnell wie der Wind rappelte sich der Wolf auf und rannte auch schon los, bis zu einem gewissen Punkt mitten im Wald. Safiras Augen irrten umher und sie rief Damians Namen, doch es kam keine Antwort. Währenddessen schnupperte Aspro an Büschen und Bäumen und tapste vorsichtig und leise weiter, um dann abrupt stehen zu bleiben und mit einer Pfote auf dem Boden zu scharren. Fragend sprang Safira von seinem Rücken runter und sah sich die Stelle, die er mit der Pfote markierte, an. Ihre Augen weiteten sich erschrocken und eine eiserne Faust legte sich um ihr Herz. Da lag das Schutzarmband von Damian, mit Blut daran. Konnte es sein, dass… Nein, das durfte nicht sein. Damian hatte ihr versprochen auf sich aufzupassen und heil wieder zurückzukommen. Das musste ihm bei einem Zweikampf gerissen worden sein und das Blut war nicht seines, sondern das von Erasmus. So musste es sein. Bestimmt kämpften sie immer noch und Damian war am Gewinnen.
Aber all ihre Hoffnungen wurden zerstört, als sie einen halb toten Elf auf dem Boden liegend erkannte. Er spuckte Blut und hatte eine Hand auf seinen Bauch gelegt, fast so als würde er sehnlichst auf den nahenden Tod warten. Er hatte Safira und den Wolf sofort gesehen und nun bat er sie unter Würgen zu ihm zu kommen, was sie dann auch tat. Dieser Mann war nicht gefährlich, immerhin war er am Sterben.
> Er, er hat deinen… Deinen Freund mitgenommen. Es, es… Ist zu spät! D, der Krieg hat e erst jetzt be begonnen… <
Schon wieder überkam ihn das Bluthusten und Safira sah den Mann mit Tränen in den Augen an. Damian war weg? Erasmus hatte ihn nun in Gewahrsam? Das ertrug Safira nicht, nein, das war zu viel Schmerz auf einmal. Man hatte ihr den Liebsten genommen und sie wusste nicht mal, wie es ihm ging. Würde man Damian überhaupt am Leben lassen?
Weinend und schluchzend ging Safira in die Knie und vergrub die Finger in das kalte durchnässte Gras. Ihr ganzer Körper vibrierte unter dem seelischen Schmerz, den sie im Moment erlitt und selbst da, als Aspro sie mit der Schnauze am Kopf anstupste, brach aus ihr alles heraus. Sie schrie aus Leibeskräften, aus ihrem Herzen heraus.
> DAMIAAAAAAAAAAAN! <






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