Love is Pain

Autor: talia
veröffentlicht am: 27.06.2012


Hey Leute, ich wollte euch schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf Love is Pain geben ;D zwar werde ich nicht gleich danach einen Teil einschicken, aber mich würde es sehr interessieren, was euer erster Eindruck ist :D Der Fan ist König xD Und danke an alle Kommis aus Mirror of Love *_* viel Spaß mit diesem Teil..LG talia

1.

>MARC, CARRIE, DORIS! Bewegt euren Arsch hierher! Die Leute wollen was trinken und nicht einschlafen, verdammt...<
>Damian, Schatz... Sei nicht so hart zu ihnen, sie tun doch schon, was sie können!<
Safira kraulte Damian leicht am Nacken, der dauraufhin ein zufriedenes Brummen von sich gab, jedoch seinen Angestellten einen vorwufsvollen Blick zuwarf. Marc schnalzte genervt mit der Zunge, aber er tat das, was man von ihm verlangte und widersetzte sich seinem Arbeitgeber nicht, weil Damian ja der Boss war. Dieser verzog den Mund zu einem frechen Grinsen und legte die Arme um ihre Taille, sodass sie seine durchtrainierten Muskeln an ihrer Brust spüren konnte, was sie innerlich erschaudern ließ. Er war einfach so sexy und Damian wusste das ganz genau, weshalb er sie wieder so arrogant anlächelte und ihr einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss aufdrückte. Sie liebte diesen Mann einfach und sie war froh mit ihm friedlich zusammen zu sein, denn diese Ausgestoßenensache hatte sie alle ziemlich fertiggemacht. Luna und Zac waren mit Helia immer noch in Irland, aber das war auch schon alles, was Safira von ihnen wusste. Der Grund dafür war, dass Lunas Familie in einem Schloss am Rande einer Klippe hauste und sie dort erstens keinen Empfang hatten und zweitens überhaupt kein Telefon besaßen. Nur wenn Luna in die nächstgelegene Stadt fuhr, hatte sie genug Empfang, um ihr zu erzählen, wie es dort zulief und wie es Zac und Helia ging.
Damian und sie hatten währenddessen die Night Bar weitergeführt und sie lief bis jetzt wie am Schnürchen, nur dass Damian manchmal dazu neigte den Boss raushängen zu lassen. Zwar tat er es nur dann, wenn er merkte, dass seine Kunden unruhig wurden oder wenn er mal schlechte Laune hatte, aber im Großen und Ganzen fehlte es einfach nur an Personal, da sie den Laden etwas erweitert hatten und dadurch mehr Kunden Platz nehmen konnten. Das Geld hatten Damian, Zac und Valenzia von ihrem verstorbenen Onkel geerbt und Damian hatte das Geld zum Teil in die Renovierung der Bar investiert. Und das Endergebnis ließ sich sehen. Die Fenster wurden teils erneuert und durch dickeres vampirgesichertes Glas ersetzt, das Parkett wurde neu gelegt, die Sitzgelegenheiten waren entweder rote Ledercouchen oder schicke silberne Barhocker und die neuen schwarzen Glastische waren robust gegen mögliche Gewaltausbrüche. Immerhin war es eine Bar, in der übernatürliche Wesen verkehrten. Tja, dazu kamen auch noch der reparierte Plasmafernseher, der an der hellrotgestrichenen Wand prangte, der schwarze Tresen, an dem kleine Lichter angebracht worden waren, die neu eingerichtete Bar hinter dem Tresen mit den ganzen Getränken und Snacks und der neue schwarze Kronleuchter mit den glänzenden roten Lichterchen. Das alles hatten Damian und sie eingerichtet und sie waren auf das Endergebnis sehr stolz, denn die Einrichting schien auch den Kunden zu gefallen.
>Saf, was denkst du denn, Süße?<
Safira schreckte aus ihren Gedanken auf und sah ihrem Geliebten beruhigend in die Augen, bevor sie ihm dann liebevoll eine Hand an die Wange legte und sie mit dem Daumen streichelte.
>Klar, alles ist gut... Ich hab nur kurz an unser Leben hier gedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die glücklichste Frau der Welt bin!<
>Na, aber hallo, genau das Gleiche ist mir auch durch den Kopf gegangen, nur dass mir auch etwas Anderes in den Sinn gekommen ist... Etwas Intimes!<
>Ach du Perversling, du! Dir reicht aber auch gar nichts...<
Safira verdrehte lachend die Augen und klapste ihm leicht auf die Wange, als sie sich auf dem Weg in das Hinterzimmer machte, um sich das Kellneroutfit überzuziehen, da sie es einfach nicht aushielt wartende Kunden zu sehen. Natürlich hatte Damian ein Problem sie als Kellnerin in der Bar zu sehen, da er die Blicke, die ihr die Männer zuwarfen, nicht ausstehen konnte, aber sie tat es trotzdem. Eine musste ihm ja zeigen, dass er nicht immer der Boss war und wer war besser geeignet, als sie selbst?
Sie streifte sich den engen schwarzen Rock über, dann die weiße Bluse mit der schicken schwarzen Weste und nicht zu vergessen die wunderschönen Pumps, die sie erst neulich gekauft hatte. Dann prüfte sie ihr Aussehen kurz im Spiegel, nickte zufrieden und dann ging es auch schon zu den Kunden, die sie höflich ansahen oder ihr vielversprechende Blicke zuwarfen, was Damian ganz und gar nicht gefiel. Er forderte sie mit einem Blick auf zu ihm zu kommen und sie schlenderte seufzend zu ihm, um sich dann in seinen Armen wiederzufinden und Opfer seiner Zungenkünste zu werden. Nach Luft schnappend drückte sie ihn sanft weg und sah ihm fragend in die tobenden dunkelblauen Augen eines Ozeans, als er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich und sie noch einmal fordernd küsste. Hatte sie vergessen ihm die übliche Tagesdosis an Liebesspielchen zu geben oder warum war er wieder so scharf?
>Du siehst so heiß in diesem Outfit aus, ich könnte dich hier und jetzt auf dem Tresen nehmen und das nicht nur ein Mal, meine Liebe!<
>Damian, zügel deinen geilen inneren Vampir... Wir sind in der Öffentlichkeit und ich muss die Kunden bedienen!<
Sie wollte sich gerade von ihm lösen, als er sie leicht am Arm packte und ihr tief in die Augen schaute.
>Mir gefallen die Blicke von manchen Kerlen nicht, obwohl sie wissen, dass du mir gehörst!<
>Ich bin nicht dein Besitz, mein Schöner und die Blicke sind richtig angenehm, wenn du mich fragst...<
Mit dieser klaren Ansage, warf sie ihm zwinkernd einen Luftkuss zu und dann machte sie auf dem Absatz kehrt und begann schon den ersten Kunden zu bedienen. Damian warf ihr einen scharfen Blick gemischt mit Herausforderung zu und widmete sich wieder den Getränken, die er selbst für die Kundschaft mischte. Safira gab ihr Bestes, um jedem Kunden das gewünschte Getränk zu bringen und eine Menge Trinkgeld einzustecken, was Damian glücklicherweise nicht bemerkte, denn sonst würde seine besitzergreifende Seite Überhand gewinnen. Stattdessen begrüßte er die neu eintreffende Kundschaft, sprach mit seinem Personal unter vier Augen oder warf ihr manchmal sehnsüchtige Blicke zu, was sie richtig süß fand. Er vermisste ihre Nähe, was sie natürlich auch tat und freute sich jedes Mal, wenn sie zu ihm kam, um die nächste Bestellung auf das Tablett zu stellen und dann leider wieder zu verschwinden. Aber bei einem Mal umfassten sie zwei Arme von hinten und dann spürte sie seinen sanften Mund an ihrem Ohr, der ihr die wunderschönen drei Wörter hineinflüsterte.
>Ich liebe dich auch, mein Süßer!<
>Ich dich mehr!<
>Willst du darüber streiten?<
Safira spürte an ihrem Ohr, wie er seinen Mund zu einem Lächeln verzog, um sie kurz darauf ins Ohrläppchen zu beißen. Dieser Kerl konnte es einfach nicht lassen den Macho zu spielen, aber zugegeben sie stand darauf. Sie fuhr ihm sanft durch das dunkelblonde Haar und ergatterte sehnsüchtige Blicke von anderen Frauen, vor allem von Nicole, da sie nun ihr Spielzeug verloren hatte. Diese Tatsache verursachte in Safira ein angenehmes Machtgefühl, da sie diejenige war, die diesen atemberaubenden Mann an ihrer Seite hatte, aber damit prahlen würde sie nicht. Sie war nicht der Angebertyp. Ganz anders Damian, denn er war der Angeber schlechthin, weil er sie wieder an sich zog und die Blicke der Männer genoss. Ja, er fühlte sich gut in seiner Haut, aber dafür hatte Safira nun keine Zeit. Sie drückte ihn leicht weg und teilte ihm leise mit, dass sie nach Hause gehen musste, um noch ein paar Dinge zu erledigen. In diesem Fall ihre Hexenseite zu trainieren, da sie sie in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt hatte. Damian verschränkte protestierend die muskulösen Arme vor die Brust, aber er nickte seufzend und begleitete sie bis zu ihrem Mini, der genau vor der Tür stand. Sie gab ihm einen letzten zärtlichen Kuss und ermahnte ihn mit den Zeigefinger, dass er bloß brav sein und nicht zu spät nach Hause kommen sollte. Er nickte bejahend und öffnete gentlemanlike die Fahrertür für sie, als sie auch schon mit einem Luftkuss einstieg und ihren Liebsten zurückließ.

Zu Hause angekommen, warf sie den Wohnungsschlüssel aufs Sofa und steuerte auf die Küche zu, um sich ein frisches Glas Orangenssaft einzuschenken und damit dann in ihr Schlafzimmer zu gehen. Dort stellte sie das Glas auf dem Nachttisch hin und ging auf die Knie, um nach dem alten Buch unter ihrem Bett zu greifen, das in einer verschlossenen Truhe ruhte. Es konnte nur durch einen persönlichen Zauber geöffnet werden und nur Safira wusste, wie der Spruch lautete, um ihn zu öffnen. Dazu legte sie die rechte Hand auf den Deckel und die linke Hand unter der Truhe, sodass sie in der Luft gehalten wurde, um sie dann mit einem Zauber schweben zu lassen. Safira schloss murmelnd die Augen, sprach innerlich ihre Formel aus und dann ertönte ein leises Klicken, als der Deckel aufsprang und einen Blick auf das alte lederne Buch freigab.
Zufrieden legte sie die Truhe wieder auf den Boden und holte vorsichtig das Buch heraus und dann setzte sie sich gelassen aufs Bett und klappte es auf. Ein alter modriger Geruch stieg in ihre Nase auf, aber daran war sie schon gewöhnt. Sie blätterte darin suchend um, um den Unsichtbarenzauber noch einmal aufzufrischen, als sie plötzlich zusammenzuckte, weil sie starke Kopfschmerzen bekommen hatte. Sie fasste sich vor Schmerz stöhnend an die Stirn, doch das Pochen wurde immer schmerzvoller und ließ sie nach hinten aufs Bett sinken, sodass sie sich zusammenkrümmte. Safira schrie auf, als sie einen stechenden Schmerz in ihrer Brust vernahm, aber es wurde immer schlimmer. Ihr Körper begann heiß zu werden und sie schwitzte so sehr, dass das Bett bestimmt ganz durchnässt sein müsste. Für einen kurzen Moment jedoch hörte der Schmerz auf und diesen Moment nutzte sie aus, um Damian auf dem Handy anzurufen. Sie wählte schnell seine Nummer, als auch schon das Tuten ertönte, doch dann erfasste sie ein unerträglicher Schmerz, sodass sie das Handy fallen ließ. Damians Stimme erklang aus dem Lautsprecher, doch das einzige, was Safira herausbekam, war eine Mischung aus Ächzen und Würgen, bis sie in eine tiefe Schwärze gezogen wurde.

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Damian fluchte laut, als er Safira so schmerzerfüllt gehört hatte und nun stürmte er aus der Bar heraus, um zu seiner Geliebten zu rennen. Hoffentlich war nichts allzu Schlimmes passiert! Er raste die Straße entlang, dann rechts, links, geradeaus weiter, dann wieder rechts, die Straße überqueren und er war schon beim Hochhaus angelangt, als er ein unsicheres Gefühl im Bauch vernahm. Das war sein innerer Vampirinstinkt, der ihm mitteilen wollte, dass sich in der Eingangshalle ein Feind befand, aber wichtiger war für ihn im Moment die Gesundheit von Safira, die wahrscheinlich immer noch Schmerzen hatte. Er wartete nicht ab, bis der Aufzug kam, sondern stieß die Tür zu den Treppen auf und rannte mit hoher Geschwindigkeit, bis zum 20. Stock, in dem sich Safiras Wohnung befand. Die Tür zu der Wohnung war glücklicherweise verschlossen, was darauf hindeuten ließ, dass sie alleine war, aber beruhigend fand Damian diese Tatsache nicht. Eher verstörend.
Er holte schnell den Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche und schloss ruckartig die Tür auf, als er schon am Türrahmen des Schlafzimmers stand und auf den leblosen Körper von Safira hinabstarrte. Verzweifelt wiederholte er sanft ihren Namen und strich ihr erst das wirre Haar vom Gesicht weg, um in ihr bleiches Gesicht zu sehen, was sein Herz auseinanderzog. Damian küsste sie kurz auf die Stirn und kontrollierte den Puls an ihrem Handgelenk, als er erleichtert aufseufzte, weil er ein schwaches Schlagen wahrgenommen hatte. Was war denn nur passiert? Hatte sie einen zu schweren Spruch ausprobiert? Wenn ja, dann würde er ein ernstes Wörtchen mit ihr reden müssen.
Er stand kurzerhand auf, um im Bad ein nasses Tuch zu holen und es anschließend auf ihre brennende Stirn zu legen, als er scharf Luft einsog und auf eine kleine Wunde an ihrem Oberarm blickte. Sie war so klein, dass ein menschliches Auge sie nicht erkannt hätte, aber weil Damian mit Adleraugen gesegnet war, konnte er die kleine Einstichstelle gerade noch sehen. Er neigte sich zu der Wunde runter, um daran zu schnuppern, weil er sichergehen wollte, dass sie nicht Opfer einer Giftnadel geworden war und roch nichts Anderes, als ihr köstliches Blut. Diese Tatsache beruhigte ihn zwar, aber das machte Safira auch nicht lebendiger, die immer noch unschuldig auf dem Bett lag und ihr Gesicht so weiß war, wie das der Bettlaken.
Damian nahm liebevoll ihre Hände in seine und betete zu Gott, dass sie endlich aufwachen möge, aber Gott erhörte ihn nicht und sie blieb weiterhin ganze zwei Stunden bewusstlos liegen. In dieser Zeit hatte er ihren Körper auf weitere Einstichstellen überprüft und keine weiteren festgestellt und auch das Buch, dass offen auf dem Boden lag, half ihm bei seinen Thesen nicht weiter. Zwar wusste er, dass sie ihre Zauberkräfte nur hatte trainieren wollen, aber das war eindeutig ein Ergebnis von schwarzer Magie, die Safira nie und nimmer benutzt hätte. Etwas oder jemand war hier gewesen und hatte sie so außer Gefecht gesetzt, dass sie nun mehr als zwei Stunden ein Schläfchen hielt, aber warum? Hätte diese Person Safira ausschalten sollen, dann wäre sie garantiert nun tot gewesen und dieser Gedanke erschütterte Damian bis in die Zehen. Er durfte sie auf keinen Fall alleine lassen, auch wenn sie immer darauf bestand, dass sie alleine auf sich aufpassen konnte. Tja, das hatte sie nun davon.
Doch das änderte nichts an der jetzigen Situation, was Damians Laune in den Keller beförderte. Wann wachte seine Geliebte endlich auf? Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Frustriert fuhr sich Damian durch das dunkelblonde Haar und stieß immer wieder verzweifelte Seufzer aus. Wenn sein Bruder doch nur in diesem verdammten Schloss Empfang hätte! Dann würde Damian bei ihm anrufen und sich seelische Unterstützung holen, doch da fiel ihm Erin ein, der ihm vielleicht auch helfen konnte, auch wenn er immer noch wegen dem Tod seines Bruders trauerte.
Damian zückte sein neues IPhone aus seiner Jackentasche und wählte Erins Nummer, als dieser schon nach dem zweiten Piepen abnahm.
>Hey, Damian! Schön wieder was von dir zu hören, was ist?<
>Safira liegt seit zwei Stunden ohnmächtig in ihrem Bett und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll!<
>Du willst mir allen Ernstes sagen, dass du erst zwei Stunden gewartet hast, bevor du dich entschieden hast, Hilfe zu holen? Ehrlich, Damian?... Ach, ich komme jetzt, warte!<
Also, wenn Damian näher darüber nachdachte, dann war seine Reaktion auf die Situation wirklich bescheuert gewesen. Anstatt Hilfe zu holen, hatte er sich wie ein weinerliches Baby verhalten, dass nicht wusste, was mit seiner Mama los war. Liebe machte einen aber echt schwach, doch das war es wert, sobald er Safiras Engelsgesicht entdeckte. Sie war sein Licht am Ende des Tunnels und der Wind in seinen Segeln, der ihn vorantrieb, wenn mal Windstille herrschte. Aber warte, Licht? Wind in den Segeln? Damian musste richtig verzweifelt sein, um so ein Schnulzenzeug zu denken. Hoffentlich würde Erin bald auftauchen, ansonsten würde Damian aufstehen und ein Ständchen singen, was seinen Gemütszustand auch nicht besserte.
Ein Klingeln riss ihn aus den verrückten Gedanken und erleichtert sprang Damian auf die Füße, um den besorgten Erin in die Wohnung einzulassen. Sein schwarzes Haar war triefnass und er roch nach einer Portion männlicher Dusche, was Damian daran erinnerte, dass er auch dringend duschen musste, auch wenn er es gar nicht nötig hatte. Vampire hatten keine fettigen Haare und auch die Hautpflege war immer top. Ein angenehmer Vorteil.

Im Schlafzimmer setzte sich Erin neben Safira hin, die sich immer noch kein Stückchen bewegt hatte und als Erin ihre Lider öffnete, nickte er ernst. Damian hoffte, dass Erin nun eine Antwort auf das Ganze haben würde, doch was er dann zu hören bekam, gefiel ihm weniger, als Safiras Bewusstlosigkeit. Erin zeigte ihm ihre Pupillen, die stark geweitet und durch einen nebelartigen Schleier bedeckt waren. Das war das Produkt eines Voodoozaubers und das war alles andere als beruhigend. Der Grund warum Safira nicht aufwachte, war der, dass sie wahrscheinlich so viel hatte einstecken müssen, dass sich ihr Geist und ihr Körper zueinander finden mussten, bevor sie wieder das volle Bewusstsein erlangte. Diese Nachricht schockierte Damian zutiefst und er wünschte sich nichts dringender, als den grausamen Tod desjenigen, der ihr das angetan hatte, aber das einzige, was er nun tun konnte, war zu warten. Etwas, was Damian überhaupt nicht konnte, da er eher der ungeduldige Typ war.
Zusammen mit Erin ging er ins Wohnzimmer, wo sie sich nachdenklich auf dem Sofa niederließen und über die ganze Sache grübelten. Wer hatte Safira das nur angetan? Und warum? Klar, sie war eine der drei Auserwählten, aber warum jetzt und warum überhaupt? Was brachte es dem Feind sie ohnmächtig zu machen? Nichts wurde gestohlen und ihre Kraft hatte sie immer noch. Erin schien genau das Gleiche zu denken, da er sich auch seufzend durch die Haare fuhr und seine himmelblauen Augen dunkle Wolken ziehen ließen. Das bedeutete, dass er genauso ratlos war, wie er. Super! Ein Rascheln der Bettdecke ließ beide jedoch wachsam auffahren und sie stürzten sich ins Zimmer, wo sich Safira endlich zu regen begann. Damian rannte überglücklich zu Safira und kniete sich vorm Bettrand hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Er streichelte sie liebevoll am Kopf und ergatterte einen niedergeschlagenen Blick ihrerseits, was sein Herz kurz aussetzen ließ. Er hasste es sie in solch einem Zustand zu sehen. Niemand verletzte seine kleine süße Flamme. Niemand!
Mit schnellen Schritten war er sofort bei ihr, um sie beim Aufstehen zu stützen und Erin nahm neben ihr Platz um ihr mitfühlend über den Arm zu streicheln. Damian wusste, dass es rein freundschaftlich war, aber er konnte fremde Berührungen an Safiras Körper einfach nicht ausstehen, selbst wenn es sein bester Freund war. Erin hatte anscheinend seinen besitzergreifenden Blick bemerkt, denn er zog seine Hand grinsend zurück und warf Safira einen fragenden Blick zu.
>Safira, was ist denn passiert? Du hast uns aber mal erschreckt!<
Safira schüttelte verwirrt den Kopf und versuchte sich an etwas Konkretes zu erinnern, doch das einzige, was ihr einfiel, waren die unerträglichen betäubenden Schmerzen, die plötzlich eingesetzt hatten. Damian streichelte ihr liebevoll und still den Kopf und gab ihr daraufhin einen kleinen Kuss auf die Stirn, weswegen ihre Miene von angstrengt zu entspannt wechselte. Sie hatte wirklich heftig gelitten, denn Damian kannte seine kleine Süße nur zu gut und wusste, dass wenn sie Schmerzen hatte, sie sie erst dann zeigte, wenn sie wirklich schlimm gewesen waren. Und in diesem Fall mussten sie unglaublich schmerzvoll gewesen sein und dass ein dämlicher Voodoo-Zauber dahintersteckte, verursachte in Damian einen wütenden tobenden Tornado, der erst dann aufhören würde, wenn er den Schuldigen in der Luft zerfetzt haben würde. Das würde er natürlich machen, aber zunächst musste er sich um die Gesundheit und die Sicherheit von Safira sorgen, die immer besser zu sich selbst fand und schon fähig war langsam aufzustehen. Erin erzählte ihr deswegen von dem Voodoozauber, der ihr auferlegt worden war und dass die winzige Einstichstelle für eine Nadel stehen musste, da man sich ihrem Blut bedient habe, um den Zauber noch mehr zu stärken.
Safira griff sich instinktiv an die Stelle, in der ihr jemand Blut abgezapft hatte und Damian hoffte inständig, dass sie sich an einen möglichen Übeltäter erinnerte, weil sein Blutdurst unbedingt gestillt werden musste. Einmal ein Feuer entfacht, musste sofort gelöscht werden. Doch zu seinem Missfallen schüttelte sie niedergeschlagen den Kopf und stieß einen langen Seufzer aus, als Erin nachdenklich aufstand und sich kurz entschuldigte. Kurz darauf waren Damian und Safira allein und Damian ging auf Safira zu, um sie in eine schützende Umarmung zu ziehen und ihr beruhigende Worte ins Ohr zu flüstern. Für eine kurze Zeit schien es sogar zu funktionieren, denn ihr Puls hatte einen angenehmen Rhythmus angenommen, bis sie wieder zu zittern begann. Er drückte sie ein wenig weg, um ihr ins Gesicht blicken zu können und erstarrte, als er wieder diesen Schleier über ihre wunderschönen Champagneraugen entdeckte. Konnte es sein, dass sie wieder unter dem Voodoozauber stand?
Safira stieß ihn unsanft von sich und torkelte ins Wohnzimmer, wo sie sich einen Notizblock vom Couchtisch holte und mit einem Kugelschreiber etwas zu schreiben begann. Erin hatte ihre Schritte aus der Küche gehört, weil er dort mit jemandem leise telefoniert hatte und kam nun verwirrt auf Damian zu, der unbeholfen mit den Schultern zuckte und auf Safira deutete, die immer noch etwas niederschrieb. Dann drehte sie sich plötzlich um und reichte Damian den Zettel, doch bevor er lesen konnte, was darauf stand, fing er seine ohnmächtige Geliebte auf. Den Zettel hatte sich Erin währenddessen geschnappt, dessen Augen nun wild aufflackerten. Damian schloss daraus, dass er keine gute Nachricht hatte und es war tatsächliche keine gute Neuigkeit.

2.

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>Was soll das heißen, du bist dagegen?<
>Ich bin einfach strikt gegen die Vermählung von dir und diesem kaltblütigen blutrünstigen Vampir! Du weißt, dass ich diese Rasse über alles verabscheue...<
Luna starrte ihre ernst dreinblickende Mutter entsetzt an und schüttelte protestierend den Kopf. Sie versuchte ihre Mutter davon zu überzeugen, dass Zac einer der liebsten Vampire der Welt war und dass er ihr nie etwas Schlechtes antun würde, doch ihre Mutter beharrte wie immer an ihrer Meinung und hob beschwichtigend die Hand. Luna war am totalen Ausrasten, aber sie wollte nicht vor Helia einen Wutausbruch bekommen, sodass sie sich schnaubend umdrehte und das Weite suchte. Hinter ihr ertönte die fordernde Stimme ihrer Mutter, die sie dabehalten wollte, um das Thema zu klären, aber noch länger mit dieser Person in einem Raum würde es Luna garantiert nicht aushalten. Sie war so gereizt und so wütend auf ihre Mutter, da sie es noch nie in Erwägung gezogen hatte, ihrer Tochter einmal zuzustimmen und ihr zu helfen. Das war schon immer so gewesen und Luna erinnerte sich automatisch an ihre Flucht in ihren Jugendtagen, die ihr ganzes Leben geändert hatten.
Zwar hatte sie auf dem ganzen Flug hierher daran festgehalten, dass sich ihre Mutter auf sie freuen würde und dass sie überglücklich wäre ihre Tochter mit ihrer großen Liebe zu vermählen, aber nein. Natürlich hatte sich ihre Mutter nicht geändert und vor allem waren Vampire ein totales No Go für sie. Einerseits verstand sie den Standpunkt ihrer Mutter, da sie viele Angehörige der Familie durch Vampirangriffe in der frühen Vergangenheit verloren hatte, andrerseits musste man tolerant sein und auch nette Seiten der Vampirwelt akzeptieren. In diesem Fall Zac. Ihre große Liebe, die neben ihr herlief und sie schweigend ansah, weil er nicht abschätzen konnte, wie sie sich innerlich fühlte. Er hatte Helia im Arm, die von dem Ganzen eh nichts verstand und mit seinen wuschligen hellblonden Haaren spielte und herzlich lachte. Sie war einfach ein wunderbares Kind, das ihr düsteres Inneres um einiges erhellte. Natürlich trug Zacs Anwesenheit auch einen großen Teil dazu bei, doch es vertrieb nicht ihre flammende Wut.
Er nahm daraufhin ihre Hand in seine und warf ihr einen aufmunternden Blick zu, den sie dankend mit einem Nicken erwiderte. Er gab sich die Schuld, das sie nun wütend war und wieder mit der Sturheit ihrer Mutter konfrontiert worden war, doch sie versicherte ihm, dass es irgendwann eh an der Zeit gewesen wäre, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Zwar gab er sich nicht damit zufrieden, weil seine graue Augen durch dunkle Nebelschwaden bedeckt waren, aber er nickte und lief weiter neben ihr her, bis sie an ihrem großen hellen Zimmer ankamen. Bevor jedoch Luna die Klinke nach unten drückte, drehte Zac sie zu sich um und küsste sie mit all der Leidenschaft, die er für sie empfand. Kurz gesagt, das Gefühl war atemberaubend schön. Und als sie sich voneinander lösten, schwankte Luna kurz aufgrund des Hochgefühls, das sie gepackt hatte und schüttelte grinsend den Kopf.
>Ach, Zac, hör auf mir immer den Kopf zu verdrehen. Das wird sich auf Dauer negativ auf meine Hirnzellen auswirken und ich brauch sie fürs Kämpfen!<
>Dann werde ich dich eben noch mehr beschützen, sodass du mich nie wieder loswirst...<
>Ach, du alter Romantiker, ich liebe dich!<





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