Love is Pain - Teil 18

Autor: talia
veröffentlicht am: 03.10.2012


Sorry für die Wartezeit Leute, aber ich war auf einer Exkursion ;D ich danke euch nochmals tausendmal für eure Kommis und hier auch gleich der nächste Teil *_* LG talia

Die ganze Fahrt über hatte Luna ihn vollgelabert, wie toll ihr Kleid aussehen würde und wie super die Hochzeit allgemein werden würde. Zac hoffte es für seine Geliebte, aber auch er selbt fing an langsam zu realisieren, dass es bald so weit sein würde und eine angenehme Wärme breitete sich in seiner Brust aus. Echt komisch, wie alles angefangen hatte... Zuerst hatte er sie fast umgebracht, dann hatte es sich herausgestellt, dass sie eine der drei Auserwählten war und dann waren sie zusammengekommen und hatten ein Kind zusammen und bald würde er einen Ring am Finger tragen. Früher hätte er sich gegen eine Vermählung gewehrt, weil für ihn die Freiheit eine große Rolle spielte, aber Luna war zu besonders, um sie an der lockeren Leine zu halten. Sie war wie ein unbezähmbarer Drache, genau wie ihr Bruder und dieser war immer noch Single.
Zac hatte in seinen Gedanken gelesen, dass er wusste, dass Luna Verkupplungsversuche starten würde und auch wenn er an die Unabhängigkeit appellierte, würde es Aiden schon nicht schaden, wenn er mal eine Beziehung am Laufen haben würde. Es war nur gesund, es sei denn die Partnerin war eine Furie, eine Eifersuchtsbestie, eine Depressive oder eine von vielen Schlägerbrüdern. Jup, all die Versionen hatte Zac schon mal gehabt und beim Letzteren hatte es echt geknallt. Solche Weiber mussten sich einfach von Männern fernhalten. Wenn schon in Quarantäne gesteckt werden...
>Was denkst du darüber Zac?<
O o, diese Frage hasste Zac am allermeisten. Bestimmt hatte Luna seine abschweifenden Gedanken bemerkt und nun würde sie eine Ausrede für eine Standpauke haben, indem sie strategisch mit dieser Frage vorging. Das war die Frage, die jeden Mann in die Schlinge trieb. Man konnte nicht einmal irgendwo anders sein, ohne gleich bemerkt zu werden, um anschließend eine große Diskussion über das Zuhören von Männern zu halten. Was hatte Luna die ganze Zeit geredet?
>Sorry Schatz, ich war grad mit meinen Gedanken wo anders... Was hast du gesagt?<
>Dass ich und du das perfekte Paar abgeben! Auch wenn du mir gerade nicht zugehört hast und ich schon gemerkt habe, dass du über uns Frauen hergezogen hast... Aber heute ist ein wunderschöner Abend, den ich friedlich, ohne jegliche StörUUUUUUUUU...<
Zac riss erschrocken die Augen auf, als Damian mit seinem Auto vor ihnen zu schlittern begann und im Slalom fuhr und dabei mal bremste oder schneller fuhr. Es hätte beinah Zacs Auto gerammt, doch er hatte schnell genug reagiert, um eine scharfe Kurve nach rechts zu manövrieren, um kurz anzuhalten und dann auf Vollgas zu drücken, um seinem Bruder zu folgen. Dieser hatte nämlich einen unbepflasterten Weg in Angriff genommen und fuhr wie ein Rasender durch die ganzen Felder, wobei das Auto immernoch hin und herfuhr. Luna schrie Zac an, dass er ihnen unbedingt folgen musste und das tat er instinktiv, weil er eine schlimme Ahnung hatte.
Mit Vollgas fuhr er den feuchten Weg entlang und verzog grimmig das Gesicht, als er das ekelerregende Matschgeräusch an seinem tollen Auto hörte, aber so wie sein Bruder fuhr, vergaß er den Schönheitsfleck und konzentrierte sich auf die kleine Verfolgungsjagd. Nach einem Kilometer, tief in den Feldern mit meterhohem Gras, hielt dann der Wagen an und bevor die Tür aufgingen, war Zac schon bei der Fahrertür und sah in das gestresste Gesicht seines Bruders. Neben ihm saß Safira bewusstlos mit dem Kopf gegen die Scheibe und als Luna ihre Tür öffnete, fiel diese halb aus dem Auto direkt in Lunas Arme.
Damian fuhr sich öfters geschockt durch die dunkelblonden Haare und versuchte erstmals das zu verdauen, was gerade passiert war und ein Blick in seine Gedanken reichte, um in Zac das Mitgefühl zu erwecken. Safira hatte nämlich wieder eins ihrer Voodooanfälle gehabt und ihm plötzlich das Lenkrad aus der Hand gerissen, während sie versucht hatte das Auto in den sicheren Tod zu stürzen. Gut, dass Damian aber rechtzeitig reagiert hatte, um ihr letztendlich auf Wunsch den K.O. Schlag zu verpassen, weswegen dieser immer noch beißende Schuldgefühle hatte. Na auch kein Wunder... Zac würde es nie übers Herz bringen seine Luna zu schlagen und obwohl es auch für das Wohl Safiras gewesen war, es war nur menschlich Schuldgefühle zu haben. Menschlich... Bei dem Wort erinnerte sich Zac an die Erzählung von der Großmutter und an ihre Antwort auf seine Frage, ob Vampire überhaupt fähig waren menschlich zu sein. Und nun hatte er den Beweis! Gott möge dieser alten Dame noch mehr Jahrhunderte schenken...
>Hey Zac, ich glaub ich war noch nie so nah am Adrenalinschub gewesen, wie jetzt! Von einem Moment auf den anderen, BUUUM, reißt mir Safira das Lenkrad aus der Hand... Und dann flehte sich mich auch noch an ihr nen Knockout zu verpasssen! Weißt du, wie schwer mir das gefallen ist? Mann, dieser Voodoozauber muss aber auch alles zerstören!<
Völlig aufgelöst lief Damian hin und her und versuchte sich zu beruhigen, aber bei jedem besorgten Blick, den er Safira zuwarf, entfachte es seine Wut erneut. Zac ging auf Luna zu, die Safira im Arm hielt und sie mit leichten Klapsern aufzuwecken versuchte, es aber nichts brachte. Wahrscheinlich hatte Damian seinen speziellen Knockout am Nacken benutzt, weswegen es zu lange dauern würde, bis sie wach werden würde, also beschloss Zac etwas mit seiner Fähigkeit nachzuhelfen. Außer Gedanken lesen, konnte er auch damit die Gedanken aktivieren und wenn er richtig machte, dann könnten diese aktivierten Gedanken zurück in ihre Welt befördern. Einen Versuch war es wert.
Dazu kniete er sich neben sie hin, legte eine Hand behutsam an ihre gekühlte Stirn und schloss konzentriert die Augen. Zweimal atmete er tief ein und aus und dreimal sendete er Signale an ihr Gedächtnis, das allmählich zu funktionieren begann. Er schickte noch mehr Impulse an ihren Geist und nach weiteren zwei Herzschlägen öffnete Safira ihre goldenen Augen, während Damian neben ihr saß und ihre Hand in seiner hielt. Als sie ihn dann direkt ansah und sich für die Unanehmlichkeiten entschuldigte, hätte Zac am liebsten gelacht. Sie würde sich anscheinend nie ändern, denn ihre Selbstlosigkeit hatte einfach keine Grenzen. Kein Wunder, dass Damian so eine Person liebte. Ein Sensibelchen brauchte eine Frau mit Güte!
Trotzdem stellte sich Zac die Frage, wieso Safira ausgerechnet in solch einem Moment besessen worden ist. Es konnte ja nicht sein, dass dieser Hexer oder diese Hexe immer genau wusste, wo sie waren und was sie taten, denn das müsste heißen, dass sie noch tiefer in der Klemme steckten, als gedacht. Oder, und das wagte Zac kaum zu glauben, jemand aus der Burg arbeitete für diesen Erasmus, der dann wichtige Informationen an den Zauberer weitergab. Damian hatte ihm nämlich alles von Erasmus erzählt und bis jetzt verstanden beide nicht, was dieser Kerl nur von allen wollte. Warum entführte er Elfen, warum hatte er ein Auge auf sie alle geworfen und was wollte er mit all den Aktionen erreichen? Krieg? Tod? Oder sogar Rache?
Zac kannte keine Antworten auf diese Frage, aber Dendisois hatte ihn beauftragt ihn zu eliminieren und dem würde er auch nachgehen. Egal, ob er das Blut der Kingsleys in sich trug. Noch einmal würde seine Familie nicht in Gefahr geraten, denn nun war es Zacs übertragene Aufgabe sie zu beschützen, wobei Damian mit all seiner Kraft neben ihm kämpfen würde. Zwei Brüder gegen den Rest der Welt, so war es immer gewesen und so würde es auch immer sein. Valenzia würde immer die Rolle des geschützten Schwesterchens spielen, selbst wenn sie die dritte Auserwählte war. Dort wo sie gerade war, würde sie im Moment am sichersten sein, denn wenn sie nun hier gewesen wäre, wäre sie aufgrund ihrer schmutzigen Schuhe ausgeflippt und auf Kriegsfuß mit Erasmus gegangen. Also total überflüssig!
Safira, die langsam wieder zu voller Kraft gelang, erhob sich unter ein paar Gleichgewichtsschwankungen und sah sich verwirrt um.
>Wo sind wir hier?<
Tja, das war eine gute Frage. Keiner von ihnen wusste, wo sie waren und wo die Hauptstraße war, denn sie waren so tief in die Felder gefahren, dass man kaum was sehen konnte. Selbst Damians und Zacs Supergehör konnte keine vorbeifahrenden Autos hören und das war sehr schlecht, vor allem weil sie auch keinen Empfang hatten. Außerdem war es hier draußen schon ziemlich kalt geworden und dichter Nebel schien sich mit der Zeit zu bilden, sodass man schon in einer Entfernung von zehn Metern nichts erkennen konnte. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Zac aus und sein Instinkt verriet ihm, dass das alles kein Zufall war, sondern pure Absicht und das beunruhigte ihn genau wie seinen Bruder.
Die Mädchen zitterten schon vor Kälte am ganzen Leib, weswegen die Jungs, so Gentleman wie sie waren, ihre Jacken auszogen und sie ihnen übergaben, aber da ihre Beine frei waren, half das nicht gegen ihre Gänsehaut. Damians Schwert könnte ein Feuer entfachen, aber da sie alle ewartet hatten, dass das nur ein normales Date werden würde, hatten sie ihre Waffen daheim gelassen. Tja, jetzt hatten sie das Problem! Als Mann ohne Waffe fühlte sich Zac nämlich sehr unwohl, denn er war es gewöhnt in solchen Situationen das Schwert zu zücken und sich durch die Felder zu kämpfen, aber ohne Schwert würde das ein hartes Stück Arbeit werden. Vielleicht sollten sie in die Autos steigen und einfach weiter durch die Gebüsche fahren, aber ein Blick auf die Tankanzeige reichte, um an die Decke zu gehen. Wie konnte ein vollgetanktes Auto nur so schnell leer gehen?
>Hey Bro, jemand hat ein schönes Loch in unser Auto gebohrt, sodass das Benzin Stück für Stück entweichen konnte. Verflucht, wer ist in diese Garage gegangen, um so schnell alles zu ruinieren. Wer wusste denn alles wo wir hingehen?<
>Eigentlich alle, da ich und Safira uns so sehr gefreut haben, dass wir das überall erzählt haben. Wir hatten ja keine Ahnung, dass so etwas passieren würde... Wenn ich rausfinde, wer der Verräter ist, dann gibts Peitschenhiebe!<
Luna stemmte wütend die Hände in die Hüften und Zac musste bei ihrer Erscheinung als Racheengel einfach nur schmunzeln. Sie und Peitschenhiebe, das passte einfach nicht zusammen. Wenn schon er und sein Bruder würden sich nach jedem Hieb abwechseln, um die Schmerzen zu vergrößern, aber in dieser Einöde waren sie weiter entfernt von der Peitsche als vom Verräter. Es musste doch einen Weg hier raus geben, doch wie in dem ganzen Nebel und dem dichten nassen Grün. Seine Schuhe und seine Hosenbeine waren schon mit Schmutz bedeckt und ein Gang durch die Büsche ohne Orientierung würde alles noch mehr umsonst beschmutzen. Sogar die Mädchen bevorzugten einen sauberen Weg, als irgendsoeine Dschungel-Surviving-Tour, obwohl es im Moment die einzige Idee war. Damian seufzte und kletterte auf das Autodach, um vielleicht besser sehen zu können, aber sein enttäuschter Blick sagte schon alles. Verflucht nochmal! Kein einziger normaler Tag war vergangen, ohne dass irgendetwas dazwischengekommen war. Dieser Erasmus würde eindeutig langsam und qualvoll sterben. Und als Luna zu schluchzen begann, riss sein Geduldsfaden und auch sein Herz. Er ging auf sein Mädchen zu und nahm sie in seine warme Umarmung, als all ihre Dämme brachen und der Tränenwasserfall nur so floss. Safira streichelte währenddessen ihren Rücken und versuchte tröstende Worte zu finden, die sie aber nicht fand. Wie erklärte man einer Frau, die so damit beschäftigt gewesen war ihre Hochzeit zu planen, dass ein böser intriganter Mann es auf sie und ihre Freunde abgesehen hatte und sie nun verloren im Feld waren. Weit weg vom Restaurant und dem teuren leckeren Wein.
>Leute, ich weiß, dass die Situation scheiße ist, aber seien wir mal ehrlich. Rumstehen hilft nichts... Meine Selbstmitleidsphase ist beendet und ich möchte endlich hier rausfinden, um diesen Erasmus so richtig fett in die kleinen Eier zu treten, wenn ich es mal so formulieren darf!<
Zac hätte am liebsten bei den Worten seines Bruders gelacht, doch seine weinende Luna hatte im Moment Vorrang, was Damian natülich nachempfand. Klar, er hatte recht, aber zunächst musste sich Luna ausheulen, um sich dann in einen tobenden wütenden Tornado zu verwandeln, um ihren ganzen Frust rauszulassen. Und so kam es auch dazu, als ihr Schluchzen plötzlich verstummte und sich ein Funkeln in ihren Augen gesetzt hatte, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mit zusammengepressten Lippen drehte sie sich zu den Autos um und stieg entschlossen auf das Dach, um dann wild loszubrüllen und mit den Füßen zu stampfen. Damian wollte sie wieder runterholen, da es sich um sein Auto handelte und es sein Auto war, das nun Dellen ihres Gewaltausbruchs ertragen musste, aber sich mir ihr anzulegen... In so einem Zustand? Lieber nicht. Auch Safira litt mit ihrer Freundin mit, doch sie war immer noch zu schwach vom Voodoozauber, dass sie wieder kaum stehen konnte. Wie hatte es nur so weit kommen können.
Selbst die Ausgestoßenen hatten ihnen nicht so viel Kraft geraubt, wie dieser Erasmus und das Besorgniserregende daran war, dass sie ihn nicht mal gesehen hatten. Dieser Mann war ein raffinierter Strategiekämpfer, was er alles seinem Vater zu verdanken hatte, der ihn öfters auf das Schlachtfeld geschickt hatte. Anscheinend beherrschte er die Taktik \'Zerstöre das Innere, um das Äußere bröckeln zu lassen\' perfekt. Hatte Damian nicht mal einen Zettel erwähnt, auf dem gestanden hatte, dass die beste Waffe die Zerstörung von innen war? Safira hatte es nämlich in ihrer Trance geschrieben. Wow, Erasmus war ja schlimmer als gedacht und je mehr Zac über die letzten Ereignisse nachdachte, desto unsicherer fühlte er sich, bis er zu einer schrecklichen Einsicht gelang.
Erasmus war ein Genie!

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Damian hatte richtig Lust jemanden zur Strecke zu bringen. Schon wieder mussten all seine Pläne durch das kranke Hirn eines verschollenen Bruders durchlagen werden und nun war Safira geschwächt, Zac besorgt und Luna verrückt. So konnte es doch nicht weitergehen, sonst würden sie letztendlich in einer Psychiatrie landen. Dieser Erasmus ging taktisch vor und versuchte sie alle erstmals von innen zu zerstören und beinahe hätte er das auch bei ihm erreicht. Zum Glück hatte er Unterstützung gehabt, um seine Phase zu überstehen und nun würde er härter zurückschlagen, als er eigentlich vorgehabt hatte.
Er würde genauso krank und schlau denken wie Erasmus und immer einen Schritt vorausarbeiten, koste es was es wolle. Genug mit diesen Voodoozaubern, die seine Süße quälten, genug mit diesen Elfen, die leiden mussten und genug mit diesen psychischen Spielchen, die zu eh nichts führten. Damian würde alle hier rausbringen, angefangen damit Luna vom Auto runterzuholen.
Dazu sprang er mit Leichtigkeit auf das Autodach, hielt Lunas umherwedelnden Arme fest und bat seinen Bruder sie in Gewahrsam zu nehmen, was dieser nickend tat. Luna protestierte zuerst mit stillen Flüchen, doch als dann Safira eine Hand auf ihre Schulter legte, beruhigte sich Luna ein bisschen. Beste Freunde hatten eben diese besondere Wirkung auf den anderen. Nun galt es daran einen Weg aus diesem dichten Nebel zu finden und dafür müsste er all seine Kraft aufbringen, um etwas vielleicht wahrnehmen zu können. Wenn schon ein Tier! Dann könnten Luna oder Zac mit dem Tier kommunizieren und nach dem Weg fragen, egal wie absurd diese Idee auch klang. Tiere waren einfach besser in so was. Aber bei aller Liebe der Natur, nichts war zu hören und kein Wind wehte mehr, was Damian ziemlich verdächtig fand. Bestimmt steckten diese Zauberkünste von diesem Hexer dahinter und egal wie aussichtslos die Situation auch war, Damian würde einen verdammten gescheiten Weg finden.
Entschlossen sprang er wieder vom Auto runter, gab Safira einen kurzen sanften Kuss auf die Wange und öffnete die Autotür, um nach etwas Brauchbarem zu suchen. Zac verstand, was sein Bruder vorhatte und ging selbst zu seinem Auto, um auch zu suchen, während die Mädchen sich gegenseitig Wärme spendeten und sich tröstende Worte zuflüsterten.
Im Auto war auf Anhieb nichts zu finden, was man benutzen könnte, um hier rauszufinden, aber er fand immerhin ein paar Münzen, eine leere Flasche und die Handtasche von Safira. Eine Handtasche? Damian hatte gar nicht gesehen, dass sie eine Handtasche mitgenommen hatte, aber er wusste, dass Frauen alles bei sich trugen und dafür dankte er der Frauenwelt aus tiefstem Herzen. Schminkzeug, ein Handy, ein Spiegel, eine kleine Nagelschere, Papierzeugs und ein Sagrotanfläschchen mit einer Flüssigkeit darin, die Bakterien entfernen sollte. Meine Güte Frauen trugen auch alles bei sich... Zac hatte inzwischen eine Minitaschenlampe an Lunas Schlüsselanhänger gefunden, eine Nagelfeile, Haarklammern und Zahnseide. Jup, die Brüder dachten im Moment bestimmt an die gleiche Sache. Frauen waren wunderbare Wesen!
Aber was sollten sie nun mit all dem Zeug anfangen? Sie hatten zwar Dinge, die sie bestimmt gebrauchen könnten, aber wie sollten sie vorgehen?
Damian runzelte nachdenklich die Stirn und drückende Stille kehrte ein. Was sie als erstes brauchten, war auf jeden Fall Licht und einen Kompass. Licht und Kompass... Hm, wie konnten sie das nur zusammenbasteln? Auf solche Gedanken war Damian noch nie gekommen, aber als er die Minitaschenlampe entdeckte, fiel ihm eine Idee ein. Er schnappte sich die paar Münzen und legte sie auf das Autodach, um einen Kreis daraus zu bilden und dabei posierte er den Make-up-Spiegel so, dass das Licht der Taschenlampe reflektiert werden konnte. Die Münzen, die das Licht nicht abfangen konnte, stellte er einfach geschickt um und fertig war der kleine Leuchtkreis.
Zac hatte inzwischen verstanden, was sein Bruder vorgehabt hatte und nahm die leere Flasche in die Hand, um mit der Nagelschere den Boden abzuschneiden und in den Kreis zu legen. Dann nahm er sich die Landkarte, die im Handschuhfach lag und breitete sie im Leuchtkreis auf, wobei er das Schälchen genau darauf positionierte. Die Sagrotanflüssigkeit kam dann direkt in die Plastikschale und nun fehlte noch eine Nadel. Damian suchte schon verzweifelt nach einer Nadel, aber so etwas besaßen beide Mädchen nicht, als Safira sich kurz räusperte und ihm ihre Brosche gab, die mit einer Nadel an ihrem Kleid befestigt war. Es war eine schöne gelbe Blume, aber die Nadel musste einfach weg.
Ohne viel Kraftaufwand brach er das Stück Nadel von der Brosche ab und legte es auf ein kleines Stück Puderschwamm, um es dann mit der Zahnseide festzumachen. Doch sein Bruder schüttelte lächelnd den Kopf und erklärte ihm, dass die Nadel erstmals aufgeladen werden musste, weswegen sie nach einem Magneten Ausschau halten mussten. Aber wer hatte schon einen Magneten dabei?
>Oh, da fällt mir ein, ich habe so süße Magneten gekauft, damit wir die an den Kühlschrank hängen! Vielleicht könntet ihr den benutzen?<
Luna schnappte sich ihre kleine Handtasche und suchte systematisch nach dem Magneten, als sie ihn verpackt herausholte und ihn an Zac übergab. Dieser gab ihr einen dankenden Kuss und riss die Verpackung auf, als ein kleines vierblättriges Kleeblatt leicht in seinen Händen lag. Den Magneten benutzte er dann für die Aufladung der Nadel und nach ein paar gleichmäßigen Reibungen platzierte er die Nadel wieder auf den Schwamm, um ihn dann vorsichtig in die Schale zu legen. Währenddessen bestaunte Damian die Feinfühligkeit, die sein großer Bruder in den Tag legte und dann steckten sie gespannt die Köpfe nebeneinander und warteten ab. Die Nadel schien sich zunächst nicht bewegen zu wollen, aber dann schwankte sie leicht nach rechts und blieb stehen. Ha, nun hatten sie einen Kompass, eine Karte und etwas Licht.
Die Jungs versuchten konzentriert herauszufinden, wo sie sich befanden und berechneten den Weg mit ein, den sie hinter sich gebracht hatten, als sie von der Spur abgekommen waren und sie fanden ungefähr den Ort heraus, an dem sie sich vielleicht befinden könnten. Es war ein sehr kleiner Weg eingezeichnet, der der sein konnte, in den sie abgebogen waren, denn bei genauerer Betrachtung hörte er wirklich an einem sehr großen Feld auf, der dann zu einem großen Hügel führte. Und genau dahinter befand sich die Autobahn, um nach Dublin zu fahren. Toll, so kurz vorm Ziel und dann das.





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