Love is Pain - Teil 28

Autor: talia
veröffentlicht am: 27.02.2013


Vielen Dank für eure Geduld, es freut mich immer wieder zu sehen, dass ihr so treu seid *_*

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Zac sah in die schweigende Runde und setzte sich als erster wieder hin. Es war wirklich ein einziges Drama, was Safira immer erleiden musste. Und es war einfach ein Wunder, dass sie nicht schon psychisch labil war. Ob er es auch so lange ausgehalten hätte? Das wollte er sich gar nicht vorstellen, denn Fakt war… Wenn Vampire seelische Schmerzen erlitten, dann war es um das zwanzigfache schlimmer, als bei einem Sterblichen. Safira war zwar auch keine richtige Sterbliche, aber sie hatte dennoch nicht die sensiblen Eigenschaften eines Vampirs.
Kopfschüttelnd stützte er seinen Kopf mit den Armen am Tisch ab und fuhr sich gedankenverloren durchs Haar. Niemand wagte es ein Wort zu sagen, bis die Königin selbst sich an die Spitze der Gruppe setzte und die Hände vornehm auf dem Schoß faltete. Sie schien auch in Gedanken versunken zu sein, aber wenn Zac ihre unterbewusste Haltung richtig deutete, dann verströmte sie eine Mischung aus Angst und Wut. In ihre Gedanken einzudringen wäre im Moment falsch, aber er würde es früher oder später tun, weil er das ungute Gefühl besaß, dass sie mehr wusste, als sie von sich preisgab. Natürlich würde er zunächst mit Luna darüber reden, doch was nun zählte waren knallharte Pläne, wie sie weiter vorgehen sollten.
> Also müssen wir noch skrupelloser denken, als unser Feind…<
Alle Blicke richteten sich sofort auf Erin und dieser zuckte unschlüssig mit den Schultern. Er hatte zwar recht, aber sie alle hier waren nicht annähernd so krank im Hirn wie Erasmus. Der toppte aber auch jeden. Trotzdem erinnerte sich Zac an Neirs Worte und er kniff verbissen die Augen zusammen. Ein Kampf zwischen Brüdern. Ein Kampf um die Zukunft der verschiedenen Rassen. Ein Kampf zwischen zwei Geistern, die wahrscheinlich genauso alt waren, wie die Entstehung der Erde selbst. Wie sollte man dagegen handeln?
> Wir müssen uns aufrüsten… Das ist die einzige Option! Vampire, Hexen
> und Elfen. Wir müssen so viele wie möglich davon überzeugen für die
> Existenz aller zu kämpfen, bevor Erasmus sie alle gewaltvoll auf seine
> Seite drängt! < Erin, was ist los mit dir? Wie ich sehe, kommt da der
> königliche Ritter aus dir heraus… <
Luna grinste Erin an und dieser wurde kurz rot, bevor er wieder ernst dreinblickte und die Hände auf den Tisch legte, um sie dann miteinander zu verschränken. Sein Ansatz war gar nicht so falsch, denn es war besser, als nichts zu tun und jeden Tag Zeuge von Toten oder Entführten zu werden. Also Zac war mit der Idee vollkommen einverstanden und er war sogar bereit dem alten Hexenzirkel einen Besuch abzustatten. Erin musste einfach nur seine Eltern anrufen und sie würden jedem Vampir die Nachricht übermitteln, während Lunas Mutter schon von hier aus aktiv arbeiten konnte. Ihr lag das Volk zu Füßen, also würden die Elfen nicht lange zögern, bis sie sich für die Aufrüstung entschieden. Was die Hexen betraf, da würde Zac zwar bei Safira nachfragen, aber er selbst wusste, dass sie den alten Hexenzirkel noch nie zuvor gesehen hatte. Er schon, denn er hatte immerhin einmal den Auftrag bekommen eine von denen zu töten und über ihn freuen würden sie sich ein zweites Mal nicht. Dennoch war es einen Versuch wert.
Die Königin schien mit der Idee einverstanden zu sein, auch wenn die Vorstellung eines bevorstehenden Krieges unbehaglich und kritisch war.
> Sollen wir dann gleich Klartext reden oder wird das schnell in ein
> Chaos ausbrechen? <
Es war eine berechtigte Frage von Valenzia, aber ein Prinz oder eine Königin wusste besser Bescheid, wie man ein Volk zu behandeln hatte, weswegen Erin und die Königin gleichzeitig den Kopf schüttelten. Erin sah zunächst die Königin an, um die Erlaubnis zum Sprechen zu bekommen und sie nickte nur lächelnd. Wow, sie lächelte. Das schaffte wirklich nicht jeder… Anscheinend war das so ein königlicher Witz gewesen, den Zac irgendwie nicht ganz mitbekommen hatte.
> Ich glaube wir erzählen nicht die ganze Wahrheit, das führt nämlich
> immer zu Panik, glaub mir! Das Fußvolk ist schon immer so gewesen und
> wird es auch immer sein. Außerdem glaube ich, dass Lunas Hochzeit
> Vorrang hat… Zuerst die Feier und dann die Arbeit, auch wenn das
> eigentlich andersherum sein sollte! Wir können aber auch die Leute,
> die der königlichen Familie am nächsten stehen zuerst informieren und
> mit denen schon mal anfangen zu trainieren. Das würde dann das Risiko
> einer großen Gefahr mindern! <
Zac war damit einverstanden und er sah sich in der Runde um. Luna nickte leicht und Valenzia schnalzte gelangweilt mit der Zunge und sah sich ihre rot lackierten Nägel an. Sie konnte einfach nie ernst sein… Augenverdrehend sah Zac wieder Erin an, der sich in seinem Stuhl zurücklehnte und dann ins Schweigen verfiel, bevor er dann aufsprang und sein Handy zückte. Die Königin hob erneut lächelnd eine Hand und teilte ihm mit, dass sie in dieser Burg keinen Empfang hatten und Erin schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
> Stimmt, das habe ich vollkommen vergessen. Ihr lebt ja hier in einem
> Funkloch des Grauens! <
Luna musste über seine nette Umschreibung des Zustandes lachen und auch Zac lachte in sich hinein. Das mit dem Empfang war wirklich an manchen Tagen das Grauen gewesen, doch nach geraumer Zeit hatte er sich daran gewöhnt. Seine Schwester schien nicht sehr zufrieden zu sein, aber sie hielt immerhin den Mund und stand dann mit hochgezogenen Augenbrauen auf. Ihr Blick galt ihm und er nickte ihr seufzend zu, als Zeichen, dass sie endlich in ihr Zimmer gehen konnte, wo sich auch Sergio befand. Diese kleine Runde war nichts für diesen Sterblichen und deswegen hatte man ihm als erstes sein Schlafgemach gezeigt. Was er wohl nun mit Valenzia machen würde, wollte Zac lieber nicht wissen, denn er konnte genauso wie sein jüngerer Bruder den Kerl nicht leiden. Er hatte etwas an sich, was Zac störte.
Dennoch würde er das Bruder-Schwester Gespräch ein anderes Mal mit ihr halten, denn nun galt es Erin in die Stadt zu fahren, damit dieser seine Eltern anrufen konnte. Luna begleitete ihre Mutter kurz in ihr Zimmer, um noch etwas wegen der Hochzeit zu besprechen und mit Erin ging Zac schon mal in die Garage, um den Motor zu starten und schon mal vorzufahren. Während die beiden auf die Garage zugingen, sagte niemand ein Wort und auch als sie im Auto saßen, wagte es keiner von beiden die Stille zu durchbrechen. Es war wie ein unsichtbarer Zwang seine eigenen Gedanken in Schach zu halten, weil die Angst belauscht zu werden schon zu groß war. Das hatte man daran gesehen, dass dieser Anhänger von Erasmus Dinge gewusst hatte, die er eigentlich nicht hätte wissen dürfen. Sie hatten einen Verräter unter sich, aber wer das war, das war die erste Frage, die beantwortet werden musste.
Seufzend drehte Zac den Schlüssel um und der Motor gab ein zufriedenes Brummen von sich, als er schon aus der Garage hinausfuhr und vor dem Haupteingang anhielt. Frauen brauchten aber wirklich lange beim Reden! Erin schien das Gleiche zu denken, denn er schloss die Augen und lehnte den Kopf ans Fenster.
> Ich frage mich echt, warum ich mit solch einem Monster verwandt sein
> muss…<
Zac sah Erin mitleidig an und klopfte ihm ein paar Mal aufmunternd auf die Schulter. Es musste schrecklich sein so einen Bruder zu haben, auch wenn man kaum etwas über ihn wusste. Doch so gerne er ihm sagen wollte, dass es nicht Erasmus war, der das Ganze geplant hatte, so hatte er Neir versprochen nichts zu sagen. Und er hielt seine Versprechen, vor allem wenn es mit einem höheren Wesen war. Wenn Erin wüsste, dass Zac dazu bestimmt war mit seinem Bruder zu kämpfen, dann würde er bestimmt nicht so enttäuscht sein.
> Familie kann man sich eben nicht aussuchen, aber denk dir einfach er
> sei nicht dein Bruder! Du hast ihn eh nie kennengelernt und hätte das
> ganze Theater nicht angefangen, dann hättest du dir auch nie solche
> Gedanken über ihn gemacht! <
Erin stieß nur einen langen gedehnten Seufzer aus und öffnete halb die Augen, was ihn irgendwie erschöpft aussehen ließ. Vielleicht war er das sogar.
> Dennoch ist es jetzt in meinem Kopf und ich kann es nicht abschalten.
> Diese Wesen, die darunter leiden müssen, vor allem Safira… Das ist
> mehr als nur teuflisch! <
Da konnte Zac ihm nicht widersprechen, denn es war die reine Wahrheit und die treffendste Beschreibung für das, was Erasmus in den letzten Wochen geleistet hatte. Kaum zu glauben, dass da ein jahrtausendalter Geist dahintersteckte. Ironie des Schicksals!
Plötzlich klopfte es an der Fensterscheibe neben Zac und er drehte abrupt den Kopf um, als er lächelnd feststellte, dass es Luna war. Sie stieg hinten ein und beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben und dann kniff sie Erin in die Wange, um ihn von seinen trüben Gedanken abzulenken. Dieser grinste sie dankend an und im Rückspiegel warf Zac ihr einen Luftkuss zu. Verlobte Frauen waren wirklich glückliche Engel!
Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er dann aufs Gaspedal und der Ausflug begann. Glücklicherweise war an diesem Tag gutes Wetter, weil wenn es in Irland regnete, dann in den meisten Fällen richtig. Doch heute strahlte die Sonne prall am Himmel und nur ein paar Wolken zogen an ihr vorbei. Zac überlegte sich, ob es ein guter Tag für ein Picknick wäre. Nur er, Luna und Helia. Es war wirklich eine reizende Idee und er würde Luna auf der Rückfahrt danach fragen, bevor er sich dann auf die Suche nach dem alten Hexenzirkel machte. Trödeln durfte er ja nicht, denn jeder Moment zählte. Schon lange hatte Zac nämlich erkannt, wie geplant und skrupellos Erasmus vorging, na ja eigentlich der Geist Pagos, der in ihm steckte.
Nach etwa einer Stunde Plappern über dies und jenes kamen sie in der Stadt an, in der wie sonst auch kaum was los war. Erin holte sogleich sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer seiner Eltern, als schon das Piepen ertönte. Währenddessen griff Zac nach hinten und knuddelte Luna, die mit funkelnden Augen einen Klamottenladen betrachtete, jedoch zu lachen begann, als er sie unter den Achseln kitzelte.
> Zac, hahaha, lass das bitte… Erin telefoniert doch! Gehen wir lieber
> da rein, ich möchte neue Klamotten! <
Er schüttelte grinsend den Kopf, sah kurz zu Erin rüber, der seine Eltern endlich erreicht hatte und dann stieg er mit Luna aus, um in den Laden gleich daneben zu gehen. Lunas Augen strahlten vergnügt und sie stürzte sich schon auf die Sonderangebote im hinteren Teil des Ladens. Es war schön zu sehen, dass Luna Spaß hatte, denn seit dem Zwischenfall mit Safira am Tisch, hatte sie kaum gelacht. Oder sich gefreut. Deswegen gab er sich damit zufrieden seinen Geldbeutel für seine Verlobte zu leeren, denn er wusste, dass sie es nicht so sehr leiden konnte etwas nicht selbst zu zahlen. Eine wunderbare Eigenschaft einer Frau, wenn man bedachte, wie viel blondes Gift auf dieser Welt wandelte.
> Schatz, wie findest du das? <
Zac horchte aus seinen Gedanken auf und sah dann zu Luna, die ein wunderschönes Sommerkleid trug. Es passte hervorragend zu ihrem hellen Hautton und ihre Augen strahlten ihn glücklich an. Wie konnte man da nicht sagen, sie sei hübsch? Lächelnd ging er auf sie zu, nahm ihre Hände in seine und küsste beide Handrücken.
> Du siehst wie immer fabelhaft aus, zweifle nie daran, meine Amazone! <
Luna kicherte leise bei seinem ehrlichen Kompliment und schlug ihm leicht auf die Schulter.
> Hör auf mich immer so verlegen zu machen… <








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