Love is Pain - Teil 11

Autor: talia
veröffentlicht am: 07.09.2012


Zuerst mal danke an meine treuen Leser, ich liebe es einfach eure Kommis zu lesen*_* nun aber ein großes SORRY für die lange Wartezeit! Ich hatte echt keine Zeit weiterzuschreiben und das tut mir leid... Also hab ich mich mal hingesetzt und diesen Teil als Sorry geschrieben, hoffe er gefällt euch *_* Lg talia

Völlig aufgelöst fuhr sich Safira durch die Haare und biss sich abermals auf die Lippen, um aufkommende Tränen zu unterdrücken. Sie wollte nicht schon wieder weinen und schon gar nicht vor Damian. Er hatte sie in letzter Zeit schon zu oft weinen sehen und sie wusste ganz genau, dass es ihm jedes Mal das Herz noch mehr zerriss, weil er sich so unbeholfen fühlte. Und das wollte sie auf gar keinen Fall, selbst sie hatte keine Lust mehr dauernd Tränen zu vergeuden und still da zu sitzen. Sie musste handeln und das schnell, sonst könnten schlimmere Dinge passieren und die schwarze Magie an der Kiste war nur ein Bruchteil davon.
Etwas beruhigt und gefasster schob Safira die leere Kiste wieder unters Bett und stand leise auf, als ihr knapp vor ihr zwei tief ozeanblaue Augen begegneten. Damian musterte sie neugierig und versuchte alle ihre Gefühle zu erfassen, als er eine Augenbraue hob und eine Hand an ihre Wange legte.
>Schatz, warum hast du weinen wollen? Ich sehe das verräterische Funkeln in deinen Augen und auch das andere Funkeln, das der Mordlust gleicht... Du hast doch nicht etwas gestern Nacht bemerkt?<
>Hm? Was sollte ich bemerkt haben? Mein Zauberbuch ist weg, das ist los!<
>WAS? Wie ist das passiert? Und was sollen wir jetzt machen... Boah, ich brauche jemanden zum Schlagen, anders gehts nicht!<
>Ja, ich ausnahmsweise auch... Aber was meintest du mit gestern Nacht?<
>Ach nix, besonderes... Nur ein bisschen Fummeln und so... Aber das ist jetzt nicht...<
>Du hast mich missbraucht du Perversling! Komm her du kleiner Satan!<
Safira stürzte sich auf den lachenden Damian und schlug ihn leicht auf die Brust, während sie ihm eine Standpauke hielt, dass er die Fummelei beenden sollte. Vor allem wenn sie schlief, das war doch voll unangenehm, auch wenn es ihr manchmal rote Träume einbrachte. Trotzdem hatte er um Erlaubnis zu fragen, bevor er Mutter Natur begrabschte, aber Damian lachte nur aus Herzenslust und küsste sie entschuldigend am Schlüsselbein. Schmollend gab aber Safira nach, wie immer, und legte sich an seine warme Brust, die immer noch vom Lachen vibrierte. Anscheinend dachte er wieder pervers oder so, aber wenn es ihm zum Lachen brachte, war Safira vollkommen zufrieden.
Nach der ganzen Lacherei verstummte Damian jedoch plötzlich und er legte besitzergreifend einen Arm um sie. Er fragte sich, wie jemand in die Wohnung eingedrungen war und das Buch hatte stehlen können, aber selbst als Safira ihm von der schwarzen Magie erzählte, beruhigte ihn das nicht. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass er sich todernste Sorgen um ihre Sicherheit machte, aber da sie im Moment nichts weiter tun konnten, mussten sie nach vorne blicken und einen Plan schmieden. Damian nickte nur kurz und erhob sich vom Bett, um direkt ins Bad zu laufen.
Safira hatte gemerkt, dass Damian in letzter Zeit stark an seiner Wächterseite zweifelte, dennoch war es kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Sie machte sich langsam Sorgen um ihn, weil er nicht mehr so viel lachte, wie zuvor und auch seine Arbeit in der Night Bar schien er in letzter Zeit oft zu vernachlässigen. Hoffentlich legte das sich bald, denn sie wollte nicht, dass Damian unter ihrem Schicksal litt. Das wäre einfach nicht fair. Genauso wie die Tatsache, dass man ihr Buch gestohlen hatte und sie nun ohne Zaubersprüche dastand, um handeln zu können. Immerhin benötigte sie den Verfolgungszauber, der sie zu dem Zauberer führen könnte, der ihr den Voodoo auferlegt hatte. Doch wie ohne die Anleitung dazu?
Das Klingeln der Haustür riss Safira aus ihren tiefgründigen Gedanken und mit hängenden Schultern steuerte sie zur Tür, als Damian vor ihr auftauchte und sie bat hinter ihm zu bleiben. Ach, jetzt wurde er noch paranoid. Wer sollte sie schon früh am Morgen angreifen? Eine Horde Vampire, das wäre ja lächerlich...
Und es sollte sich bewahrheiten, denn Valenzia drängte sich plappernd an beiden vorbei und legte ihre Einkaufstaschen auf die Couch, um sie dann fragend anzustarren, da sie die bedrückte Stimmung gespürt hatte. Damian seufzte nur und setzte sich mit einem Plumpsen auf die Couch hin und Safira erklärte ihr mit verschränkten Armen, was letzten Abend passiert war und was ihr enteignet worden war. Es war ihr immer noch unangenehm über die Panikattacke bei Erin zu sprechen, aber sie musste sich langsam auf solche schrecklichen Erlebnisse einstellen und damit klarkommen. Keine Ahnung, wie sie auf einmal so stark an sich glaubte, aber es half. Ganz anders Damian, der sich von Tag zu Tag immer nutzloser fühlte, auch wenn er ihr schon tausendmal das Leben gerettet hatte.
Valenzia hatte auch den niedergeschlagenen Blick ihrer Bruders bemerkt und mit einem mitfühlenden Blick ließ sie sich neben ihm nieder.
>Bruderherz, was ist denn los? Du weißt, ich kann dich nicht so down sehen...<
>Ach nichts... Ich möchte nicht drüber reden!<
>Damian, du weißt ich hab dich lieb... Du kannst jederzeit mit mir reden!<
Damian hob ein wenig den Kopf und ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, was wahrscheinlich bedeutete, dass ihm ein schöner Gedanke durch den Kopf gegangen war. Er legte seine Hand auf die von Valenzia und schüttelte lächelnd den Kopf, um ihr zu versichern, dass er sein Problem selber lösen würde. Das war mal wieder typisch für ihn... Immer den harten Kerl spielen, auch wenn er Hilfe nötig hatte. Doch Safira wusste, dass wenn man ihn bedrängte, er sich noch mehr zurückzog und somit unerreichbarer wurde. Also ließ sie ihren Schnuckel sein Problem alleine lösen, wobei sie immer ein Auge auf ihn haben würde. Sie wollte nämlich nicht, dass er sich zu sehr darin hineinsteigerte.
Valenzia jedoch fand die Laune ihres Bruders unerträglich, da sie es eher gewohnt war ihn lachen und rumwitzeln zu sehen, doch wie es aussah, würde ihr Nachfragen kein Wort aus ihm rausziehen. Etwas demotiviert erhob sich Valenzia vom Sofa und verschränkte seufzend die Arme vor die Brust, als sie plötzlich den Finger in die Luft streckte und eine wunderbare Idee in den Raum warf. Shoppen!
Safira hob bei dem Vorschlag zur Lockerung der Stimmung fragend eine Augenbraue und runzelte nachdenklich die Stirn. Wozu sollte shoppen in dieser Situation gut sein? Doch bei intensiverer Überlegung, fiel Safira ein, dass sie schon für längere Zeit nicht einkaufen gegangen war. Sie hatte so viel Zeit in ihr Studium und in die Bar investiert, dass sie kaum genug Zeit für ihren Geist gefunden hatte. Nun brauchte sie wirklich diese Pause und somit stimmte sie dem Vorschlag von Valenzia zu, mit der Bedingung, dass sie nicht den halben Tag durch die Läden zogen. Ihre Freundin nickte zufrieden und gab Damian einen Wangenkuss zur Verabschiedung, während Safira ihre Handtasche mit Handy, Geld und weiterem sinnlosen Zeug füllte und sich auch anschließend von ihrem Damian verabschiedete. Dieser schenkte ihr ein warmes Lächeln und wünschte ihr viel Spaß, was Safiras Herz zum Schmelzen brachte. Er war aber auch immer ein Süßer!
Lächelnd wandte sich Safira dem Gehen zu und zusammen mit Valenzia begaben sie sich zum Ort der seelischen Heilung. Dem Shoppingzentrum. Dort klapperten die beiden jeden Laden ab, der Schuhe, Brillen und Klamotten anbot und während des Spaziergangs durch die Hauptstraße, erzählte Valenzia Erlebnisse mit ihrem Lover Sergio.
>Ich weiß nicht warum... Aber ich glaube, dass ich Sergio von Tag zu Tag immer mehr mag und so etwas habe ich nie zuvor gefühlt. Außer bei meinem ersten Unikat von Chanel. Gott, das war mal aber ein überwältigendes Gefühl gewesen. Auf jeden Fall verbringen wir sehr viel Zeit miteinander und ich fühle mich auch sehr wohl bei ihm, aber ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Denkst du, dass ich mich in ihn verliebt habe?<
>Träumst du von ihm?<
>Wenn du erotische Träume meinst... Oh ja! Normale Träume? Ab und zu!<
>Hast du schon mal etwas Wichtiges verpasst, weil du an ihn denken musstest?<
>Nun ja, zählt der Schlussverkauf letzte Woche dazu?<
>Na ja, vielleicht... Gut, denkst du oft an ihn, wenn er mal nicht da ist?<
>Schon, auch ab und zu...<
>Und hast du schon mal in Gedanken an ihn gestrahlt wie die Sonne selbst?<
>Süße, ich strahle immer wie die Sonne, aber ich weiß was du meinst und ja!<
>Stiftung Warentest sagt... Ja, du empfindest was für ihn! Und der Ratgeber für Verliebte sagt, dass du auf dein Herz hören sollst, um zu wissen, was noch kommen soll!<
>Glaubst du wirklich?<
>Ich bin mit einem Killervampir mit dem Herzen einer Porzellanpuppe zusammen... Ja, glaub mir!<
Bei den Worten musste Valenzia schmunzeln, aber mit einem Nicken gab sie ihr zu verstehen, dass sie ihr glaubte und bedankte sich dafür. Und so ging die Geldausgeberei weiter und fand nach geschlagenen drei Stunden ihr Ende, sodass beide Mädchen mit jeweils fünf vollbepackten Handtaschen vor der Wohnungstür Safiras antanzten.
Drinnen erwartete sie die gewohnte Stille des Appartements und ein verschwundener Damian, was laut dem Notizzettel an der Kühlschranktür daran lag, dass er einen ihm aufgetragenen Job erledigen musste. Immerhin lenkte er sich dann etwas ab und konnte seinen Frust an so armseligen Wesen rauslassen. Hoffentlich würde aber der Job nicht zu viel Zeit beanspruchen, denn Safira vermisste ihren Geliebten schon jetzt. Und obwohl Valenzia genug Gesellschaft war, konnte Safira nicht das mit ihr machen, was sie tagtäglich mit Damian tat. Kuscheln, Knutschen und Triebe befriedigen. Ihre Lieblingsbeschäftigungen.
Doch Valenzia hatte noch einiges vor und darunter zählte häusliche Maniküre und Pediküre. Woher ihre Freundin diese extreme Lust an Körperpflege hernahm, war dennoch ein Mysterium, auch wenn sich das farbenfrohe Resultat sehen ließ. Safira betrachtete ihre glänzenden Fingernägel eingehend, wobei ihr das kleine rote Herzchen am kleinen Fingernagel auffiel, dass sie sofort an Damian erinnerte. Ob er wohl immer noch auf Jagd war?
Diese Frage hätte mit dem Klingeln an der Haustür beantwortet werden sollen, doch als Safira diese öffnete, schaffte sie es nicht rechtzeitig den direkten Fausthieb abzuwehren. Mit einem lauten Aufprall kam sie nämlich auf dem harten Parkettboden auf und ein schmerzerfüllter Schrei drang aus ihrer Kehle heraus, was ihrem Gegenüber wohl zu gefallen schien. Das breite Muskelpaket, das die ganze Tür einnahm, betrat lachend ihre Wohnung und sah abwertend auf sie hinab, was Valenzia genug Zeit gab, Hilfe zu holen.
Normalerweise war sie eher eine spontane Angreiferin, doch das Training in den letzten Monaten hatten ihr genug beigebracht, um gut überlegt in jeder Situation handeln zu können. Deswegen holte sie lieber schnell Unterstützung, anstatt sich auf dieses Monster zu stürzen, das einem stehenden Stier glich und wieder in Begriff war, Safira Schaden zuzufügen.
Safira hatte aber nicht vor Angst zu zeigen, denn sie hatte schon genug gelitten, weswegen sie mit aufgeplatzter Unterlippe und brennenden Schmerzen im Kiefer wieder aufstand und den Kerl grimmig ansah. Sie hatte nicht vor davonzulaufen, egal wie stark ihr Gegenüber auch aussah und als dann auch Valenzia hinzukam, mit den spitzen Reißzähnen und den dunklen blutroten Augen, fühlte sich Safira sogar überlegen. Schluss mit der Wegrennerei! Her mit dem neu gewonnenen Selbstbewusstsein!
Mit einer geschickten Bewegung machte sie einen High Kick, um ihm direkt ins Gesicht zu schlagen, drehte sich jedoch um die eigene Achse, um ihm überraschend mit dem anderen Bein in die Magengrube zu treten. Das hatte ihr Gegner nicht von ihr erwartet, doch nach einem kurzen Brummen stürzte er sich auf sie und wurde Opfer von Valenzias Krallen, die ihm das Gesicht halb zerkratzten. Zu schade wegen der neuen Maiküre, doch Sicherheit ging vor.
Zusammen griffen sie ihn dann mit Fäusten und Tritten an, aber der Kerl war durch seine Muskelschicht fast ungreifbar und unverletzt, als Valenzia kurz zu Safira rübernickte. Nun, dann mussten halt schwerere Geschütze her, sodass Safira nun die Ablenkungsnummer spielen musste. Dazu ließ sie sich zum Leid ihrer Rippen schlagen, um ihren Feind die Sicherheit zu geben, dass er der Stärkere war, während Valenzia ihre Spezialfähigkeit auflud, um ihm die Lebenskraft auszusaugen.
Safira versuchte nach dem harten Aufprall auf dem Boden vor dem Sofa sich wieder aufzurichten, aber der Kerl kam ihr zuvor und packte sie fest an der Kehle und hob sie langsam in die Höhe. Wie es aussah stand er auf Drama. Ein guter Zeitpunkt für Valenzias Angriff, die sich leise und unbemerkbar an ihn ranschlich und dann wie eine Raubkatze auf seinen Rücken sprang und in seinen Hals biss. So konnte sie besser seine Energie aus seinem Körper raussaugen, die sich als erstes in seinem Würgegriff bemerkbar machte und Safira freigab. Mit einem Keuchen landete sie erneut auf dem Boden und sie fragte sich, wie oft sie noch in ihrem Leben auf dem Boden landen würde, um immer wieder aufzustehen. Das wurde ja zur Routine. Doch die plötzliche Wut in den Augen des Muskelprotzes alarmierte Safira zur Vorsicht und bevor er sich den Haaren ihrer Freundin widmen konnte, nahm sie die teure Vase vom Couchtisch und schlug ihm diese auf den Schädel, sodass dann diese in viele kleine Einzelteile zersprang. Das wars dann wohl mit dem Zusammenkleben!
Dennoch hatte dieses Ablenkungsmanöver nicht ganz geholfen, da der Kerl nur den Kopf schüttelte und wieder bei vollem Bewusstsein war. Ach, das war doch nicht fair. Ihre Rippen schmerzten wie verrückt und der brauchte nur den Kopf hin und her zu schütteln, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Nicht mit ihr!
Wütend schlug sie ihm mit Fäusten und Hieben in die Magengegend, was zum Glück funktionierte, denn er torkelte langsam nach hinten und gab Valenzia noch mehr Zeit ihn auszusaugen. Das schien auch allmählich zu klappen, weil das Licht in seinen Augen immer mehr erlosch, bis es dann endlich ganz verstummte. Das breite Paket klappte in sich zusammen und blieb dann reglos liegen, was den Mädchen ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen zauberte. Sie hatten es geschafft im Team ihren Feind zu besiegen.
Und das würden sie gleich nach der Abschaffung seines leblosen Körpers mit einem Martini feiern. Das hatten sie verdient!





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