Für eine Weile gehör ich dir - Teil 2

Autor: Mariella
veröffentlicht am: 07.02.2011


Hallo,
ich bin es wieder, mit einem weiteren Teil meiner Geschichte.


Süße rötlich-goldene Locken

Er richtete sich sofort wieder auf und schaute sich um. Er konnte jedoch im ersten Moment niemanden weit und breit ausmachen. Er beugte sich wieder nach unten, hob sein Hemd auf und zog es an. Die Lady die sich hinter der Hecke versteckt hatte und den Kampf verfolgte, hielt den Atem an, als er sich in ihre Richtung drehte. Zum Glück hatte er sie nicht gesehen. Zum Glück hatte sie niemand gesehen, denn es ziemte sich nicht für eine Lady, solch ein Spektakel zu verfolgen.
Viscount Guttenberg schwang sich daraufhin auf sein Pferd, schaute sich noch einmal um und da sah er sie. Eine Lady mit rötlich-goldenem gelockten Haar.

‚Wer sie wohl war?’, überlegte er. ‚Doch es gehört sich nicht für eine Lady sich hinter einer Hecke zu verstecken. Sollte er vielleicht zu ihr gehen?’

Doch statt von seinem Pferd zu steigen, gab er dem Pferd die Spuren und ritt davon.
Die Frau atmete erleichtert aus, kam aus dem Versteck hervor und ging nach Hause um sich für den Nachmittag umzuziehen.
Kaum das Viscount Guttenberg zuhause angekommen war erhielt er einen Brief von seinem Butler.

‚Liebster Sohn,
ich würde mich freuen, wenn du uns heute besuchen kommen könntest.
Ich muss mit dir reden, es ist dringend.
In liebe deine Mutter!’

‚Was Countess Mirabell Guttenberg wohl wieder von ihm wollte?’

Doch er machte sich nicht gleich auf den Weg, sein Diener brachte ihm ein rohes Stück Fleisch und legte es auf sein Auge. Die Kühle des Steaks tat gut. Danach nahm er ein heißes Bad und zog sich frische Kleidung an. Nach einer ganzen Weile machte er sich auf den Weg zu seiner Mutter. Dort angekommen wurde er von ihr mit einem Kuss auf die Wange begrüßt.

„Was ist denn mit deinem Auge passiert William?“, fragte seine Mutter schockiert.
„Ach nur eine kleine Rauferei“, sagte er und lächelte sie an.
„Es muss doch schrecklich weh tun“, sagte seine Mutter und strich ihm über die Wange.
„Sieht schlimmer aus, als es ist“, sagte er um sie zu beruhigen, obwohl es mächtig weh tat.
„Mutter, was gibt es denn so dringendes, warum du mich sprechen wolltest?“
„Ich hab uns einen Tee machen lassen“, sagte sie.
;Ein Cherry wäre mir lieber’, dachte er.

Er lächelte sie an.

„Folge mir in den blauen Salon“, wurde er von seiner Mutter gebeten.

Er folgte ihr.

„Dein Vater und ich haben eine Einladung zu Countess Farringtons Ball bekommen.“

Er schaute sie fragend an.

„Das ist die Dame mit den blonden Locken und der etwas rundlichen Figur. Die mit der hübschen Tochter Annabell. Ich wollte eigentlich das du uns begleitest. Wäre Annabell nicht eine tolle Frau. Sie würde so gut zu dir passen“, begann seine Mutter. „Und wegen deinem Auge, wird uns schon noch was einfallen. Dafür haben wir Damen Mittelchen und Wege.“

Annabell Farrington war durchaus eine schöne Lady, mit ihren blonden Korkenzieherlocken, die Haare gingen ihr bis zu den Schultern, der spitzen Nase, den rosanen Lippen, der blauen Augen und des kleinen rundlichen Körpers. Er aber wollte um keinen Preis sein Singleleben aufgeben. Er liebte seine Freiheit. Er liebte es Nachts mit seinen Freunden um die Häuser zu ziehen, sich um seine Geschäfte zu kümmern. Dies konnte er zwar auch noch, wenn er verheiratet war, aber nicht mehr so ausschweifend. Und wenn er das Bedürfnis nach einer Frau verspürte, dann konnte er sich jederzeit eine ins Bett holen, denn es gab genügend Frauen, die an ihm interessiert waren.

„Aber Mutter“, begann er abwährend. „Bist du es nicht langsam Leid, dieses Thema immer wieder auf den Tisch zu bringen?“
„Mein Sohn, ich möchte dich nur neben einer tollen Lady wissen. Und Annabell wäre eine solch tolle Lady. Aber auch andere Mütter haben schöne Töchter, wenn dir die Liebreizende Annabell nicht gefällt“, begann Countess Guttenberg.
„Sie ist durchaus eine schöne Lady. Aber versteh mich jetzt nicht falsch, ich habe einfach keine Zeit für eine feste Bindung.“
„Ach Papa la Papp. Ich bin auch nicht mehr die jüngste und hätte doch vor meinen Ableben gerne noch einen Enkel“, sagte seine Mutter unerbittlich.
„Ich glaube dein Sohn ist noch nicht soweit“, halte die Stimme ihres Mannes von der Tür.
„Danke“, sagte William, stand auf und reichte seinem Vater die Hand.

Mirabell schaute ihren Mann grimmig an.

„Aber Liebste“, raunte er. „Schau doch nicht so. Ich mag es nicht, wenn du dein schönes Gesicht so verzerrst.“

Diese Unterhaltung zwischen Lady und Lord Guttenberg, sich zunutze machend, verabschiedete sich William und verließ das Haus seiner Eltern.
Er machte sich zu Fuß auf den Weg nach Hause, machte aber vorher noch einen Spaziergang durch den Park.
Die Sonne schien warm für einen Aprilnachmittag, der Himmel strahlte in einem schönen Blau und die klare Luft, was ein Traum.
Im Park wurde er von Marchioness Catherine Farnswort und Miss Lauren Abbey begrüßt. Er verbeugte sich vor den zwei Ladys und gab ihnen einen Kuss auf die Hand.

„Marchioness Farnsworth und Miss Abbey“, begrüßte er die Damen.
‚Wo hat er diese Frau schon einmal gesehen? Diese rötlich-goldenen Haare... Konnte das sein?’, dachte er einen Moment nach.
„Ich habe gehört, Sie waren bei einem Kampf zugange“, begann Miss Abbey.
„Lauren mein Schatz, so was ziemt sich nicht“, sagte Marchioness Farnsworth.

Viscount Guttenberg begann zu lachen.

‚Hatte Sie das wirklich nur gehört, oder dem Schauspiel hinter der Hecke beigewohnt?“, fragte er sich im stillen.

Miss Abbey legte ihre Hand auf den Mund, um nicht ebenfalls laut aufzulachen. Die beiden erhielten von Marchioness Farnsworth einen finsteren Blick.

„Sie haben also davon gehört?!“, begann Viscount Guttenberg. „Wer hat Ihnen berichtet, wenn ich fragen darf?“

Miss Abbey bekam einen Schreck. Hatte er sie vielleicht doch entdeckt?

„Sie dürfen“, meinte Miss Abbey mit einem Kloß in der Kehle. „Ich werde Ihnen aber keine Antwort darauf geben.“

‚Er sah ja richtig gut aus, seine dunkelgrauen Augen, diese schwarzen Haare’, dachte Lauren.

„Kindchen, so etwas sagt man nicht“, rügte sie Marchioness Farnsworth tadelnd.

William lachte Lauren verschmitzt an.

„Lauren, wir sollten weitergehen, da ist Madam Butterfly“, meinte Marchioness Farnsworth und winkte Madam Butterfly zu.
(Madam Butterfly war Laurens Tante Mütterlicherseits, die wie Lauren in der selben Gegend lebte.)
„Den Damen einen schönen Tag noch“, sagte der Viscount, gab den Ladys einen Kuss auf die Hand, lächelte ihnen noch einmal zu, begrüßte Madam Julietta Butterfly und verschwand.


So das war’s erst Mal von mir. Bis bald Mariella!






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz