Im Schutz der Dunkelheit

Autor: Zeilenschreiber.
veröffentlicht am: 18.10.2009




Schlie?lich endete die Stunde. Endlich.
Nach der Mittagspause hatten wir Sport. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Bei dem Gedanken st?hnte ich.
Auf dem Weg zur Sporthalle, fiel mir auf, dass ich ja gar keine Sportsachen dabei hatte.,,So ein Mist!', fluchte ich.
,,Was ist los?', fragte Robyn der neben mir herging.
,,Ich habe ja gar keine Sportsachen!'
,,Wenn du willst, kann ich dir meine geben.', sagte er und grinste breit.
,,Aber dann hast du ja keine.'
,,Das ist nicht schlimm. Ich muss nicht mitmachen.'
Toll und ich musste mitmachen. Ich hasste Sport. Dennoch nickte ich, schlie?lich hatte ich keine Wahl. Herr Gibson w?rde mir sonst den Kopf abrei?en, da ich sonst fast nie mitmachte.Vor der Turnhalle kramte er in seiner Tasche, zog eine schwarze Hose und ein blaues T-Shirt heraus und dr?ckte mir die Sachen in die Hand. Kritisch betrachtete ich die Sachen und mir fiel auf, dass sie riesig waren.
,,Das passt mir doch nie!', sagte ich verzweifelt.
,,Besser als nichts.', sagte er frech und verschwand in der Umkleide der Jungs.
Seufzend betrat ich schlie?lich die M?dchenumkleide. Schnell zog ich mich aus und schl?pfte in die viel zu gro?en Sachen. Das T-Shirt ging mir bis zu den Knien. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass Robyn das passte.
Alle starrten mich an, doch ich beachtete sie nicht. Meine Haare band ich zu einem Knoten zusammen und sauste in die Sporthalle.

Als erstes M?dchen betrat ich die Sporthalle. Die anderen waren noch in der Umkleide. Doch die Jungs waren schon fertig.
Auch sie schauten mich schr?g an, bis auf Robyn. Er stand ganz hinten und lachte. Sah das denn wirklich so schlimm aus?
Das war mir wieder total peinlich und ich lief rot an.
Dann runzelte ich die Stirn und blickte ihn verwirrt an. Woher hatte Robyn jetzt die Sachen bekommen? Hatte er mir nicht seine Sportsachen gegeben? Merkw?rdig.

Schlie?lich hatten sich alle versammelt und Herr Gibson teilte uns mit, dass wir heute Basketball spielen w?rden.
Na Super, noch eine Sache, die ich nicht konnte.
,,Kim, Sue, ihr w?hlt!', rief Herr Gibson und zeigte auf uns beide.
Wir stellten und neben einander und riefen genau zur selben Zeit Robyn auf. Nat?rlich wollten wir ihn beide in unserer Mannschaft haben.
Wir blickten uns finster in die Augen.
,,Ich hab das zuerst gesagt!', sagten wir wieder zur selben Zeit.
W?tend fletschte ich die Z?hne.
,,Er geh?rt mir!', br?llte sie.
,,Ganz bestimmt nicht!'
Als wir fast auf einander los gingen, hielt uns Gibson auseinander.
,,Schluss jetzt, ihr zwei! Robyn, du gehst zu Sue in die Mannschaft.', sagte Gibson, doch ich konnte nicht fassen, was er gerade gesagt hatte. Sue grinste mich triumphierend an.Nicht gerade begeistert, schlurfte Robyn hinter sie. Er seufzte und sah mich so an, als ob er sagen wollte: ,,Da kann man wohl nichts machen.'
Nachdem unsere Mannschaften festgelegt waren, spielten wir gegeneinander.
Gerade dribbelte ich mit dem Ball und versuchte ihn in den Korb zu werfen. Leider ohne Erfolg.
Robyn hingegen war echt gut. Er warf einen Korb nach dem anderen.
,,Es l?uft wohl nicht so gut bei dir, hm? Schade, dass du Robyn nicht in der Mannschaft hast.', provozierte sie mich im Vor?bergehen.
Mir wurde der Ball zu gepasst, als sie sich gerade umdrehte. In meiner Wut warf ich ihr den Ball an den Kopf und lachte. Sich erst an Robyn ran machen und mich dann noch provozieren. Diese Hexe war wohl v?llig verr?ckt. Sie schrie kurz auf und rannte dann auf mich zu und schubste mich zu Boden. Jetzt lachte sie und drehte sich wieder um. Schnell rappelte ich mich auf, raste ihr hinterher und st?rzte mich auf sie. Zusammen fielen wir auf eine Matte und schlugen gegenseitig auf uns ein. Dabei schrien und quiekten wir.
Alle standen um uns herum und feuerten uns an.
,,Hey, h?rt sofort auf!', schrie eine Stimme unter der Menge, die ich trotz dem Gr?len heraus h?ren konnte. Diese Stimme kannte ich nur zu gut.
Er packte mich am Arm und zerrte mich von ihr weg. Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren. Dieses Mistst?ck hatte es verdient, verpr?gelt zu werden.
,,Kim, bitte!', klagte er.
Daraufhin h?rte ich auf und sprang von der Matte.
,,Ich glaube ihr spinnt wohl!', schrie Gibson.
,,Die hat angefangen!', br?llten Sue und ich zur selben Zeit und deuteten auf den anderen.,,Es ist mir egal, wer angefangen hat! F?r euch ist das Spiel zu Ende!' Noch nie hatte ich ihn so w?tend erlebt.
Schmollend gingen wir beide in die Umkleide zur?ck. Die Aktion war zwar dumm gewesen, aber dennoch hatte es sich gelohnt.

Schweigend setzten wir uns gegen?ber auf eine Bank in der Umkleide.
So viel Hass hatte ich noch nie auf eine Person gehabt, bis auf sie. Sue ging es wahrscheinlich genauso. Aber warum war ich so eifers?chtig? Nat?rlich war ich schon mal eifers?chtig gewesen. Doch noch nie so viel. War es vielleicht m?glich, dass ich Gef?hle f?r Robyn hatte? Dass ich mich deswegen so auf die Verabredung freute und so eifers?chtig auf Sue war? Vielleicht hatte ich deswegen auch immer so Herzklopfen, wenn er in der N?he war. Generell f?hlte ich mich so wohl und geborgen, wenn er bei mir war.
Langsam setzte ich mich auf und zog mich wieder um ohne Sue noch einmal zu beachten. Dann verlie? ich die Umkleide und wartete auf dem Flur auf ihn.
Jetzt l?chelte ich. Der ganze Hass und Eifersucht war auf einmal wie verflogen. Ich hatte nur Gedanken f?r Robyn.
Bis mich einer aus meinem Traum riss. Als ich aufschaute, blickte ich in seine strahlend gr?nen Augen.
,,Hallo.', sagte er zur?ckhaltend.
Mein L?cheln war auf einmal weg.
,,Hallo. Ist was?', fragte ich besorgt. Ihn bedr?ckte doch etwas.
,,Das eben in der Turnhalle? Das war nicht sehr Ladylike.'
Sofort sp?rte ich wieder den Hass und die Eifersucht.
Sie hatte es verdient, doch das wollte ich ihm nicht sagen.
,,Ja? Ich wei?. Das war nicht richtig.'
Er seufzte. Nach einer Weile fragte er:
,,Wir haben jetzt Schulschluss. Soll ich dich nach Hause bringen?'
L?chelnd bejahte ich und dr?ckte ihm seine Sportsachen wieder in die Hand.
Gemeinsam verlie?en wir das Schulgel?nde und setzten unseren Weg fort.
Wenig sp?ter erreichten wir meine Wohnung.
,,Ich hohle dich gegen 3 ab, ok?', sagte er zuckers??.
,,Ja.'
Er l?chelte und wieder war er pl?tzlich verschwunden. Nun seufzte ich und rannte das Treppenhaus nach oben.







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