Teufelskreis - Teil 20

Autor: Sahraa.
veröffentlicht am: 25.08.2012


Die Fahrt dauerte doch länger als ich mir gewünscht hatte. Als ich zu Hause war,war es elf Uhr und zu spät um Jona zu sehen,aber ich wartete schon so lange auf diesen Moment da kam es auf eine Nacht auch nicht mehr an.
Benni fuhr mich direkt vor mein Haus und wartete bis ich drin war. Irgendwie war das tröstlich,aber ich wusste nicht warum sie sich plötzlich um mich sorgten. Ich schob die Gedanken in den Hintergrund holte tief Luft und betrat das Wohnzimmer. Ich hatte eigentlich gedacht das mein Vater mit einer Flasche in der Hand auf der Couch eingeschlafen war,aber es war niemand zu Hause. Das haus war leer und still wie ein Friedhof. Ich ging auf mein Zimmer und schloss es ab damit ich ungestört war. Danach schrieb ich Dalia eine SMS das ich wieder da war. Sie antwortete das ich Jona anrufen sollte. Das war ja klar... Ich konnte das aber noch nicht. Dazu war ich noch nicht bereit. Ich ignorierte ihre weiteren SMS und wollte nur noch schlafen. So müde wie heute war ich schon lagen nicht mehr. Nachdem ich die Augen geschlossen hatte schlief ich fast augenblicklich ein.
*
Am nächsten Tag wachte ich schon aufgeregt auf. Ich stand den ganzen morgen unter Strom und konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn. Als dann mein Handy klingelte ließ ich es vor Aufregung fallen. Doch es war Ole. Ich ging enttäuscht dran und sofort meldete er sich: „Duce ist wach und will mit dir reden“,sagte er knapp. Danach meldete sich Duce's Stimme: „Katie?“
Ich verdrehte die Augen. Was wollten die von mir? Ich will mit Jona reden! Er könnte doch jeden Moment anrufen! „Ja? Was ist?“,gab ich genervt zurück.
„Ich wollte mich bei dir bedanken. Wenn du nicht gewesen wärst,dann hätten mich die Typen kalt gemacht“,es folgte eine kurze Pause. Anscheinend wollte er das ich irgendetwas erwiderte,tat ich aber nicht.
Also sprach er weiter: „Das war alles“,fügte er zögerlich hinzu.
„Ehm... keine Ursache“,gab ich perplex zurück. Das er sich bedankte hatte ich nicht gedacht. „Wann kommst du wieder raus?“,fragte ich um Konversation zu betreiben. „Dauert noch. Wahrscheinlich in einer Woche. Ich hoffe das es nicht mehr so lange dauert“,antwortete er.
„Aha. Also ich muss jetzt auflegen“,kürzte ich ab.
„Okay tschau“
„Tschüss“
Ich atmete tief durch. Dann schrieb ich Jona eine SMS 'Du wolltest mich sehen?' Danach setzte ich mich an den Küchentisch und wartete. Nah noch nicht mal mehr einer Minute kam auch schon die Antwort: 'Ja. Treffen wir uns am alten Brunnen? In einer Stunde?' Ich schluckte. Der Brunnen war immer unser Lieblingsplatz gewesen.
'Ja',antwortete ich knapp. Ich machte mich sofort auf den Weg. Der Brunnen war nicht sehr weit weg,weshalb ich dorthin laufen konnte. Nach einer halben Stunde war ich dort. Viel zu früh aber ich sah das Jona noch früher da war als ich. Er saß auf der kleinen Bank die schon ganz alt und modrig war. Die Bank war älter als meine Oma! Er starrte in seine Hände und murmelte vor sich hin. Ich konnte aber nicht verstehen was. Als er mich sah stand er schnell auf und blickte mir entgegen. Ich blieb stehen,traute mich nicht mehr weiter zulaufen. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt,und das so fest das sie schon ganz weiß waren. Er zitterte und sein Blick versuchte sich in meinem zu verhaken,aber ich konnte ihn nicht ansehen. Er kam auf mich zu als ihm klar wurde das ich nicht zu ihm kommen würde. „Katie?“,flüsterte er sanft.
„Jona?“,flüsterte ich zurück. „Ich...ich hab's überlebt falls du's wissen willst“,stotterte ich leicht. Er lächelte leicht. „Ich hätte die typen kalt gemacht wenn sie die was getan hätten“,versprach er mir.
Nachdem ich über acht Monate nichts mehr von ihm gehört hatte,war es um so schwerer mit ihm zu reden. Aber seine Worte berührten etwas in mir. Etwas das schon lange schlief und auch nicht mehr geweckt werden wollte,nämlich meine Gefühle für ihn. Ich lächelte traurig. Ich wusste das die nächsten Worte alles zerstöre würden aber ich musste sie sagen: „ich dachte du liebst mich nicht mehr. Und du willst mich vergessen und nie wieder sehen“,die letzten Worte waren nur noch ein leises Flüstern.Er verzog das Gesicht. „Ja,das hatte ich ach so gemeint. Aber nur für fünf Minuten. Noch während unserer Gesprächs wusste ich das ich es versaut hatte. Ich wollte dich mehr als alles andere auf der Welt aber ich konnte den Schmerz den du mir damals zugefügt hast nicht vergessen“
Ich schluckte. Dann musste ich weinen. Er sah erschrocken aus über meinen Gefühlsausbruch. Dann nahm er mich ganz fest in die Arme. So standen wir lange Zeit da,bis ich mich wieder gefasst hatte. „Ich wollte dir nicht weh tun,da weißt du“,schluchzte ich. Er nickte. „Ja,natürlich“,stimmte er mir zu. „Aber dennoch hast du es getan“,bohrte er weiter.
Ich wand mich aus seiner Umarmung. „Wirst du mir niemals vergeben?“,flüsterte ich. Darüber musste er nachdenken.






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