Teufelskreis - Teil 5

Autor: Sahraa.
veröffentlicht am: 25.06.2012


Ich keuchte etwas als ich vor ihrer Tür stand,weil ich den ganzen Weg von der Bushaltestelle bis zu ihrem Haus gerannt war.
Bitte sei da,betete ich. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen.
Was wenn sogar sie nicht für mich da war? Wenn auch sie sich nicht für mich interessierte.
Die Haustür verschwamm leicht vor meinen Augen.
Nicht schon wieder.
Reiß dich zusammen!,ermahnte ich mich.
Die Tür wurde geöffnet und Dalias Mutter stand darin.
Sie sah mich verwundert an.
„Katie? , Was machst du denn hier?“
„Ich wollte zu Dalia. Ist sie da?!
„Ja oben in ihrem Zimmer , aber sie hat Hausarrest“
Hausarrest? Seit wann kannte Dalias Mutter das überhaupt? Da musste meine beste Freundin aber etwas schlimmes angestellt haben.
„Tut mir Leid, das wusste ich nicht. Jetzt bin ich den ganzen Weg hierher gefahren“,sagte ich so mitleidig wie ich konnte.
Sie sah mich unschlüssig an.
„Na gut. Du kannst hier bleiben bis der nächste Bus kommt“,kam sie mir entgegen.
„Danke“,sagte ich mit Tränen in den Augen. Mein Hundeblick hatte seine Wirkung nicht verloren. Zum Glück.
Ich schob mich neben ihr durch die Tür und ging die Treppen hoch in Dalias Zimmer.
„Dalia?“,fragte ich unsiche.
Sie saß auf dem Bett und sah mich überrascht an. „Was machst du den hier?“,fragte sie verwirrt.
„Ich muss mit dir reden“,schluchzte ich.
Sie stand auf und nahm mich in den Arm.
„Was ist denn passiert?“,fragte sie sanft.
Am Anfang konnte ich nur schluchzen und brachte gar nichts heraus. Wo sollte ich Anfangen. Am besten bei Jona dachte ich mir. Sie unterbrach mich nicht einmal aber ihr Blick sagte tausend Worte. Sie war sauer,eindeutig. Sagte es mir aber zum Glück nicht. Als ich das mit Jona runter gerasselt hatte machte ich gleich mit meinen Eltern weiter. Die Drogendealer kamen zu Schluss. Als ich fertig war nahm sie mich in den Arm und weinte eine Runde mit mir. Es tat so gut das mich mal jemand umarmte. Als wir beide uns dann wieder im Griff hatten sagte sie:,,Warum hast du mir das nicht gleich gesagt? Du weißt doch das ich immer für dich da bin.“
Ich lächelte sie schief an.
„Ich wollte dich damit nicht belasten“
„Du musst deiner Mutter von diesen Typen erzählen. Sonst machen die dich fertig. Am besten schläfst du heute Nacht bei mir,damit du nicht mehr an diese Bushaltestelle musst“,schlug sie vor.
„Aber deine Mutter lässt mich bestimmt nicht“,wand ich ein.
„Ach das mach ich schon. Keine Sorge. Und wenns nicht klappt haben wir ja noch deinen Hundeblick“,sagte sie scherzhaft.
„Okay“,lachte ich.
Nach einer Stunde war die Sache geregelt und ich durfte bei ihr übernachten.
Das würde eine lange Nacht werden. Eine Nacht voller Tränen,Schmerz und Ideen. Dalia hatte immer die Besten Ideen.
„Also für die Sache mit deinen Eltern und den Drogendealern weiß ich leider noch nichts. Aber mit Jona solltest du unbedingt reden. Auch wenn er es nicht hören will. Ruf ihn an und sag ihn das du dich nochmal mit ihm treffen willst. Das würde euch beiden Gut tun“,riet sie mir.
Ich sah sie zweifelnd an. „Nein das geht nicht. Ich hab ihm versrochen ihn in Ruhe zu lassen“,entgegnete ich.
„Ach Quatsch! Das hat er nicht so gemeint. Das ist doch immer so“,die Jungs meinen nie was sie sagen. „Die sind noch schlimmer als die Frauen“,zerstörte sie mir meine Zweifel.
Ich musste lachen.
„Ich trau mich das nicht. Er ist bestimmt böse. Was ja verständlich ist“,fügte ich noch hinzu.
„Ja die Sache mit Lukas war blöd von dir. Aber du liebst ihn ja nicht. Sondern diesen Jona. Das musst du ihm klar machen.Okay? Bekommst du das hin?“,fragte sich mich und warf mir ihr Kissen auf den Kopf.
Ich lachte und warf es zurück. „Ich bin froh so eine Freundin wie dich zu haben“,sagte ich treuherzig.
„Mal nicht so theatralisch hier“
Ich lachte wieder.
„Diesen Drogendealern wirst du nicht noch einmal allein begegnen. Das sage ich dir. Ich muss mir nur noch überlegen wie wir das vermeiden“,redete sie mehr zu sich selbst als zu mir.
„Ich weiß nicht wie das gehen soll“,zweifelte ich.
„Die Typen machen keine halben Sachen. Wenn die wollen das ich da mitmache dann passiert das auch“,sagte ich hoffnungslos.
„Mal sehen“,sagte sie.
Sie schaute auf ihre Uhr und sagte:,, Oh, schon 1Uhr. Wir sollten jetzt mal schlafen. Wir haben morgen viel vor“
„Okay“,seufzte ich und legte mich hin.
Das wird eine schlaflose Nacht werden,begriff ich nach zehn Minuten.
Mir ging diese Sache mit Jona immer wieder im Kopf herum.
Was sollte ich ihm sagen wenn ich ihm gegenüberstand? Das ich ihn liebte? Das würde die Sache nicht besser machen. Wenn ich mich entschuldigte aber auch nicht. Oh mann! Das wae alles so kompliziert!
Ich könnte ihm sagen das ich sofort mit Lukas Schluss gemacht hatte als er es rausgefunden hatte.Ich könnte ihm auch sagen warum ich ihn betrogen hatte. Oder das ich seit dem jeden Tag an ihn gedacht hatte. Und das ich mich nur von ihm fernhalten konnte weil ich ihm sein Versprechen nicht brechen wollte. Das jeder Tag ohne ihn ein verschwendeter Tag ist,aber was macht das schon? Ich konnte mir nicht vorstellen das es ihn interessierte oder das er mich auch nur halb so liebte wie ich ihn. Vielleicht hatte es das Universum auch so vorgesehen. Das ich für immer in meiner Schattenwelt ohne ihn lebte,durch die nur manchmal Licht brach wenn ich seinen Namen aussprach oder ihn sah. Ja vielleicht. Ich hätte es verdient. Ich meinte ich hatte es gründlich versaut. Da hatte ich mal einen perfekten Menschen der mich liebte und ich ihn und ich vergeigte es.
Das Leben war nicht gerecht aber man könnte doch meinen das jeder Mensch eine Portion Glück von Gott bekam,ja könnte man. War aber nicht so. Ich überlegte die ganze Nacht lang,kam aber zu keinem Ergebnis. Das würde sich schon klären. Irgendwie. Sie besten reden waren immer die die man nicht vorbereitete.






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