Zerbrochenes Herz - Teil 33

Autor: flower
veröffentlicht am: 10.05.2012


„Denkst du,du wärst dieser unbekannten Person unterlegen?“ „Nein,ich habe nur das Gefühl...“ „Das Gefühl alleine gegen diese Person ankommen zu müssen und dadurch keinen Halt zu haben?“ „Wenn ich es Aaron erzählen würde...“ „Würde er dich verlassen,weil er der Hauptgewinn ist?“ „Wenn ich es Emily und Erik erzählen würde...“ „Würden sie denken,dass du verrückt wärst und unter all dem was du erlebt hast,nicht in der Lage wärst klar zu denken?“ Ich konnte nichts erwidern. Vielleicht sollte ich auch nicht nach Worten suchen,die etwas erwidern könnten,sondern Worte,die meine vielen Fragen in einem Satz äußern würden. War das überhaupt möglich? Aber vielleicht konnte ich schon jetzt etwas wissen,etwas kleines. Etwas,was einer dieser vielen Fragen verschwinden lassen würde. „Frau Wilma,sind sie... meine Großmutter?“ Die alte Frau lächelte mich an und trank einen Schluck von ihrem Tee. Meine Nervosität war nicht zu übersehen. „Was denkst du,mein Kind?“ Was meinte sie damit? Ich hätte mit zwanzig weiteren Antworten gerechnet,
aber nicht mit dieser Antwort. „Ich verstehe nicht,was sie meinen,Frau Wilma.“ „Was sagt dir dein Herz,
Mädchen?“ Ich schluckte. „Sage ruhig deine Antwort“,sagte sie nach wenigen Sekunden,als sie merkte,dass ich Angst vor ihrer Reaktion hatte. „Ich denke,dass sie...“ Weiter kam ich nicht. Wieso war das so verdammt schwer? Wieso fühlte ich mich so angespannt an? Ein ruhiges schönen Haus,eine nette alte Frau und meine Sicherheit... Wieso konnte ich nichts sagen? Wieso fühlte ich mich wie betäubt? Viele Sekunden und Minuten vergingen und wir schwiegen. Weder die alte Frau,noch ich,machten irgendwelche Anstalten etwas zu sagen. Irgendwann schloss die alte Frau ihre Augen. Nein,sie würde nichts sagen. Ich schloss ebenfalls die Augen und lauschte. Draußen regnete es und die Regentropfen,die an die Scheiben prasselten,klangen wie eine kleine Melodie. Der Wind,wie ein leiser Gesang. Und meine Schmerzen,die in meinem Inneren lauerten,waren totenstill. „Weißt du,deine Mutter,sie war eine wunderschöner Mensch.“ Hatte ich mich verhört? Hatte Frau Wilma gerade...? „Kannten Sie sie?“,flüsterte ich. Würde ich jetzt endlich eine Antwort auf meine Frage bekommen? „Den,den du liebst,hast du immer in deinen Gedanken.“ Meinte sie damit,dass sie ihr Kind,also meine Mutter,geliebt hatte? Es schien als ob das Rätsel gelöst war. „Den,den du hasst,hast du immer in deinen Gedanken. Möge Zorn oder Rache dahinterstecken. Die Wahrheiten und die Tatsachen bleiben. Genauso wie bei dem,den du liebst. Möge Liebe und Zuneigung dahinterstecken. Die Wahrheiten und die Tatsachen bleiben.“ Nein,dass war definitiv eine offene Antwort. Aber vielleicht auch eine vollständige Antwort... Zu einer meiner anderen Fragen... Eine,die nicht zu übersehen war... Eine,die ich noch nicht genannt hatte... Als mir klar wurde,was sie gemeint hatte,schnappte ich kurz nach Luft und stand auf. „Sie meinen... Sie meinen,dass...“ Sie hatte meine Mutter eindeutig gekannt. Sonst hätte sie nicht gesagt,dass sie ein schöner Mensch gewesen war. Das war mir jetzt klar. Sie wollte mir jedoch nicht sagen,welche Beziehung sie zueinander hatten. Das war mir jetzt auch klar. Mein Mut,war verschwunden. Meine Schmerzen hatten sich tief in meine Seele gebohrt. Den die Kälte der Wahrheiten,schlug mir ins Gesicht. „Sie meinen,dass ich diese unbekannte Person nie vergessen werde. Egal,ob ich siege oder nicht. Sie meinen,dass ich keinen vergessen werde. Das ich immer die Schmerzen bei mir tragen werde. Sie meinen,dass James immer noch in meinen Gedanken ist. Sie meinen,dass alles nie ein Ende haben wird. Sie meinen,dass ich zu schwach bin,um zu vergessen. Sie meinen,dass ich meine Mutter,weil ich sie so sehr geliebt habe,nie vergessen werde. Sie meinen,dass ich Aaron,Emily,Erik,Archie und Dad wie meine Mutter zu sehr liebe... Ich werde verlieren... Durch meine Gedanken... Durch meine Liebe und meinen Hass...“ Frau Wilma schwieg. „Ich dachte,sie könnten mir helfen,aber... Wieso,wieso sehen sie meine Gefühle stärker als meinen Mut?“ Die alte Frau stand auf und schaute mir in die Augen. „Du hast dich an James erinnert. Damals,als du den Jungen getötet hast. Du hast Angst gehabt. Amelia,war es nicht so? Aber doch warst du auch wütend. Du hast versucht ihn zu verdrängen. Ihn aus deinen Gedanken zu löschen. Und doch,war er immer da. Das wurde dir in dem Moment klar.“ Ich schaute sie an. Woher wusste sie...? War sie die unbekannte Person...? Aber das ergab doch keinen Sinn... Das ergab alles keinen Sinn... Alles,einfach alles,war wie ein Rätsel... „Amelia,du hast die Wahl. Entweder gehst du zurück nach England,oder du bleibst hier und machst den ersten Schritt zum großen Rätsel. Zum Finale. In das Labyrinth,voller Fragen und Antworten,die dich in die falsche Richtungen führen könnten.“ Mein Atem ging schnell und flach. Alles drehte sich in meinem Kopf und ich legte meine Hand zur Unterstürzung auf den Sessel. „Fragen,du hast so viele Fragen,mein Kind... Du fühlst dich schwach deswegen. Wie kannst du dann bereit für die Antworten sein? Bist du dir sicher,genug Mut zu haben,um alle Fragen zu beantworten?“ „Hören sie auf!“,sagte ich laut. Doch die pure Schwäche war nicht zu verbergen. „Kind,ich frage dich noch einmal,bist du bereit dazu?“ Ich griff nach meiner Jacke und ging Richtung Tür. Die Schuhe hatte ich angehabt,da die alte Frau gesagt hatte,ich könne sie ruhig anbehalten. Mit einem Ruck öffnete ich die Tür,ignorierte den eisigen Wind und lief los. Zwischen meinen schnellen Schritten,zog ich mir meine Jacke an. Ich wollte nur noch weg von dort.

Als ich Zuhause ankam,sahen mich alle erleichtert an. „Wo warst du?“,fragte Emily. Erik seufzte erleichtert und Aaron ebenfalls. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren,rannte ich hoch und nahm meinem Koffer. Ich warf ich auf das Bett und öffnete den Reißverschluss. Dann öffnete ich den Kleiderschrank und nahm meine Sachen und warf sie in meinen Koffer. Dann schloss ich den Reißverschluss meines Koffers,nahm meine Hängetasche und brachte den Koffer nach unten. „Was tust du?“,fragte Emily. Ich sah alle drei an. Emily,Erik und Aaron... „Wohin gehst du?“,fragte Aaron besorgt. „Ich... Es war ein Fehler,hierhin zu kommen... Zu euch... Zu Dad und Archie... Bitte,vergebt mir,aber ich kann nicht bleiben.“ Mit diesen Worten verließ ich das Haus. Mit schnellen Schritten. Mit so schnellen Schritten,als ginge es um mein Leben. Ich hatte nicht alle Fragen in einem Satz bringen können,aber dafür hatte jemand anderes die Antworten in einen Satz bringen können... Ich würde nicht gewinnen können... Ich musste diese Personen verlassen... All die Personen,die hier waren... Ich wischte die Tränen mit meinem Handrücken fort. Die Schluchzer bleiben jedoch...

Ich wurde klitschnass von dem Regen. Doch es machte mir nichts aus. Nachdem ich eine Telefonzelle fand,rief ich Sharon an. „Hallo?“,ertönte seine Stimme. Doch kurz darauf flüsterte er leise: „Moment mal Schatz,die Nummer kenne ich nicht. Ist das vielleicht einer deiner Freunde?“ Schatz...? Da verstand ich. Er hatte eine Freundin. Ja,er hatte meine Bitte erfüllt. Er hatte angefangen sein Leben zu genießen,auch ohne mich. „Hallo?“,ertönte wieder seine Stimme. Ich schloss die Augen. „Hallo,ist da jemand?“ Ich legte auf. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht? Hoffnung war wie ein Gift für mich geworden. Genau in diesem Moment,war es wie ein Gift für mich geworden. Plötzlich klingelte das Telefon. Ich hob ab. „Gut,du hast dich also entschieden,Aaron mir zu überlassen? Die alte Frau schien ganz nett,zumindest für mich. Sie scheint dir deine Niederlage klar gemacht zu haben.“ „Ich werde niemanden,weder Emily,weder Erik oder weder noch Aaron je wiedersehen. Ich werde Archie nicht wiedersehen. Ich werde Dad nicht wiedersehen. Niemanden. Lass mich in Ruhe. Du wusstest doch vom Anfang an,dass du siegen würdest. Wieso rufst du mich denn noch an?“ „Keine Sorge,dein kleiner Mord bleibt mein Geheimnis. Ich werde ihn vergessen.“ Ich schloss fest meine Augen. „Ich werde alle Leute die ich je gehasst... oder auch geliebt habe vergessen. Ein kleiner Bonus für dich,nicht? Wieso zeigst du dich nicht mir,hm? Wenn du doch so schlau und mir überlegen bist.“ Das war einfach aus meinen Lippen entwischt. Wollte ich das überhaupt? Ein Lachen ertönte. „Bist du dir sicher?“ „Viel Spaß mit deinem neuen Leben,mit Aaron. Aber weißt du was? Ich werde ihn immer lieben. Man kann jemanden vergessen und trotzdem lieben. Wie zum Beispiel mein Dad. Ich glaube daran,dass er mich noch liebt. Aber er hat mich vergessen,sonst hätte er bei Emily angerufen und nach mir gefragt.“ „Vergiss Aaron! Vergiss ihn!“ „Ich werde ihn vergessen und trotzdem lieben. Es ist schwer zu beschreiben,
aber ich weiß,dass so etwas geht. Ich habe Jack vergessen,aber jetzt,wo ich mich an ihn erinnere,weiß ich,dass ich ihn immer noch liebe. Damals,auf dem Hügel mit Aaron,da habe ich mich von Jack verabschiedet. Doch meine Liebe ist geblieben. Er ist geblieben. Alles bleibt. In einer kleinen schwarzen Truhe. Die Liebe bleibt dort drinnen versteckt,mit den vergessenen Personen. Doch erinnert man sich einmal an sie,nur einmal,dann kommt alles wieder hoch. Und das wird auch bei mir passieren. Ich werde alle hier vergessen und wenn ich mich an sie erinnere,genau dieser Moment,wird voller Liebe sein. Du kannst mir meine Erinnerungen wegnehmen,aber nur für kurze Zeit. Aber keine Sorge,ich werde dort einen Schritt zurück gehen und sie wieder vergessen. Und wenn ich sie zum zweiten Mal vergessen will,dann werden sowohl sie,als auch ihre Liebe vollständig verschwinden...“ Die unbekannte Person schwieg und ich legte auf. Dann verließ ich die Telefonhütte und ging mit eiligen Schritten zu einem Ort,an dem ich genau jetzt eigentlich sein müsste...

„Ich bin bei dir... Obwohl ich gesagt habe,dass ich dich vergessen werde. Mit dir hat alles begonnen... aber auch geendet.. Bitte hilf mir... Nicht,um zu gewinnen... Bitte hilf mir,von hier wegzukommen...“ Ich schaute auf das Grab von Jack. Tränen flossen von meinen Wangen,auf die Erde. Auf das Grab von meiner Hälfte. Vielleicht,war Aaron nie mein Leben oder meine Hälfte gewesen... Vielleicht war Jack immer meine Hälfte gewesen... Vielleicht hatte ich mir alles mit Aaron vorgetäuscht... Konnte das nicht sein? „Jack...“,flüsterte ich und strich über die Erde... Die Rose,die ich damals auf sein Grab gelegt hatte,war verkümmert... Als es dunkel wurde,schlief ich ein. Zusammengekrümmt,neben seinem Grab... Ich schlief tief und fest... Und träumte von all den Leuten,die ich Morgen vergessen musste... Von all den Leuten,die ich liebte... Der kalte Regen konnte nicht in meine letzten,allerletzten Erinnerungen eindringen... Ich wachte nicht auf... und mein Abschied wurde von dem kalten Regen in dieser nicht Nacht getroffen...

Hey :) Ich habe doch noch Zeit gefunden :D Naja,um ehrlich zu sein,um die halbe Stunde,um all das alles zu schreiben. Aber trotzdem hat sich jetzt wieder etwas geändert. Ich hatte euch ein Datum genannt,wie ihr wisst. Jetzt denke ich,ist es sinnvoller,wenn ich euch sage,dass ich bis zu dem einen Datum in großen Zeitabständen einen weiteren Teil einschicke. Ab dem Datum,den ich euch ja genannt hatte,wieder jeden zweiten Tag :)) Tut mir leid,dass sich andauernd etwas ändert,aber im Moment muss üben und üben und ich kann nicht einschätzen,wann mir noch Zeit bleibt,um weitere Teile zu schreiben. Ich bitte um euer Verständnis ;) LG und ich hoffe ihr hattet viiiel Spaß beim Lesen :)






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