Das Leben ist wertvoll - Teil 12

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 04.07.2011


Der letzte Teil :)


Eleanor, wie Morgana ihre Tochter nannte, hatte große braune Augen und einen feinen blonden Flaum. Sie war das Schönste, was die junge Frau je gesehen hatte. Morgana lag etwa eine Stunde im Krankenhausbett, die ganze Zeit ihre Tochter bewundernd. Um halb neun Uhr abends kam ein geknickter Dr. Griffin herein. Er sah niedergeschlagen aus und unendlich müde.
„Es tut mir so leid“, flüsterte er, ohne Morgana in die Augen zu schauen. „Wegen mir hätten Sie fast ihr Baby verloren. Das ist unverzeihlich.“ Er schüttelte leicht den Kopf.
Morgana nahm seine Hand. „Nein, Sie haben nur Ihren Job gemacht, Doktor. Sogar Ärzte können sich irren.“ Sie lächelte ihn an.
Griffin seufzte. „Ich habe immer von mir angenommen, dass ich keine Fehler machen kann“, murmelte er. „Sie haben mich eines Besseren belehrt.“
„Es ist in Ordnung. Denken Sie nicht mehr daran. Wir haben es geschafft.“
Er schüttelte wieder den Kopf und ging zur Tür.
„Nein“, entgegnete er. „Nein, Mrs. Evans. Sie haben es geschafft, nicht ich.“ Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er Eleanor ansah. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er und ging hinaus.
Etwa fünf Minuten später klopfte es an der Tür. Eigentlich wollte Morgana niemanden mehr sehen, sie war erschöpft und müde.
„Herein“, sagte sie matt.
Die Tür öffnete sich, Morgana erschrak. Ihr Mann stand in der Tür. Die Person, die sie am wenigsten erwartet hatte.
„Dave“, hauchte sie den Tränen nah.
„Morgana.“ Seine Stimme hatte ihr so sehr gefehlt.
Dave trat näher und stoppte jäh, als er Eleanor entdeckte. Sie sah ihn ebenfalls an. Morgana hätte schwören können, dass Eleanor in diesem wusste, dass Dave ihr Vater war. Sie streckte ihre kleinen dicken Ärmchen nach ihm aus…und lachte. Dave stiegen Tränen in die Augen.
„Morgana“, flüsterte er wieder. „Ist das-“ Seine Stimme versagte.
Jetzt konnte Morgana ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Ja“, sagte sie. „Das ist deine Tochter, Dave. Das ist Eleanor.“
Dave stand einen Moment lang starr da, dann fiel er vor dem Bett auf die Knie und schlang seine Arme um Morgana.
„Bitte…bitte verzeih mir.“
Morgana erwiderte seine Umarmung heftig.
„Ja!“, schluchzte sie. „Ja, Dave, ich verzeihe dir!“
Sie verweilten so sehr lange und als sie sich voneinander lösten, nahm Dave seine Tochter auf den Arm. Sie lächelte ihn immer noch an.
„Eleanor“, flüsterte er. Er fürchtete, bei einer höheren Lautstärke würde ihm seine Stimme versagen. „Sie ist so wunderschön wie du.“
Morgana wischte sich die Tränen ab und lächelte. In diesem Moment wusste sie ganz genau, dass alles wieder gut werden würde.

-ENDE-






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