Neues Ich? - Teil 10

Autor: Anny
veröffentlicht am: 23.05.2012


Kapitel 10
Aber eigentlich konnte er jetzt nichts dafür, das Ryan vorbei kam und ich machte ihm Vorwürfe…
Irgendwie fühlte ich mich ein wenig schuldig und war ziemlich unfair zu ihm. Eigentlich war es ja Ryans Schuld. Andererseits benahmen sich beide wie kleine, trotzige Kinder. „Der hat mir mein Auto weggenommen, nein der hat mir mein Auto weggenommen, stimmt ja gar nicht.“ … wie kindisch.
Da ich immer noch im Handtuch war, ging ich zum Kleiderschrank und suchte mir etwas zum Anziehen heraus. Ich entschied mich für eine dunkelblaue Shorts und ein schwarzes Vans T-Shirt, dazu meine schwarzen Chucks. Meine Haare band ich zu einem lockeren Zopf zusammen, es war schließlich kein Date, sonst hätte ich mich aufgestylt und definitiv ein anderes Outfit gewählt. Wir wollten allenfalls den Film schauen, den wir für unser Theaterprojekt brauchen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich war immer noch ein wenig sauer auf Chris, aber auch auf Ryan.
Ich schnappte mir noch meine Tasche, mit einem Notizblock und Handy, dann ließ ich die Tür hinter mir zufallen und schrieb an die Notiztafel, die an unserer Zimmertür befestigt war, dass ich bei Chris bin und noch nicht weiß wann ich zurückkomme. Natürlich hätte ich Ray auch eine SMS schreiben können, aber ich schrieb es an die Tafel.
Dann ging ich über den Campus in Richtung der Jungs-Wohnhäuser. Im nächsten Moment fiel mir auf, dass ich ja gar nicht wusste wo Chris‘ Zimmer war. Ich rief ihn auf dem Handy an, nach mehrmaligen Piepen sagte ich genervt zu mir selbst „Mensch Chris, geh doch einfach nur ran…“ Dann sprach eine Stimme hinter mir „Du hast mich gerufen?“ sagte Chris schelmisch. Ich verdrehte die Augen und sagte immer noch genervt „Können wir?“ „Ach man, es tut mir doch leid Elina.“ Sagte er traurig und schaute mich mit riesigen Kulleraugen an, wie ein kleiner süßer Hund. Ich konnte solchen Blick noch nie wiederstehen und erst recht nicht bei solchen Eisblauen, strahlenden Augen. Ich versuchte weiterhin ernst zu wirken, aber dann musste ich lachen und boxte ihm leicht gegen die Schulter „Idiot.“ Sagte ich noch lachend zu ihm. Er musste ebenfalls lachen und es bildeten sich süße Lachfalten und diese wunderschönen Augen funkelten mich an.
Er legte den Arm locker um mich und sagte „Wir müssen da lang.“ Dabei grinste er und zeigte mit dem Finger auf eines der Jungs-Häuser. Es war mir keinesfalls unangenehm , dass er den Arm um mich legte, aber vielleicht ein wenig unangebracht, oder?
Ich meine, was sollten die anderen denken? Ach quatsch, um die Uhrzeit sind eh alle noch am Strand oder in der Bar, außerdem, was sollten sie denken? Es ist ja nicht so, dass zwischen und etwas laufen würde…
Nach wenigen Minuten waren wir auch schon an seinem Zimmer angekommen, er öffnete die Tür und ließ mich als erste eintreten. Wow, es war wirklich sehr aufgeräumt und die Couch war ausgeklappt und mit vielen Kissen bestückt. Sah nach kuschligem DVD-Abend aus. Wow, Moment mal… kuschlig? Er wollte doch nicht mit mir kuscheln oder so, ich war nur hier um etwas für unser Theaterprojekt zu machen. Eigentlich hätte ich den Film ja auch alleine schauen können, aber ja stimmt, wieso hatte ich zugestimmt?
Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er wirklich nicht schlecht aussah. Diese blonden lockigen Haare und diese Ozeantiefen Augen. Außerdem mochte ich die Art wie er sprach, so ruhig und gelassen. Keines Weges arrogant oder überheblich.
Ich drehte mich kurz zu ihm um und warf ihm einen lobenden Blick zu, dann sagte ich „Extra Aufgeräumt?“ „Ist immer so.“ zwinkerte er mir zu und schloss die Tür. „Wie unhöflich, setzt dich doch einfach.“ Sagte er und wies mit einer Hand auf die Couch. Ich setzte mich bequem hin, den einen Fuß auf der Couch und den anderen hängend daneben. Dann fragte er vom Nebenzimmer aus „Möchtest du etwas trinken?“ „Hast du Cola?“ fragte ich freudig „Klar, ich bin ein Cola-Junkie.“ Lachte er. „Echt, du auch?“ rief ich lachend. Dann kam er mit zwei Gläsern Cola wieder ins Zimmer. „Hier bitte.“ Sagte er und gab mir das Cola-Glas in die Hand. „Danke.“ Grinste ich ihn an. Dann setzte er sich ziemlich dicht neben mich und mein Herz begann schneller zu pochen. Schneller als sonst, aber ich war ihm auch noch nie so nah… Naja doch, als ich ihm in die Arme gefallen war, aber da klopfte mein Herz auch sehr schnell.
„Ach stimmt, die DVD müsste ich auch noch einlegen.“ Lachte er und stand auf, um sie in den DVD-Player zulegen. „So.“ sagte er und grinste mich an.
Dann kam er wieder zurück auf die Couch. Irgendwie war er heute gar nicht so gelassen wie sonst, er war irgendwie so nervös…
Der Film fing an. Einer meiner Lieblingsfilme. Kat, anders als „normale“ Mädchen, hasst Verabredungen, schmierige Typen, Make-Up und Kleider. Ihre Schwester, typische Tussi, nutzt Typen für ihre Vorteile aus und Blond. Vater, konservativ, streng, kein Abschlussball für die Schwestern, außer Beide haben eine Verabredung. Dann hat Bianca und ihr Verbotener Freund die glorreiche Idee, Patrick zu bestechen, dass er mit Kat zum Ball geht. Patrick und Kat verlieben sich, die Lüge kommt raus und aus die Maus mit einer schönen Romanze. Dann versucht Patrick alles Möglich um Kat zu beweisen, dass er sie wirklich liebt. Dies gelingt ihm letztens auch und es gibt ein Happy End.
Der Film lief schon eine ganze Weile, als Chris plötzlich fragte „Ich hab auch Popcorn, wenn du welches willst?“ Hm, Popcorn klingt eigentlich ganz gut. Aber Popcorn klingt nach Kino und Kino klingt nach Date, also doch nein. „Ähm nein, aber danke.“ Zwinkerte ich ihm zu. „Hm, ich will aber welches.“ Stand auf und machte Mikrowellen Popcorn, auch noch gesüßt wie ich an der Verpackung erkennen konnte. Ich liebte gesüßtes Popcorn, aber wollte mir nicht eingestehen, dass unser Lernprojekt mehr zu einem Date wurde. Mittlerweile war es noch dazu dunkel geworden und nur der Fernseher und eine große Tischkerze erleuchteten den Raum. Er setzte sich wieder neben mich, aß etwas von seinem Popcorn und widmete sich den Film. Ich betrachtete ihn von der Seite, er aß genüsslich und grinste vor sich hin. Selbst in der Dunkelheit funkelten seine Augen so sehr, ich hatte so ein Verlangen näher zu ihm zu rücken und mich an ihn zu lehnen, tat es aber nicht. Würde sicherlich komischen kommen oder?
Ich weiß nicht wie lange ich ihn anstarrte, aber ihm blieb das nicht unbemerkt. „Was ist denn?“ grinste er mich fröhlich an. Ich erwachte aus meiner Starre und sagte „Nichts.“ Dann schüttelte ich den Kopf und sah wieder zum Fernseher.
Dann überlegte ich es mir doch anders, ein wenig Popcorn macht das ganz doch nicht gleich zu einem Date. Ohne den Blick vom Fernseher abzuwenden griff ich in die Popcorn-Schüssel. Genau in diesem Moment griff Chris auch in die Schüssel und unsere Hände berührten sich sanft. Es durchzog meinen Körper wie ein Blitz, nur eine einzige Berührung.
Ich konnte seinen Blick förmlich auf mir spüren und drehte meinen Kopf vorsichtig zu ihm. Er funkelte mich an und schaute mir tief in die Augen. Im nächsten Moment zog er mich vorsichtig an sich und umgriff mein Gesicht mit seiner Hand, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte mich an. Er blickte abwechselnd in meine Augen und auf meinen Mund. Wollte, wollte er mich etwa gleich Küssen? Ich war wie ferngesteuert und konnte mich nicht bewegen. Ich spürte seine Berührung auf meiner Wange, dann bewegte er seine Lippen gefährlich schnell auf meine zu…

Erstmal dickes Sorry, dass ich es eine Weile gedauert hat bis ich weiter geschrieben habe, bin im Moment total im Prüfungsstress und es wird jetzt immer etwas länger dauern, da ich wenig Zeit habe. Hoffe aber, dass ihr das verkraften könnt und der Teil euch gefällt! ;))





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