Neues Ich? - Teil 5

Autor: Anny
veröffentlicht am: 10.10.2011


5.Kapitel
„Alles in Ordnung?“ sprach eine sorgende Stimme zu mir. Langsam öffnete ich die Augen um festzustellen, dass es leider kein Traum gewesen war. „Jaja, alles okay. Danke fürs auffangen.“ Sagte ich mit zittriger Stimme und versuchte zu lächeln. „Kein Problem“ grinste er mich an und ließ mich langsam herunter. Wow, er war muskulös, aber nicht protzig, gerade richtige eben. Da es schon recht dunkel war, konnte ich nicht viel mehr als Umrisse von ihm erkennen und seine Augen, die vom Mond angeleuchtet wurden. Heftig wie seine Augen strahlten. Sie waren eisblau und scheinbar so tief wie ein Ozean. Und seine strahlend weißen Zähne die sein Lächeln einfach perfekt aussehen ließen. Ich wüsste gern was für eine Zahnpasta benutz, solche weißen Zähne hätte ich auch gerne. Ich bemerkte nicht wie meine Gedanken abschweiften und musste noch total in Gedanken versunken lachen. „Du lachst, war es wirklich so lustig den Berg hinunter zu rollen und einem wildfremden Kerl in die Arme zu fallen und das auch noch obwohl drei Meter weiter eine Treppe nach unten führt?“ fragte er mich und zeigte auf die Treppe. Er hatte recht, dreie Meter war eine Treppe. Jetzt war mir das Ganze noch peinlicher als es sowieso schon war. Ich wusste nicht recht was ich antworten soll und wir sahen uns einfach nur an, bis wir beide loslachten und ich sagte: „ Für dich war das bestimmt sehr lustig, richtig? Die Treppe hab ich gar nicht gesehen und es war schon peinlich genug den blöden Berge herunter zu fallen, nein dann musste ich auch noch dir in die Arme fallen.“ Er: „Was soll das jetzt heißen, sollte ich dich lieber liegenlassen und dich auslachen?“ sagte er gespielt. „Ärgere mich nicht noch, ich glaube diese Aktion eben hat meinen Tag nochmal die Kirsche auf den Eisbecher aufgesetzt.“ Er: „Ich dich ärgern?“ Ich: „ Ja du… wie heißt du überhaupt? Er: „Ich heiße Chris und du bist Elina, habe ich recht.“ Ich: „ Wie? Woher weißt du wie ich heiße?“
Er zeigte auf meine Kette, da hätte ich auch früher draufkommen können. Ich trug eine Kette mit meinem Namen drauf, die mir meine Mutter vor meiner Abreise geschenkt hatte. „Und ich dachte schon du wärst ein Hellseher!“ sagte ich lachend. Chris grinste und wir gingen ein Stück zusammen bis zu den Wohnhäusern. „Du bist neu hier, oder? Fragte er mich und ich antwortet ihm „Ja, ich bin heute erst angekommen und habe vorher in Ohio gelebt, bin jetzt aber zu meinem Vater und seiner Freundin gezogen. Wie lange bist du schon hier? Er: „Ich bin seit 4 Jahren hier auf der Schule. Ich muss sagen die Schule ist echt cool und ich spiele Football. Das Beste an der Schule ist aber der Strand. An manchen Tagen ist ein echt guter Wellengang, da kann man am besten Surfen oder man genießt einfach nur die Sonne. Außerdem kann man am Strand gut Fußball und Beach-Volleyball spielen. Hey morgen findet ein kleines Beach-Volleyballspiel mit Freunden von mir statt, vielleicht willst du ja mitspielen?“ Ich: „Klar, ich liebe Volleyball. In Ohio hab ich 3 Jahre lang in einer Mannschaft gespielt, aber ansonsten ist Sport nicht so mein Ding. Du scheinst ja eine richtige Sportskanone zu sein, hm? Er: „ Ja, Sport ist mein Leben. Lass uns doch auf die Bank setzen.“
Wir setzten uns auf eine Bank, die von einer Laterne angeleuchtet wurde. Wahnsinn, ich konnte jetzt ihn jetzt zum ersten Mal richtig sehen. Er hatte blondes, lockiges Haar. Ich weiß ziemlich Klischeehaft, blonde Haare, blaue Augen, gut gebaut. Trotz seines guten Aussehens war er überhaupt nicht überheblich oder arrogant. Wir setzten uns hin und er begann zu lachen, jedes Mal, wenn er lachte blitzten seine Augen kurz auf und man konnte sehen, dass es weder gespielt noch gekünstelt war. Ich schaute ihn etwas verwundert an, fand er mich hässlich oder sah ich komisch aus? Ich war total verunsichert, bis er mich schließlich erlöste und sagte, dass ich Blätter im Haar hatte. Naja gut das war jetzt zwar auch nicht so vorteilhaft aber wenigstens fand er mich nicht hässlich, glaube ich. Bevor ich mir die Blätter aus den Haaren zupfen konnte beugte er sich zu mir vor und nahm die Blätter aus meinen Haaren. Ich glaubte rot zu werden und ich konnte sein Parfüm riechen. Er roch einfach total gut und mir wurde total warm ums Herz, als er mich wieder anschaute. „Danke, zum zweiten Mal.“ Kicherte ich. „Wie gesagt, kein Problem“ sagte er und schaute auf seine Uhr. „Sag mal, wo wohnst du überhaupt, ich meine es ist schon spät, vermisst dich den noch niemand?“ fragte er. Oh nein, ich hatte ganz vergessen das Ray mit meinem Gepäck irgendwo hin verschwunden ist und mein Handy, wo hatte ich das nur hingetan? Ich durchsuchte meine Taschen und fand es schließlich auch. 5 Anrufe in Abwesenheit. „Maaan!“ sagte ich leicht gereizt. „Was ist?“ fragte Chris etwas besorgt. „ Meine Freundin hat vorhin meine Koffer in unser Zimmer gebracht, naja vorhin ist gut, eigentlich war das schon heute Nachmittag und seitdem her habe ich mich nicht mehr gemeldet, da ich beschäftigt war!“ Gut die Kurve bekommen… beschäftigt… dachte ich mir. Ich setzte fort: „ Ja und den Rest kennst du ja, die Geschichte mit dem Berge. Nur leider hab ich überhaupt keine Ahnung wo ich jetzt hin muss. Ich wird sie am besten anrufen!“ Chris antwortete leicht sarkastisch: „ Na du hast aber ein Glück heute. Koffer werden dir ins Zimmer getragen, träumst vor dich hin, fällst einen Berg hinunter und fällst einem heißen Typen in die Arme.“ Lachte er. „Haha, so lustig wars auch nicht Chris und so gut siehst du auch nicht aus.“ Lachte ich wiederum. Als ich gerade auf -Ray anrufen- drücken wollte, kam ein Piep-Geräusch und mein Handy ging aus. „Nein Mist, jetzt ist auch noch der Akku leer!“ fluchte ich. Chris wollte mir sein Handy geben, aber Madame Elina konnte die Telefonnummer von Ray natürlich nicht auswendig. Total ratlos seufzte ich vor mich hin, als Chris aufstand und meinte, dass ich mitkommen soll. Also wenn er denkt, dass ich bei ihm schlafe, hat er sich aber geschnitten. Er ist zwar nett aber das ginge eindeutig zu weit. Als ob er meine Gedanken lesen könnte sagte er: „ Keine Angst ich werde dich nicht mit in mein Zimmer ziehen und Nachts über dich herfallen, ich bringe dich nur zur Infostelle.“ Jetzt war es mir peinlich, das ich nur daran gedacht habe er könnte so etwas tun. Ich lief einfach stumm neben ihm her, bis wir endlich an der Infostelle ankamen. Ich erklärte der freundlichen Dame, wie mein Tag verlaufen ist und sie sagte mir, dass ich in Zimmer 302 mit Ray Summer wohne. Ich bedankte mich bei ihr und bemerkte, dass Chris die ganze Zeit auf mich gewartet hatte. Ich meine er hätte ja gehen können, warum hat er sich überhaupt so lange mit mir aufgehalten… „Und wo wohnst du?“ fragte er interessiert. Ich schaute auf meine Zettel, den mir die Dame an der Infostelle gab und sagte „302!“ Er dachte kurz nach und sagte dann: „ Komm ich bring dich, du verirrst dich sonst nur.“ Na toll, so einen Eindruck hatte er also von mir… trotzdem war ich froh das er mir den Weg zeigte, bei meinem Glück heute hätte ich mich wirklich verlaufen. Es dauerte nicht lange bis wir ankamen und ich bedankte mich noch einmal bei ihm…mittlerweile ja schon zum dritten Mal. Wir standen jetzt genau vor der Tür, uns genau gegenüber. Wir schauten uns genau in die Augen, obwohl er um einiges größer war als ich. Wir wussten beide nicht so ganz wie wir uns jetzt verhalten sollten. Er begann zu lachen, puh war ich froh, dass die Stille durchbrochen war. Ich sagte: „ Na dann, wir sehn uns?“ Er: „ Ja, bis morgen.“ Ich drehte mich einfach um und kniff die Augen zusammen. Ich wollte gerade klopfen, aber ich konnte nicht. Ich drehte mich wieder in Richtung Chris der sich genau in diesem Moment auch umdrehte.

Fortsetzung folgt! =)






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