Neuer Anfang - Teil 4

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 18.09.2011


Am nächsten Morgen wachte ich auf, schläfrig drehte ich mich um und kuschelte mich in Bingos Arme ein. Gerade wollte ich meine Augen schließen, als mein Hirn den Alarm auslöste. Völlig geschockt sprang ich aus dem Bett, dabei sah ich, dass ich nur im Unterwäsche war. Oh Gott! Hatte ich etwa? Bingo rieb seine Augen wach: „Morg'n Sweety, ist noch früh. Leg dich wieder ruhig hin...oder biste Frühaufsteher?“ „Öhm, Bingo. Was zum Teufel mache ich in deinem Bett?“, fragte ich ihn. Bingo gluckste leise: „Warst ziemlich voll, du wolltest dann ins Bett. Konnte dich ja nicht alleine in der Nacht spazieren lassen, Eri wollte nämlich länger bleiben. Also hatte ich beschlossen dich in meine Wohnung zu bringen, damit du deinem Rausch ausschlafen kannst. Hast viel Mist erzählt.“ Bingo begann zu kichern. „W-was f-für e-ein M-mist?“, stotterte ich rotwerdend. „Hast laut überlegt ob du Kai küss'n sollst und wie es wohl sein wird. Dann haste dir Sorgen gemacht, dass er vielleicht ungepflegte Zähne hat. Danach haste gejammert, er wird sicherlich nicht von dir küss'n lass'n. Also haste dir einen Strategie ausgedacht: Du wirst so tun, als würdest du stolpern und zufälligerweise würden euren Lippen sich berühren. Außerdem wolltest ne Fee fragen, ob sie deine Nase normal zaubern kann. Aber plötzlich haste in meine Wangen gezwickt und gesagt ich sei niedlich. Sowas mach nur meine Großtante. Als wir im Auto waren haste gedacht, du seist im Bett, dabei haste die Schafe gezählt und bist schnarchend eingeschlafen. Keine Bange, kaum warste im richtigen Bett, haste aufgehört zu Schnarchen“, erzählte Bingo grinsend. Ich wollte am liebsten im Boden versinken, aber vorher musste ich was Wichtiges wissen: „Ist was... ähm.. also... ist... ehm...was zwischen uns gelaufen?“ „Ne, 'türlich nicht. Denkste etwa, ich nutze die Situation schamlos aus? So'n Mensch bin ich nicht. Kannste ja sonst beim Frauenarzt dich kontrollieren lass'n, sie seh'n ob, was da war. So, hops rein ,Frierst ja, hier ist noch warm“, sagte Bingo, seine Augen schauten jedoch mich etwas verletzt an. Zögernd kletterte ich in das warmes Bett. Zufrieden lächelte Bingo mich an und drehte sich zur Seite um weiterzuschlafen. Ich fühlte mich irgendwie geborgen. Mir wurde klar, dass ich Bingo vertrauen konnte. Ich kuschelte mich in die Decke ein, dabei spürte ich in meinem Rücken seine Wärme. Beim nächstes Erwachen blickte ich in graue Augen. „Morg'n, bist auch wach“, lächelte er. Stumm nickte ich, dann musste ich grinsen. Seine grüne Haaren standen in allen Richtungen, es sah ziemlich komisch aus. Bingo stupste sanft meine Nase: „Hunger?“ „Ja“, antwortete ich. Bingo stand auf, ich schaute beschämend woanders, da er nur eine Unterhose trug. Nach einige Minuten kam er mit einem vollgedeckten Tablett wieder in seinem etwas chaotischen Zimmer. „Frühstück am Bett, was will Frau mehr?“, frech grinste er zu mir rüber. Ich richtete mich lachend auf. Vor das Bett war ein kleiner Fernsehen, Bingo machte ihn an. Danach ging er zu mir und stellte das Tablett aus seinem Schoß: „Hau rein!“ Ich nahm mir ein Brötchen und mampfte drauf los. Es war sehr gemütlich, aber leider sagte die Uhr, ich solle mich mal zu Hause blicken lassen. Nicht, dass meine Eltern sich unnötige Sorgen machte. Bingo fuhr mich nach Hause und führte mich sogar bis zu der Tür: „Also Sweety, wir seh'n uns am Montag. Mach kein Unsinn!“ Wieder stupste er meine Nase. „Tschüss!“, ich winkte ihm nach, bis er nicht mehr in meiner Sichtfeld war. Meine Mutter riss die Tür auf: „Wer war das?!“ Streng taxierte ihre Blicke auf mich. „Bingo, ein guter Freund von mir“, antwortete ich. „Warum weiß ich das noch nicht?“, sie ließ mich herein. „Naja, weil du immer arbeitest und erst kommst, wenn ich schlafe“, murmelte ich. „Ich will nicht, dass du mit diesem Kerl rumhängst“, forderte meine Mutter. Ich drehte mich um: „Du kennst ihn doch nicht mal. Er ist ein netter Kerl!“ „Tss, ich brauche ihn nicht mal zu kennen um zu wissen was für ein Typ er ist. Schau ihn doch mal an! Ein Punk!“, meine Mutter spuckte das Wort Punk aus, als sei es giftig. „Na und? Punk heißt nicht gleich Drogen oder so. Er ist wirklich nett“, erwiderte ich. „Schätzchen, ich will nicht, dass du mit solche Leute deine Zeit vergeudest. Sie sind nicht gut für dich und haben einen schlechten Einfluss auf dich!“, ernst sah sie mich an. Ich wurde wütend: „Ich vergeude meine Zeit nicht! Sie sind wenigsten ehrliche Menschen und außerdem meine Freunde. Du hast überhaupt keine Ahnung wer für mich gut ist.“ „Heißt das, du hast noch mehr solche Freunde? Wenn ich höre, du hängst immer noch mit denen herum, dann wirst du solange Stubenarrest haben, bist du es verstehst und die Freundschaft mit ihnen beendest. Keine Wiederrede! Ab in deinem Zimmer!“, der Ton meiner Mutter war hart. Wütend und traurig sogleich stürmte ich in meinem Zimmer. „Hey Schwesterchen, wie war deine Disco?“, Jonas lugte in meinem Zimmer herein. „HAU AB!“, schrie ich weinend. Erschrocken sah er zu mir rüber: „Was ist passiert?“ „Lass mich einfach in Ruhe“, war meine Antwort. Jonas ging schweigend. Es war einfach unfair. Kaum hatte ich endlich gute Freunde gefunden, musste ich sie schon verlieren.

Am Sonntag fuhr ich mit Jonas und unserem Vater zu dem Turnier. Immerhin hatte ich Kai gesagt ich würde kommen. Das Turnier verlief gut, jedoch ließ es meine Laune nicht aufheitern. Ich entdeckte Kai, vielleicht konnte er mich trösten. „Hey Kai, das war ein gutes Spiel!“, kam ich auf ihn zu geschlendert. „Lotta! Schön, dass du da bist“, Kai schien sich zu freuen. „Hab doch gesagt, ich werde kommen“, grinste ich. Bei seinem Anblick ging es mir viel besser. „Wollen wir naher Essen gehen?“, fragte mich Kai. Glücklich nickte ich. Er war so toll. Wir gingen zum MC-Doof. Zwar nicht ganz so romantisch, aber was soll's. Kai brachte mich oft zum Lachen, ich fühlte mich sehr wohl in seiner Nähe. Ich konnte nicht glauben, dass dieser Typ mit mir die Zeit verbrachte. „Wollen wir morgen ins Kino gehen?“, fragte er mich. Mein Herz klopfte ziemlich doll: „Ja.“ In meinem Magen kribbelte es. „Super, es soll ein neuer Komödie laufen“, grinste er. Ich liebte Komödie-Filme, vor allem wenn es auch sich um die Liebe handelt. Kai brachte mich nach Hause. Vor der Tür gab diesen Moment, der eigentlich nur in den Filme gab. Wir schauten uns tief in die Augen und niemand sagte was. Ich wurde nervös. „Wir sehen uns morgen“, der Zauber brach ab und Kai ging. In seine Augen hatte ich erkannt, dass er verwirrt war. Lächelnd ging ich hinein. „Wer war das?“, ich sah zu meine Mutter. Irgendwie wiederholte sich das gerade. Nur diesmal mit Kai. „Er ist Kai, willst du auch den Umgang mit ihm mir verbieten?“, antwortete ich spitz. „Nein, er sah ordentlich aus“, lächelte nun meine Mutter. Ich hatte lange beschlossen, trotzdem mit meine Freunde weiter rumzuhängen. Sie brauchte das nicht zu wissen. Ich wollte die Freundschaft nicht verlieren. Summend ging ich in meinem Zimmer. Ich malte mir aus, wie es wäre Kais Freundin zu sein.

„Eriii!“, kreischte ich, als ich sie sah. „Hoha, hast du Glückspillen genommen?“, lachte sie. „Ja, Tausende!“, kicherte ich und grüßte meine andere Freunden. „Weshalb so happy?“, schmunzelte Eri. Meine Augen glänzten: „Er ist sooo toll! Kai und ich haben heute unser dritten Date, diesmal gehen wir ins Kino.“ Freddy murmelte, es klang wie: alberndes Mädchengequatsche.
Bingo war ziemlich ruhig geworden. Ich grübelte nicht darüber, meine Gedanken waren bei Kai. Jojo und Jazz gaben mir Modetipps und wie ich Kai verführen könnte. Einige Sachen wollte ich lieber nicht ausprobieren.





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